Scorpions
Die "50th Anniversary Editions" ihrer Klassiker

Special

Scorpions

SAVAGE AMUSEMENT (1988)

„Savage Amusement“ ist gar keine so wilde Platte. Haarspray und Airbrush-Ästhetik prägen Vorder- sowie vor allem Rückseite des Covers und die Musik der SCORPIONS erhält einen erneut dickeren Hochglanz-Anstrich. Die Hitdichte vergangener Werke erlangt „Savage Amusement“ dennoch nicht ganz, wenngleich „Rhythm Of Love“ und „Passion Rules The Game“ ihren Platz im Minne-Kanon unserer Helden sicher haben. „Believe In Love“ als obligatorische Abschluss-Ballade hat da schon mehr zu kämpfen, ist auch cheesy ohne Ende, aber immerhin ein respektabler Armeschwenker resp. Engtanz-Schieber, der viele der vollkommen zahnlosen Akustik-Ausfälle der SCORPIONS in die Tasche (neben das zerrissene Foto der Ex) steckt.

Und Fakt ist auch, dass „Love On The Run“ richtig hart und „Media Overkill“, für viele Rocker der Pop-Sündenfall schlechthin, in Wahrheit ein cooler Ohrwurm über mediales Trommelfeuer Jahre vor dem Massen-Internet ist. Fazit: Wer „Crazy World“ auch noch mochte, wird dem etwas im Schatten stehenden „Savage Amusement“ etwas abgewinnen können. Aber muss man schon wollen. 8/10

Den Bonus stellen einige Songs in Demo-Fassungen dar, die es zum Teil gar nicht aufs Album geschafft haben. Das raue, schnelle und ohne Text belassene „Fast And Furious“ mit seinem sprechenden Titel ist ein Kracher und auch der Rest kommt roh und mehrheitlich rockend daher. Neben einigen wie gewohnt in jeder Hinsicht (Story Telling, Cast, Bilder!) brillanten Musik-Videos werten die SCORPIONS die 50th Anniversary Edition von „Savage Amusement“ außerdem mit der zeitgenössischen Doku „To Russia With Love And Other Savage Amusements“ auf DVD auf. Sehr sehenswert, die Bilder zur Pionierarbeit der SCORPIONS in Sachen Rock. (Dass sie wenig später zusammen mit The Hoff die Berliner Mauer pulverisieren würden, war allerdings noch nicht zu erahnen.)

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03.12.2015

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3 Kommentare zu Scorpions - Die "50th Anniversary Editions" ihrer Klassiker

  1. Freddi sagt:

    Sehr geiles Special. Find ich gut, dass ihr auch zu Bands steht, die oft nur belächelt werden. Aber irgendwoher muss die Beliebtheit der Scorpions ja auch herkommen. Gerne mehr davon! Dickes Lob!!!

  2. hrhr sagt:

    sehr schick, kompliment für dieses special

  3. xn0 sagt:

    Die Scorpions werden zu oft auf „Winds Of Change“ reduziert, der zugegebenermassen der nervigste Track der Bandgeschichte ist. Vergessen wird oft, daß die Scorps mit zu den besten Songschreibern der deutschen Hard Rock/Metal-Szene gehören. Ich ziehe immer noch gerne die 80er „World Wide Live“ heran, wo man man sehen kann wie heftig die Scorpions eigentlich sind. Nicht die „Peinlichste Band der Welt“ aber gerne Ziel von nestbefleckenden heimischen Schreiberlingen. Ein zu Unrecht schlechter Ruf.