Summoning
Track By Track zu "Old Morning's Dawn"

Special

 

Summoning

 

CARADHRAS

Silenius:
Soweit ich mich erinnern kann, haben wir an diesem Song am längsten herumgeschmiedet. es wurden etliche Riffs wieder verworfen, neue hinzugefügt, Sounds und Songaufbau öfters geändert. Als wir dann fertig waren, war es ein typischer epischer SUMMONING-Song, aber wir waren noch immer nicht zufrieden. somit änderten wir nochmals die Sounds und plötzlich hatte das Lied diesen speziellen irischen Touch, durch einen Fiedel- und Schalmeisound, welcher plötzlich charakteristisch für das Lied war. dadurch kam mir die Idee, dass die Stimmung ähnlich wie bei “Beleriand“ perfekt einer Landschaft aus Tolkiens Universum zugeordnet werden könnte, und so kam ich zum ersten Mal auf den Berg Caradhras.

Protector:
Normalerweise entstehen alle unsere Songs aus einem Guss, doch bei dieser Nummer war es anders. Von der ursprünglichen Idee, welche von Silenius kam, blieb nur noch der erste Teil, während der Rest nicht das Niveau des ersten Teils halten konnte. Deswegen beschlossen wir, ein relativ spontanes Experiment mit Dudelsacksounds in diesen Song zu integrieren und ihn zum zweiten Teil zu machen. Außerdem ist dieser Song der rhythmisch ausgereifteste von allen. Neben etlichen orientalischen Percussioninstrumenten kann man auch verschiedene Schellenrhythmen gleichzeitig hören, was dem Song eine noch mittelalterliche Stimmung verleiht. Ebenfalls recht ungewöhnlich ist auch die Sologitarre in der Mitte, die wir in der Form noch nie hatten.

Übrigens ist dieser Song der zweite auf der CD, wo man echte Chöre hören kann. Wie auch bei den anderen Chören auf der CD sind sie von uns eingesungen. wir haben versucht, durch verschiedene Gesangstechniken eine Vielzahl von Stimmen zu simulieren und so nur als ein Duo trotzdem die Illusion eines Chores erzeugen zu können.

OF PALE WHITE MORNS AND DARKENED EYES

Silenius:
Obwohl dieses Lied noch die wenigsten Fanreaktionen hervorgerufen hat, ist es eines meiner Lieblingslieder. Es geht vielleicht nicht sofort ins Ohr und ist auch nicht die epischste Nummer auf dem Album, hat aber wie von manchen Kritikern schon erwähnt eine ganz eigene hypnotische Stimmung. welche vor allem durch die Hauptmelodie und vor allem durch das Schlagzeug transportiert wird. Auch hier haben wir wieder mit sogenannten Scream Samples gearbeitet, welche mit meinem Gesang verwoben werden, und obwohl sie eigentlich nicht direkt mit der Musik zu tun haben, dem Lied einen hohen Wiedererkennungsfaktor verleihen. Durch die Marschtrommeln und die fast schon industrial-mäßigen Soundsamples hat das Lied auf der einen Seite etwas sehr Unmetallisches, auf der anderen Seite verleiht aber auch gerade diese dem Lied die nötige Strenge, um vielleicht als die härteste Nummer des Albums zu bestehen.

Protector:
Wieder einer der Songs, die in der Anfangsperiode begonnen wurden. Der Auslöser für den Song war einer meiner selbstgesampelten Sounds, welche ich für den Rhythmus verwendet habe und welcher dem ganzen Song eine sehr stampfende Atmosphäre verleiht. Anfänglich war der Song auch weit bedrohlicher, wurde aber im laufe der Arbeit immer atmosphärischer.

THE WANDERING FIRE

Silenius:
Jetzt kommt das Lied, welches ich persönlich am wenigsten mag. Soweit ich mich erinnern kann, war es eigentlich das erste Lied, welches Protector in fast vollendetem Zustand anschleppte. Ich mochte es einfach nicht, da es mir etwas zu gothicmäßig klang, und auch die Melodielinien konnten mich anfänglich nicht begeistern. Es gab ewig lange Diskussionen und es wurde herumgefeilscht wie am Basar. Ich versuchte, Protector das Lied immer wieder auszureden und durch ein anderes zu ersetzen, aber Protector war stur wie ein Bock, und so blieb es. Mittlerweile muss ich zähneknirschend und haareraufend zugeben, dass das Lied schon in einigen Rezensionen explizit hervorgehoben wurde und auch schon bei etlichen Fans lobend erwähnt wurde. Offenbar kommt man in dieses Lied schneller hinein als in andere. Ich nehme das mal so zur Kenntnis und mittlerweile habe ich auch meinen Frieden damit gefunden. Nachdem ich letztendlich auch zu diesem Lied eigene Melodien hinzugefügt habe, hat mich Protector also durch die Hintertür dazu gezwungen, mich auch mit diesem Lied zu identifizieren.

