Van Canto
Meet & Greet Gewinner Matthias berichtet von seinem Treffen mit VAN CANTO
Special
Im Dezember 2010 und Januar 2011 fand die VAN CANTO „We Sing Some Metal Songs“-Tour statt. Im Rahmen dieser Tour schrieb die Band einen exklusiven Blog für metal.de und wir verlosten ein Meet & Greet für eines der Januarkonzerte. Der Gewinner, Matthias, suchte sich das Konzert in der Frankfurter Batschkapp aus, ein – wie sich vor Ort herausstellen sollte – Konzert der besonderen Art. Matthias‘ ausführlichen Bericht wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten, das Foto zeigt ihn mit vier der Van Cantians (v.l.n.r. Ike, Stef, Matthias, Inga und Bastian) beim Meet & Greet.
„Hallo Matthias, ich hoffe, Du bist gut ins neue Jahr gerutscht, es fängt auf jeden Fall hervorragend für Dich an!…“ Mit diesen verheißungsvollen Worten begrüßte mich Andrea von metal.de am 1. Januar in ihrer eMail und informierte mich, dass ich zwei Karten für das VAN CANTO Konzert mit Meet & Greet am 6. Januar in Frankfurt gewonnen habe. Das war echt eine Hammer-Überraschung und ich war geplättet. Nachdem meine Kinnlade wieder eingerenkt war, verkrampften sich meine Gesichtsmuskeln spontan zu einem überbreiten Grinsen. Hatte ich doch schon längst vergessen, dass ich bei diesem Gewinnspiel überhaupt mitgemacht hatte. Umso größer war (und ist immer noch) die Freude über den Gewinn! Ich hatte noch Urlaub und nichts weiteres eingeplant. Somit stand der Reise nach Frankfurt nichts im Weg.
VAN CANTO konnte ich 2010 bereits in Ludwigsburg und kurz vor Weihnachten in Bruchsal (badisch: „Bruuusl“) live erleben. Auch wenn der Gig in „Bruuusl“ nicht ausverkauft und die Zuschauermenge überschaubar war, VAN CANTO spielen (bzw. singen) ihr Können live erst so richtig aus und sind immer ein Erlebnis. Egal ob kleiner Club oder große Halle, sie verstehen echt zu rocken, mit Leichtigkeit und mit aufs Publikum überspringender Spiel- bzw. „Sing“-Freude. Man merkt, dass den Musikern ihr (sehr intensives) Hobby extrem viel Spaß macht! Die ausgewogene Mischung von „Mitsing“-Metal Klassikern und brillanten Eigenkompositionen machen jeden Gig zu einem „Happening“. Man vergisst förmlich, dass es sich um eine A Capella Band handelt, zumindest geht es mir so. Das allein sollte als Qualitätsmerkmal genügen. „Other Bands play… VAN CANTO sing!“
Nachdem meine Freundin krankheitsbedingt leider nicht nach Frankfurt mitkommen konnte, ist spontan ein Freund aus Mainz eingesprungen. Da er allerdings noch arbeiten musste, konnte er zum Meet & Greet leider nicht rechtzeitig da sein. Wir hatten uns daher auf ca. 19.00 Uhr verabredet.
Ich fuhr so gegen 14.00 Uhr in der Hauptstadt Badens los. Somit hatte ich ausreichend Zeit um stressfrei und rechtzeitig zum Meet & Greet, das auf 16.00 Uhr angesetzt war, zu kommen. Mit „Pathfinder“, „To Sing A Metal Song“, „One To Ten“ und all den anderen VAN CANTO „Klassikern“, die im CD-Wechsler in Dauerrotation liefen, verging die Zeit auch fast wie im Flug, und die Stimmbänder waren somit auch schon gut für den Gig vorbereitet. Rechtzeitig und trotz einer unüberwindbaren Baustelle und einem Labyrinth aus Einbahnstraßen war ich kurz vor 16.00 Uhr an Ort und Stelle.
Unmittelbar nach meiner Ankunft in Frankfurt, ich war grade im Begriff auszusteigen, rief auch schon Andrea an. Sie sprach allerdings nicht vom Treffpunkt, sondern leider etwas geheimnisvoll von „gesundheitlichen Gründen“, weshalb ich nicht beim Soundcheck dabei sein kann und das Meet & Greet erst um 18.00 Uhr stattfinden wird. Na super, ehrlich gesagt war meine Stimmung nun doch eher zerknautscht und ich fragte mich was wohl los war. Hatte einer der VCs einen Kreislaufkollaps oder vorübergehend hochansteckendes Lassa Fieber bekommen? Irgendwas war faul.
