Therion
Listening Session zu "Sirius B / Lemuria"
Special
Große Dinge werfen ihre Schatten voraus. Und wenn von großen Dingen die Rede ist, ist meistens eine Band nicht fern: Therion. Seit ihrem Durchbruchswerk aus dem Jahre 1996, „Theli“, das mit einer bis dato noch nicht da gewesenen Mischung aus Metal und Bombast-Klassik zu begeistern wusste, setzte beinahe jedes ihrer Werke auf seine Weise musikalische Maßstäbe. Auf dem letzten Output kam dann auch noch ein breit ausgearbeitetes Konzept, nämlich die Vertonung der neun Ebenen des germanischen Weltbildes, hinzu. Jenem inhaltlichen Hintergrund setzt Mastermind Christopher Johnsson anno 2 ½ Jahre später noch einen drauf: Am 24.5. erscheint nämlich nicht nur ein Therion-Album, nein, die Schweden hauen gleich zwei vollwertige Langrillen unters Volk. Liest man sich mal die Daten zu „Lemuria“ und „Sirius B“ durch, könnte man denken, dass diese Band langsam der Gigantomanie zum Opfer gefallen ist. Über 170 beteiligte Musiker (u.a. die Sopranistin Anna-Maria Krawe, der ehemalige Therion-Drummer Piotr Wawrzeniuk und At Vance-Frontmann Mats Leven als Sänger und die Prager Philharmoniker), neun Monate Studiozeit und insgesamt 21 Songs sprechen eine deutliche Sprache. Genauso opulent gestaltete sich passender Weise der Rahmen, in dem der gesamten europäischen Presse diese beiden Werke präsentiert wurden. In der Nähe von Nürnberg hatte die Plattenfirma die Burg Abenberg, die den Charakter eines Märchenschlosses verbreitete, angemietet, weswegen in den Einladungen stilgerecht darauf hingewiesen wurde, doch bitte etwas feiner gekleidet aufzulaufen. Reichlich ungewöhnliche Umstände also für eine Listening Session. Nachdem sich die versammelte Meute noch von etwas improvisiert wirkenden ritterlichen Spielen (Entführung einer Maid und deren „Rettung“) mehr oder minder amüsieren lassen durfte und sich nach den ersten Bierchen (es gab sogar extra mit dem „Sirius B(eer)“-Cover gelabeltes Weizenbier) die anfängliche Scheu vor den ungewohnten Umständen gelegt hatte, konnte das starten, worauf alle warteten: die Präsentation dieses Monumentalwerkes.
Den Anfang machte Haupttextschreiber Tomas Karlsson, der die Inhalte seiner Lyrics und der Albumtitel dem historisch und mythologisch nicht ganz so professionell bewanderten Schreibervolk näher brachte. „Sirius B“ beschreibt demnach den dunklen Zwillingsstern von Sirius A, dem hellsten Stern am Nordhimmel, während sich „Lemuria“ einem verlorenen Kontinent widmet, der schon über 1000 Jahre vor Atlantis von der Erdoberfläche verschwunden sein soll. Diese Themen sind jedoch den einzelnen Songs nicht übergeordnet, sondern jedes Lied existiert für sich selbst und beschreibt einzelne historsiche Begebenheiten oder Mythen. Und nun zur musikalischen und textlichen Seite. Los ging es mit „Sirius B“:
Blood Of Kingu
Thematisch wird hier der Mythos um die Entstehung Babylons abgehandelt, in dem alte Götter gegen junge Götter kämpfen. Genauso dramatisch präsentiert sich die düster-klassische Einleitung, bevor sich überraschend ein latentes Judas Priest-Feeling breit macht, kombiniert mit choralen Parts versteht sich. Ein guter Mix aus „Flesh Of The Gods“, „The Wild Hunt“ und Bombast.
Son Of The Sun
Der absolute Überhit der beiden Platten. Eingängig, mit sehr variablem Gesang zwischen weiblichen Leadvocals und kräftigem Männerchor und im Vergleich zu den Vorgängern erneut überraschend Metal-lastig ausgefallen. Zudem hat dieses Stück über einen ägyptischen Pharao absoluten Gänsehautfaktor durch seine phänomenale Melodieführung.
