Watain
Das meint die Redaktion zu "Lawless Darkness"
Special
WATAIN haben sich nicht nur in der Metal-Welt sondern auch in der Metal.de-Redaktion einen Namen gemacht, zumindest insoweit, dass es noch weitere Stimmen zu ihrem neusten Werk „Lawless Darkness“ gibt. Lest was die Redakteure Eckart, Jens, The.Beaver und Timm vom neuen Album der Schweden und ihrer Entwicklung seit „Sworn To The Dark“ halten.
WATAIN habe ich ehrlich gesagt erst mit ihrem letzten Album „Sworn To The Dark“ kennengelernt, was vielleicht damit zusammenhing, dass mich das finale DISSECTION-Werk „Reinkaos“ ziemlich kalt ließ und damit einhergehend dieser so typische schwedische Melo-Black insgesamt. Und so landete das letzte Werk von WATAIN eher durch Zufall in meinem Player, konnte mich aber vom Fleck begeistern. Allerdings galt dies nur für die ersten paar Songs, die mich dafür umso stärker vereinnahmen konnten. Zum Ende hin, so mein Eindruck, konnten die Schweden das zweifellos hohe Niveau nicht mehr ganz halten.
Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass dies für das neueste Album „Lawless Darkness“ genauso gilt: Die ersten drei Songs sind absolut wuchtig wie eine Flutwelle, mitreißend, grandios. Danach versinken die Stücke im Midtempo und im Mittelmaß. Natürlich fahren WATAIN auch hier wieder ihre fiesen, wenngleich melodischen Riffs auf, die Vocals sind böse verhallt, und auch sonst gibt sich der Dreier alle Mühe, das Werk so diabolisch wie möglich klingen zu lassen. Nur warte ich schon seit geraumer Zeit darauf, dass mich die restlichen Songs genauso mitreißen wie „Death’s Cold Dark“, „Malfeitor“ und „Reaping Death“. Sicherlich hat dies mit der Überlänge der einzelnen Stücke und des Albums insgesamt zu tun. Und ich könnte sogar böse behaupten, dass der Titeltrack einen völlig unpassenden Titel hat – denn hier herrscht keine ungezügelte Energie vor, sondern taktisches und kontrolliertes Midtempo. Immerhin gibt es mit „Total Funeral“ noch einen äußerst schmissigen Song in der zweiten Albumhälfte, weswegen „Lawless Darkness“ keinesfalls als mittelprächtiges Werk durchgehen müsste. Dennoch: Eine kürzere Spielzeit mit der Auswahl der richtigen Songs hätte dem Album wesentlich besser getan.
7/10 (Eckart)
Es ist dunkel. Kerzenschein. Ein Glas Rotwein. Während im Hintergrund die ersten Töne des Openers („Death’s Cold Dark“) bedrohlich aus den Lautsprecherboxen quillen und ich das Artwork von „Lawless Darkness“ etwas genauer betrachte, scheint das rabenschwarze Loch darauf näher zu kommen. Ich atme tief ein. Ich atme aus. Der Puls nimmt an Geschwindigkeit auf und dann bricht auch schon die Dunkelheit über mich herein: „Lawless Darkness“ ist eine faszinierende Reise durch ein okkultes Universum. Der rohe, bisweilen brutale Sound, die rasenden Drums und die leicht elegisch anmutenden Gitarrensoli erschaffen eine monströse Atmosphäre, die ich in dieser Art und Weise schon lange nicht mehr vernommen habe. Dieses Album muss man genießen, um sich den Kompositionen öffnen zu können. Tatsächlich kann man „Sworn To The Dark“ als kurzweilige Unterhaltung betrachten, „Lawless Darkness“ aber lebt von seinen episch zu nennenden Momenten und erreicht seinen bösartigen Höhepunkt im abschließenden „Waters Of Ain“. Beeindruckend.
