Richter Straps
Der Herr der Gurte
Special
Die Firma Richter Straps ist seit einigen Jahren bekannt für ihre Gitarren-und Bassgurte. Ob echtes Leder oder Kunst. Ob schwarz oder rot; die Bestelloptionen und Möglichkeiten, die sich für einen Saitenfreund darbieten, fast unendlich. Das Geschäft, die Firma arbeitete sich von ganz unten nach oben. Kann Bands wie KORN, AMORPHIS, GUNS N’ROSES, ARCH ENEMY und MACHINE HEAD (u.v.m.) mittlerweile zu ihren treuen Kunden zählen.
Aber wer oder was steckt hinter dem ganzen Leder, hinter den ganzen Gurten? Wie hat es angefangen und vor allem: Wie trägt sich so ein Gurt? Wie läuft das Verfahren ab?
Wir haben uns den Firmengründer Lars Richter geschnappt und Fragen gestellt. Aber nicht nur das: wir durften unseren eigenen Gurt entwerfen und somit das ganze Produkt und den Weg bis zum eigenen Gitarrengurt genauestens prüfen.
Als ganz besonderes Schmankerl haltet mal die Tage eure Augen offen. Auf unserer Seite wartet ein sehr fettes Gewinnspiel auf euch.
Magst du dich kurz vorstellen? Wer bist du und was machst du?
Also ich bin der Lars Richter und hab vor einigen Jahren, vor genau 11 Jahren wieder angefangen, mein altes Hobby heraus zu kramen. Früher war ich immer mit einer Band unterwegs. Wir spielten Death Metal und hatten eine tolle Zeit. Dann kam dann aber leider der Punkt: Berufstätigkeit, das Leben fing an Geld zu kosten, wir hatten alle weniger Zeit für die Band, so dass wir uns schließlich auflösten. Ich habe damals alles auf den Kopf gehauen, meine ganzen Band-Sachen inklusive der Gitarre verkauft, um mir damals halt auch die erste Wohnungseinrichtung leisten zu können. Und dann ging der normale Job los. Ich war im Lederverkauf tätig, nach der kaufmännischen Ausbildung direkt in den Vertrieb. Ich habe dann von italienischen, holländischen und brasilianischen Gerbereien, das Material an deutsche Hersteller verkauft. Letztendlich hat mich der Job so dermaßen eingebunden. Eine Zeit lang ging das auch sehr gut, aber dann kam der Punkt, wo ich daran dachte, wie ich vor 15 Jahren meine Gitarre verkauft hatte. Und dann hängst du dann in diesem Hamsterrad fest und willst einfach nur wieder Gitarre spielen.
„…. dann hängst du dann in diesem Hamsterrad fest und willst einfach nur wieder Gitarre spielen…“
Also ging ich los und kaufte mir wieder eine Gitarre, den Verstärker und brauchte natürlich auch das Zubehör dazu. Also bin ich los in den Musikhandel und sagte zu dem Verkäufer: „Jetzt zeig` mir mal deine Gitarrengurte.“ Wenn ich schon soviel Kohle für eine Gitarre auf den Tisch lege, dann gehört für mich auch ein guter Gurt dazu. Er zeigte mir, dann was er da hatte. Scheiße wars nicht, das kann ich nicht sagen, waren halt gute, solide Produkte. Aber wenn du jeden Tag, so wie ich damals, gutes Leder in der Hand hast, weißt was man aus dem Material herausholen kann, da war ich einfach enttäuscht. Daraufhin bin ich dann nach Stuttgart gefahren zu einem größeren Musikhaus, in der Hoffnung, dass die jawohl was besseres an Gurten zu bieten hätten. Dem war aber nicht so. Ich bekam von den Verkäufern dazu auch die Information, dass so ein Gitarrengurt eigentlich bei Rabattanfragen, meistens sogar einfach so herausgegeben wird.
