Unsere 10 Lieblingssongs
von Ronnie James Dio

Special

Vor zehn Jahren starb Ronnie James Dio an den Folgen einer Magenkrebserkrankung. Im M.D. Anderson Cancer Center in Houston endete eine Reise, die 67 Jahre zuvor begonnen hatte. Mit Ronnie James Dio, da waren sich alle einig, verließ einer der besten Metal- und Rock-Sänger aller Zeiten diese Welt.

Obwohl seine Krankheit vorher bekannt geworden war, kam sein Tod plötzlich. Im Frühjahr waren noch Auftritte mit seiner Band HEAVEN AND HELL im Sommer geplant worden, die aber schließlich aufgrund seines sich verschlechternden Gesundheitszustandes abgesagt werden mussten.

53 Jahre seines Lebens hatte Ronnie auf Bühnen gestanden und musiziert. Der älteste Tonträger, auf dem seine Stimme zu hören ist, stammt aus dem Jahr 1960. Lange ein obskurer Schatz, ist „An Angel Is Missing“ heutzutage problemlos auf YouTube zu finden. Rockabilly und Doo-Wop prägten Ronnies Jugendjahre und legten den Grundstein zu einer einzigartigen Karriere. Zu dieser Zeit gab Ronnie James Padavona sich den Künstlernamen Ronnie Dio. Dio, italienisch für „Gott“.

In den 1970ern folgte Ronnies Aufstieg an die Spitze der weltweiten Hard-Rock-Bewegung. Durch seine Leistung in der Band ELF wurden Musiker aus dem DEEP-PURPLE-Umfeld auf den Ausnahmesänger aufmerksam. Roger Glover produzierte das letzte ELF-Album, Gitarrist Ritchie Blackmore schnappte sich Ronnie als Sänger für seine neue Band RAINBOW, als er bei DEEP PURPLE hinwarf. Einige Jahre später musste Ronnie bei BLACK SABBATH in die großen Fußstapfen von Ozzy Osbourne treten. Ihm gelang dies jedoch mühelos, da er gar nicht erst versuchte, seinen Vorgänger zu kopieren. Seine eigenen Fähigkeiten waren dafür aussagekräftig genug.

Mit seiner Solo-Band DIO wurde Ronnie schließlich in den 1980ern erfolgreich und schuf mit Songs wie „Holy Diver“ und „Rainbow in the Dark“ Evergreens, die regelmäßig in Top-Listen der besten Metal-Songs zu finden sind. Auch wir bei metal.de wollen uns mit diesem Artikel an einer solchen Liste versuchen. Weniger jedoch im Sinne eines Rankings, sondern mit einigen Worten zu unseren ganz persönlichen Lieblings-Songs, bei denen Ronnie James Dio am Mikro stand. Zehn Jahre nach dem Tod dieses Jahrhundert-Sängers, möchten wir an ihn erinnern und wollen dazu anregen, noch einmal in seine unvergleichliche Diskographie reinzuhören.

Welche Songs von Ronnie James Dio haben einen besonderen Einfluss auf euch ausgeübt? Teilt diese mit uns in Gedenken an einen der wichtigsten und besten Metal-Sänger aller Zeiten.

RAINBOW – Stargazer

Der dickste Brocken auf RAINBOWs Album „Rising“ von 1976 ist das epochale „Stargazer“ – ein epischer, symphonisch aufgebauter Track mit geradezu cineastischer Breite.

Dieser Titel hat einfach alles: Das orientalisch anmutende Gitarrenspiel von Ritchie Blackmore, die markanten Keyboards von Tony Carey und Cozy Powells treibendes Schlagzeug. Wunderbar. Und ganz oben auf dieser fantastischen Mischung thront die einmalige Stimme von Frontmann Ronnie James Dio – unvergleichlich.

Hier kann Dio seine ganze Kunst ausbreiten. Er erzählt die Geschichte eines Zauberers, der ohne Rücksicht auf menschliche Opfer und Leid einen gigantischen Turm in den Himmel bauen lässt, nur um am Ende dann doch in sein Verderben zu stürzen.

