Satyricon
Zeitreise mit Satyr und Frost zu “Dark Medieval Times” und “The Shadowthrone”
Special
Mit “The Shadowthrone” konnten sich SATYRICON steigern
In der Tat zeigt jenes Zweitwerk eine im besten Sinne des Wortes gereifte Band. Das Songwriting ist kompakter, eigenständiger und einprägsamer; die Produktion schärfer. Auch Schlagzeuger Frost konnte sein Spiel deutlich verbessern und zeigt bereits erste Anzeichen der Finesse, für die er ab dem Folgealbum “Nemesis Divina” weltweit gefeiert wird. Seinen inzwischen unverkennbaren und typischen Stil will der Drummer aber auch laut Eigenaussage zu dieser Zeit noch nicht gefunden haben. “Worauf ich hinaus wollte, hatte ich noch nicht erreicht. Das war frühestens mit ‘Nemesis Divina’ der Fall. Man könnte aber sagen, die Richtung, in die ich wollte, entwickelte sich langsam.” Hinsichtlich der Drums sei ‘The Shadowthrone’ für Frost ein viel besseres Album als ‘Dark Medieval Times’. Letzteres sei aber wesentlich magischer für den Drummer, da es das erste selbst aufgenommene Album ist und diese Zeit für die extrem jungen Musiker prägender gewesen sei.
Beachtenswert ist auf alle Fälle die kurze Zeit von 9 Monaten zwischen der Entstehung beider Alben. Ein kreativer Rausch? “Einerseits ja”, antwortet Satyr. “Andererseits habe ich mit 17 gemerkt, dass das alles ist, was ich immer tun wollte. Zu der Zeit besuchte ich ein Gymnasium und hatte einen Teilzeitjob. Wenn du das mit deinem Leben anstellen willst, musst du sehr hart arbeiten. Also schmiss ich die Schule und meinen Job, ging ‘all in’ und konzentrierte mich auf die Musik. Nachdem wir ‘Dark Medieval Times’ gemacht haben, hatte ich den ganzen Tag Zeit um zu schreiben und zu proben. Es war buchstäblich das einzige, was ich tat und ich war voller Energie und Enthusiasmus.”
So ist es nicht verwunderlich, dass der junge Black Metaller sämtliche kreativen Energien in jenes Album kanalisierte, das umgehend zum Klassiker der norwegischen Frühneunziger-Szene avancierte. Dass die Band selbst diesen Stil nur noch mit dem unsterblichen Folgealbum “Nemesis Divina” toppen konnte und sich aus diesem stilistischen Korsett in der Folge immer scheuklappenfreier entfernte, ist oft erzählte Geschichte.
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Stile | Black Metal |
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Echt gut geschriebener Überblick über die Geschichte Satyricons, man mag ja von Satyr halten was man will, genial war er auf den ersten drei Alben auf jeden Fall, absoluter Kult für mich, mit dem man aufgewachsen ist.
Leider kam danach, für mich persönlich, nur noch Schrott, dafür werden die 3 ersten Alben immer mal wieder rausgekramt und man schwelgt in den Erinnerungen an die gute, alte Zeit…Wobei da natürlich ne Menge Nostalgie mitschwingt, aber so ist das mit den Erinnerungen, im Nachhinein war auch der nicht so gelungene Urlaub irgendwie doch cool 🙂
Nostalgie hin oder her, aber ist das echt noch ’n Aufhänger? Hat der (Black) Metal nichts mehr zu bieten außer den ollen Kamellen? Ich komme mir ja schon vor wie im Altersheim oder der Altherrenrunde, wo noch angeregt über Classic Rock diskutiert wird. Viel anders ist das mit dem Opa-Black Metal auch nicht. *gähn*
Sorry für den Rant.
Hey Nili haste schon mal Darkthrose oder Dementi Borgir gehört? Klassiker, unerreichbare. Hihihi. Hast ja recht mit Rant
„Nostalgie hin oder her, aber ist das echt noch ’n Aufhänger? Hat der (Black) Metal nichts mehr zu bieten außer den ollen Kamellen?“
Na ja, schau Dir die Geschichte von Satyricon an. Wenn man über Sie redet, dann i.d.R. über ihre ersten drei Alben. Warum? Weil der neue, moderne BM, da wiederhole ich mich ja gerne, keine wirkliche Faszination mehr besitzt. Es ist halt ein Musikstil von vielen Anderen. Da gibt es wirklich gute Mucke, aber mehr als gute Mucke, akustischer Genuss, kommt da nicht rüber. Vereinzelte Ausnahmen ausgenommen.
„Ich komme mir ja schon vor wie im Altersheim oder der Altherrenrunde, wo noch angeregt über Classic Rock diskutiert wird. Viel anders ist das mit dem Opa-Black Metal auch nicht. *gähn*“
Auch hier wiederhole ich mich ja. Ich sehe vieles aus der 2. Welle als zeitlose Kunst an, auf jeden Fall die Faszination, die damit einherging. Und auch wenn der Begriff zeitlos nicht in ein paar Jahren oder Jahrzehnten bestätigt wird, bislang gibt es an dieser Aussage nichts zu ruckeln. Es entstehen 30 Jahre später ja sogar neue Musikrichtungen, Szenen, die sich großteils aus der Faszination des 2. Welle speisen (Dungeon Synth). Weil es auch heute noch angesagt ist, auch wenn viele BM Bands darauf keinen Bock mehr haben, weil Sie verständlicher Weise nicht nur wiederholen möchten und sich zu offenbar zu höherem berufen fühlen (was auch immer das sein soll).
Genau dasselbe sagen doch aber die Alt-Hippies über die Musik der 60er auch. Für die sind die Beatles oder Stones auch noch der heiße Scheiß. Das ist einfach NUR Nostalgie. Mehr steckt da nicht hinter. Sollte die jeweilige Generation aussterben, interessiert das keine Sau mehr.
Diese Erkenntnis ist aber weder neu oder großartig, noch ist das schlimm oder so. Mir war halt mal ’n Moment für einen Rant zumute, haha.
Na ja, das ist ein wenig so, also würde Du auch die Werke von Theodor Kittelsen, John Bauer oder Edvard Grieg als pure Nostalgie bezeichnen. ;))
Lt. Deiner Definition dürfte es so etwas wie zeitlose Kunst überhaupt nicht geben, alles pure Nostalgie.
>Lt. Deiner Definition dürfte es so etwas wie zeitlose Kunst überhaupt nicht geben, alles pure Nostalgie.<
Ich mach's mal, kurz: Ja.