„….wenn du jeden Tag, so wie ich damals, gutes Leder in der Hand hast, weißt was man aus dem Material herausholen kann..“
Mit der Erfahrung habe ich dann mal angefangen im Internet zu recherchieren und fand auch einige Firmen, die sich auf die Herstellung von Bass-und Gitarrengurten spezialisiert hatten. Da konntest du dann schon angeben, welche Polsterung, welche Gurtlänge etc. Aber dann dachte ich mir, hey, bevor du es bestellst, kannst du dir auch einen eigenen Gurt fertig machen. Ich meine, das Material, das Leder hatte ich und auch die nötigen Kontakte. Dann habe ich also den ersten Gurt für mich selber entworfen. Bin damit dann im Proberaum aufgetaucht, treffe auf den Bassisten und der sofort: „Boah, mach mir auch mal einen.“ Daraufhin ich: “ Klar, kann ich das machen. Aber wärest du bei sowas bereits dazu ca. 150,00 € zu bezahlen?“
„…Boah, machst du mir auch einen? Klar, kann ich das machen. Aber wärest du bei sowas bereit dazu ca. 150,00 € zu zahlen…“
Dies bejahte er sofort und so hatte ich mein Feedback in Sachen Preis. Wenn man sich ein wertvolles Instrument kauft , kann so ein Accessoire, wie ein Gurt, dann auch ruhig was kosten. Während ich also den Gurt für unseren Bassisten entwickelte, habe ich gleich ein Paar mehr gemacht und diese an innerdeutsche Magazin versandt, um einen Redakteur einfach mal zu fragen, was er davon hält und ob es dafür einen Markt gibt. Die Rückmeldung war positiv. Klar war ihm und mir schon bewusst, dass es schon derartige, hochwertige Produkte gibt, jedoch war er sehr begeistert von meinem Produkt. Bei den Gurten, die ich entwickelte, habe ich zum Beispiel darauf geachtet, dass es zwar „Custom“- Sachen sind, jedes ein Einzelstück ist, aber dennoch universell einsetzbar.
Ich wollte kein Produkt machen, was nur ein bestimmter Musiker nutzen kann, sondern dass es auch möglich ist, dass es ein großer, kleiner, dicker oder dünner nutzen kann. Also, dass du zwar einen hochwertigen, handgemachten Gurt hast, aber diesen universell einsetzen kannst. Am Ende war das so in etwa der Startschuss. Das Gitarrenmagazin hat einen kleinen Testbericht in deren Zeitschrift über meine Gitarrengurte veröffentlicht, und in dem Artikel auf meine Person und die Produkte hingewiesen. Daraufhin bastelte ich meine erste, kleine Webseite und kurz nach Veröffentlichung des Testberichtes kamen auch schon die ersten Anfragen von Händlern. Aus Köln, aus München usw. Der Startschuss quasi, der Moment wo ich meinen damaligen Beruf mit meinem Hobby verbinden konnte.
„…..Ich wollte kein Produkt machen, was nur ein bestimmter Musiker nutzen kann…“
Und es scheint besser zu laufen und dir damit besser zu gehen als mit dem Lederhandel.
Ja, das stimmt. Es ist auch unfassbar. Auf einmal sprechen dich auch Künstler an, sagen dass sie die Sachen gut finden und unterstützen mich und die Firma. Da waren dann von Anfang an auch relativ große Namen mit dabei, die zu mir kamen und sagten: “ Komm‘ lass mal was zusammen machen.“
Gestartet ist der Betrieb aber mit dir als Einzelperson oder? Wie viele Mitarbeiter hat deine Firma jetzt?
Ursprünglich waren wir beim Ledergeschäft vier Personen, und das ist dann einfach fließend ineinander übergegangen. Wir verkaufen heute noch Leder, aber das nimmt nur noch einen kleinen Teil des Betriebes ein. Aber da liegt seit ca. 5 Jahren nicht mehr unser Focus darauf. Wir haben gemerkt, dass das Geschäft mit den Gurten um einiges mehr Futter hat.
Wie muss ich mir den Ablauf bei euch vorstellen? Delegierst du Kundenanfragen mittlerweile oder planst und sprichst du noch selber mit den Kunden?
