Self Deception
Facettenreicher Metalcore aus Schweden

Special

SELF DECEPTION gehört zu den aufregendsten Metalcore-Bands, die die schwedische Szene in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Ihr Mix aus kraftvollen Riffs und eingängigen Melodien kombiniert mit intensiven Lyrics und einer Briese Verrücktheit spricht eine wachsende Fangemeinde an. Im Sommer hatte ich das Glück einen Teil der Band in ihrer Heimatstadt Stockholm in Schweden zu treffen. In diesem Atemzug haben wir uns nicht nur über die Band selbst unterhalten, sondern auch über die Szene vor Ort, und einen Ausblick auf das noch im Oktober kommende Album „Destroy The Art“ und die anstehende Tour mit den EMIL BULLS gewagt.

Die Einzigartigkeit der schwedischen Metalcore-Szene

Schweden ist als das Power-House des Heavy-Metals bekannt, nicht verwunderlich also, dass auch Metalcore hier einen fruchtbaren Nährboden fand. Wir denken an großartige Bands wie IN FLAMES oder SOILWORK in den frühen 2000er Jahren. Mit einer starken DIY-Kultur, einer lebendigen Underground-Szene und einer ausgeprägten Infrastruktur für Musiker haben schwedische Bands den Metalcore-Sound maßgeblich mitgeprägt. Diese Verschmelzung von Härte und Melodie macht Schweden zu einem aufregenden Ort für musikalische Weiterentwicklungen.

Diese Verschmelzung von Aggression und Melodie hat dazu beigetragen, dass schwedische Bands nicht nur Vorreiter, sondern auch einflussreiche Akteure in der globalen Metalcore-Szene geworden sind. Ihre Fähigkeit und Freude, Metalcore mit anderen musikalischen Stilen zu kombinieren, hat ihnen weltweit Anerkennung verschafft und den Sound des Genres weiter vorangetrieben.
Ein sehr gutes Beispiel für diese Innovationsfreude ist die schwedische Metalcore Band SELF DECEPTION die mit Begeisterung und Intensität Metalcore mit verschiedenen Elementen kombiniert und dazu beiträgt das frischer Wind aus dem hohen Norden bläst.

Harte Riffs und eingängige Refrains: Der Grundstein für SELF DECPTION

Zufällig fanden Andreas (Gesang) und Erik (Drums) 2005 durch eine fehlgeleitete SMS zusammen. Schnell war klar, dass beide eine große Liebe zur Musik hegten und wo der gemeinsame Weg hingehen sollte. „Wir wollten von Anfang an nicht nur in Schweden Erfolg haben,“ erklärt Erik im Interview. Schon früh begann die Band, ihre einzigartigen Einflüsse in ihre Musik einzubinden und immer wieder neue Herausforderungen zu suchen. Dafür arbeiteten sie im Laufe der Zeit mit zahlreichen Akteuren der internationalen Musikszene zusammen, und scheuten sich nicht, die Erkenntnisse und Elemente aus anderen Genres wie Hard Rock und auch Pop-Musik zu nutzen. Ihr Sound ist heute von einer breiten Palette verschiedenster Elemente geprägt: „Wenn wir Musik schreiben, versuchen wir, immer etwas Neues auszuprobieren“, sagt Ronny (Gitarre). „Aber unser Markenzeichen – die Kombination aus harten Riffs und eingängigen Refrains – bleibt immer bestehen“, fügt er hinzu.

Ihre aktuelle EP „Blood and Scares“ zeigt, wie sehr die Band bereit ist, sich musikalisch weiterzuentwickeln. „Es gibt Songs, die sehr poppig klingen, andere sind wiederum richtig hart. Wir wollen einfach immer eine gute Mischung schaffen, damit kein Album gleich klingt. Das wäre für alle langweilig.“ betont Erik.

Schwedens Metalcore Szene und die schillernde Pracht von SELF DECEPTION

Schweden ist bekannt für seine lebendige Musikszene, die durch eine starke DIY-Ethik und Unterstützung für Künstler geprägt ist. Festivals wie das Sweden Rock Festival bieten Metalcore-Bands eine ausgezeichnete Plattform, um ein größeres Publikum zu erreichen und sich untereinander zu vernetzen. Die Musikszene spiegelt Schwedens soziale Strukturen wider, die Künstlern Raum für Kreativität bieten.