Dabei variiert Ronnie zwischen erzählerischer Ruhe und eindringlichem Gesang. Er zieht die Töne, wechselt beschwingt die Höhenlagen und besticht mit beinahe hypnotischer Eindringlichkeit – und wirkt dabei wie ein archaischer Prediger, der die Moral der Geschichte in das Bewusstsein seiner Zuhörerschaft einhämmern möchte.

„Stargazer“ ist einer dieser Titel, der Zuhörende für eine gesamte Band entflammen kann. Für mich war diese epische Fantasy-Kost der Türöffner in die Musik von RAINBOW und folgend auch das Gesamt-Werk von Dio – „Stargazer“ ist bis heute mein Lieblingstitel von RAINBOW und persönlich das mitreißendste Stück mit Dio am Mikrofon. Danke dafür, Ronnie!

Sven Lattemann


BLACK SABBATH – Too Late

Für das BLACK SABBATH Album „Dehumanizer“ fand sich 1992 nochmals die Besetzung von „Mob Rules“ zusammen, die später auch HEAVEN AND HELL bildete: Tony Iommi, Geezer Butler, Vinnie Appice und Ronnie James Dio – von manchen als das beste BLACK SABBATH Line Up überhaupt angesehen. Am Streit, ob nun Dio oder Ozzy Osbourne der bessere Sänger für BLACK SABBATH ist, möchte ich mich hier nicht beteiligen. Herausragend war der kleine Mann mit der ganz großen Stimme aber auf jeden Fall, welcher damals nach „Tyr“ Tony Martin ersetzte.

Allgemein gilt „Heaven And Hell“ als das beste BLACK-SABBATH-Album mit Dio, für mich ist „Dehumanizer“ aber auf derselben Höhe. Das Album ist eines der härtesten und finstersten der gesamten Karriere der Metal-Urväter, leider aber auch ziemlich unterbewertet, obwohl es an die glorreichen Alben der Dio-Ära anknüpft. Auf diesem Werk befindet sich mit „Too Late“ ein episches Stück, das zwar ebenfalls sehr düster ist, aber mit seiner Dynamik einen ordentlichen Kontrast zum Rest bildet und durchaus in der Tradition zum großartigen „The Sign Of The Southern Cross“ von „Mob Rules“ steht. „Too Late“ startet zunächst balladesk, sphärische Keyboards, dunkle, cleane Gitarrenmelodie in Moll, dann der klare, emotionale, ausdrucksstarke Gesang von Dio. Bis nach dem ersten Refrain bleibt das Stück ruhig balladesk, dabei aber schon sehr beklemmend, unheilvoll und düster. Nach dem ersten Refrain setzen Schlagzeug und Bass ein, das Stück noch schleppend schwer aber mit Groove, steigert sich langsam aber stetig. Zum zweiten Refrain kommen die drückenden, kraftvollen Doom-Riffs von Riffgott Iommi, Geezers Bass pumpt wuchtig, Vinnie Appice bearbeitet das Schlagzeug mit präziser Urgewalt. Dann der Wechsel, eine Bridge, so wunderschön, kräftig und leidenschaftlich gesungen von Dio, der bei Stimme ist wie ein junger Gott, dazu abgründige Gitarrensoli, welche die beklemmende Atmosphäre noch verstärken. Der Spannungsbogen wird bis zum Schluss gehalten, in welchem Dio dem Hörer nochmals eindeutig klar macht, dass es zu spät ist – für immer zu spät! Das melancholische „Too Late“ glänzt mit Dynamik und variabler Geschwindigkeit, unbändiger Energie, Schwere, Tragik, Spannung, beklemmender, ja verzweifelter Atmosphäre, dass es einem eiskalt den Rücken runterläuft. Der Refrain lässt einen nicht mehr los. Ein Song für die Ewigkeit. Dio und BLACK SABBATH – gemeinsam konnten sie einfach Großartiges erschaffen!