Protector:
Für Silenius ist diese Nummer wohl zu wenig heroisch, und hat eher einen zarteren Sound. Sie ist auch weniger „überladen“ als die anderen Songs, was wiederum den Song auch transparenter und leichter nachvollziehbarer macht. Die Melodien sind jedoch nicht so vordergründig und werden oft mit Instrumenten getragen, welche wir normalerweise eher als Hintergrundsounds verwenden. Ich schätze an dieser Nummer aber gerade diese Klarheit, und diese elbische Stimmung.

Wie schon erwähnt, mochte Silenius diese Nummer nicht, und durch langes Verhandeln fand sie dann doch den Platz auf dieser CD, es war aber kein leichter Kampf und hat mich durch Silenius sehr erpressbar gemacht. Immer wieder, wenn Silenius einen Vorschlag machte, mit dem ich nicht auf Anhieb einverstanden war, merkte ich, dass die Zukunft diese Songs damit in Gefahr kam und willigte schnell ein, 😉

EARTHSHINE

Silenius:
Für mich das eindeutig epischste Lied der CD, auch wenn das viele anders sehen werden. Während das Titellied und “Caradhras“ vielleicht schneller ins Ohr gehen oder eine gewisse „marktschreierische“ Epik aufweisen, steht dieser Song in seiner getragenen Lässigkeit über den Dingen. Er baut sich gemächlich auf und scheint auch sonst nie außer Atem zu gelangen. Ich mag diese gemächliche Ruhe in diesem Song. Er ist quasi das komplette Gegenteil der typischen immer-schneller-lauter-härter-Fraktion im Metalbereich.

Protector:
Auf diesem Song hört man am besten meine Versuche, mit den Vocals auch ein gewisses Maß an Melodie zu erzeugen. Eigentlich versuche ich das schon seit “Stronghold“, was aber bisher nur auf dem Song „Long Lost To Where No Pathway Goes“ wirklich deutlich zu hören war. In diesem Song ist mir das allerdings erneut gelungen. Das macht die Stimme vielleicht weniger Black Metal-mäßig und rockiger, bringt aber durch die Variation der Tonhöhe in der Stimme auch etwas Neues, Melodischeres in den Song hinein.

BONUSTRACK: THE DARKENING OF VALINOR

Silenius:
Wie schon beim Intro erwähnt, hätte dieser Song ursprünglich das Intro werden sollen, diese Idee wurde aber dann verworfen, da die Melodie zu schwerfällig war und für ein Intro nicht passte. Protector hat eine Gitarrenmelodie darübergelegt und wir haben das Lied mit Sprachsamples aufgefettet und quasi zu einer Art Instrumentalnummer umgeschrieben, im Stile der „Lost Tales“-Songs.

Protector:
Der Verlauf des Songs war komplizierter, als es Silenius beschrieben hat. Ganz anfänglich war es ein Song, wo ich schon Gitarren hinzugefügt hatte.
Wir wollten diesen Song zu einem Song in voller Länge machen, aber jeder Versuch, einen zweiten Teil dafür zu komponieren, ist jämmerlich gescheitert. Also beschlossen wir die Suche danach aufzugeben, die Gitarren wegzunehmen und daraus ein Intro zu machen. Ohne die Gitarren hat der Song aber eine andere Stimmung bekommen, und es fehlte ihm das raue Element. Schließlich, nach langem Hin- und Herüberlegen haben wir wieder die Gitarren hinzugefügt, den Song als Gitarrennummer für die Bonus-CD bestimmt.

BONUSTRACK: WITH FIRE AND SWORD

Silenius:
Dieses Lied ist uralt, genauer gesagt stammt es aus der “Oathbound“-Session und hat jetzt sieben Jahre in der Schublade geschlummert. Wir haben eigentlich nicht viel verändert, lediglich der Gitarrensound ist der neuen CD angepasst und Protector hat die Vocals neu eingesungen. Wir haben auch den Rhythmus durch diverse Soundsamples angereichert.

Protector:
Durch ein Missgeschick habe ich sämtliche Midi- und Audiofiles dieses Songs verloren und musste ihn anhand einer Archivaufnahme komplett rekonstruieren. Ich habe diese Rekonstruktion relativ frei gestaltet und den Rhythmus auch recht deutlich verändert, sodass das Resultat sich mehr in das Gesamtwerk einfügt, als es die Originalversion getan hätte.

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29.05.2013

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