Van Canto
Musiker-Blog - Van Canto Teil 1 (Russland)

Special

15.02.2014 – Sankt Petersburg, Zal Ozhidaniya

Von Inga

 

Van Canto

 

Nach einem super Tourstart in Moskau, ging es nicht wie gewöhnt vom Backstagebereich ins Hotel oder den Tourbus, sondern zum Fernbahnhof in Moskau. Zum Glück waren wir alle wegen der drei Stunden Zeitverschiebung noch den Umständen entsprechend fit… Unser Zug fuhr um 0:50 Uhr Ortszeit ab und der Bahnhof wirkte wie tagsüber. Wie können nachts so viele Menschen auf dem Bahnhof unterwegs sein? Und warum zum Henker wird man durchleuchtet, wenn man die Wartehalle betritt? Leider konnten wir, der kyrillischen Schrift nicht mächtig, nicht einmal das Kloschild lesen und waren somit auf unsere russischen Begleiter angewiesen. Dadurch ergab sich folgendes Bild: Zwei Russen, gefolgt von zehn verwirrt umherschauenden Metallern schlängeln sich kreuz und quer durch den Bahnhof und bleiben meist so stehen, dass kein Mensch mehr durchkommt. Immer diese Ausländer 😉

Am Bahnsteig selbst fühlte ich mich ein bißchen wie in Harry Potter auf der Suche nach dem Gleis 9 3/4, denn vor jedem Waggon vom Hogwartsexpress standen Zugbegleiterinnen in feschen Uniformen, welche die Zauberschüler auf ihren Listen abhakten 😉 Im Abteil selber hätte ich mir dann gleich einen Vergrößerungszauber gewünscht. Wie soll man sich mit vier Leuten in so einem kleinen Abteil bewegen und sein Zeug verstauen? Und das, obwohl einer der vier Reisenden gerade mal knapp zehn Kilo wiegt, war die Bewegungsfreiheit arg eingeschränkt, was für große Erheiterung und so manchen blauen Fleck sorgte. So fühlte sich wohl auch Hagrid in normalen Räumen. Die Liegen waren leider auch nicht größer, so dass ich wegen einem sich ausbreitenden Zwerg neben mir halb auf dem Tisch schlief 😉 Ansonsten fühlte es sich vertraut Tourbusmäßig an. Ruckel ruckel… schnarch… Zumindest so lange, bis sich Jan, unser Mischer, vermutlich taub von unserem infernalischen Gesang, lautstark auf dem Gang darüber ausließ, dass „ein komischer Russe“ in seinem Bett liegt. Argh… wieder wach!!! Ruckel ruckel… schnarch… Was uns durch Ruckel-ruckel-schnarch in diesem Moment entgangen ist: Besagter Russe wurde von besagtem Mischer nach der Gröhl-motz-Aktion in ein anderes Bett verfrachtet. Ein freies Bett? Nein, es war das Bett von Ross. Und der arme Schotte, nun seines eigenen Bettes beraubt, sah sich gezwungen auf der Zugtoilette zu übernachten. Gerüchten zufolge hat er gegen Morgen jedoch noch ein freies Bett gefunden…

Pünktlich eine halbe Stunde vor Ankunft wurden wir von Mrs McGonagall geweckt, die ebenso finster schaute wie das Original und einen Kaffee servierte, der wirklich back from hell war und selbst Ihr-wisst-schon-wen wieder erweckt hätte. Ankunft in St. Petersburg um neun Uhr Ortszeit. Warum zum Henker ist es dunkel draußen? Achja, weiter im Norden… Vom Bahnhof ging’s direkt ins Hotel, dort zum Frühstück und dann auf direktem Weg in die Heia, um noch etwas Schlaf nachzuholen, denn abends mussten wir ja wieder fit sein. Die nächsten faulen und abschlappenden Stunden überspringe ich an dieser Stelle. Nur soviel, am Abend waren wir wieder alle ausgeschlafen, gesättigt und frisch geduscht

Der Gig: Auch Sankt Peterburg hieß uns sehr herzlich und ausgelassen willkommen und ermöglichte uns eine tolle Show vor über 600 Fans. Und das süßeste überhaupt: Wie auch in Moskau bekam ich von einem lieben weiblichen Fan Rosen auf die Bühne. Zu goldig. Da ging dann das Grinsen gar nicht mehr weg. Wäre es auf Grund der uns abfeiernden Sankt Petersburger aber ohnehin nicht 🙂 🙂 🙂 Im Anschluss an die Show noch schnell ein paar Autogramme von der Bühne aus geben… Beides, schnell und ein paar war definitiv nicht möglich. Ich wusste nicht, dass man auch auf Ausweisen unterschreiben kann. Die spinnen die Russe. Also nach längerer Zeit und zahlreichen Autogrammen zurück ins Hotel. Die ersten 2 Gigs der Tour waren super! Am nächsten Morgen ging’s ab zum Flughafen und Richtung Heimat. Da wir nicht alle gleichzeitig zurück flogen, liefen wir uns morgens im Hotel leider nicht mehr alle über den Weg. Das wäre allerdings bei einigen von uns hinsichtlich ihrer Feiertätigkeit am Vorabend auch nicht mehr wünschenswert gewesen, haha!

Fazit: Russland ist ein sehr gutes VC-Pflaster und Harry Potter wurde definitiv nicht in Großbritannien geschrieben, sondern am Bahnhof in Moskau.

Van Canto

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02.03.2014

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