Ich überbrückte die Zeit mit warten und telefonieren. Das Wetter war nicht gerade einladend um Spazieren zu gehen oder sich ein Eis zu kaufen. Um 18.00 Uhr war es dann aber endlich soweit, auf zur Batschkapp. Nach kurzer fernmündlicher Anmeldung öffnete Andrea die stählerne Tür zum Lieferanteneingang. Nach einigen eMails und Telefonaten lernten wir uns nun auch persönlich kennen. Stef war auch gleich dabei und begrüßte mich. Mein Stimmungstief, bedingt durch die Verwehrung beim Soundcheck dabei sein zu können und die lange Wartezeit waren spontan verflogen! Auf dem Weg durchs Treppenhaus in die Batschkapp fragte ich Stef ob er sich an den Gig in Bruchsal erinnere. Ich ließ mir dort nach dem Gig von Basti und ihm ein Booklet unterschreiben. Das Besondere daran war, dass es das Booklet des Albums „Labyrinth“ von Jester’s Funeral aus dem Jahr 1998/1999 war. Kurzer Einschub: Jester’s Funeral war die erste Band von Stef und Basti. Das Album „Labyrinth“ ist die erste Veröffentlichung. Ich verbinde viele schöne Erinnerungen damit und es gehört zu meinen absoluten Lieblingsalben! Obwohl Jester’s Funeral auch von der Fachpresse durchweg ausgezeichnete Kritiken bekamen, war nach dem vierten und letzten Album „Fragments Of An Exploded Heart“ im Jahr 2006 ohne Plattenvertrag leider, leider, Schluss. Das Treiben von Jester’s Funeral verfolgte ich übers Internet, dennoch bot sich für mich nie die Gelegenheit sie mal live zu sehen. Das ärgert mich tierisch! Einschub Ende.
Stef erinnerte sich jedenfalls an den Moment in Bruchsal und freute sich, dass ich dann auch noch das Meet & Greet gewonnen hatte. Nun standen wir schon in der Batschkapp vor der Bühne. Orden Ogan waren grade beim Aufbau ihrer Bühnen-Deko und Stef begann meinen Ausschluss vom Soundcheck und die „gesundheitlichen Gründe“ aufzuklären. Er sprach von einem „denkwürdigen Konzert“, das ich erleben werde. Sly hatte sich nämlich vormittags unplanmäßig einen Zahn ziehen lassen und war noch nicht in der Lage zu singen. Somit war der Soundcheck eher der Versuch um herauszufinden, wie der Gesang von Sly auf die anderen VAN CANTO Sänger verteilt werden kann und wer welchen Part singt. Mir wollte man dieses Schauspiel nicht zumuten… schade eigentlich 😉 Sly war zu diesem Zeitpunkt noch mit dicker Backe im Hotel beim Matratzenhorchdienst. Mit den Gedanken bei der mit gut 700 Leuten ausverkauften Batschkapp, merkte man Stef trotz seiner Erfahrung eine gewisse Nervosität an. Ich erzählte Stef von einem Primal Fear Konzert in der Rockfabrik Ludwigsburg, bei dem Ralf Scheepers bedingt durch eine Erkältung kaum noch einen Ton rausbekam. Ich war jedenfalls gespannt auf den Gig.
Als Entschädigung für den für mich ausgefallenen Soundcheck durfte ich für mich und meinen noch nicht anwesenden Freund ein T-Shirt vom Merch aussuchen. Nachdem ich mir in Bruchsal das Tour-Shirt zugelegt hatte, entschied ich mich für das „The Mission“ T-Shirt, das bzgl. Bedruckung an das „A Storm To Come“ Cover angelehnt ist. Stef bat Andrea die anderen Van Cantians zu holen, die sich zu diesem Zeitpunkt noch Backstage kulinarischen Freuden hingaben. Ich packte während dessen meine diversen VAN CANTO, Jester’s Funeral und Fading Starlight Booklets für Autogramme aus. Mit Stef kam ich dann wieder kurz ins Gespräch, wie ich damals auf Jester’s Funeral aufmerksam geworden bin. Ich bin dem „namenlosen“ Kameraden während meines Wehrdienstes, der mir Jester’s Funeral damals 1999 in Kastellaun wärmstens empfohlen hat jedenfalls bis heute unendlich dankbar! Zwischenzeitlich kamen die anderen Van Cantians gestärkt zum Merch und begrüßten mich. Ross sprach mich sofort auf meinen Facebook Kommentar an, in dem ich mich als Gewinner des Meet & Greet outete und Basti gefiel das „In Legend“ T-Shirt, das ich trug. Wen wunderts?! Nach dem Shake Hands und nach dem sich alle in meinen Booklets verewigt hatten und auch über die alten Bilder darin schmunzelten, machte Andrea noch ein echt cooles Erinnerungsfoto. Ja, sie versteht ihr Handwerk, zweifelsohne. Stef sagte dann noch abschließend, dass mein Freund und ich bereits auf der Gästeliste stehen, und der Einlass abends zum Gig somit kein Problem sein sollte.