The Khlysti Evangelist
Für den Inhalt stand hier Rasputin Pate, während musikalisch mit einem von Schallplatten bekannten Knistern samt Tenor- und Chorgesang begonnen wird. Darauf folgt bretthartes Riffing, das in eine mystisch angehauchte Strophe übergeht. Diese Stimmung bleibt trotz des stampfenden Rhythmus den ganzen Song über bestehen. Ebenfalls hervorzuheben: der coole und Dramatik versprühende powermetallische Gesang in der Bridge.
Dark Venus Persephone
Hier ist der Name Programm. Dunkel, tragisch, von weiblichem Gesang dominiert, durch Bläsereinsatz dramatisiert und mit starken Melodien im stampfenden Midtempo versehen.
Kali Yuga Part1/Part2
Der Titel heißt übersetzt „Zeit des Kali“, was in der indischen Mythologie soviel bedeutet, wie das dunkle, von Kali regierte Zeitalter. Den Anfang macht ein doomiges Grundriff, bevor sich der abwechslungsreichste Track der Platte öffnet. Mal schimmert „Theli“ durch, dann erzeugen Keyboards ein eigenartiges, unheimliches Feeling, auf einmal vernimmt man Schalmeien-artige Klänge, bevor eine melodiös-harte Eruption das Finale einleitet. Kraftvoll ist wohl das beste Attribut für diesen mit wundervollen Duellen zwischen Männer- und Frauenstimmen angereicherten zweigeteilten Song.
The Wonderous World Of Punt
Hier erzählt Herr Karlsson über eine in den Dünen der Sahara verschollene vorägyptische Zivilisation, während Jonhsson mit diesem Stück den bisherigen Ruhepol der Scheibe geschaffen hat. Akustische Gitarren und traurig-melodiöser Gesang erzeugen eine stimmungsvolle Atmosphäre, bevor E-Gitarren diese weiter vertiefen und alles halb-akustisch ausklingt.
Melek Taus
handelt vom Herr der Jessidis, dem etwas „braveren“ Äquivalent zu Luzifer, das Licht und dunkel in sich vereint. Midtempo mit zurückhaltenden Instrumenten lässt Platz für einen ausgefeilten Dialog zwischen Chören und den Gitarren, der im weiteren Verlaufe durch ein rein chorales Gespräch abgelöst wird.
Call Of Dagon
Bei Dagon handelt es sich um den Gott, der Sirius B beherrscht. Der Grundtenor dieses Songs ist eher gemächlich und verträumt melancholisch, bevor härtere Gitarren das Stück „aufwecken“. Zudem bildet es eine thematische Einheit mit dem nun folgenden
Sirius B.
Der Titeltrack ist fast durchgängig instrumental und fasst alle Stimmungen zusammen, die ein Epos beinhalten muss: Dramatik, Hoffnung(slosigkeit), Romantik, Niedergang und Erlösung, und das alles mit einem sehr dunklen Touch.
The Voyage Of Gurdjieff
donnert nach dem ruhigen „Sirius B“ direkt nach vorne, wobei einmal mehr der Mix aus Metal und Klassik seine unbändige Kraft wie eine Flamme auflodern lässt. Sowohl Instrumente, als auch Chöre schaukeln sich immer mehr hoch und verschaffen sich so einen befreienden Charakter, bevor das erste der beiden neuen Alben getragen und ruhig ausklingt.
Somit sind auf „Sirius B“ mehrheitlich Stücke vorhanden, die den Soprangesang und die markanten Chöre mit überraschend harten Metal-Parts auf stimmungsvolle Art und Weise verbinden. Lemuria hingegen ist stellenweise noch experimenteller, ruhiger und gegensätzlicher ausgefallen.
Typhon
macht den Anfang als zum Bangen animierender Knaller. Geschickt legen sich Chöre über das relativ moderne Riffing, bevor im Refrain zum ersten Mal Growls eingesetzt werden. Im Vergleich zum „Sirius B“-Opener etwas dramatischer, dafür mit weniger Bombast versehen. In den Lyrics wird übrigens ein Drachendämon aus der griechischen Mythologie beschrieben.