Markus Endres

TENACIOUS D – Kickapoo

Selbst einem Folk- und Gothicliebhaber wie mir ist der Stellenwert von RONNIE JAMES DIO innerhalb der Musikwelt bewusst. Dass ich die Stimme dieser bedeutenden Persönlichkeit jedoch schon länger kannte, merkte ich erst, nachdem ich den folgenden Song bereits über Jahre hinweg gehört habe – und das obwohl DIO nicht nur in besagtem Lied singt, sondern sogar namentlich erwähnt wird: „DIO, can you hear me? I am lost and so alone.“ Den Sänger von „Holy Diver“ und ähnlichen bekannten Liedern habe ich seltsamerweise nie in Verbindung mit der Person gebracht, die in „Kickapoo“ von TENACIOUS D einen Gastauftritt hat. Im Nachhinein ist das sowohl peinlich, als auch recht amüsant. In jedem Fall hat mich besonders “Kickapoo“, so eigenartig es auch klingen mag, DIOs Stimme schätzen gelernt.

Der Song selbst ist urkomisch, völlig überspitzt betextet und zählt meiner Ansicht nach zu den besten Stücken von Jack Black und Kyle Gass. DIOs Heldenstatus sorgt darüber hinaus für das richtige Feeling, denn der Song spielt bewusst mit allerlei Rockklischees. Wer passt da besser als DIO selbst, um das Ganze auf die Spitze zu treiben?

Matthias Weise

BLACK SABBATH – Falling Off The Edge Of The World

Mein Interesse am Metal entfachte sich erst kurz nach dem Tod von Ronnie James Dio. Dabei war es gerade der Hard Rock und der Heavy Metal, dem meine Aufmerksamkeit galt. RAINBOW und die BLACK-SABBATH-Hits der Siebziger-Jahre nahmen dabei eine wichtige Rolle ein. In mir wuchs die Spannung, wie sich die Symbiose dieser beiden Welten anhört, weswegen ich mir „The Dio Years“ gekauft habe. Obwohl diese Compilation gespickt mit großartigen Songs war, stach für mich gerade ‚Falling Off The Edge Of The World‘ für mich heraus.

Der prägnanteste Moment von dem vorletzten Song des letzten Studioalbums vor Ronnie James Dios ersten Ausstieg ist definitiv das schwere Riff, welches die Schnittstelle zwischen dem schweren Beginn und dem flotten Mittelteil darstellt. Dieses Riff verknüpft den Spirit der Anfänge von BLACK SABBATH mit der im Laufe der Zeit entwickelten und entdeckten Virtuosität. Dem geht ein Intro vorweg, in dem man schon Dios Vorliebe fürs Mystische erahnen kann, die für seine Solokarriere später noch charakteristisch werden sollte. Die zweite Hälfte ist so flott wie ‚Neon Knights‘ oder ‚Die Young‘, repräsentativ für die jüngere Entwicklung. Summiert ist ‚Falling Off The Edge Of The World‘ einer der repräsentativsten Songs für Dios Schaffen und dabei auch ein Vorbote für „Holy Diver“.

Philipp GravenhorstDIO – Rainbow In The Dark

Mein Erstkontakt mit DIO war tatsächlich die Debüt-LP „Holy Diver“, die ich allerdings erst 1990, nicht bei Erscheinen 1983, erworben habe. Nach vielen harten Metalsongs auf der LP fällt „Rainbow In The Dark“ aufgrund der Keyboards ein wenig aus dem Rahmen. So war mein Eindruck beim ersten Hören auch eher zwiespältig. Was macht der Mann nach so vielen geilen Heavy-Metal-Stücken da jetzt?

Als ich 12 war, waren Keyboards in meinem musikalischen Kosmos ein Unding (da waren meine Kumpels und ich uns damals einig), weshalb ich den Song zunächst nur widerwillig gehört habe. Im Laufe der nächsten zwei, drei Tage sind wir aber immer besser zusammen gekommen und heute halte ich die Nummer für eine der stärksten auf „Holy Diver“, ja sogar im gesamten Katalog von Ronnie James Dio. Da sich der gute Mann leider viel zu früh aus dem Leben verabschiedet hat, bleibt nur sein großes Erbe zu belauschen und zu bestaunen. Immerhin hat Dio an zahlreichen Klassikern mitgearbeitet (RAINBOW, BLACK SABBATH) und deshalb hat er Respekt von jedem Metaller verdient. Da gibt es gar keine Frage.