Nein, mache ich super gerne selber und freue mich immer, wenn einer direkt auf mich zukommt. Das war auch an Anfang spannend, wo man noch „grün hinter den Ohren“ war und vorher nie so wirklich Kontakt hatte zu solchen Musikern. Da kann ich mich noch sehr gut an ein Telefonat erinnern. Es war kurz nach dem der Bericht in der Gitarrenzeitschrift erschien. Mein Telefon klingelte und eine Stimme sagte: „Hey ich bin der Paul Landers von Rammstein, hast du Bock was für mich zumachen?“ Ich dachte wirklich erst so: “ Ja nee ist klar, verarschen kann ich mich selber.“ Das sind auch echt so Sachen die mir super Spaß machen. Die Leute zu treffen, das Feedback direkt von ihnen zu bekommen. Auch wenn der Künstler direkt mit Design-Vorschlägen kommt, finde ich das immer super spannend.
„…Mein Telefon klingelte und eine Stimme sagte: „Hey ich bin der Paul Landers von Rammstein…“
Für welche bekanntere Person hast du deinen allerersten Gurt entworfen?
Die erste, bekanntere Person war der Wolfgang Niedecken von BAP. Das kam direkt über die Zeitschrift, die in Köln ansässig ist. Mein Bekannter, der Redakteur, hat ihn direkt an mich verwiesen, er solle sich mal die Seite und die Produkte ansehen. Das war dann auch irgendwie der Einstieg ins Geschäft und hat sich dann aber aus unseren eigenen Musikvorlieben heraus mehr in Richtung Metal.
Und dann kommt ein Nergal von BEHEMOTH einfach auf dich zu und sagt „Mach mal so bitte“.
Nergal hatte von uns schon einige Zeit Gurte verwendet, hatte auch einige genutzt und benutzt und auch in seinem eigenen Webshop verkauft. Das waren dann gute, solide Gurte aus der Serie heraus mit kleinen Anpassungen. Dadurch wusste Nergal grundsätzlich etwas über unsere Gurte, dem Design etc. Und kam dann eines Tages mit seiner Idee um die Ecke. Da fielen dann auch so Sätze wie: „Das muss dunkler werden, macht es noch dunkler, noch schwärzer. Hahaha.“ Also wenn, dann kommt echt viel Input von den Künstlern.
Was war abgesehen von der aktuellen Pandemie die bisher schlechteste Erfahrung in deinem Job?
Oh krass. Ich glaube ich habe gar keine schlechten Erfahrungen bisher in dem Bereich gehabt. Klar, läuft mal etwas nicht so gut, aber es ging immer irgendwie Schritt für Schritt weiter. Alleine Messen, wie die Namm-Show bringen mich unheimlich weiter, alleine durch den Austausch, das Networking. Gerade ist das natürlich alles stark gedrosselt, heruntergefahren. Da fehlen die persönliche Kontakte.
Geht es für euch normal weiter, oder merkt er die Einschränkungen arg? Jemand, der bei euch bestellen mag, kann euch ja an sich auch gut telefonisch oder online erreichen.
Genau, das geht schon, weil wir in dem Sinne gar keinen so wirklichen Publikumsverkehr haben, also keinen Shop oder einen Outlet-Store haben. Wir haben uns von Anfang an dazu entschieden, die Verkäufe in den Läden machen zulassen, das heißt man findet uns in Läden wie „Musikhaus Thomann“ oder „Musicstore“. Das sind größere Musikhäuser, die eine gute Ausstellungsfläche haben, wo der Kunde sich auch mal durchtesten kann. Natürlich merkt man schon was. Kleine Händler, die jetzt nicht den großen Online-Shop haben, bestellen bei uns weniger, dafür bestellen Häuser, wie „Thomann“ deutlich mehr. Wir sind aber auch gut vorbereitet gewesen, haben in den letzten zwei Jahren noch einige große Märkte für uns gewinnen können. Zum Beispiel sind wir in den USA in einem der größten Musikstores vertreten, das hat schonmal einen großen Schub gegeben, dann haben wir noch einen großen Händler jeweils in Australien und in China. Somit konnten wir dahingehend sogar ein Wachstum verzeichnen, aber wenn man sich so die kleinen Händler anschaut, dann wird einem dann ganz schön Angst und Bange und hofft, dass sie diese noch lange über Wasser halten können.