Uthark Runa
ist der einzige der 21 Songs der eine thematische Verbindung zum Vorgänger „Secret Of The Runes“ aufweist und im Prinzip dessen Titel erklärt. Eingeleitet durch eine orientalische Melodie in abgehacktem Rhythmus, dominiert hier mal wieder der Metal und seine Gitarren, während kraftvolle Chöre gleichberechtigt neben cleanen Power Metal-Vocals stehen.
Three Ships Of Berik Part1/Part2
Dieser zweigeteilte Song befasst sich mit dem Triumphmarsch der Goten, nachdem diese Rom eingenommen hatten. Genauso vermittelt er einem dann auch Heldenhaftigkeit und Freude. Im Kopf entstehen sofort Bilder von Schlachten und dem anschließenden Marsch der Sieger, der in ein mächtiges Saufgelage übergeht.
Lemuria
Der zweite Titeltrack ist ebenfalls ein ruhiger gehaltenes Stück, allerdings diesmal eher von den abwechslungsreichen Vocals geführt. Innerhalb dieser leiseren Atmosphäre finden dennoch einige Stimmungswechsel statt, die vor allem von der starken Melodieführung getragen werden.
Quetzalcoatl
Ein bestimmendes Grundriff dirigiert einen simpleren Mix aus Bombast und Metal, bevor es sich einer Piano-geführten Strophe unterwirft. Einprägsam und in den gitarrenlastigen Parts wunderbar zum Bangen geeignet. Textlich wird von einem Schlangengott der Maja-Kultur berichtet.
The Dreams Of Swedenborg
Im Gegensatz zum losgelösten „Three Ships Of Berik“ das wohl traurigste Stück der beiden Platten und vielleicht sogar seit „The Siren Of The Woods“. Anfangs herrscht doomige Schwere, bevor eine klagende Stimme über die Geschichte eines schwedischen Okkultisten erzählt. Packend, mitreißend, Gänsehaut.
An Arrow From The Sun
Sehr abwechslungsreiches Stück mit erneuter Ohrwurmmelodie und den wohl tiefsten Männerchören der 21 Songs. Wunderbarer Kontrast dazu: der fast schon beschwingt wirkende sehr hohe Frauengesang über gedämpften Instrumenten. Äußerst vielschichtiges Werk, das lyrisch beschreibt wie Apollo, dem Gott der Sonne, ein Funken seines Lichts gestohlen wird.
Abraxas
Mächtige Drums leiten ein, bevor ein typisches Therion-Riff samt Sopran einsetzen. In der Bridge wird dann richtiges Bangfutter serviert. Die verschiedengeschlechtlichen Chöre sind einmal mehr dramaturgisch geschickt in Szene gesetzt und ein schönes Solo rundet dieses mit vielen unterschiedlichen Stilistiken aufwartende Stück perfekt ab.
Feuer Overtüre/Prometheus entfesselt
Zuerst erzeugen Streicher eine beklemmende Soundtrackstimmung, dann geht es über in „Via Nocturna“-ähnliches Riffing, bevor die größte Überraschung folgt: Rammstein-meets-Laibach-Vocals werden mit Chören und dem bekannten Power Metal-Gesang gemischt. Die Gitarren sind einmal mehr bangkompatibel ausgefallen und auch die typischen Therion-Trademarks kommen nicht zu kurz. Ein würdiger Abschluss.
Was bleibt abschließend zu sagen? Das vorher kritisch beäugte Doppelalbum-Konzept ist voll und ganz aufgegangen. Ich wüsste nicht, welchen der 21 Tracks Therion hätten weglassen sollen. Niemals vorher reichten die verwendeten Einflüsse so weit. Neben Metal und Klassik finden sich diesmal auch noch Folk, Mittelalter und orientalische Elemente in ihrer ganzen Vielfalt wieder und wurden so integriert, als wären sie schon immer da gewesen. Auch wüsste ich nicht, welches der beiden Werke ich den Fans jetzt eher ans Herz legen sollte. „Sirius B“ ist härter und eingängiger ausgefallen, während „Lemuria“ Therion so vielschichtig präsentiert wie noch nie. Wisst Ihr was? Stapft einfach am 24.5. zum Dealer eures Vertrauens und entscheidet selbst!
