Wacken Open Air 2023 -
Ein Festival, welches sich selbst aus dem Schlamm zieht

Special

WACKEN TAG 3 (Freitag)

Von LORD OF THE LOST, IRON MAIDEN, TRIVIUM, MEGADEATH…. die To-Do-Liste heute ist vielleicht eventuell etwas voller heute. Aber erstmal geht es gediegen und gemütlich in den Tag mit der fröhlichen Schepper-Truppe von WHILE SHE SLEEPS. I mean, direkt Vollfeuer und Eskalation. Wir haben frühen Nachmittag und die Band aus Sheffield legt ordentlich gut vor. Live ein absolutes Brett. Die Herren haben ordentlich Laune und übertragen dieses direkt an die crowd vor der Bühne, die in der Moorlandschaft Circlepits kreisen lässt. Holy Cannelloni. Das macht Spaß. Die Fishnet-Ganzkörper-Bühnenoutfit Kombi von Lawrence Taylor ist aber auch nicht zu verachten. Modisch ganz weit vorne, wird einstimmig abgenickt. „Anti Social“ oder auch „Faker`s Plague“ sorgen für ordentlich Bambule. Aber wie sollte man auch nicht, wenn der Fronter einem liebevoll mit den Worten „Open up the fu**in pit wide, like the vagina of your mother who is givin birth to you motherf***ers“ auffordert. Interessante Nachricht.  Ebenso interessant wie die Deutsch-Kenntnisse von Matt Heafy- TRIVIUM. Der Fronter versucht sich während der Show an einigen Sätzen und bringt zumindest Sätze wie „Habt ihr Spaß“ und „Wie geht es euch“ heraus. Kleine Besonderheit an der Setlist: Nach 5 Jahren lässt die Band „Becoming The Dragon“ wieder live vom Stapel.

Konzertfoto von Trivium- Wacken Open Air 2023

Trivium- Wacken Open Air 2023

Fishnets, Maiden und liebe Worte

Gestapelt wird sich später auch an anderer Stelle und zwar bei GHOSTKID vor der Headbangers Stage. Da ist ordentlich was los vor der Bühne. GHOSTKID geben hier heute ihr Wacken-Debüt. Und haben neben „Supernova“ oder „This Is Not Hollywood“ auch ein-zwei Songs aus dem neuen Album mit dabei. Die Band erzählt, dass das neue Material bald erscheinen wird und man sich schonmal darauf freuen dürfe. Liebe Worte gehen von „Sushi“ an die Besucher, vor allem aber an die, die eben nicht hier sein können. Es wird gemeinschaftlich die Bierbecher erhoben und einen gemeinsam zusammen getrunken. GHOSTKID reißen daraufhin mit jedem weiteren Song die Bühne ab und machen die Headbangers zu einer großen Party. Wacken-Entjungferung geglückt, kann man nur sagen. Wir suchen uns nach der Show ein Getränk und den besten Weg zurück ins Infield über Matsch und Schlammkratern. Nicht stehen bleiben, heißt die Devise. Sonst bist du nämlich spontan einen Gummistiefel los und hinterlässt ihn für immer den heiligen Grund und Boden des Wacken Open Airs. Vielleicht merken wir an Tag 3 dann doch etwas die weiten Wege durch Pfützen und Schlamm. Werden wir älter oder ist Wacken mit seinen unzähligen Bühnen größer geworden oder kommt der Muskelkrampf doch von der durchaus gesunden Ernährung irgendwo zwischen Pommes und Crepes. Egal. Wir sind hier. Wir genießen. Jeden einzelnen Muskelkrampf.

Konzertfoto von Iron Maiden - Wacken Open Air 2023

Iron Maiden – Wacken Open Air 2023

Herz an Herz mit Fear Of The Dark

Zwischen Krampf und Kampf auch die Situation bei IRON MAIDEN. Natürlich, es ist Maiden. Und natürlich. Die Band lässt alle 45.000 Besucher auf dem Infield vor der Harder Stage zusammenlaufen. Es wird eng vor der Bühne, so eng, dass wir die Entscheidung treffen, das Ganze dann doch über die großen Screens in entspannterer Entfernung zu beobachten. Geht auch klar. Es ist Maiden und das kleine fangirl ist happy. Maiden und eine Portion Pommes (natürlich) perfekte Kombi. Die Kultband stößt hier heute aber eher auf gemischte Gefühle. Die Hardcore-Fans sind begeistert von dem Set zwischen „Caught Somewhere In Time“ und „Fear Of The Dark“ während andere eher der Meinung sind, dass die Band hier heute nur das nötigste von sich gibt. Schwierig. Aber wir sind dann doch eher Richtung Hardcore-Fans unterwegs und feiern ein bisschen diese 2 Stündige Show. I mean, die Herren werden auch einfach nicht jünger. Trotzdem, Kult und zu Recht der Freitags-Headliner beim Wacken Open Air. Die Drohnen-Show im Nachthimmel mit dem Iron Maiden -Schriftzug rundet hier alles in der Nacht bestmöglichst ab. Randnotiz an dieser Stelle: Obs den Auftritt von Blümchen zusammen mit LORD OF THE LOST (Roxette-Cover „The Look“ und „Herz an Herz“) jetzt wirklich gebraucht hat, stellen wir eventuell kurz in Frage. Aber da auch hier 45.000 Besucher selig zusammen „Herz an Herz“ singen und sicherlich die ein oder andere Fruchtsaftschorle mit im Spiel ist, ist das hier und heute einfach mal egal.

Konzertfoto von Iron Maiden - Wacken Open Air 2023

Iron Maiden – Wacken Open Air 2023

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14.08.2023

It`s all about the he said, she said bullshit.

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2 Kommentare zu Wacken Open Air 2023 - - Ein Festival, welches sich selbst aus dem Schlamm zieht

  1. Günther Günthersmann sagt:

    So kann man es sich alles auch schön reden.
    Hat sich denn in den letzten Jahren infrastrukturell mal was getan, um sowas wie dieses Jahr zu vermeiden? Ich denk nicht. Am Gewinn kann’s ja nicht liegen.
    Und dann dieses: „Wir haben Familie ausschließen müssen „. Ich kotz im Strahl.

  2. metal-maniac sagt:

    Irgendwie wundere ich mich auch so ein bisschen, dass das ganze verhältnismäßig frei von Kritik (so zumindest meine Wahrnehmung) hingenommen wurde bzw. dass jetzt von nicht wenigen noch so getan wird, als müsste man dem Veranstalter einen Orden verleihen. Klar, niemand kann das Wetter genau berechnen aber die Schlechtwetterfront kam mitnichten so „überraschend“ wie man das nach dem Lesen des ein oder anderen Artikels meinen könnte.

    Als ob’s nicht schon bitter genug wäre, vor verschlossenen Türen zu stehen, muss einem dieses Metal-Family-Gelaber doch jetzt wie blanker Hohn vorkommen (nein, ich bin davon nicht betroffen, wurde aber in der gleichen Woche vom Metaldays evakuiert, zum Glück erst am letzten Tag).