„…wenn man sich so die kleinen Händler anschaut, dann wird einem dann ganz schön Angst und Bange ..“
Gab es für dich denn den einen Moment, wo du sagst: Genau deshalb liebe ich meinen Job?
Einen besonderen, einen einzigen Moment habe ich nicht. Eine der großen Sachen war sicherlich, denn ich bin großer MACHINE HEAD-Fan. Das war natürlich persönlich für mich eine große Sache, einfach mit denen in Kontakt zu kommen, mit denen arbeiten zu können, die Treffen mit der Band, die über Jahre stattgefunden haben. Das waren so viele Dinge. Vielleicht war es tatsächlich der eine besondere Moment, wo ich begriffen hatte, dass eine Galionsfigur, wie Rob Flynn, Bock hatte mit uns was zumachen.
„…der eine besondere Moment, wo ich begriffen hatte, dass eine Galionsfigur, wie Rob Flynn, Bock hatte mit uns was zumachen….“
Andere Highlights sind die echten Fanboy-Momente.
Viele Bands, denen ich seit meiner frühen Jugend die Treue halte, nutzen inzwischen unsere Produkte. Wenn Du von Deinen Jugend-Idolen erfährst, dass sie Dein Zeug klasse finden ist schon ein erhebendes Gefühl. Beispiele: MACHINE HEAD, RAMMSTEIN, KREATOR, EXODUS, SLAYER, SEPULTURA, MEGADETH, PARADISE LOST, SACRED REICH, … um nur einige zu nennen.
Thema „Besonders“. Was macht Richter Straps so besonders?
Wir haben noch nie und nimmer darauf Wert gelegt, was das Produkt nachher kostet. Wir haben uns immer eher darauf konzentriert, ein hochwertiges Produkt entstehen zu lassen. So schlicht wie möglich, so understatement, wie möglich, so langlebig wie möglich und so wertig wie möglich. Ich sehe immer noch viel Effekthascherei auf dem Markt, Leute die probieren in einem interessanten Kaufpreis zu bleiben, so in etwa 29,95 Euro. Und dann muss da viel drauf sein. Hier noch eine Niete, da noch ein Teil. Und wir haben von Anfang an gesagt, wenn wir das machen, dann liegen wir bei einem Preis von 110,00 Euro, weil wir einfach am Material nicht sparen wollen, weil wir die Bearbeitung qualitativ hochwertig erledigen.
„…So schlicht wie möglich, so understatement, wie möglich, so langlebig wie möglich und so wertig wie möglich…“
Gab es denn Momente, die so richtig mies liefen, aber heute kannst du da drüber lachen?
Ich habe so etwas, wie einen „Dämpfer mit Happy End“: Ich hatte die Ehre Lemmy wenige Monate vor seinem Tod zu treffen. Lemmy war von unseren Produkten begeistert. Er hatte von uns über einen Freund einer großen Gitarrenfirma gehört und mich zu einer Show eingeladen. Alleine das Treffen mit Lemmy ging unter die Haut. Als er mir dann sagte, dass er mit uns ein Signature-Gurt-Modell entwerfen will, setzte das allem die Krone auf. Leider kam es nie zu dem eigentlichen Signature-Modell wie es Lemmy sich gedacht hatte. RIP Lemmy. Eine schöne Wendung war, dass das MOTÖRHEAD- Management über die Pläne des Lemmy Signature Gurtes Bescheid wusste, und dann den MOTÖRHEAD- Strap als „Erinnerungsstück“ mit uns verwirklichte.