Vielleicht ist euch ja dieses Interview, das ich zu vorgerückter Stunde als einer der letzten angereisten Redakteure mit einem immer noch redseligen und auf das Geschaffene stolzen Gitarristen Kristian Niemann führen durfte, eine kleine Hilfe:
Ihr wart ganze neun Monate im Studio gewesen. Wie habt ihr es geschafft, in dieser Zeit nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren?
Oh ja, das war in der Tat sehr schwierig. Wir werden wahrscheinlich nie wieder so viele Songs auf einmal aufnehmen. Du hast schon extrem viel auf Band gepackt, aber da wartet immer noch ein riesiger Stapel auf dich. Wir mussten einfach Track für Track vorgehen und immer das Beste für den jeweiligen rausholen. Das Licht am Ende des Tunnels haben wir so zu jeder Zeit gesehen. Und natürlich mussten zwischendurch auch mal ein paar Pausen eingeschoben werden. Wir haben für die Gitarren und Drums unser eigenes Studio benutzt. Da konnte man auch mal eine Woche die Beine baumeln lassen, um die nötige Frische wieder zu erlangen.
Wie koordiniert man 170 Musiker?
Den Großteil davon hat der 32-köpfige Chor und das Symphonieorchester eingenommen. Ihre Parts wurden Prag aufgenommen, wo nur Christopher anwesend war. Es hat eine Woche gedauert und er war so eine Art Supervisor der ganzen Sache. Der Rest besteht nur aus der Band und den Solomusikern. Das ist alles in Schweden eingespielt worden. Aber natürlich ist es schwer, das alles zusammen zu bringen. Alle müssen gute Leistungen bringen, vom Dirigenten bis zu uns selbst.
Wann ist die Idee entstanden, ein Doppelalbum zu kreieren, anstatt nur ein reguläres Werk auf den Markt zu schmeißen?
Als wir uns einen Überblick über das gesamte Material, das wir zur Verfügung hatten, verschafft haben. Das waren immerhin 55 Songs. Also haben wir die schwächeren Sachen rausgeschmissen. Aber es standen immer noch 22 Stücke vor uns, von denen wir keinen aussortieren wollten.
Als ich anfangs von einem Doppelalbum gehört habe, war ich sehr skeptisch, denn im Normalfall kann man zwei Alben immer auf ein richtig starkes komprimieren. Das ist hier nicht so. Ich wüsste auch nicht, welche Tracks man weglassen sollte.
Ja, das finde ich auch. Ich kenne auch ein paar Bands, die lieber keine Doppelalben herausgebracht hätten. Wir hatten aber keine Lust, erst die Hälfte der Songs zu veröffentlichen, dann zu touren, ein Jahr zu warten und dann die andere Hälfte raus zu hauen. Die Stücke wären dann veraltet gewesen. Also haben wir bei Nuclear Blast angefragt, ob wir zwei Alben zur gleichen Zeit auf den Markt bringen können und sie waren ebenso einverstanden. Ich hoffe, die Leute sehen das genauso.
Aber ein gewisses Risiko ist vorhanden. Wer kann es sich leisten, bei den heutigen CD-Preisen gleich zwei Therion-Alben zu kaufen?
Vielleicht. Ja, vielleicht ist es auch ziemlich dumm, was wir hier gerade machen.
Andersherum gesehen: Therion sind noch nie den normalen Weg gegangen.
Das stimmt.
Nun folgt aber noch ein weiteres Problem: Wie wollt ihr das alles live umsetzen? Diese zwei CDs nehmen doch schon einen gesamten Konzertabend ein.
Es ist klar, dass wir auf einem Konzert auch alte Lieder spielen müssen. Viele Leute wollen z.B. „Riders Of Theli“ oder andere alte Sachen hören. Und wir wollen natürlich viel neues Material präsentieren. Aber dasselbe Problem haben doch auch andere Bands. Wenn ich auf ein Maiden-Konzert gehe, würde ich mich auch ärgern, wenn ich nur „Dance Of Death“-Stücke geboten bekomme. Wir haben jetzt eine riesige Menge an Songs, aus der wir wählen können. Wir wollen so viel Neues wie möglich und so viel Altes wie nötig einbauen.
