Sabaton
"Coat Of Arms" - das meint die Redaktion
Special
Es scheint noch nicht allzu lange her zu sein, dass sich die schwedische Musikfront in Form von SABATON mit „The Art Of War“ an die Spitze der europäischen Power Metal-Szene gespielt hat. Um so mehr überrascht es, dass sich SABATON nun schon wieder mit neuem Album namens „Coat Of Arms“ zurückmelden und ihren Siegeszug fortsetzen wollen. Ob ihnen das wohl gelingen wird, könnt ihr in unserem SABATON-Special nachlesen, in dem sich Steve, Christian und Colin ein paar Gedanken über den „Mantel der Bewaffnung“ gemacht haben! PS: Neben den kurzen Reviews gibt es natürlich auch eine dementsprechende Langfassung…
SABATON bleiben auch auf ihrem fünften Studioalbum „Coat Of Arms“ ihrer Linie treu: 10 Tracks mit purem, hymnischem und true-en Power Metal, dessen Themen sich mal wieder rund um Kriege und Schlachten drehen. Letzteres ist ein Punkt, der gerne auf Kritik stößt. Doch haben die Schweden irgendwie ein Faible dafür, dem sie konsequent treu bleiben.
Musikalisch steckt sehr viel Energie in den Kompositionen, aber auch genauso viele starke Melodien. Die Balance zwischen Power und Eingängigkeit ist gut gewählt und die Refrains thronen mit ihrem hymnisch-epischen Touch schön über den Stücken. Zum Teil stelle ich aber Ähnlichkeiten bei den Aufbauten, Melodien und Arrangements fest. Als hätte ich einiges schon auf „The Art Of War“ gehört. Dies fließt bei mir auch kritisch in die Bewertung ein.
Dennoch spielen SABATON Power Metal auf hohem Niveau und heben sich durch den Gesang von Joakim Brodèn und die energievollen Konstrukte von etlichen Genre-Kontrahenten ab. Als Anspieltipps sehe ich „Coat Of Arms“, „Midway“, „Screaming Eagles“, „White Death“ und „Metal Ripper“. Schwache Songs gibt es eigentlich nicht, nur wirken eben manche Ideen schon von vorherigen Releases ein bisschen ausgelutscht. Insgesamt ist „Coat Of Arms“ aber ein gutes Power-Metal-Album, das die Anhänger nicht enttäuschen wird.
7/10 – Steve
Wer „The Art Of War“ spitze fand, wird von „Coat Of Arms“ überwältigt sein. Nicht zuletzt, weil dort keine Sprachsequenzen eingebaut wurden, sondern SABATON sich voll und ganz auf das konzentrieren, was sie ausmacht: Stampfende Songs, Lyrics mit rollendem „R“, hymnenhafte Refrains, abwechslungsreiches Songwriting.
Textlich wie immer fest im kriegerischen Sattel, von den alten Griechen bis zur „Wehrmacht“ wird nichts ausgelassen, wobei das Hauptaugenmerk auf dem zweiten Weltkrieg liegt. SABATON hatten schon immer etwas Mitreißendes, was dieses mal aufs Neue bestätigt wird. Sich treu bleibend, kommt es schon einmal vor, dass ein Song einem anderen der vorangegangenen Platte ähnelt. Die Rede ist von „Uprising“ und dem Titeltrack „The Art Of War“. Davon abgesehen hagelt es Gassenhauer. „Screaming Eagles“ stellt einen meiner Favoriten dar. Neben diesem steht „Final Solution“ sehr hoch im Kurs.
Die schwierige Thematik, welche hier verarbeitet wird, ist in einem, meines Erachtens, passenden, schleppend-schweren musikalischen Mantel verpackt worden, der wie so oft in einem Refrain gipfelt, welcher zum Mitsingen einlädt. SABATON treffen mit „Coat Of Arms“ ziemlich genau den Nerv der Fans. Packender Heavy-Metal mit jeder Menge Power und Durchschlagskraft.
9/10 – Christian_K
Mittlerweile sind die Schweden fest in der europäischen Power Metal-Szene etabliert und spätestens mit „The Art Of War“ ist SABATON der internationale Durchbruch gelungen. Nun liegt mit „Coat Of Arms“ der neue Longplayer vor und bietet eigentlich genau das, was Fans an den Schweden lieben. Die Chöre sind fett, die hymnischen Melodien gehen sofort ins Ohr und darüber thront die, wie immer, markante Stimme von Sänger Joakim Brodén. Dazu braten die Gitarren schön heavy und die Rhythmusgruppe spielt die Beats ordentlich tight. Im Prinzip also alles beim Alten im Hause SABATON. Und genau hier liegt meiner Meinung nach die Crux.
Neben zahlreich vertretenen Hits wie dem Titelsong, dem flotten „Screaming Eagles“, „The Final Solution“ (ganz stark) oder auch dem superben „Wehrmacht“ stehen Nummern wie „Saboteurs“ oder „Uprising“, die im SABATON-Kontext allenfalls als durchschnittlich bezeichnet werden können und die für die Schweden typische Magie und Griffigkeit vermissen lassen. Die Nummern wirken nicht mehr so zwingend wie noch auf den vorangegangenen Alben. Generell scheint mir die Band an einer Schwelle zur Stagnation zu stehen, denn die Art und Weise wie SABATON die Songs schreiben, lässt relativ wenig Spielraum für Innovationen im Bandsound. Das ist aber wohl eher ein zukünftiges Problem. „Coat Of Arms“ geht als gute, aber nicht als grandiose Scheibe in die Historie der Schweden ein.
7/10 – Colin
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