Ravioli und Bier
Essen auf Festivals

Special

Handlich, heiß und lecker – das HANDBROT

Den Anfang macht ein inzwischen „altes Eisen“ der Festival-Verpflegung: Das Handbrot. Der Handbrotzeit-Stand ist seit geraumer Zeit auf diversen Open Airs vertreten und bietet auf dem SUMMER BREEZE zwei unterschiedliche Variationen der knusprigen Spezialität. Falls man den Stand nicht sofort als solchen erkennen sollte, genügt es einfach, nach der – abgesehen vom Merch-Stand – längsten Schlange auf dem Gelände Ausschau zu halten. Dies liegt nicht unbedingt nur am steten Andrang, sondern auch an der Wartezeit, denn die Brote kommen quasi aus dem Ofen frisch auf die Hand, dauern aber auch ein paar Minuten.

special_essen_handbrot stand

Für 4 € bekommt man entweder ein Handbrot mit Käse und Schinken oder die vegetarische Variante mit Käse und Champignons. Ein ganz guter Preis, wenn man bedenkt, dass bereits ein Brot pro Person sein Sättigungsziel erreicht – zumindest wenn es endlich so weit abgekühlt ist, dass man sich nicht Zunge und Gaumen verbrennt. Allerdings ist das vermutlich auch besser so, denn die Mischung aus frisch gebackenem Weißbrot mit reichlich Käse und Schmand obendrauf schmeckt zwar ziemlich gut, ist allerdings – bis auf ordentliche Eiweiß-Werte (Hinweis für die Sportler unter den Lesern!) – nicht sonderlich figurfreundlich, zumal der Schnittlauch obendrauf einfach nicht als “Gemüse” zählen will.

Davon abgesehen kamen allerdings im Gespräch mit „Kunden“ zwei Kritiken auf, von welchen zumindest die letzte in die Wertung eingeflossen ist. Für die Bewertung irrelevant, jedoch trotzdem erwähnenswert, ist der Hinweis, dass der Handbrotstand keine Kontaktbörse darstellen sollte. Gerade als Frau scheut man zu später Stunde offensichtlich davor zurück allein vor die testosteron-gefüllte Theke zu treten. Was nun aber den Geschmack betrifft, kam beim Biss in das etwas zu dunkel geratene Brot das Gefühl auf, dass der Geschmack über die Jahre ein wenig nachgelassen hat – was sicherlich nicht an der Rezeptur, wohl aber an Backzeit und Darreichungsform des handlichen Guts liegen mag. Also kleiner Tipp an die Handbrot-Bäcker: Ihr dürft euch gerne wieder ein bisschen mehr Zeit lassen – für das Brot, nicht die Kundinnen! – denn auf die paar Minuten mehr kommt es dann auch nicht mehr an, das Warten lohnt sich!

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Fleisch am Stiel – der Barbarenspieß

Die mittelalterlichen Gegenspieler (und bei genauerer Betrachtung erstaunlicherweise direkte Nachbarn) der Handbrote sind übrigens die Barbarenspieße. Geflügel, Brot, Gewürz und quasi das gebratene Geschmackerlebnis am Stiel schlechthin – deswegen die volle Punktzahl in Sachen Geschmack, sollte man denn Fleischesser sein.

Hier wird gar nicht erst so getan, als benötige man Gemüse; aber der gemeine Barbar ist – zumindest laut mittelalterlicher Begriffsnutzung – ja auch nicht für seine Gartenkünste bekannt. Vielleicht ist es dann auch besser so, dass man nicht in die Barbarenspieß-Küche blicken kann. Barbarisch sind jedoch auch die gesalzenen Preise: 4,50 € pro Spieß tun nicht nur dem Geldbeutel weh, sondern auch dem Magen – denn davon brauch man definitiv mehr als Einen, sonst nagt man statt am Spieß doch schnell am Hungertuch. Auch die mitgereichten Punktekarten sorgen zwar dafür, dass man ab einer gewissen Spieß-Menge einen Spieß umsonst bekommt, aber wenn wir ehrlich sind, sind drei Tage ausschließlicher Barbarenspieß-Verzehr selbst dem kulinarisch zugetanen Spießfan einfach zu viel. Da lohnt sich dann nur Grüppchen-Essen bzw. -Kaufen. (Pssst, den Tipp habt ihr aber nicht von uns!)