Ihr habt auch noch nie mit einer so großen Menge an Einflüssen gespielt wie auf „Lemuria/Sirius B“. Mal der typische Mix aus Klassik und Metal, dann Mittelalter, dann wieder Gothic. Wo kommen die ganzen Inspirationen dafür her?
Die kommen von allen. Sowohl ich, als auch mein Bruder Johan (Bass, Anm. d. Verf.) und Christopher waren am Songwriting beteiligt und wir haben alle verschiedene Einflüsse mitgebracht. Zu unserem Glück kam dabei eine sehr stimmige Mischung heraus. Ich selbst mag es, wenn Alben abwechslungsreich sind und nicht derselbe Track zehn Mal dudelt. Alles muss drauf. schnell, langsam, heavy, soft.
Das sieht man auf beiden Alben. Ihr startet erst hart und dann wird es langsamer, bevor es gegen Ende wieder heavier wird.
Ja, das ist irgendwie das Schema der beiden Platten geworden. Normalerweise hat der Hörer doch gerne etwas Kraftvolles als Opener. Der letzte Song hingegen muss nicht durch Härte sondern durch Intensität bestechen, damit man die CD wieder hören will. „Lemuria“ ist etwas ruhiger und experimenteller, während „Sirius B“ eher für das Uptempo steht. Aber das Hauptaugenmerk lag darauf, den Hörer zu fangen, ihn auf jeden weiteren Song neugierig zu machen. Die Stimmungen müssen einen jederzeit packen. Wenn alles gleich klingt, sehnt man sich nach Abwechslung, einem anderen Groove oder was auch immer.
Wo ist bei euch die Trennlinie zwischen Metal, Klassik und Soundtrack-kompatiblen Kompositionen?
Oh, gute Frage. Christopher schreibt alle klassischen Arrangements, während ich eher für die metallischen Parts zuständig bin. Ich liefere ihm das harte Grundgerüst und er fügt dann die passenden klassischen Klänge hinzu. Dieses Mal sind wir viel mehr von den Gitarren als Grundbaustein ausgegangen, was man durch den höheren Härtegrad auch hören kann. Die Songs sind wunderbar für eine Liveumsetzung geeignet, weil sie einen hohen Bangfaktor haben. In der Vergangenheit war es eher so, dass Christopher die Orchesterparts geschrieben hat und die Gitarren nur nötiges Beiwerk waren. Jetzt sind beide Lager endlich gleichberechtigt.
„Feuer Overtüre/Prometheus entfesselt“ wartet mit deutschen Lyrics in der Rammstein/Laibach-Ecke auf. Wie kommt’s?
Um ehrlich zu sein, hier standen Laibach viel mehr Pate als Rammstein und es ist ja nicht der gesamte Song, der auf diesen Vocals basiert. Es ist ein Experiment, das überraschen soll. Und es passt wunderbar. Da wir Laibach lieben, standen diese Parts gar nicht zur Diskussion. Rammstein mögen natürlich auch.
Du bist seit „Deggial“ bei Therion dabei. Der Vorgänger „Vovin“ war eher ein Soloalbum von Christopher als eine Bandgeschichte. Wie sieht es jetzt aus? Ist wieder so etwas wie eine Bandgemeinschaft zu spüren?
Ich kann nach den letzten Monaten hundertprozentig sagen, dass Therion wieder eine Band sind. Natürlich ist Christopher der Gründer, natürlich trägt er die meiste Verantwortung, natürlich schreibt er die klassischen Parts, die Therion ausmachen, aber wenn es um den Austausch von Ideen geht, sind wir alle ein Team. Wenn ich mit einem metallischen Songgerüst ankomme, kann es aber schon mal passieren, dass er ein Veto einlegt. Er muss ja schließlich seine klassischen Einfälle damit verbinden können. Da müssen Johan und ich ganz realistisch sehen, dass er der Hauptvisionär dieser Band ist. Trotzdem übergeht er keinen unserer Vorschläge, sondern setzt sich kritisch mit jedem einzelnen auseinander.
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