Those Of The Unlight
Part VI – (Januar 2025)
Special
LAMENT IN WINTER’S NIGHT – Whereunto The Twilight Leads
von Johannes Werner
Hey, immerhin sind JARL noch viele Gewichtsklassen über anderen deutschen Pagan-Stümpern der Marke MINAS MORGUL und Co. Aber KI- und Photoshop-Artworks im Black Metal sind schließlich ein genauso großer Abturner wie Drumcomputer oder das unterm Corpsepaint versteckte Zweifingerbärtchen. Ganz anders sieht das bei dem australischen Projekt LAMENT IN WINTER’S NIGHT aus. Die atmosphärisch dichte und eindeutig handgemalte Abbildung einer Burg macht schon mal Lust auf mehr. Einzelkämpfer “The Seer” betreibt insgesamt über ein Dutzend verschiedener Projekte – die meisten davon allein. Häufig handelt es sich bei diesen musikalisch hoch produktiven Eremiten um passionierte Überzeugungstäter. Die meisten täten allerdings besser daran, ein paar weniger Bands zu betreiben und diese stattdessen mit ausschließlich guten Ideen zu füllen.
An diesem Problem kommen LAMENT IN WINTER’S NIGHT ebenfalls nicht ganz vorbei. Löblicherweise hat sich der Seher zwar im Gegensatz zu vielen anderen derartigen Projekten einen echten Drummer ins Boot geholt – doch “Whereunto The Twilight Leads” haut spielerisch an vielen anderen Stellen nicht ganz hin. Die Spuren wirken unsynchronisiert, Gitarren und Synths teilweise unsicher und holprig gespielt. Klar sollten Black-Metal-Bands nicht wie DREAM THEATER klingen und auf diesem Album hält es sich zum Glück in Maßen – unfreiwillige Komik macht sich punktuell dennoch breit.
Somit erreicht das Projekt leider weder die Eleganz des Cover-Artworks noch des kultigen Bandfotos – bestimmt der Hit auf jeder Dating-App. Für einen verträumten Spaziergang durch die winterliche Nacht taugt das umständlich betitelte “Whereunto The Twilight Leads” aber ganz gut, wenn man die übertriebene Holprigkeit nicht als störend empfindet. Es gibt nämlich auch eine ganze Menge kompositorisch gelungener Momente, die über den typischen Lo-Fi-Black-Metal-Einheitsbrei hinausgehen.
Wertung: knappe 7
Trackliste:
- The Raven’s Journey (In The Halls Of Nostalgia)
- The Night Beckons In Yellow And Blue
- Dawn, Cast Your Heart
- Blazing Galactic Kingdoms
- Cradle The Flames Of A Weary Life
- Whereunto The Twilight Leads
Release: 27.12.2024
Spieldauer: 43:08
Label: Hell’s Headbangers
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Bands | |
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Stile | Blackened Thrash Metal, Pagan Metal, Speed Metal, Viking Metal |
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