Aber zurück zu „Rainbow In The Dark“. Im Prinzip ist die Nummer ein feiner Farbtupfer auf „Holy Diver“, der eine andere Nuance in Dios Schaffen offen legt. Die Keyboards sind ein direkter Verweis in seine Vergangenheit und zu RAINBOW. Trotz des vordergründig kitschigen Keyboards ist „Rainbow In The Dark“ aber dennoch heavy genug, um gegenüber den anderen Songs von „Holy Diver“ zu bestehen und nicht abzufallen. Ganz im Gegenteil, der Refrain geht sofort ins Ohr und der Keyboardmelodie kann man sich (nachdem sie gezündet hat) nur ganz, ganz schwer entziehen. Wer schon einmal auf einer Metalparty war, wird dies bezeugen können.

„Rainbow In The Dark“ ist ein wunderbares Stück Musik, über das man locker auch promovieren könnte. Da bin ich sicher. Im Kontext von Dios Schaffen generell und dem alles überragenden „Holy Diver“ steht der Song meiner Meinung nach, mittlerweile ein wenig über allen anderen Stücken.

Colin Büttner

BLACK SABBATH – Die Young

Tatsächlich war es Robb Flynn (MACHINE HEAD) der dem blutjungen Metalcore-Banausen, der ich 2010 war, „Die Young“ als intensiv-fragilen Akustik-Tribut vorstellte. Bis heute haben beide Versionen einiges für sich, wie ich finde, eben weil die Worte von Ronnie James Dio verpackt in die großartige Gesangsmelodie sowohl als leise Ballade als auch als gleichermaßen wehmütiger und entfesselter Hard-Rocker funktionieren. Wobei die Original-Version zugegebenermaßen noch eine Spur dynamischer und in jeder Hinsicht „größer“ daherkommt – Iommi, Butler und Ward sei Dank. Als zweite Single nach „Neon Knights“ sollte „Die Young“ 1980 jedenfalls keine Zweifel am fulminanten Erfolg des Dio-Debüts bei BLACK SABBATH mehr zulassen, das „Heaven And Hell“ zementierte. Die Atmosphäre, die „Die Young“ schon nach wenigen Sekunden entfaltet, ist absolut zeitlos – und lyrisch eignet sich kaum ein Song mit Dio-Beteiligung besser für ein bittersüßes Gedenken an diese Metal-Ikone.

Tobias Kreutzer

BLACK SABBATH – Children Of The Sea

Eigentlich müsste man Ronnie James Dio für diesen Song hassen. Denn „Children Of The Sea“ war die Eintrittskarte des Sängers bei BLACK SABBATH. Und damit gleichermaßen das Ende der (ersten) Ozzy-Ära. Die Band jammte mit Dio, „Children Of The Sea“ entstand in der heutigen Fassung und schon konnte Ozzy seine Koffer packen.

Eigentlich müsste man Dio hassen, allerdings versöhnt die Genialität von „Heaven and Hell“, dem ersten Album dieser leider kurzen Zusammenarbeit, schlagartig. Nach dem Opener steht „Children Of The Sea“ wie ein Fels in der Brandung, ein einsamer melancholisch-epischer Wächter. Der Song geht tief unter die Haut, ist balladesk ohne Kitsch. Ein echter Klassiker und stimmungsvoller Beweis für die Traumhochzeit von Ronnie James Dio und BLACK SABBATH. Wie bei so vielen Traumhochzeiten folgt das böse Erwachen auf dem Fuße. Aber das ist eine andere Geschichte…

Stefan Wolfsbrunn

DIO – Don’t Talk To Strangers

Gerade für so einen härte-fixierten Teenager wie mich, schaffte es Ronnie James Dio tatsächlich mein Interesse an Balladen zu wecken. Waren seine nicht von stupider Verliebtheit geprägt, sondern vom Unheil. Diese vermeintliche Perversion der Gattung hat mich tief beeindruckt.

