Those Of The Unlight
Part II – (März 2024)
Special
MÒR – “Hear The Hour Nearing!”
von André Gabriel
MÒR haben nach ihrem Demo sieben Jahre nichts veröffentlicht, dann ein Livealbum und zwei Jahre später das Debüt mit Ausrufezeichen im Titel rausgebracht – das zeugt von Klasse, Humor oder Überheblichkeit. Spontan tendiere ich zu drittens, denn das erste Studioalbum enthält alle fünf Demostücke, womit uns „Hear The Hour Nearing!“ nur vier wirklich neue Lieder präsentiert. Auch wenn rund neun Jahre dazwischenliegen, wirkt das ungünstig mit Ausrufezeichen!
Dafür ist der Einsteig umso besser, denn „The Vanishing Of Matter“ geht gleich in die Vollen und weckt die Lust auf „Hear The Hour Nearing!“ mit gutem Melodieverständnis und einem alarmierenden Hauptriff. Die Instrumente machen generell viel und vermitteln schon früh den musikalischen Facettenreichtum des französischen Duos.
Lord Telümehtårs Schreie würden gut in die polnische Black-Metal-Szene passen und geben der Grundatmosphäre von „Hear The Hour Nearing!“ einen rabiateren Touch. Das klingt stimmig, ist unterm Strich aber gar nicht so wichtig, weil MÒR den Fokus sehr auf die Musik legen – „Third Path“ kommt beispielsweise ganz ohne Vocals aus. „Cave Of Shadows” ist ein rein instrumentales Zwischenspiel, das auf drei Minuten allerdings auch langweilt.
„The Letter Of Loss“ poltert dafür erneut heftig und leitet eine überwiegend brachiale zweite Albumhälfte ein. Zwar flackern immer wieder feine Melodiestücke in der rohen Gewalt auf, doch MÒR zeigen sich hier wesentlich offensiver und attackierender. Der hohe songschreiberische Anspruch bleibt aber, weshalb die finale Wertung den Ersteindruck deutlich übersteigt.
Wertung: 7
Trackliste:
- The Vanishing Of Matter
- Eden
- Third Path
- The Apprentice
- Cave Of Shadows
- The Letter Of Loss
- Sulfur
- Sutcivni Los
- Smaragdina
Spieldauer: 43:47
Release: 12.04.2024
Label: Les Acteurs de L’Ombre Productions
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Bands | |
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Stile | Crust, Depressive Black Metal, Orthodox Black Metal, Post-Black Metal |
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Am Ende der Liste sind für mich doch ein paar interessante Tipps dabei. Dafür schönen Dank!
Tulpa find ich auch richtig schmackofatzig! Danke dafür!
Ansonsten gabs im März via Total Dissonance Worship auch 3 ganz coole Ekelbatzen für Fans von dissonantem Black/Death, namentlich:
Kvadrat – The Horrible Dissonance of Oblivion
Sacrificial Vein – Black Terror Genesis
Hecatoncheir – Nightmare Utopia
Und im Tech-Death Bereich haben WOUNDS aus Chicago mit „Ruin“ ebenfalls ne ganze coole Scheibe rausgehauen. Praktisch Everlasting Spews Antwort auf Soreption, wenn auch nicht ganz so stark.
Die Cantique Lepreux ist doch hier verschenkt. Die Kategorie ist ansich ne gute Idee, aber vielleicht eher mit so „richtigen“ Geheimtipps und Entdeckungen?
„Le bannissement“ sollten alle BM-Hörerinnen über sich ergehen lassen, klar, stilistisch typisch quebecian, aber die Platte ist wirklich rund. Für mich 9/10.