Ebenso wie deutsche Grassroot-Venues, stehen auch in Schweden diese kleinen Locations vor großen Herausforderungen. Finanzielle Unsicherheit, regulatorische Hürden und die Konkurrenz durch größere Veranstaltungsstätten bedrohen ihre Existenz. Diese Veranstaltungsorte sind wichtig für die Entwicklung neuer Talente, bieten aber aufgrund knapper Ressourcen nur begrenzte Möglichkeiten für aufstrebende Künstler. Ronny beschreibt die Schwierigkeiten, die lokale Bands durchmachen: „In Stockholm ist es schwer, als junge Band Fuß zu fassen. Viele der kleineren Veranstaltungsorte, in denen man früher aufgetreten ist, gibt es nicht mehr.“

Trotz dieser Hürden gibt es in Schweden weiterhin eine starke Gemeinschaft von Metal-Musikern, die sich gegenseitig unterstützen und inspirieren. „Wir haben das Glück, dass wir auf unseren Touren mit großartigen Bands zusammenarbeiten“, erzählt Erik, „zum Beispiel haben wir mit NORMANDIE und DEAD BY APRIL gespielt, das war eine großartige Erfahrung.“ Solche Verbindungen sind ein wichtiger Bestandteil der Metal-Szene und helfen Bands wie SELF DECEPTION, sich eine breite Fanbase zu erspielen, Synergien zu nutzen und ihren Sound weiterzuentwickeln.

SELF DECEPTION verlassen ihre Komfortzone – „Destroy The Art“ ist auf dem Weg

Das kommende Album der vier Schweden verspricht einiges. „Ihr könnt viele Banger erwarten,“ so Ronny. Die Band hat bereits mehrere Singles des kommenden Albums veröffentlicht unter anderen „The Great Escape“ und „Dead Water“. Fans können sich auf einen abwechslungsreichen Sound freuen, der sowohl die harte Seite der Band als auch ihre melodischen Qualitäten hervorhebt und dem es an Experimentierfreude nicht mangelt. „Wir versuchen immer, uns selbst zu übertreffen und neue musikalische Wege zu gehen“, erklärt Erik und ergänzt „Unser Produzent bringt viele verschiedene Einflüsse aus der Pop- und Rock-Welt ein, was unserer Musik frischen Wind verleiht.“ Andreas erklärte zum Entstehungsprozesses des Albums „Diese Selbstherausforderung bestand vor allem darin, sich in mit ungewohnten Wegen auseinanderzusetzen. Wir haben unsere Komfortzone verlassen und Neues ausprobiert.“ Das klingt nach ziemlich viel Experimentierfreude, vom Gesamtwerk können wir ab dem 25.10.2024 selbst überzeugen, denn da wird „Destroy The Art“ endlich veröffentlicht.

Es wird wild: SELF DECEPTION unterwegs mit EMIL BULLS und auf eigener Headliner Tour

Mit ihrer stetigen musikalischen Weiterentwicklung und ihrer tiefen Verwurzelung in der schwedischen Metalcore-Szene bleibt SELF DECEPTION eine Band, die man im Auge behalten sollte. Ihr dynamischer Sound und die persönliche Note in ihren Texten sprechen nicht nur eingefleischte Metal-Fans an, sondern ziehen auch Hörer aus anderen Genres in ihren Bann.

Ab Anfang November sind sie wieder in Deutschland auf Tour, zum einen auf ihrer eigenen „Destroy The Art“ Tour gemeinsam mit EYES WIDE OPEN, THECITYISOURS und THOSE WITHOUT, zum anderen werden SELF DECEPTION ab Dezember die EMIL BULLS auf ihrer „Love Will Fix It“ Tour Teil 2 supporten. Es bleibt spannend um die vier Schweden, die wilden Shows sollten auf keinen Fall verpasst werden. Neben den musikalischen Highlights, sind besonders die Outfits von Bassist Haage bestaunenswert, er lässt sich für jede Show was Neues einfallen. Wir sehen uns auf Tour!

Quelle: Interview SELF DECEPTION
11.10.2024
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