Iron Maiden, Black Sabbath, Slayer, Helloween, W.A.S.P. und Testament
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Special
HELLOWEEN und die rosafarbenen Bläschen
Vom heutigen Auftritt der – noch immer unumstrittenen – Power-Metal-Könige bleibt leider nicht sehr viel hängen. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Zwar steht man mit dem aktuellen Album „Pink Bubbles Go Ape“ nicht auf Kriegsfuß, aber in der Heavy Rotation läuft halt „Live In The UK“ und die darauf zu hörende, fantastische Stimmung lässt sich nicht beliebig oft reproduzieren. Zumal ein Großteil der Atmosphäre dem Publikum zu verdanken ist. Und das gibt sich heute eher zurückhaltend.
SLAYER: Das erste Mal vergisst Du nie
Neben dem Mainact ist das heute mein persönliches Highlight. Zugegeben – die Kalifornier hatten zuletzt mit „Seasons In The Abyss“ die letzte wahre Blasphemie-Speed-Thrash-Rakete gezündet. Was die Aufregung vor dem Konzert wirklich befeuert, ist wieder eine Live-Platte. „Decade Of Aggression“ ist an Weihnachten unter dem Christbaum gelegen und läuft seitdem mindestens einmal am Tag. Alleine der Moment wenn die Zuschauer verstummen und das – in jeglicher Hinsicht – haarsträubende Intro zu „Hell Awaits“ erklingt, lässt einen braven Heavy-Metal-Buben frohlocken. Und tatsächlich bringen die Herren Araya, Hanneman, King und Lombardo es heute fertig, ein ähnlich grotesk, düsteres Szenario zu komponieren. Und das bei hellem Sonnenschein. „Raining Blood“ ist wie so oft ein Höhepunkt, von „Dead Skin Mask“ und „Seasons In The Abyss“, bis hin zu „South Of Heaven“ ganz zu schweigen. Die Eintrittskarte zum extremen Metal ist schnell entwertet, die besten SLAYER-Alben sind auf dem Markt und eine grandiosere Setlist wird es nie wieder geben. Punkt.
BLACK SABBATH und der Fluch des Sängers
Den musikalischen Zugang zum Grundpfeiler des Heavy Metal hat man erst später gefunden. Heute ist man eher dem BLACK-SABBATH-Mainstream zugewandt und begeistert sich selbstredend für „Paranoid“ und „Iron Man“, die aber bitteschön vom Prince Of Darkness intoniert werden sollten. Die Kindesohren sind leider auch für Ronnie James Dio noch verschlossen, zu antiquiert klingen die klassischen Rock-Phrasen. Das genau dieser Dio dreißig Jahre später noch immer genauso gut klingt wie vor vierzig Jahren, weiß man heute noch nicht. Aber das wäre ja auch eine Abweichung im Zeitkontinuum. Den heutigen Moment verschwendet man im jugendlich Leichtsinn also und nachholen lässt er sich leider nicht mehr.
IRON fucking MAIDEN
Die Minuten vor der Show fühlen sich an wie Stunden. Die Lichttechniker klettern über Strickleitern in schwindelerregende Höhen und nehmen für die nächsten zwei Stunden ihren Arbeitsplatz ein. Vieles wird noch von Hand betrieben. Hinter dem Schlagzeug ragt ein mächtiges Backdrop mit dem Artwork von „Fear Of The Dark“ empor. Diese Analogie im Bühnenbild werden MAIDEN auch noch in dreißig Jahren verwenden, was schön ist. Den Moment als Bruce Dickinson auf die Bühne strebt, werde ich nicht vergessen. IRON MAIDEN waren die Helden meiner Jugend und sind es noch immer. Das Gedränge vor der Bühne schiebt sich in Wellen nach links und rechts, ein Umfallen ist nicht denkbar. Nach über zehn Stunden ohne Flüssigaufnahme gibt es sicherlich einige heikle Momente, die man allerdings nicht geschehen lässt. Über die gespielten Songs muss man nicht reden. Als Eddie das erste Mal in meinem Leben, vor meinen Augen während „Iron Maiden“ auf die Bühne torkelt, könnte ich heulen. Es ist alles viel berauschender, großartiger, unvergesslicher, als man es für möglich gehalten hätte. Knapp 40.000 Menschen lassen den Abend zusammen mit einer britischen Heavy-Metal-Band zum glücklichsten Moment eines Halbwüchsigen werden.
Voller Euphorie plappert man während der gesamten Rückfahrt nach München, was den Papa vor dem Einschlafen am Steuer bewahrt. Zuvor hatten die Eltern noch ein paar Festival-Shirts für die Jungs organisiert – Ihr seid einfach die Besten.
Für das Festival und die dargebotenen Bands musste man seinerzeit übrigens gerade mal knapp 60 DM zahlen. Im Vergleich dazu, legt man für mittelmäßige Sitzplätze für eine einzelne IRON-MAIDEN-SHOW über 100 Euro hin. Dafür darf man sich dann aber auch jede Menge Handys vor die Nase halten lassen. War früher alles besser?
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