"Friedhof der Kuscheltiere"
Original gegen Remake

Special

Die Neuverfilmung – 2019

Bei dem Remake aus 2019 wurde das Drehbuch von David Kajganich (“Suspiria“, 2018) geschrieben. Das KING hier nicht selbst am Werk war, merkt man dem Film auch an, da er von Anfang an einen anderen Weg einschlägt als das Vorbild aus 1989.

Zu Beginn erhält der Zuschauer einen Ausblick auf das Ende des Films. Eine interessante Wahl für die Eröffnung, die einem Einblick auf das gibt, was bei dieser Version im Fokus steht.

Im Verlauf entwickelt sich die Geschichte im Vergleich zu beiden Vorbildern in eine neue Richtung. Es wird eine kultische Kindergruppe gezeigt, die düstere Tiermasken trägt und zum “Pet Sematary“ marschiert. Ein Aspekt, der für den Zuschauer beklemmend und spannend zugleich wirkt. Leider verliert sich dieser Faktor, da er keine relevante Komponente im Film bietet.

Ein neuer Twist

So plötzlich wie diese Kinder auftauchen, so schnell verliert sich dieser Mythos und dem Zuschauer werden keine weiteren Informationen hierüber geliefert. Hier hätten die Regisseure eine Verbindung zur Tochter Ellie knüpfen können, die damit der Storyline noch zuträglicher geworden wäre.

Ein weiterer Unterschied zu den Originalfassungen bietet der Twist, dass es nun Ellie ist, die durch den tragischen Unfall ums Leben kommt und durch die Macht des “Pet Semetary“ wiedererweckt wird. Dies bringt in der neuen Fassung eine Spannung, die unvorhersehbare Szenarien bietet.

Der neue „Friedhof der Kuscheltiere“ hat klare Stärken

Genau wie in der Fassung aus 1989, wird den vorbeirasenden Tanklastern leider keine große Beachtung geschenkt. Hier hätte die Neuverfilmung gerne aufzeigen können, dass es sich hierbei um einen verfluchten Ort handelt. Ansonsten erweckt es beim Zuschauer schnell das Gefühl, dass es sich in dem Film um Eltern handelt, die sich keinerlei Gedanken über die Sicherheit ihrer Kinder machen.

Der Aspekt der schwer erkrankten Schwester der Mutter Rachel wird versucht in Jumpscares abzuhandeln, die trotz Vorhersehbarkeiten gruselig und beklemmend wirken. Von der Atmosphäre her wirkt das Remake grundsätzlich freundlicher und heller als das Original. Hier wäre eine düsterere Grundstimmung dem Film dienlicher gewesen, auch wenn das Gezeigte brutal und finster ist.

Die schauspielerischen Talente sind in dieser Version auf jeden Fall Tochter Ellie und ihr Vater Louis. Jason Clarke nimmt man die Rolle des verzweifelten Vaters vollkommen ab. Die Trauer und Verbissenheit, die er schauspielerisch darbietet, wird sehr gut vermittelt.

Herausragendes Casting

Herausragend jedoch ist Jeté Laurence, die als Tochter Ellie gecastet wurde. Laurence gelingt es durch Gestik, Mimik und schauspielerisches Talent einen dämonenhaften und angsteinflößenden Part einzunehmen. Die Brutalität, die sie als fünfjährige Tochter an den Tag legt, ist beeindruckend und beklemmend zugleich.

Während die Originalfassung näher an der Buchvorlage ist und mit einer düstereren Stimmung punkten kann, lässt die Neuverfilmung einem einen größeren Spielraum für die eigene Phantasie. Sie brilliert mit einem hervorragendem Cast und einem neuen Twist der Geschichte, die für den Zuschauer der beide Urfassungen kennt, neues Potential zum Gruseln liefert.

Text: Stefanie Sauer

Seiten in diesem Artikel

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11.09.2019

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5 Kommentare zu "Friedhof der Kuscheltiere" - Original gegen Remake

  1. BlindeGardine sagt:

    Hmm ich war ursprünglich sehr gespannt auf den film, nachdem im trailer dann aber maskierte gruselkinder und diverse jumpscares zu sehen waren, hab ich es dann doch gelassen. Dass stephen king selbst die finger mit im spiel hat oder sich positiv zu einer verfilmunh äußert hat leider wenig für die qualität zu bedeuten. Denn auch die 89er version war schon eher „meh“ und die dark tower verfilmung, die von king so gelobt wurde, war letztendlich ein ziemlich generischer fantasyfilm, der mit der grandiosen vorlage kaum was am hut hatte. Und das lag sicher nicht an idris elba.
    Will sagen, king-verfilmungen sind immer mit vorsicht zu genießen, besonders wenn man das jeweilige buch kennt. Die vorlage ist im vorliegenden fall allerdings auch eins dieser king-bücher, das einen unglaublich intensiven spannungsaufbau hat, wenn die katze aber aus dem sack ist ziemlich nachlässt und an momentum verliert. Von daher eh schwierig.

    1. nili68 sagt:

      Alles mit Katzen kriegt grundsätzlich schon mal 8 Pkt. AWWWWWWWWW..!! lol

      1. BlindeGardine sagt:

        Nachdem ich mir den film in einem anfall von langeweile angeschaut hab muss ich sagen, die katze war das beste am film. Und katzenvideos gibt es auch deutlich bessere. Man ist von der buchvorlage zwar nicht so weit abgewichen wie befürchtet, hat aber doch signifikante stellen geändert oder ausgespart, ohne dass besagte änderungen jetzt für nen neuen twist sorgen würden. Insgesamt wiederceine king-verfilmung, die eher das prädikat „meh“ verdient.

  2. Watutinki sagt:

    Habe mich schon seeeeeeeehr lange schon nicht soooooooo gelangweilt, wie bei diesem Film. Ein ultradünne Story die ich auf einer Briefmarke niederschreiben kann, vorhersehbar bis zum geht nicht mehr und einfach unfassbar strunz langweilig. Bitte spart euch diese Schlaftablette.

    1. Watutinki sagt:

      08/15 angepasst, ohne jede Spannung, auf den Mainstream ausgelegt, ultra langweilig – könnte ein Film von NB sein, wenn ich so recht darüber nachdenke. :))