Soilwork
Listening Session: "Verkligheten"

Special

6.When The Universe Spoke

Eine Salve handfester Trommelkunst schmettert unaufhaltsam dar nieder, gleich nachdem die vordergründigen Gitarrenklänge der ersten Sekunden etwas abgeebbt sind. Sofort spurtet der Gesang mit bösartigen Gegrunze darauflos. Ein brachialer Schlagabtausch, fast wie ein Wettrennen zwischen Drumsticks, Saiten und Mikro. Pause erst beim Refrain. Luftholen. Einatmen und Pausieren. Dabei der Gitarre lauschend, die unaufhaltsam die gleiche Abfolge präsentiert und wie ein Countdown herabzählend die Stimmung hochkocht, bevor sich die Vocals erneut aufmachen anzugreifen und den Song schließlich abrupt und explosionsartig enden lassen.

7.Stålfågel

Erneutes Wandeln auf Möglichkeiten der stilistischen Variationen. Das Keyboard gibt elektronisch, zitterige Klänge vor, denen die Gitarren nahtlos folgen. Auf eine Reise, die sowohl Synth-Elemente, aber auch ein Riffing parat hält, was einen stark an die Nu Metal-Ära erinnern lässt. Bunte Tüte, wie beim Kiosk. SOILWORK bieten alles an, mit diffuser Wirkung, die einen überrascht zurücklässt.

8.The Wolves Are Back In Town

Kein Aufhalten mit epischer Melodie, sondern direkter Einstieg mittels Growling in abgehakter Stakkato-Manier. Rohe Energie im Vordergrund. Fordernd und durchdringend. Ein vertonter Wutanfall und bis auf den Refrain rhythmisch deutlich reduzierter als die Vorgänger. Die Wölfe sind zurück in der Stadt und offensichtlich sehr, sehr böse.

Soilwork

Soilwork auf dem Summer Breeze Open Air 2016

9.Witan

Diese Bösartigkeit wird unbeirrt weitergeführt. Mit dem bitteren Tenor, dass wir alle unserem Schicksal ausgeliefert sind, Wege vorbestimmt wälzt sich “Witan” unermüdlich voran und behält sich seine düstere,verzweifelte Grundstimmung über die gesamte Länge bei. Drückend und bedrückend transportiert Fronter Björn „Speed“ Strid mit krächzender Kehle die Verzweiflung, bis es mit einem Gitarrensolo zum Ende kommt.

10.The Ageless Whisper

Saiten-und Tasteninstrumente starten zurückhaltend ruhig. Eine weibliche Stimme ist zu hören. Ein zartes Flüstern inmitten einer flirrenden, instrumentalen Atmosphäre, die sich über eine Minute lang aufbaut. Ein langgezogener, schmerzerfüllter Schrei zerrt an dieser, und reißt sie in Fetzen. Bricht die ruhige Atmosphäre auf. Angeschoben von präzisem Drumplay, sowie Gitarren, punktgenau eingesetzt, bleibt alles jedoch in fester, zupackender Hand. Ein beklemmendes Gefühl macht sich breit und bleibt.

11.Needles And Kin (feat. Tomi Joutsen)

SOILWORK meets AMORPHIS. Tomi Joutsen von AMORPHIS gesellt sich dazu und unterstützt “Needles And Kin” in den Vocals. Der sehr dem Symphonic Metal zugewandte Song wirkt dabei fast wie ein Mash-Up, ein Verschmelzung dessen, was beide Bands ausmacht. Die Vocals breiten sich episch und heroisch über die sehr dichte Wand aus Instrumenten. Der Refrain dabei langezogen, platz einnehmend, zeit einnehmend. Eine Zusammenarbeit, die sehr gut miteinander harmoniert.

12.You Aquiver

Der letzte Song auf dem Album und fast fungierend als abschließendes Zeichen dafür, wie rhythmusstark sich SOILWORK 2019 präsentieren. Ein Refrain der druckvoll in den Vordergrund geshoutet wird, versehen mit einem hohen, symphonischen Anteil und einer ebenso hohen Dichte an cleanen Gesang. Finales Geballer von allen Seiten und damit ein absolut würdiger Abschluss.

Soilwork - Band-2018

Nachdem die allerletzten Töne von “Verkligheten” verstummt sind, der erste Hördurchlauf vollbracht ist, ist ein finales und abschließendes Fazit fast nur am Rande möglich. Geschuldet ist dies einer Band, die mit ihrer Veröffentlichung ein facettenreiches Portfolio offen legt, welches nicht nach nur wenigen Stunden greifbar ist. Das braucht und verdient schon einige Runden mehr. Aufgrund der unterschiedlichsten Einflüssen und einer Gradwanderung zwischen symphonischen Death Metal, thrashigen und grundsoliden Heavy Metal Parts , bewegen wir uns hier nicht mehr ausschließlich nur innerhalb der Wohlfühlzone des Melodic Death.

Das am 11.01. erscheinende Album steht im Vergleich den bestechenden letzten Releases wie “The Ride Majestic” und “Death Resonance”  in nichts nach, liefert jedoch weitaus weniger Groove-Spielereien. Sich hier wieder mehr auf die eigene skandinavische Herkunft konzentriert, liefert „Verkligheten“ einen sehr druckvollen und ungeschliffeneren Sound. SOILWORK wollen eine Art Zufluchtsort vor der Wirklichkeit bieten und zeigen sich dabei realer als je zuvor.

Galerie mit 15 Bildern: Soilwork - Rockharz Open Air 2024

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Quelle: Soilwork; Nuclear Blast
14.12.2018

It`s all about the he said, she said bullshit.

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