Revel In Flesh
Exklusiver Prelistening-Bericht mit Track-By-Track zum neuen Album "Death Kult Legions"
Special
REVEL IN FLESH stehen für puren Death Metal der alten Schule. Nachdem die tödlich fleißigen Schwaben bereits zwei Split-7″-Singles mit Cyclone Empire zusammengearbeitet hatten, wurde mit dem ebenfalls schwäbischen Label inzwischen ein Plattenvertrag abgeschlossen. Die Old-School-Death-Metal-Institution aus der Ostalb wird am 05.12.2014 ihr drittes, passend betiteltes Album „Death Kult Legions“ auf die Menschheit loslassen. Das Coverartwork stammt von Juanjo Castellano (u.a. BODYFARM, PAGANIZER, SATHANAS, BELIAL, PUTREVORE, RIBSPREADER).
Die Songs wurden in einem Zeitraum von zwei Jahren geschrieben, aufgenommen wurde immer wieder von Januar 2013 bis August 2014 im Vault M. Studio, produziert von Gitarrist Maggesson. „Death Kult Legions“ wurde abermals von Ikone Dawn Swanö (EDGE OF SANITY, BLOODBATH, ASPHYX, DISSECTION, KATATONIA, OPETH etc.) im UNISOUND Studio gemixt und gemastert, druckvoller Sound ist also garantiert. Wir hatten die Gelegenheit, in die nagelneuen Songs direkt aus dem Studio reinzuhören, und möchten euch hier unsere ersten Höreindrucke vermitteln. Weiter war Bandleader Haubersson so freundlich, auch selbst in Form eines Track-By-Track zu jedem Stück etwas zu verfassen.
1. In The Name Of The Flesh
Markus Endres: Vehementer Uptempo Schwedentod-Brecher mit Blast Beats, kernigen Growls, rohen tiefen Riffs in bester GRAVE-Manier (zu seligen „You’ll Never See…-Zeiten) sowie heiseren Screams und eisig melodischen Leads, die an frühe BELPHEGOR erinnern. Der grandiose Opener wird durch einen supermächtigen Refrain gekrönt. Hitsong für die anstehenden Konzerte!
Haubersson: Die Riffs für „In The Name Of The Flesh“ entstanden in einem regelrechten Flow! Innerhalb kürzester Zeit haben Maggesson und ich diesen Track aus dem Ärmel geschüttelt! Schnell, brutal und direkt! Dieser Song lebt von einem „Aus dem Bauch heraus“-Feeling, welches zum wohl schnellsten Song auf dem dritten Album geführt hat! Ein „Brett des Todes“!!!
Die Lyrics sind aufgebaut wie eine Beschwörungsformel, welche ein apokalyptisches Endzeitszenario herbei rufen. Die biblischen Plagen fallen über die Menschheit her und der Totenkult fordert seinen Platz auf dem Thron ein! „In The Name Of The Flesh – The Deathcult Is Rising!“ Beim Schreiben der Lyrics kam mir immer wieder der Gedanke an „Creeping Death“ von METALLICA! In dem Sinne: Wehret den Anfängen!!!
2. When Glory Turns To Ruin
Markus Endres: „When Glory Turns To Ruin“ walzt sich einem Panzer gleich in getragenem Tempo mit Double-Bass und eingängig prägnanten Leads durch die Botanik. Die Atmosphäre ist sehr melancholisch, ansonsten nicht ganz unähnlich zur Stilistik von BOLT THROWER. Guter Kontrast zum brutalen Opener.
Haubersson: Die Grundidee zum Song entstand in einer Session im Proberaum zwischen Maggesson und Vögtsson, wobei das finale Puzzle in Maggessons Homestudio die Vollendung fand! Der Song hatte unterschiedliche Schaffensphasen und erhielt durch die Ergänzung der melodischen Leads einen sehr düsteren Anstrich! Durch die Grooves und Bangerparts erinnert mich der Track unheimlich an eine Mixtour aus BOLT THROWER und frühen GOREFEST! Für die Lyrics stand eine Überdosis BOLT THROWER und die mehrstündige Zweiter Weltkrieg Dokumentation „Soviet Storm“ Pate. Der ursprüngliche Arbeitstitel war „Meatgrinder“, welcher sich in der Thematik auf gewisse „Kesselschlachten“ des Zweiten Weltkriegs bezog. Da der Name am Ende jedoch mehr nach Gore/Splatter und Grindcore klang, haben wir uns für das epischere „When Glory Turns To Ruin“ entschieden, welches auch mehr der Intension der Lyrics entspricht!
3. Black Oath Impurity
Markus Endres: Auch dieser Song ist erst einmal langsam gehalten, nimmt dann aber gleich ordentlich Fahrt auf mit sägenden Riffs und Blast Beats. Zwischendurch ist aber auch Platz für Melodie und langsame Momente. Feines Geknüppel mit fiesem Wechselgesang und saustarkem Soli!