„….Als Lemmy mir sagte, dass er mit uns ein Signature-Gurt-Modell entwerfen will, setzte das allem die Krone auf..“
Was sind eure Ziele, eure Goals, wo siehst du die Firma in 5-10 Jahren?
Also ich würde mir für die nächsten Jahre wünschen, dass es so gut weitergeht mit uns wie bisher. Wir können einen stetigen Wachstum verzeichnen, wir können keinen Kunden verzeichnen, der enttäuscht von unserer Ware war und abgesprungen ist. Das würde ich mir wirklich wünschen, dass wir zukünftig weiterhin zufriedene und beständige Kunden haben. Wir sind langsam gewachsen, aber wir sind schon ganz gut gewachsen, wir sind nicht mehr die kleinste Firma auf dem Gurte-Markt und ich habe keine Angst davor noch größer zu werden, noch wichtiger zu werden, noch mehr Kontakte zu knüpfen. Ich meine wir haben klein angefangen und jetzt heißt es Paul Landers (RAMMSTEIN) nutzt einen Richtergurt, Rob Flynn nutzt einen Richter Gurt und ich das pusht so enorm und ich bin so dankbar, dass mich die Bands auch so dermaßen unterstützen.
„…ich bin so dankbar, dass mich die Bands so dermaßen unterstützen…“
Danke dir Lars für einen kleinen Einblick in deinen Alltag und in deine Firma. Auf den folgenden Seiten könnt ihr Lesen, wie Kollege Johannes einen der Gurte auf Herz und Niere prüft.
Meilensteine der Firma Richter Straps
2008: Der erste, eigene Gurt wird entworfen und hergestellt. Aus Neugier und mit Bitte um Beurteilung wurde ein Gurt an die „Gitarre & Bass“ Fachzeitschrift geschickt.
Positives Feedback: Und los!
2008: Erste, deutsche Musikhäuser bestellen Gurte zum Weiterverkauf.
Erster Handelskunde: Ulis Music / Köln.
Darauf folgt Just Music / München als erstes größeres Musikhaus und nimmt Richter Produkte ins Sortiment auf.
2008: Erste, prominente Musiker beginnen Richter Produkte zu nutzen (z.B. Paul Landers/ Rammstein, Wolfgang Niedecken/BAP)
2009 : Europas größtes Musikhaus „Thomann“ nimmt Richter Produkte ins Sortiment auf. Distributions-Kooperation: Over The Field / Japan.
2010: Händlerzugang: Musik Produktiv / Ibbenbüren
2011: Künstlerzugang: Matt Heafy/TRIVIUM; Händlerzugang: MUSIC STORE Professional/Köln
2012: Künstlerzugang: Robb Flynn/MACHINE HEAD; Künstlerzugang: Richard Fortus / GUNS N‘ ROSES ; Händlerzugang: Musical Box/Verona,Italien
2013: Künstlerzugang: Nergal/BEHEMOTH; Händlerzugang: Lucky Music/Mailand, Italien
2014: Künstlerzugang: Lemmy Kilmister /MOTÖRHEAD; Künstlerzugang: Jen Majura/ EVANESCENCE; Distributions-Kooperation: Red Chilli Audio/Großbritannien; Händlerzugang: PPC/Hannover
2015: Künstlerzugang: Brent Hinds/MASTODON/Künstlerzugang: Chris Kael/5FDP
2016: Künstlerzugang: Gary Holt / SLAYER, EXODUS; Künstlerzugang: Jeff Loomis / ARCH ENEMY ;Händlerzugang: Gear4Music / York, Großbritannien
2017: Künstlerzugang: Dave Mustaine / MEGADETH; Distributions-Kooperation: Audio Partner / Tschechien; Distributions-Kooperation: Muziker / Slovenien; Händlerzugang: BAX / Goes Holland
2018: Distributions-Kooperation: FICCY / Hongkong; Distributions-Kooperation: MusiX / Schweiz Künstlerzugang: Brian Head Welch und James Munky Shaffer / KORN; Künstlerzugang: Mille Petrozza / KREATOR; Künstlerzugang: Will Adler / LAMB OF GOD; Händlerzugang: absolutemusic / Dorset, Großbritannien; Händlerzugang: Guitar Center / Polen
2019: Künstlerzugang: Alessandro V-Man Venturella / SLIPKNOT; Distributions-Kooperation: JAM Industries / Kanada; Händlerzugang: Ladkor Guitars / Ukraine; Distributions-Kooperation: HSF / Frankreich