So nach und nach löste sich die Runde auf. Lediglich Ross und Ike versuchten am Merch sich noch ein paar von Slys Lyrics einzutrichtern. Ich kam mit Ike ins Gespräch und fragte ihn, wie die Bandmitglieder Beruf und ihr gemeinsames VAN CANTO-Hobby unter einen Hut bekommen. Er sagte, dass größere Touren nur in den Schulferien möglich sind (Inga ist Lehrerin) und er selbst im schlimmsten Fall auf Gehalt verzichten muss, wenn er stunden- oder tageweise nicht arbeiten kann und sich VAN CANTO widmet. Also alles nicht so einfach. Im Rahmen der musikalischen Früherziehung würde ich an Ingas Stelle ne Klassenfahrt nach Wacken den Schülerinnen und Schülern gönnen.
Orden Ogan werkelten immer noch an und auf der Bühne, als plötzlich mein Handy vibrierte. Es war Stefan, mein Freund aus Mainz, der nun angekommen war und vor der Batschkapp wartete. Ich verabschiedete mich bei Ike und Ross und wünschte ihnen viel Glück für den Gig. Mit Stefan ging ich erst mal nen Kaffee trinken und brachte ihm sein T-Shirt. Da wir uns lange nicht mehr gesehen hatten konnten wir die Zeit bis zum Gig mit Plaudern ganz gut vertreiben.
So gegen 21.00 Uhr kamen wir nun wieder an der Batschkapp an. Nachdem uns die Türsteher nach etwas Sucherei auf der Gästeliste entdeckt hatten, wurde uns freundlich Einlass gewährt. Oben angekommen waren wir überrascht, dass der Laden bei Orden Ogan, die grade angefangen hatten zu spielen, bereits gerammelt voll war! Richtig kuschelig. Plötzlich begrüßt mich jemand von links, es war Ross, der sich den Beginn von Orden Ogan auch nicht entgehen lassen wollte. Wir kämpften uns weiter durch die Menschenmassen, und waren wirklich überrascht… wenn das jetzt schon so voll ist, wie wird das erst bei VAN CANTO sein!?
Wir fanden noch seitlich Platz beim Merch und da wir beide überdurchschnittlich groß gewachsen sind, hatten wir einigermaßen freie Sicht auf die Bühne.
An der Akustik gabs für unsere Begriffe nix auszusetzen. Da hatten wir schon deutlich schlechtere Erfahrungen gemacht. Irgendwann entdeckte uns auch Andrea und erkundigte sich nach unserem Wohlergehen. Alles prima! Unser Platz war taktisch günstig nahe am Ausschank und wir warteten, während Basti als „In Legend“- Frontmann und Pianist in die Tasten haute, bereits gespannt auf VAN CANTO. Die Stimmung war phänomenal, schon bei Orden Ogan hat die Meute getobt und auch In Legend wurden frenetisch gefeiert. „Ojee, das wird ein Spaß, wenn Sly nicht singen kann“ dachte ich mir so im Stillen.
Aber dann kamen VAN CANTO…. vollzählig mit Sly (!) auf die Bühne und begannen mit Lost Forever ihr Programm. Zwar wirkten seine Bewegungen etwas zäh und nicht sehr agil, stimmlich war aber kaum ein Unterschied zu hören. Respekt! Da Basti wohl keinen Ton auf seiner Monitorbox hatte und eine relativ lange Fehlersuche begann, machte Stef wie so oft den Alleinunterhalter und weihte nun auch offiziell das Publikum in Sly’s Dentalprobleme ein. „Alles Chili“ antwortete Sly auf Stefs Frage nach seinem Befinden. „Na dann ziehen wir Dir morgen noch einen Zahn“ war Stefs spontane Reaktion. Sly hatte wohl richtig gute Schmerzmittel intus, trotzdem kam ihm die Zwangspause bestimmt nicht ungelegen. Nachdem die Technik aber dann doch wieder funktionierte, ging es weiter mit der VAN CANTO-Show. Sly hat das volle Programm mit Bravur und ohne Jammern durchgezogen bis zur letzten und vom Publikum geforderten Zugabe. Er scheint neben den „Painkillern“ auch echt Eier zu haben! Abgesehen von wenigen stimmlichen Aussetzern, war gesanglich alles so wie immer. VAN CANTO at its best!
Nachdem das Konzert zu Ende war, brachen wir dann auch schon auf. Stefan musste den nächsten Tag arbeiten und ich musste noch zurück in die badische Heimat fahren. Es war ein Hammer Konzert und überhaupt ein genialer, denkwürdigerTag! Das Jahr 2011 begann wirklich hervorragend! Danke Andrea für die Organisation und danke VAN CANTO für das freundliche Meet & Greet und die geile Musik. Macht bitte weiter so! Rock on!
Cheers & Rakkatakka Motherfucker
Matthias
Mehr zu Van Canto
Band | |
---|---|
Stile | A Cappella |
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37294 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!