Summer Breeze 2017
Der metal.de-Liveblog
Special
Freitag, 18. August 2017
CELLAR DARLING, SONATA ARCTICA, EPICA: In der hippen Multikulti-metal.de-Redaktionskommune finden sich zweifelsohne genug Fans dieser Truppen – der Kern der unverbesserlichen Frühaufsteher-Camping-Mannschaft gehört nicht dazu. Allem penetranten Hintergrund-Gedudel zum Trotz findet das allmorgendliche Kaffeekränzchen ohne größere Ausfälle in Hörweite der Hauptbühne statt. Erst bei BATTLE BEAST zieht Kollege Klug endgültig die Notbremse: Einen Barbarenspieß mampfend – seine Treuekarte ist mittlerweile zum dritten Mal voll – sucht er rasch das Weite. Und findet FALLUJAH. (Kollege Møller ergänzt: Dabei gehört Klug übrigens nicht mal zur Barbarenfraktion der Redaktion, sondern zu der der vntrven DER WEG EINER FREIZEIT-Fans.)
„Wir spielen keine Popsongs / wir lieben nur die harte Melodie / wir scheißen auf den Mainstream / passen nicht in eure Strategie!“ Uiuiui, was BETONTOD hier an bitterbösem Kommerzhate abfeuern, lässt Stephan Weidner ja vergleichsweise als größten Dichter und Denker der Deutsch-Rock-Generation erstrahlen. Danke nein, da bleibt man ja fast schon lieber bei AMARANTHE. Wesentlich kreativer als die genannten Kapellen präsentiert sich dann Standmeister Röttgen, der über das XXL-Shirt von Angela plötzlich ungeahnte Schneider-Fähigkeiten entwickelt und daraus ein vollwertiges INSOMNIUM-Kleid bastelt – mit nichts als einem Teppichmesser bewaffnet, versteht sich. Selbiges möchte man auch beim lieben Wettergott ansetzen, als pünktlich zu CROWBAR erste Wassertröpfchen Kirk Windsteins beachtlichen Wuschelbart benetzen. Kollege Kostudis hält es gerade einmal drei Songs aus, anderen Jungspunden ist die überragende Performance durchaus ein anschließender Sommerschnupfen wert.
Flash Forward: Kurz sludgetrunken im Zelt eingenickt, schon hat sich die Welt um uns herum in ein Minenfeld aus Matsch und plattgetretenen Pommesresten verwandelt. CHILDREN OF BODOM beginnen nach kurzer sturmbedingter Unterbrechung, KREATOR dann im Trockenen, ein Siegeszug ohnegleichen. Wie kann man eigentlich fünf so derart geile Titeltracks hintereinander rausballern? Kann da nicht mal jemand einschreiten?! Der Chef schon mal nicht, der verpasst mal wieder den ganzen Spaß und „vergnügt“ sich lieber bei INSOMNIUM. Ach, Eckart …
Und so geht der dritte Festivaltag zu Ende: Kollege Maronde probt den Aufstand, Kollege Klug hingegen die sich ans Summer Breeze anschließende Zugspitzbesteigung. Viel härter als die elende Morastwaterei kann das eigentlich auch nicht werden. Einmal im Schlamm festgestapft, legitimiert die nachfolgende BELPHEGOR-Show den post-mitternächtlichen Aufwand dann aber doch noch. Oder wie Onkel Helmuth spricht: „DEEEEUTSCHLAAAAND. DANKESCHEEEEEEN.“
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