So. Nun genug der Fakten. Kommen wir zum Real-Talk, denn wir hatten die dankenswerte Möglichkeit einen der Gurte made by Richter Straps selbst auszutesten. Kollege Johannes nahm die Gurte sowie die einzelnen Optionen und Gestaltungsmöglichkeiten für euch unter die Lupe:
Richter Straps Gurt im Test
Zunächst durfte ich die Eckdaten für den zu fertigenden Gitarrengurt festlegen. Das hieß zuerst, sich durch das riesige Sortiment (https://www.richterstraps.com/screen/page/guitar-strap) von RICHTER STRAPS durchzuklicken und die schwierige Qual der Wahl zu haben, welcher Gurt-Rohling es werden soll. Allein im Bereich der E-Gitarrengurte gibt es 18 verschiedene Grund-Modelle in nochmals diversen Variationen, aus denen man wählen kann. Die Spannweite reicht dabei von schlicht bis auffällig, vom Chic der Metalszene bis hin zu Rockabilly-Ästhetik.
Richter Straps: Von schlicht bis auffällig
Die Wahl für mich fiel auf das Modell „Raw Black IV Vegan“. Dies hatte verschiedene subjektive Gründe. Meine Hauptgitarre, eine Jackson Soloist, trägt ein rotes Finish, daher kam für den Gurt etwas anderes als schwarz nicht in Frage. Zudem finde ich zu breite Gurte an eher grazilen Gitarren respektive schmächtigen Musikern eher skurril anzuschauen. Daher sollte es ein eher schmales Modell sein. Darüber hinaus reizte mich die Option auf veganes Leder, da mir Echtleder meist zu schwer und zu starr ist. Wer allerdings mal eines der Echtleder-Modelle aus dem Hause RICHTER in den Händen hielt oder aus der Nähe betrachten konnte, weiß, dass auch in diesem Bereich sehr hohe Qualität zu erwarten ist.
Option: Veganes Leder und maßgeschneiderte Sendertasche
Zudem durfte ich den Gurt nach allen Möglichkeiten, die RICHTER STRAPS anbieten, personalisieren. Im Custom Shop (https://www.richterstraps.com/screen/page/customshop) könnt ihr euch einen Überblick verschaffen, welche Möglichkeiten es gibt. Drucke und Prägungen von Schrift und Grafik sind auf alle Fälle an den meisten Stellen des Gurtes möglich. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Gurt unter Angabe des Abstandes von Pin-Loch-Mitte zu Pin-Loch-Mitte maßschneidern zu lassen sowie eine maßgeschneiderte Sender-Tasche an einer Stelle eurer Wahl anbringen zu lassen. Da ich kein eigenes Sendesystem besitze, sondern diese bei Bedarf leihe respektive miete, war eine Universaltasche, die durch ein cleveres, flexibles Klettverschluss-System überzeugt, kein Problem.
Danach kontaktierte mich Grafikerin Kai, um die Frage nach der optischen Personalisierung zu klären. Ich entschied mich, den Gurt meiner jetzigen und noch relativ frischen Band LȲKAA zu widmen. Zur Erklärung: Das Symbol stellt einerseits den Spiegel der Hekate, der griechischen Göttin der Hexerei, der Wegkreuzungen und der Übergänge zwischen den Welten dar und verdeutlicht andererseits die feste Verbindung, die wir drei Individuen in dieser Band miteinander empfinden. Trotz unterirdischer Kenntnisse in Design und Grafikprogrammen meinerseits war es für Kai völlig unproblematisch, exakt auf meine prosaisch beschriebenen Wünsche einzugehen. Ihr seid gut beraten, wenn ihr eure Grafikwünsche gleich in Vektor-Dateien zur Hand habt. (An dieser Stelle nochmals den herzlichsten Dank an Kai für den freundlichen Service und an meine gestresste Ehefrau für die Kompetenz mit Grafik-Software.)
