Turn Back Time To 1997
Folge 3: HIM - Greatest Lovesongs Vol. 666
Special
Am 03. November 1997 erblickt das Debütalbum der Finnen HIM das Licht der Welt. Was die Band auszeichnet: Ein eingängiger Stil zwischen Dark Rock und Gothic, ein charismatischer Frontmann und ein feines Gespür für die richtige Stimmung zur richtigen Zeit. Denn genau der richtige Zeitpunkt ist Ende der 1990er-Jahre gekommen für diese Art von Musik – und das im großen Maßstab. Zwar setzen HIM „nur“ 140.000 Einheiten von „Greatest Lovesongs Vol. 666“ hierzulande ab, aber das mit einem Debütalbum, das zugegebenermaßen noch ein wenig unausgereift daherkommt – und keinen Vergleich zu den teilweise sehr glattgebügelten späteren Alben darstellt. Dabei ist das grundlegende Geheimnis der Band schnell verraten: Killer-Ohrwurmtracks und die markante Art von Charmebolzen und Frauenschwarm Ville Valo.
„Wicked Game“
Schon die erste Singleauskopplung, die mit dem Deutschlandrelease des Albums Anfang 1998 auf den Markt kam, hat es in sich: „Wicked Game“.
Im Original von 1980er-Beau Chris Isaak dürfte denjenigen, die Ende der achtziger Jahre ihre Pubertät durchlebten, insbesondere das schwülstig-erotische Video mit Model Helena Christensen im Gedächtnis geblieben sein – ein Video wie geschaffen für die MTV-Verwertungsmaschine.
Fakt am Rande: Die erste Fassung des Videos wurde von David Lynch mit Szenen seines Films „Wild At Heart“ gedreht, der so auch in dem Film Verwendung findet – was dem Ganzen noch eine deutlich morbidere und düstere Stimmung verleiht und einen ordentlichen Schlag JOHNNY CASH atmet.
Aber wir schweifen ab. „Greatest Lovesongs Vol. 666“ ist insgesamt eine recht abwechslungsreiche Mischung aus selbstkomponierten Titeln und klug ausgewählten Coverversionen. Dabei hat man sich neben „Wicked Game“ auch den Klassiker „(Don’t Fear) The Reaper“ von BLUE ÖYSTER CULT vorgenommen. Die übrigen Titel des Albums wie „Our Diabolikal Rapture“ wirken hingegen noch kantig (im Rahmen des dargebotenen Stils, versteht sich), einfach strukturiert („For You“) oder sind charmant-unausgegoren, wie „The Heartless“, das zwar ein paar harte Riffs aufs Parkett bringt, dem aber dann doch der letzte Schliff fehlt.
Aber: Die Idee hinter dem Ganzen ist erkennbar, HIM klingen frisch, und die Musik scheint geeignet sowohl für den Party-Betrieb, als auch für das romantische Candlelight-Dinner.
Trendsetter HIM
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Band | |
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Stile | Gothic / Darkwave |
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