Those Of The Unlight
Part II – (März 2024)
Special
CANTIQUE LÉPREUX – “Le Banissement”
von André Gabriel
CANTIQUE LÉPREUX kommen aus Québec. Und da klingelt es doch sofort in den schwarzen Ohren. FORTERESSE und MONARQUE sind zwei bekannte Szenevertreter, an die wir bei hochmelodischem, meist schnell gespieltem kanadischen Black Metal mit ausgefeilten Tremologitarrenriffs denken. Das reizen CANTIQUE LÉPREUX beispielsweise im Mittelteil von „Rivières Rompues“ komplett aus.
Nachdem die Kanadier schon zwei Jahre nach ihrem Debüt „Cendres Célestes“ mit „Paysages Polaires“ weitermachten, gingen für „Le Bannissement“ rund acht Jahre ins Land. Selbstfindung, gesellschaftliche Ablehnung und Naturverherrlichung sind die Themen – erzählt in der Geschichte über ein entführtes junges Mädchen und ihre aufgezwungene Krankheit. Das passt zur Musik, denn es flirrt hell und hoffnungsvoll (die Hauptmelodie in „Archétypes“ ist wirklich stark), zerreißt melancholisch, krächzt giftig, schreit verzweifelt und drückt düster.
Ja, „Le Bannissement“ ist innerhalb der Québec-Szene ein sehr facettenreiches Album. In der Vorgängerkritik von Herrn Møller mündete dieser Ansatz in einem Problem: CANTIQUE LÉPREUX wollten zu viel. Das trifft auf ihr drittes Album nicht zu, denn hier liefern sie genau richtig ab. „Le Bannissement“ schafft Atmosphäre, geht ins Innere, packt Herz und Hirn und empfiehlt sich vor allem für Spaziergänge ohne Gesellschaft in Wäldern und Berglandschaften.
Wertung: 8
Trackliste:
- Le Ravissement
- Fuir
- Rivières Rompues
- Archétypes
- Par La Gueule Des Fantômes
- Le Rêve Primordial
- Consécration
Spieldauer: 43:26
Release: 29.03.2024
Label: Eisenwald
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Bands | |
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Stile | Crust, Depressive Black Metal, Orthodox Black Metal, Post-Black Metal |
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Am Ende der Liste sind für mich doch ein paar interessante Tipps dabei. Dafür schönen Dank!
Tulpa find ich auch richtig schmackofatzig! Danke dafür!
Ansonsten gabs im März via Total Dissonance Worship auch 3 ganz coole Ekelbatzen für Fans von dissonantem Black/Death, namentlich:
Kvadrat – The Horrible Dissonance of Oblivion
Sacrificial Vein – Black Terror Genesis
Hecatoncheir – Nightmare Utopia
Und im Tech-Death Bereich haben WOUNDS aus Chicago mit „Ruin“ ebenfalls ne ganze coole Scheibe rausgehauen. Praktisch Everlasting Spews Antwort auf Soreption, wenn auch nicht ganz so stark.
Die Cantique Lepreux ist doch hier verschenkt. Die Kategorie ist ansich ne gute Idee, aber vielleicht eher mit so „richtigen“ Geheimtipps und Entdeckungen?
„Le bannissement“ sollten alle BM-Hörerinnen über sich ergehen lassen, klar, stilistisch typisch quebecian, aber die Platte ist wirklich rund. Für mich 9/10.