Scorpions
Die "50th Anniversary Editions" ihrer Klassiker

Special

Scorpions

LOVEDRIVE (1979)

Die Weltruhm-Crew der SCORPIONS definiert auf „LOVEDRIVE“ erstmals ihren typischen Sound. Schenker, Meine, Jabs, Rarebell und Buchholz rocken kompakt, kernig und den Refrain im Visier los.

Neben den bekannten Hits, angeführt von „Loving You Sunday Morning“ und dem „Holiday“-Heuler, überzeugt auf „Lovedrive“ der Kontrast des Frontalangriffs „Can’t Get Enough“ mit dem zurückgelehnten „Is There Anybody There?“ Und mit dem Instrumental „Coast To Coast“ liefert der für einige Gitarren als, ähm, „Unterstützung“ für den Jungspund Jabs zurückgeholte Michael Schenker den SCORPIONS einen ihrer größten Songs schlechthin.

Das Cover stammt (wie auch das von „Animal Magnetism“) von Hipgnosis. Man könnte es als frech verpackte Kritik männlicher Triebgesteuertheit deuten. Man könnte aber nach Exegese der textlichen Ergüsse der SCORPIONS auch festhalten, dass hier einfach einer seiner Nachbarin an die Möpse packt. Mannomann. Trotzdem irgendwie: 8/10

Obendrauf gibt es „Cause I Love You“, welches es bisher lediglich auf einer Compilation gab, sowie „Holiday“ auf neuneinhalb Minuten gestreckt. Na ja. Astrein ist allerdings die DVD-Zugabe in Form einer Live-Aufnahme aus Japan von 1979. Die klassische SCORPIONS-Besetzung mit dem jungen und hochkonzentrierten Matthias Jabs an der Leadgitarre zelebriert ein selbstbewusstes Heimspiel in Japan. Sauber. Doch damit nicht genug, wird der wilden Bühnen-Action doch ein ums andere Mal durch Zwischenblenden in die Umkleide und Ähnliches ein kulturhistorisches Geschenkband umgebunden. Amtlich ging es zu, sodass die sonore Wilhelm-Wieben-Stimme aus dem Off sich unter anderem rechtfertigend zu der kühnen Feststellung genötigt sieht: „Nach zwei Stunden Konzert, nach Erfolg, nach Applaus darf auch ein Musiker in der Garderobe mal ausflippen.“ Passend dazu sieht man Meine und Schenker mit dem Handtuch auf dem Kopf Arm in Arm vom Klappstuhl rutschen. Spaß muss sein. Und die jungen Leute haben sich da schließlich etwas Eigenes aufgebaut mit ihrer Rock’n’Roll-Musik, die so vielen zu gefallen scheint.

Galerie mit 30 Bildern: Scorpions - Wacken Open Air 2024

Seiten in diesem Artikel

123456789
03.12.2015

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37294 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

3 Kommentare zu Scorpions - Die "50th Anniversary Editions" ihrer Klassiker

  1. Freddi sagt:

    Sehr geiles Special. Find ich gut, dass ihr auch zu Bands steht, die oft nur belächelt werden. Aber irgendwoher muss die Beliebtheit der Scorpions ja auch herkommen. Gerne mehr davon! Dickes Lob!!!

  2. hrhr sagt:

    sehr schick, kompliment für dieses special

  3. xn0 sagt:

    Die Scorpions werden zu oft auf „Winds Of Change“ reduziert, der zugegebenermassen der nervigste Track der Bandgeschichte ist. Vergessen wird oft, daß die Scorps mit zu den besten Songschreibern der deutschen Hard Rock/Metal-Szene gehören. Ich ziehe immer noch gerne die 80er „World Wide Live“ heran, wo man man sehen kann wie heftig die Scorpions eigentlich sind. Nicht die „Peinlichste Band der Welt“ aber gerne Ziel von nestbefleckenden heimischen Schreiberlingen. Ein zu Unrecht schlechter Ruf.