Robert Plant
Neil Daniels Biographie "Robert Plant - Led Zeppelin, Jimmy Page und die Solojahre"

Special

Robert Plant

Geballte, gereifte Schönheit und Magie blickt den potentiellen Käufer dieses Buches vom Cover herab an. Das ist Robert Plant. Wer Robert Plant nicht kennt, der hat einen der charismatischsten und großartigsten Sänger des Rockzirkus‘ verpasst – den Mann, der LED ZEPPELIN Sexappeal und Mystik und mit „Stairway To Heaven“ einen Songtext für die Ewigkeit geschenkt hat. Heute, fast 30 Jahre nach dem Split von LED ZEPPELIN und fast einem Dutzend sehr erfolgreicher Soloalben, ist Robert Plant 61 Jahre alt, aber er ist noch immer heiß auf Musik und darauf, Neues kennen zu lernen.

Wenn man nach der Lektüre von Neil Daniels‘ Biographie mit dem etwas staubigen Titel „Robert Plant – Led Zeppelin, Jimmy Page und die Solojahre“ eines verstanden hat, dann das. Daniels umgeht bemüht das Schwergewicht von Plants Karriere, die zwölf Jahre mit LED ZEPPELIN, die Plant selbst gerne zugunsten seiner Solokarriere relativiert. Dass diese überaus erfolgreich und musikalisch ungeheuer vielfältig gewesen ist, ist vielen Lesern – mir ebenfalls – sicher nicht ganz bewusst. Daniels schafft es, trotz seines relativ unaufregenden Schreibstils, Begeisterung und Respekt für eine gesamte einzigartige künstlerische Laufbahn im Leser zu entfachen. Dabei geht er akribisch und chronologisch vor, arbeitet sorgfältig Plants vom Blues und R&B geprägte musikalische Sozialisation heraus und beschreibt detailliert jedes einzelne Album, an dem Plant mitgewirkt hat. Auch große Konzerte, Kooperationen mit anderen Künstlern und neue musikalische Einflüsse listet Daniels sorgfältig auf.

Was ein wenig zu kurz kommt, ist meiner Meinung nach die persönliche, charakterliche Seite dieses außergewöhnlichen Mannes. Entweder hat es Robert Plant erfolgreich vermieden, allzu viel über sich preiszugeben, oder Daniels hält die biographische Darstellung bewusst auf sachlich-musikalischer Ebene. Der Leser erfährt zwar sehr viel über die Karriere des Musikers, aber fast nichts über die Beweggründe dahinter, über den Menschen hinter dem Musiker, der sicher vergleichbar interessant ist.

So muss man sich mit einer soliden Musikerbiographie zufrieden geben, die zudem im Anhang einen ausführlichen Nachschlageteil bietet, der für Fans überaus wertvoll sein dürfte. Das Buch ist mit rund 350 Seiten umfassend, liest sich aber mitunter aufgrund der schieren Informationsdichte auch ein wenig zäh. Gelegentliche schwammige Übersetzungen und Fehlerchen trüben zudem gelegentlich das Gesamtbild. Verglichen mit einem leidenschaftlichen Werk wie der LED ZEPPELIN-Biographie „Hammer Of The Gods“ ist Neil Daniels‘ Buch eine unspektakuläre Ergänzung, die sich vor allem auf ihren Informationsgehalt stützt. Immerhin ist es aber das umfangreichste und beste Buch, das bis jetzt über Robert Plant erschienen ist.

„Robert Plant – Led Zeppelin, Jimmy Page und die Solojahre“ ist im Hannibal-Verlag erschienen und kostet 17,90 €.

24.12.2009

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