Haubersson: Ein unheimlich dunkler Track aus der Feder von Maggesson. Das Stück lebt aus der Dynamik zwischen Brutalität und Atmosphäre. Die Melodien sind „Creepy As Fuck“ und haben vielleicht auch einen Einschlag der alten finnischen Death Metal Schule abbekommen! Die Lyrics sind unterschwellig beeinflusst von dem Schicksal der Katharer im Rahmen der Inquisition. Es handelt es sich jedoch um eine fiktive Horrorvision, bei welcher am Ende die Hexenmeister in Ihren Katakomben in den Feuern der Ewigkeit lodern: „The Coven Is Burning Forever“!!!
4. Graveyard Procession
Markus Endres: Bei der Einleitung denkt man gleich an DISMEMBERs „Override Of The Overture“, und auch sonst sind die schwedischen Vorreiter nicht allzu weit entfernt. „Graveyard Procession“ ist wieder herrlich gerader, ungeschliffener Old School Death Metal mit rotzig tief riffenden Gitarren Marke Schwedensäge, einem ordentlichen Schuss dunkler Melodik, starkem Refrain und garniert mit einem wunderschönen Gitarrensolo von Meister Dan Swanö!
Haubersson: Sowas hatten wir in REVEL IN FLESH bisher noch nie; eine absolute nur groovende Midtempo „Deadbanger“ Nummer! Ich mochte schon die Demoversion von Maggesson, welche er mir im Februar 2013 vorspielte! Es wirkte für mich wie unser eigenes „Casket Garden“ – Done The „Revelish“ Way! Während der Mix / Mastering Session haben wir Dan Swanö zu einem Gitarrensolo hierauf eingeladen und der Meister hat ein absolutes Old School BLOODBATH Solo aus dem Ärmel geschüttelt – Danke Dan! Lyrisch ist das ein „To The Bone“ Death-Metal-Song, bei welchem die „Revel Ghouls“ aus Ihren Gräber steigen, aus Särgen speisen und sich der „Nekromantik“ in vollen Zügen hingeben – Klassischer 80er Jahre Horror Style!!!
5. Death Kult Legions
Markus Endres: Der Titel ist Programm! REVEL IN FLESH holen hier den Knüppel aus dem Sack! Flott treibender, geradliniger Schwedentod, mit den typisch bratenden Riffs, solidem Schlagzeugspiel, Growls, mitreißendem Refrain, mehr braucht ein starker Death-Metal-Song der alten Stockholmer Schule absolut nicht!
Haubersson: Griffig, straight und purer Death Metal! Der Titeltrack, war am Ende der letzte Track, welcher für das dritte Album getextet und fertig gestellt wurde. Die Grundideen hatte Maggesson bereits 2013 geschrieben, jedoch dauerte es eine ganze Zeit bis die Idee zu den Lyrics auf den Song bei mir gewachsen ist. „Death Kult Legions“ steht für mich für die absolute Passion für diese Art von klassischem Death Metal. Genau das was wir mit REVEL IN FLESH verkörpern – wir sind „To The Bone“ Fans und REVEL IN FLESH ist KEINE (!!!) Band, die durch Hype, Label oder Push durch irgendwelche Schreiberlinge oder sonstige Booker Zucker in den Arsch geblasen bekommen hat! Die „Death Kult Legions“ schlachten sich IIHREN (!!!) eigenen Weg durchs Getümmel!!! SLAYER haben Ihre „Slaytanic Wehrmacht“, BELPHEGOR haben Ihre „Reichswehr In Blood“ und REVEL IN FLESH kämpft mit den „Death Kult Legions“!!! With Us Or Against Us!!!
6. Frozen Majesty
Markus Endres: Kontrastprogramm – „Frozen Majesty“ wird vom Keyboard alleine eingeleitet, ehe der Rest sehr getragen zusammen einsetzt. Im Mittelpunkt stehen die prägnanten zähen Riffs sowie die traurige Gitarrenmelodie, wodurch das Stück einen stark doomigen Charakter hat.
Haubersson: Die Basics für diesen Track habe ich geschrieben und gemeinsam mit Maggesson ausgearbeitet. Bereits im Vorfeld stand fest, dass der Song doomig, heavy und episch wie die Hölle werden sollte! Wir haben bei diesem Song auch mit Keyboards experimentiert und vor allem in Sachen Gesang hat Dan Swanö den Reverb exzessiv ausgereizt! Die Lyrics sind sehr bildlich und haben einen starken Black-Metal-Einschlag! Während des Prozesses habe ich sehr viel DISSECTION und insbesondere „The Nocturnal Silence“ von NECROPHOBIC gehört, was wohl seine Spuren hinterlassen hat.
7. Hurt Locker
Markus Endres: Hier regiert wieder die vehement brutale Death-Metal-Keule. Sägende Riffs, Wechselgesang, straigtes Schlagzeug voll auf die Zwölf!