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07.08.2016

The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

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7 Kommentare zu Ravioli und Bier - Essen auf Festivals

  1. StumpfSinner sagt:

    Gebratene Nudeln… mein absoluter Favorit!

    Übrigens kann ich thematisch einen Erfahrungsbericht beisteuern! -> https://www.facebook.com/notes/stumpfsinner/der-stumpfe-ravioli-soldat/595996727099096

  2. Fabian sagt:

    Wir kochen seit Jahren auf den Festivals mittags eine große Portion Essen fürs ganze Camp. Die ist dann immer vegan und es gibt auf Wunsch Fleisch extra dazu. Das reicht dann für den ganzen Tag und man ist unabhängig vom Angebot des Infields und kommt unfassbar günstig durch (ca 25€ für 6 Tage Metaldays). Obendrauf kriegt man so wunderbar alle Menschen mit unterschiedlichen Essgewohnheiten satt und glücklich.

    Ich finds trotzdem schön, dass es auf den Festivals breitere und bessere Essensangebote gibt. Doch da schrecken mich meistens die hohen Preise ab und ich kauf mir dann pro Festival maximal ein veganes Gericht und das auch eher um die Stände zu unterstützen als weil ich grad wirklich was zu essen brauch.

  3. Nietnagel sagt:

    Hallo zusammen,

    erst einmal einen Dank für den Artikel. Hat mir die Vorfreude auf das Summer Breeze auf ein neues Level katapultiert.
    Wir gehen sehr gerne und oft auf dem Infield essen und sind daher bestens über die jeweiligen Angebote informiert. Zu zweit holen wir uns immer nur ein Gericht, um möglichst viele Sachen ausprobieren zu können.

    Wenn man – wie wir – auf nicht allzu viele Festivals fährt, kann man den Gesundheitsaspekt für ein paar Tage getrost unter den Tisch kehren und mal ordentlich reinhauen (zuhause dann wieder Avocado-Salat mit Weißfleisch;).

    Für gewöhnlich probieren wir eher die für Menschen vom Niederrhein ungewöhnlichen Angebote. Das heißt Holländische Pommes, Bratwurst, Pizza, China-Nudeln und Döner fallen von vornherein durchs Raster. Diese werden höchstens mal auf Qualität geprüft, wenn man alles andere durch hat.

    Ich persönlich muss hier ganz klar für die Fish’n’Chips in die Waagschale werfen. Diese sind zwar wirklich teuer, aber dafür bekamen wir das für uns völlig fremde Erbsenmus dazu und sind seitdem hellauf begeistert von dieser grünen Pampe. Als wir die Bude in diesem Frühsommer auf einem anderen Festival wieder erblickten sind wir direkt wie die Kinder durch den Matsch gerannt und haben zugeschlagen. Ich hoffe, die sind nächste Woche wieder da, denn leider haben wir in 2015 die Falafel-Bude von 2014 vermisst…

    …die wirklich ein Phänomen war. Wir waren dreimal dort, was normalerweise nicht unser Stil ist. Direkt neben Dixie-Town aufgebaut, wo es aus allen Löchern stank, kamen die Leutchen in der Bude mit der Produktion kaum nach. Geschmacklich der absolute Wahnsinn, so dass über den Preis überhaupt nicht nachgedacht wurde. Leider, wie gesagt, in 2015 durch eine andere Falafel-Bude ersetzt, die (Ja!) Pommes (!?) in die Taschen steckt.

    Ansonsten kann ich beim Barbarenspieß nur zustimmen. Wenig, aber sehr lecker. Das Handbrot ist auch top. Bei gutem Wetter ist das Wassereis pures Gold wert. Das Pulled Pork war in Ordnung, aber kann mit dem Barbarenspieß z.B. nicht mithalten. Den veganen Döner habe ich probiert, insgesamt kann ich hier die Wertung nicht ganz nachvollziehen, da so ein Festival-Döner einfach nicht mit einem aus der Bude in der Stadt mithalten kann (zumindest nicht mit denen bei uns am Niederrhein). Ich werde es aber wieder probieren, da er ja irgendwie diese Wertung hier gewonnen hat 🙂