8/10 (Jens)
Ehrlich gesagt habe ich bereits zu „Sworn To The Dark“-Zeiten das Interesse an WATAIN verloren, mich aber doch dazu überwunden, „Lawless Darkness“ wenigstens eine Chance einzuräumen. Immerhin kann eine Band, die Alben wie „Rabid Death’s Curse“ oder „Casus Luciferi“ geschrieben hat nach einem für mich sehr öden Werk immer noch zu alter Stärke zurückfinden. Zum Teil ist den Schweden das sogar gelungen, denn der Beginn der Platte, gerade mit „Reaping Death“, fetzt doch ordentlich! Was sich danach einstellt, ist ein Phänomen, das viel zu häufig auftritt; die Luft ist raus und „Lawless Darkness“ dreht sich knappe 35 Minuten völlig unspektakulär im Kreis – durchzogen von zweifelsohne ganz ansprechenden Momenten, aber doch zu beliebig, um wirklich großartig zu sein. Lediglich das letzte eigene Stück auf der Platte „Waters Of Ain“ erreicht dann noch einmal das Attribut „interessant“.
Leider ist auch „Lawless Darkness“ für meine Begriffe zu unspektakulär und vor allem zu lang ausgefallen. WATAIN wären besser beraten gewesen, die Spielzeit auf 40 Minuten zu kürzen und auf die ganzen lästigen Lückenfüller zu verzichten. Ansonsten ist „Lawless Darkness“ ein Album, das zwei Gesichter WATAINs zeigt: Die Genialität, zu der sie zweifelsohne fähig sind, aber auch den Hang zu Lückenfüllern und Beliebigkeit. Ein fraglos gutes Album, aber keins, das Begeisterungstürme rechtfertigen kann.
6/10 (The.Beaver)
„Lawless Darkness“ ist das erste WATAIN-Album, das mich nicht schlagartig und vollständig begeistern kann. Dabei kann man den Schweden nicht mal unterstellen, plötzlich schlechtere Musik zu schreiben oder auch nur zu stagnieren. Wer WATAIN schätzt, wird auch das vierte Album als Göttergabe an die Black-Metal-Welt zu schätzen in der Lage sein. Das betrifft allerdings nur die objektivierbaren Kriterien.
Was mich persönlich davon abhält, wie bei „Casus Luciferi“ und „Sworn To The Dark“ alle dreißig Sekunden vor Freude schreien zu wollen, ist schwer zu beschreiben: als ob dem Songwriting gerade in den Details ein kleines Bisschen diabolischer Energie abhanden gekommen wäre. Viele Melodien entfalten sich nicht so punktgenau wie noch auf den Vorgängern, die wenigsten der präzise gesetzten Hooks packen mich wirklich bei den Eiern. Ganz abgesehen davon befindet sich auf „Lawless Darkness“ auch kaum ein Stück, das ich als herausragend empfände; auch wenn „Reaping Death“ schon großes Tennis ist, „I Am The Earth“ vermisst man.
So bleibt die beinahe religiöse Verehrung dieser wirklich einzigartigen Band von meiner Seite erstmalig aus. Ob das jetzt daran liegt, dass WATAIN auf irgend eine Weise nachgelassen haben, oder ob ich den vergangenen drei Jahren einfach schwerer zu begeistern geworden bin, lässt sich kaum beantworten.
7/10 (Timm)
Galerie mit 30 Bildern: Watain - Rock Hard Festival 2019Mehr zu Watain
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Stile | Black Metal |
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Ihr habt ja wieder richtig viel Ahnung…Sind die Redakteure vom neuen „Deaf Forever“ Magazin eigentlich die EINZIGEN, die Plan vom wirklichen Metal haben ? Stimmt, Waters Of Ain ist meeeeega schwach. Genau wie das ganze Album. IDIOTEN !!! Befasst euch lieber mit eurer Kirmes-Ballermann Gedudel aka Sabaton, Powerwolf und der ganze Durchfall.
…und du geh‘ lieber zurück in den Kindergarten und lerne anständig zu schreiben, bevor du Andersdenkende beleidigst.
Nennt sich Ralle und beschwert sich über Ballermann-Metal. Das muss man auch erstmal kapieren.