‚Don’t Talk To Strangers‘ ist einer dieser herausragenden (Halb)balladen. Sie beginnt mit einer musikalisch beruhigenden Strophe, in dem Dio das sorgende Elternteil mimt, welches ihn vor den Gefahren der Außenwelt warnt. Gerade durch diesen Kontrast entfaltet sich beim Hörer das Unwohlsein. Dann der Ausbruch! Dios Ton wird schärfer, er nimmt eine neue Rolle ein. Nun stellt er die Gefahr dar. Auch musikalisch nimmt es eine infernalische Wendung. The heavy metal devil is in town. Zwischendrin flimmern als Flashback (cineastische Ausdrücke sind für die Beschreibung seiner Musik zwingend notwendig) die Warnungen vom Beginn des Liedes. Diese emotional wilde Reise zählt heute nicht mehr zu den wildesten Ritten der Gattung Ballade, hat aber der 13-jährigen Version von mir wirkungsvoll demonstriert, dass sie manche Standpunkte nochmal überdenken sollte.

Philipp Gravenhorst

DIO – The Last In Line

Stell dir vor, dass das Leben darin bestehen würde, in einer Schlange zu stehen und darauf zu warten, dass du endlich an die Reihe kommst. Dummerweise stehst du auch noch ganz am Ende. Während also bereits Millionen von Menschen bedient worden sind, scheinst du einfach nicht zum Zug zu kommen. Du weißt nicht einmal, was dich erwartet. Kommt am Ende die große Belohnung oder gehen vorher schon die Lichter aus? Keine Ahnung.

Zum Glück kennt Ronnie James Dio einen Trick, um diesem beschissenen Gefühl zu begegnen und hat ihn freundlicherweise vertont. Dank „The Last in Line“ wissen wir, dass wir mit dieser Situation nicht allein sind. Unzählige andere Menschen stehen gemeinsam mit uns am Ende der Schlange und warten ebenfalls darauf, dass ihre Zeit endlich kommt. Wir sollten unsere Zeit also nicht nur mit Warten verbringen, sondern das Beste daraus machen und die Hoffnung nicht aufgeben. Aus dem Ende der Schlange kann dadurch ihr leuchtender Anfang werden.

Neben diesen tiefsinnigen Gedanken hat „The Last in Line“ aber auch musikalisch einiges zu bieten. Immer wieder steigert sich das stampfende Hauptriff, bis es im Refrain von Keyboard, Schlagzeug und Bass aufgefangen wird. Songaufbau und musikalische Finesse mögen in anderen DIO-Songs besser gelingen, doch das Zusammenspiel aller Beteiligten, nicht zuletzt auch mit dem überragenden Gesang, gelingt in diesem Song perfekt.

Marc Thorbrügge

BLACK SABBATH – Heaven And Hell

Vor einigen Jahren erzählte mir ein guter Freund, er habe jemanden getroffen, der noch nie in seinem Leben Heavy Metal gehört hat. Als er mich fragte, welchen Song er als Einstieg empfehlen sollte, gab es nur eine mögliche Antwort: „Heaven And Hell“. Von der ersten Sekunde an reißt dieses BLACK SABBATH-Epos mit. Tony Iommis mächtige Riffs, Geezer Butlers pumpender Bass und Bill Wards präzises Schlagzeugspiel legen ein musikalisches Fundament, das für sich allein schon beeindruckt.

Doch Ronnie James Dio macht aus diesem fantastischen Stück erst ein unumstößliches Meisterwerk der Musikgeschichte. Seine langgezogenen Töne schallen markerschütternd aus den Boxen. Der Wechsel zwischen gefühlvollen Momenten und vor Kraft strotzenden Schreien sorgt ein ums andere Mal für Gänsehaut.

Als wäre das noch nicht genug, liefert der Meister einen Songtext ab, der niemals an poetischer Kraft verlieren wird. Während viele Metalvokalisten sich mit Klischeegelaber und Fantasystories zufrieden geben, hat Dio wirklich etwas zu sagen. In diesem Sinne: „The world is full of kings and queens/ Who blind your eyes and steal your dreams/ It’s heaven and hell, oh well.“

Dominik Rothe

16.05.2020
Exit mobile version