Haubersson: „Hurt Locker“ war der erste Track, welchen wir nach dem „Manifested Darkness“ Album im Januar 2013 geschrieben haben. Eine schnelle Nummer, die sehr catchy ist und z. B. im Chorus auch ein paar typische REVEL IN FLESH Wechselgesang Markenzeichen hat. Im Prinzip der zweite Song auf dem Album, welcher sich um eine Kriegsthematik dreht! Ganz klar stand hier auch der gleichnamige Film als Einfluss gerade. Im Soldaten–Slang steht der „Hurt Locker“ für einen Ort, an welchem sich Schmerzen und Ängste vereinen. Es ist also besser wenn die Türe zu diesem Ort im Unterbewusstsein nicht im falschen Moment geöffnet wird!!!
8. Cryptcrawler
Markus Endres: „Cryptcrawler“ überrascht mit schleppendem Tempo und richtigen Doom-Riffs. Im weiteren Verlauf nimmt das Stück Fahrt auf, um im hinteren Drittel wieder der dunklen Atmosphäre des Death Doom Metals zu frönen.
Haubersson: Der „Cryptcrawler“ entstand in einer ersten richtigen Zusammenarbeit zwischen Herrmannsgard und Maggesson, wobei ersterer die ganzen Basics für den Song mitbrachte. Das Resultat ist unheimlich gruselig! Man kann sich förmlich bildlich den „Cryptcrawler“ vorstellen, wie er sich aus seinem Mausoleum befreit, durch die Katakomben schleicht und auf das nächste Opfer lauert!!! Doom/Death trifft auf klassischen Horror Stil!!!
9. As Souls Descend
Markus Endres: Auch „As Souls Descend“ ist doomig getragen, sehr melodisch mit seinen traurigen Leads, mit tiefen Growls und akzentuierenden verzweifelten Screams.
Haubersson: Ein Track, welcher eine beängstigende Grundstimmung hat! Es geht um die Vision des Sterbens und das Abtreten in eine für uns unbekannte Welt. Wir haben den Song im Frühjahr 2013 fertig gestellt und waren beim ersten Hören selber von der Atmosphäre des Untergangs geflasht; ganz sicher kein (!!!) typischer REVEL IN FLESH Song, aber ein Track, welcher das Gesamtspektrum des Albums unheimlich weitet!
10. Leviatation
Markus Endres: Nach einem langsamen Anfang steigert sich die Geschwindigkeit, die Gitarren sägen melodisch, die Gruntz sind kräftig. Das Tempo pendelt zwischen stampfend langsam über treibend mit Doublebass bis hin zu Blastbeats. Gegen Ende erschaffen REVEL IN FLESH durch die Verwendung von dezenten Keyboardteppichen eine noch dunklere Atmosphäre. Das Stück hat stellenweise was von HYPOCRISY.
Haubersson: Parapsychologische Phänomene haben bei den Lyrics für den Track ganz klare Spuren hinterlassen. Zusätzlich habe ich lyrisch hierbei absolut meine Vorliebe für „Formulas Of Death“ von TRIBULATION ausgelebt. Musikalisch trifft es Deine Beschreibung bereits sehr gut, wobei wir abermals mit Keyboards experimentiert haben. „Levitation“ endet in einem „Epic – Overkill“; auch eine Seite, welche es bisher noch nicht von REVEL IN FLESH gab!
11. Necropolis
Mit dieser Coverversion von MANILLA ROAD beweisen REVEL IN FLESH Geschmack. Das Stück gewinnt natürlich deutlich in der Elchtod-Version an Durchschlagskraft.
Haubersson: Ziel war es in Sachen Covertracks das Death Metal Genre zu verlassen, weil wir auf unseren Vorgängern dies bereits mit Tributes zu BENEDICTION, MASTER, AUTOPSY oder DEATH ausgereizt haben! Eine REVEL IN FLESH Version des MANILLA ROAD Klassikers von 1983 war ganz sicher eine Herausforderung und ich denk‘ die Deathgrowls werden so manchem Epic Metal Fan das Fürchten lehren, Ha! Ha! Bildet Euch Euer eigenes Urteil!!!
Nach dem ersten Höreindruck kann man REVEL IN FLESH attestieren, dass die Band mit ihrem neuen Album „Death Kult Legions“ ihrem Stil des klassischen, ungeschliffenen Death Metals der frühen Neunziger mit fetten, melodischen Schwedenriffs aus den tiefergestimmten Gitarren mit dem stilprägenden Boss HM-2 Pedal, markigen Growls und infernalischen Screams treu bleibt. Aber „Death Kult Legions“ präsentiert gleichzeitig REVEL IN FLESH deutlich variabler, facettenreicher und abwechslungsreicher als bisher. Mehr Melodie, mehr Doom, mehr Atmosphäre. Stark!