Skyclad
im großen Noise-Records-Ära-Check

Special

„The Silent Whales Of Lunar Sea“ (1995)

Irgendwie scheint das fünfte und letzte Album der Noise-Ära „The Silent Whales Of Lunar Sea“ immer im Schatten seiner starken Vorgänger zu stehen. Zwar wird es als starkes SKCLAD-Album angesehen, keine Frage, landet aber bei berühmt-berüchtigten Listen selten ganz vorne. Dabei findet man hier alle Trademarks, die SKYCLAD so außergewöhnlich machen: die geschickte, nie kitschige Kombination aus Heavy und Folk Metal, das sehr intelligente Songwriting sowie die einzigartigen Lyrics von Sänger Martin Walkyier.

So überzeugen Songs wie der Opener „Still Spinning Shrapnel“, der kleine Hit „Art-Nazi“ oder der Ohrwurm „Brimstone Ballet“ auf ganzer Linie und gelten zurecht als Klassiker. Lyrisch ist das Ganze, wie schon erwähnt, wieder ganz große Kunst. Beispiel gefällig? Für eine so genial-zynische Textzeile wie: „If life is sweet, then I’m diabetic / The future looks rosy – I just went colourblind“ aus dem ebenfalls sehr starken Song „Just What Nobody Wanted“ würden wohl 99% aller Metal-Bands töten. Selten hat es sich mehr gelohnt, sich mit Texten auseinander zu setzen als bei SKYCLAD.

Musikalisch ist das fünfte Album der Engländer, im Vergleich zu den Vorgängern, etwas melodischer geworden. Die Thrash-Einflüsse sind weitestgehend verschwunden und einige ruhige bzw. sehr folkige Stücke (“ A Stranger In The Garden“, “ The Present Imperfect“) sind fester Bestandteil des Albums geworden. Zudem hört man die THIN LIZZY-Einflüsse noch deutlicher heraus als bei den vorherigen Alben. Nicht zu Unrecht wurde die Band dementsprechend öfter als die THIN LIZZY der 90er bezeichnet.

Im Ganzen ist das Album ein weiterer Klassiker der Band, auch wenn die zweite Hälfte der Platte nicht mehr ganz mit der ersten mithalten kann. Dennoch eine durch und durch charmante Veröffentlichung, die sich nicht hinter seinen Vorgängern verstecken muss. Vielleicht tritt „The Silent Whales of Lunar Sea“ im Zuge der Wiederveröffentlichung etwas aus dem Schatten der Vorgänger und bekommt ihre verdiente Aufmerksamkeit. (AS)

Skyclad - The Silent Whales of Lunar Sea (Cover)

Im Schatten der großen Alben – „The Silent Whales Of Lunar Sea“

Galerie mit 12 Bildern: Skyclad - Rockharz 2018

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03.12.2017

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5 Kommentare zu Skyclad - im großen Noise-Records-Ära-Check

  1. metalfreak sagt:

    Prince of the poverty line und a burnt offering for the one idol sind zeitlose Klassiker. Leider sind Skyclad ohne Martin Walkyier nur mehr die Hälfte wert , denn diese einzigartigen Lyrics sowie dieser einzigartige Sprechgesang sind nicht zu kompensieren fuer eine Band die zu viel mehr berufen war.

  2. SaGi sagt:

    … und doch begann der Abstieg in die Belanglosigkeit ’97 noch mit Walkyier!
    Zudem muss man sagen, dass sie heutzutage wesentlich mehr Leute vor die Bühne ziehen als Anfang der 90er.

  3. hypnos sagt:

    Walkyier kann eben auch nichts dafür wenn die Songs ab 1997 zunehmend uninteressanter wurden.
    Und ja…Skyclad ohne Walkyier sind wie ein Döner ohne Fleisch…
    Btw. im Bezug auf den hiesigen Check…ich hielt ‚Jonah’s Ark‘ und ‚Prince Of The Poverty Line‘ stets für einen Ticken überbewertet während das grandiose ‚Silent Whales…‘ immer irgendwie zu wenig Beachtung fand. Wobei man sagen muß dass alle 5 hier genannten Scheiben sehr gut sind. Später kam ja noch das Überalbum ‚Irrational Anthems‘. Kaum eine Band kann eine solche Strähne von 6 Klassikern hintereinander vorweisen!

  4. metalfreak sagt:

    Keine Ahnung wieso Folkemon schlecht sein soll, auf kaum einer anderen Scheibe haben Skyclad so Speed und Power ,herrliche Scheibe.

  5. metalfreak sagt:

    Das sind alles Superalben , auch wenn ich Jonahs Ark am wenigsten mag.