The Fight
Nasty VS. Rise Of The Northstar
Special
Wenn sich zwei Bands derart offensiv präsentieren wie RISE OF THE NORTHSTAR und NASTY, dann liegt es ganz klar auf der Hand: Es müssen klare Verhältnisse geschaffen werden, zwei Alphatiere können nicht nebeneinander existieren. DU oder ICH, Kollege. Die Stadt ist nicht groß genug für beide. Raus vor die Tür, wir klären das da. Bei einem Kampf! Mann gegen Mann bzw. in diesem Fall Band gegen Band, und zwar bis einer gewinnt. Wir haben die Bands in dicke-Hose-relavanten Kategorien gegeneinander antreten lassen. Los geht’s!
Runde 1 – Bester Slam:
Auf der NASTY-Seite fällt die Wahl wirklich schwer. Um diese Schwierigkeit zu untermauern, kann ich euch den (durchaus unintelligenten) Inhalt der Mail an Nadine nach dem ersten Durchlauf von „Shokka“ an dieser Stelle einfügen: „Was für ein Brett! WAS für ein verdammtes Brett!“ Käme es auf den Inhalt an, würde ich „Phönix“ nennen, aber von der Stimmung her macht neben „Shokka“ (ich mag „Shokka“) ganz klar „No“ das Rennen. Und „Rebel With A Cause“. Und „Real Talk“. Ach, das ganze Ding ist ein fetter Slam! Der Kandidat hat 100 Punkte, nächste Frage bitte. (Tamara)
RISE OF THE NORTHSTAR verlassen sich nicht auf den einen Schlag, sie punkten mit Ausdauer. Wie der gute alte Karate-Kid (sic!) üben sie sich in immer wiederkehrenden Motiven, die uns damals schon Mr. Miyagi ganz geduldig erklärte: „Auftragen, rechte Hand. Polieren, linke Hand. Einatmen durch Nase, ausatmen durch Mund“ oder eben Jackie Chan mit dem „Jacke an, Jacke aus.“-Ding.
Zieht euch „Demonstrating My Saiya Style“ rein und hört selbst, denn erst bei 3:40 explodiert der Song so richtig und alles davor war irgendwie nur nutzlose Vorbereitung. Richtig ab geht es erst, nachdem man einmal ordentlich abgelassen hat. Uh Uh! Noch dazu können RISE OF THE NORTHSTAR ebenfalls einen „Phoenix“ vorweisen, der allerdings gegen den von NASTY mächtig abstinkt, da hilft auch „boom boom fire“ nix mehr, der Punkt geht eindeutig an NASTY. (Nadine)
Ergebnis: 1:0 für NASTY
Runde 2 – Beste Live-Performance:
Aua. Sofort kommt mir meine erste und einzige ROTNS-Begegnung auf dem SUMMER BREEZE OPEN AIR 2014 in den Sinn: Es war Tag, es gab Circlepits und blutende Nasen. Dass dieser Auftritt den CEO von Nuclear Blast dazu bewegt hat, die Jungs noch an Ort und Stelle unter Vertrag zu nehmen, dürfte für sich sprechen, und ich bin für meinen Teil froh, dass ich meine Beobachtungen an diesem Tag ausnahmsweise weit weg von den vordersten Reihen angestellt habe. Die Jungs kamen auf die Bühne, und ein Schalter wurde umgelegt – sowohl bei Ihnen, als auch beim Publikum. Aber – ja, jetzt kommt das große „ABER“ – die Jungens kamen mir ein Stück zu ‚proletenhaft‘ rüber. Das soll in erster Linie nicht einmal abwertend gemeint sein, denn wie wir wissen, ist das eigentlich genau das, was RISE OF THE NORTHSTAR eigentlich auch transportieren wollen, aber die vermeintlich dicke Hose kam nicht ganz so authentisch rüber, wie es vielleicht gewünscht war. Die Livequalitäten der Songs und der Band sind wirklich lobenswert, aber ganz tief im Innern stempelt man es mit einem „ein mini-mini-klitzekleinwenig zu viel Show“ ab. (Tamara)
Jede Club-Performance von NASTY ist ein Fest. Schweiß, Blut und Rotze… Rotze, die den Besuchern aus den geifernden Mündern tropft, während sie die Faust Richtung Bühne heben und laut mitschreien. Ja, man muss schon ganz schön abgehärtet sein, um eine NASTY-Sause überstehen zu können. ‚Keine Regeln‘ lautet die einzige Regel, und NASTY halten sich, ebenso wie die Fans, strikt an ihr gesprochenes Wort. Wer also gerne Karate-Fuchtler sehen möchte, sich eine Zahn-OP sparen will, mal ein blaues Auge sein Eigen nennen oder es generell darauf anlegen möchte, eine unfallchirurgische Behandlung in Anspruch zu nehmen – nur zu, komm her und lass dich ohne Gegenwehr niederwalzen. Hört sich provokant und unkontrolliert an, trotzdem ist der Anteil der emotiongetriebenen Kicks noch immer höher als der der ADHS-geplagten Poser-Krawallmacher. ROTNS stehen noch am Anfang, NASTY ziehen den Stiefel schon eine Ecke länger durch, deshalb geht dieser Punkt ganz klar an NASTY, und zwar schon alleine wegen der EAST17-Gedächtnismütze, die Sänger Matthi häufig trägt. (Nadine)
Ergebnis: 2:0 NASTY, es wird eng für RISE OF THE NORTHSTAR
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