  4. Sane sagt:

    Seit Jahren unser Geheimtipp sind fertigmenüs (von sonnen-bassermann zb).hält sich auch ungekühlt,ist schnell zubereitet und halbwegs lecker.einfach in ein wasserbad gestellt,campingkocher an und ca 5-7 Minuten gewartet.des weiteren sind yumyum Suppen bei uns hoch im Trend:Nudeln in die schale geworfen,gedöns und Wasser drüber,kurz ziehen lassen und fertig.
    Da ist zwar nix gesund oder vegan aber die hart erwirtschafteten euronen stehen bereit für das was im infield am wichtigsten ist: Bier 😉

  5. Vokunas sagt:

    Mein absoluter Favorit auf dem Summer-Breeze (und wo es sie sonst noch gibt) ist immer wieder der Barbarenspieß, zumindest einer am Tag ist da drin und für mich sogar genau die richtige Portion, macht mich satt genug und ist mir nicht zuviel, auch wenns nicht das preisgünstigste ist, für mich immer wieder wert 😀
    Sonst auf dem Campingplatz zumeist Fleisch aufm Grill und zur Abwechslung vielleicht mal noch was von den anderen Essensständen, eine Portion asiatischer Nudeln sind auch meist zumindest ein- oder zweimal drin oder was man sonst noch so findet. Ein Fan von Eintöpfen war ich noch nie, hab ich ehrlichgesagt auch noch nie wirklich gegessen.
    Für die Vitamine gibts zumindest am Morgen oder zwischendurch mal Orangensaft oder nen Apfel, aber insgesamt ist ein Festival für mich nicht unbedingt der Ort, an dem ich auf ausgewogene Ernährung achte 😉

    Ein Tipp für alle mit Campingkocher: Ramen Cups bzw. 5-Minuten-Terrine. Campingkocher an, heißes Wasser draufgestellt, mit diesem dann die Nudeln aufkochen, fertig. Gute Abwechslung für Zwischendurch.

  6. Anvar666 sagt:

    Danke erst mal für den Artikel, den ein oder anderen Stand kannte ich noch nicht.

    Schade, daß Ihr beim Hofladen nur das Pizza-Baguette erwähnt habt, den dieser Stand macht exorbitant geniale Flammkuchen mit und ohne Fleisch, sättigend, wohlschmeckend und für einen vernüftigen Preis. Dazu kommt das nicht wenigger leckere Schlemmerbaguette. Sensationell!!!! Ich freue mich schon wie verrückt auf dieses kulinarische Festivalhighlight 2016!

    Das Pulled Pork war 2015 auch extremst lecker, natürlich ohne Krautsalat (bääähhh!). Allerdings gab es hier Abzüge in der B-Note, aufgrund der gruseligen Mississippi-BBQ-Sauce, die diesen Namen nicht mal im Ansatz verdient!

    Die gute alte Bratwurst vom Schwenkgril war 2015 alle Tage mein treuer Begleiter. Für Zweifuffzich ein wahres Schnäppchen, und geschmeckt hat sie auch.

    So long…
    Wir essen uns am Summerbreeze!!!
    Only 7 Days!!!

  7. Micha sagt:

    Moin!

    Als Veganer achte ich selbstredend auf die Inhaltsstoffe der angebotenen Produkte. In der Domäne, wo Fleisch und Bier als Norm gilt, ist es vor einigen Jahren noch recht schwierig gewesen. Lediglich der Hardcore Bereich ist da schon länger recht locker. Da tummeln sich eben viele Veggies und Edger rum.

    Ich kaufe alt bewährte Dinge und schaue mich dann auf dem Gelände um. Vegetarische Ravioli, die meistens sowieso vegan sind, gehören für mich einfach dazu. Hinzukommen Bananen, Saft, Riegel, Cracker, Kekse oder ähnliches. Muss haltbar und handlich sein:)
    An Ständen selbst ist Falafel meist das Tollste. Ich liebe die Teile einfach. Das kann ich auch 3 Tage lang essen ohne dass ich irgendwie die Schnauze voll hab. Nen Seitan döner ist natürlich auch geil! Habe ich aber bisher nicht entdeckt. Da träume ich ja von:P Wobei ich die Panik vor dem Gluten absolut gehypt und unsachlich finde. Besonders in Anbetracht dessen, was die Leute sich sonst so einverleiben^^

    Danke also für diesen ausführlichen Bericht.

    Micha