Unproblematische Personalisierung des Gurtes
Innerhalb schwindelerregend weniger Tage war dieser Prozess auch schon abgeschlossen. Noch am gleichen Tag, an dem ich die letzten Dateien einreichte, erhielt ich die Info, dass der Gurt gefertigt wurde. Wenige Tage später war er dann schon geliefert. Die atemberaubende Geschwindigkeit des Ablaufs zeugt von hoher Professionalität und Serviceorientierung. Das wäre alles aber nur halb so spektakulär, wenn das gelieferte Produkt nicht überzeugen würde, was bereits mit dem ersten Eindruck vom Tisch ist: Das schwarze Kunstleder sieht sehr hochwertig aus und fühlt sich geschmeidig und robust zugleich an.
Robust, flexibel mit toller Optik
Das Material ist robust und flexibel. Die von mir bestellten Grafiken wurden mit silberner Plotterfolie auf das Kunstleder gedruckt und sehen exakt so aus, wie gewünscht. Auch die gewünschte Gesamtlänge und die Position für die Sendertasche wurden genau so umgesetzt, wie gefordert. Er lässt sich problemlos an den etwas breiteren Pins meiner Jackson-Gitarre anbringen, ohne Gefahr zu laufen, beim Spielen rauszurutschen – ohne Security Locks am Instrument wohlgemerkt!
Keine Belastung von Rücken und Schultern
Bei einer etwa sechsstündigen Bandprobe konnte der Gurt dann seine Qualität unter Beweis stellen. Zwar wurde er natürlich nicht die vollen sechs Stunden ausgelastet, jedoch die größte Zeit davon. In dieser recht langen Zeit konnten keine Belastungen von Rücken oder Schulter festgestellt werden. Der RICHTER-Gurt liefert ein ausgezeichnetes Tragegefühl und hält die Gitarre gut in Balance. Das Gesamtgewicht des Instruments steigt mit dem Gurt zwar im Vergleich zu einem preisgünstigen Modell aus Nylon, dies fällt beim Tragen jedoch nicht auf. Zudem benötigt das vegane Leder kaum Zeit, um sich an den Körper zu anzupassen.
Die praktische Sendertasche ist mit speziellen Sicherheitsmechaniken ziemlich genau 34cm vom unteren Pin-Loch entfernt angebracht wurden und lässt sich bei Bedarf vom Gurt ganz einfach an- oder abbringen, sodass man in einer Probensituation oder bei kleineren Gigs nichts unnötiges am Rücken hängen hat. Das intelligente Klettverschluss-System der Sendertasche ermöglicht es euch, wirklich jedes beliebige Sendermodell fest anzubringen – oder eben ihr lasst euch für den Sender eurer Wahl eigens eine Tasche anfertigen.
Probe in der Probe mit Bestnote bestanden
Überzeugende Qualität in der Verarbeitung, superbes Spielgefühl und eine herzliche Betreuung der Kundschaft – die RICHTER STRAPS überzeugen gleich auf mehreren Linien, wenn ihr euch, eurem Rücken und eurem geliebten Instrument etwas Gutes tun wollt. Die Möglichkeit, sich nach allen Regeln der Kunst ein Produkt fertigen lassen zu können, das sämtliche individuellen Bedürfnisse berücksichtigt, sollte nicht nur für die interessant sein, die es gern speziell und persönlich mögen: Auch Menschen, die zum Beispiel aufgrund ihrer Körpergröße mit den meisten Modellen von der Stange nicht glücklich werden, können hier auf ihre Kosten kommen.
Artikel: Jeanette Grönecke-Preuss und Johannes Werner
Quellen sowie Informationen: www.richterstraps.com