Rammstein
Das meint die Redaktion zu "Rammstein"
Special
Satte zehn Jahre haben sich RAMMSTEIN für ihre neue Platte Zeit gelassen. Seit „Liebe ist für alle da“ aus dem Jahr 2009 hatte die wohl populärste NDH-Band einzig den neuen Song „Mein Land“ für ihr Best-Of-Album veröffentlicht und bei Konzerten „Ramm4“ vorgestellt.
Das Interesse an der schlicht „Rammstein“ betitelten Platte ist dementsprechend groß. Bereits mit der ersten Single „Deutschland“ samt dazugehörigem Video hatte die Band für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt. Ob der Rest des Albums ebenso provokant daherkommt untersuchten Björn Gieseler, André Gabriel, Fabian Bernhardt, Sven Lattemann, Michael Klaas, Tobias Kreutzer, Dominik Rothe und Alexander Santel.
Welche Erwartungen hattest du an „Rammstein?
Wie war dein erster Eindruck von der Scheibe?
Wo ordnest du das Album in der RAMMSTEIN-Diskografie ein?
Welche Songs stechen positiv oder negativ hervor?
Gibt es Überraschungen auf dem Album?
Wie findest du das Artwork?
Mit welchem Wort würdest du „Rammstein“ beschreiben?
Welche Wertung würdest du „Rammstein“ geben?
Welche Erwartungen hattest du an „Rammstein?
Björn: Welche Erwartungen soll man haben, wenn das letzte Album zehn Jahre zurückliegt und die Soloprojekte EMIGRATE und LINDEMANN mal mehr, aber oft weniger überzeugend waren. Doch dann kamen die ersten Singles „Deutschland“ und „Radio“,…
Sven: Die Erwartungen waren nach nicht so hoch, nach dem schwachen Vorgängeralbum „Liebe Ist Für Alle da“ – nach Release der Vorab-Singles aber schon ein bisschen höher. Dass RAMMSTEIN ein ordentliches Album abliefern würden stand eigentlich schon fest, denn so richtig in Klo greifen die Herren dann doch nie. Aber ein RAMMSTEIN-Album steht und fällt mit einem guten Verhältnis von Spitzentiteln zu eher durchschnittlichen Songs – allerdings hat die Band mit den Vorab-Singles schon richtig dicke Dinger rausgehauen. Und erwartungsgemäß das Niveau über das gesamte Album dann doch nicht halten können.
Alexander: Anfangs keine, als dann mit „Deutschland“ der wohlkalkulierte „Tabubruch“ da war, der Song – für RAMSMTEIN-Verhältnisse – aber gar nicht mal so simpel und erwartbar klang, hatte ich die Hoffnung auf ein RAMMSTEIN in besserem, größerem Songwriting… nachdem auch Kruspe solche Aussagen („RAMMSTEIN 3D“) getroffen hat, besonders. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße.
Tobias: Ich mag die Band genug, um ihr im Vorhinein die Daumen für ein nicht ganz peinliches Spätwerk gedrückt zu haben.
Dominik: Um ehrlich zu sein: keine. Auf den vorherigen drei Platten hat sich die Band bereits nur noch selbst kopiert. Ein paar coole Songs waren meistens dabei. Aber im Großen und Ganzen hatten RAMMSTEIN nach „Mutter“ gefühlt alles gesagt. Mit „Deutschland“ und dem fantastischen Video hatte die Band mich allerdings doch auf die Platte gespannt gemacht.
André: Auch, wenn ich dafür an den Pranger komme. Wie es im Opener „Deutschland“ heißt: „übermächtig, überflüssig“. RAMMSTEIN, RAMMSTEIN über allen? Nicht für mich. Ich konnte keine Erwartungen haben, weil mich die Band auf Platte nie interessiert hat. Ich war also für jede Überraschung offen.
Fabian: RAMMSTEIN sind derzeit einfach die größte deutschsprachige Band. Logisch, dass die Erwartungen hoch sind, auch wenn ich dem ganzen Hype nicht gefolgt bin. Ein Album dieser Band ist allerdings immer ein Highlight.
Michael: Nicht, dass ich irgendetwas auf das Kasperletheater in den Medien gebe oder die lange Wartezeit irgendwelche Erwartungen in mir geschürt hat, aber da ich mir ja wie üblich nach Möglichkeit keine Vorab-Tracks anhöre, ist selbst „Deutschland“ für mich Neuland. Also der Song. Ich bin entsprechend gespannt, worüber sich alle aufgeregt haben. Ansonsten, was das Album angeht, sind meine Erwartungen eher niedrig. Alles, was besser als „Rosenrot“ oder „Liebe ist für alle da“ ist, soll mir recht sein. Ich rechne jedenfalls nicht mit einem neuen „Herzeleid“ sondern wie immer mit einigen großen Hits und mindestens genau so vielen Nieten…
Wie war dein erster Eindruck von der Scheibe?
Björn: … die auch die ersten Highlights des Albums sind. „Puppe“ ist dazu noch einer der besten Songs der Bandgeschichte. Dazu aber auch ein paar Songs, die nicht über Mittelmaß in der Diskografie hinauskommen wie „Sex“, „Tattoo“ und „Hallomann“.
Sven: Ordentlich. RAMMSTEIN machen, was RAMMSTEIN halt so machen. Der ganz große mediale Aufreger („Deutschland“) ist durch, das Album kommt in Gänze da nicht nach. Auch legt „Rammstein“ richtig stark los (mit den beiden Singles „Deutschland“ und „Radio“), lässt aber in der Mitte nach und fängt an vor sich hin zu plätschern. Vieles schonmal gehört – lyrisch und musikalisch – und besser auf den vorherigen Alben gemacht („Sex“, „Was Ich Liebe“). Und „Diamant“ hätte nun wirklich niemand gebraucht. Mit „Tattoo“ – auch wenn ziemlich klisscheebeladen, selbst für RAMMSTEIN-Verhältnisse –, „Weit Weg“ und dem famosen „Hallomann“ kriegt das Album aber nochmal die Kurve.
Alexander: Viel Wirbel um nichts… textlich finde ich manche Stücke sehr gut, wenn auch simpel („Deutschland“), andere eher weniger, musikalisch bin ich dann doch ein wenig enttäuscht. Ein paar elektronische Samples oder Balladen sind gerade angesichts der Industrialvergangenheit und auch dem Experimentieren auf vorigen Alben bei RAMMSTEIN nichts bahnbrechend neues. Die Kraftwerk-Referenz in „Radio“ etwa ist dennoch nett, die restlichen Songs plätschern alle so daher. Da sind mittlerweile RAMMSTEIN-Kopien heute besser als das Original.
Tobias: Starker Einstieg mit „Deutschland“, das im Albumkontext und ohne ablenkendes Video an Qualität gewinnt. Auch „Radio“ und „Zeig dich“ sind Hits und „Ausländer“ ist auf so vielen Ebenen falsch, dass es schon wieder verdammt richtig ist. Ab der Albummitte geht es dann aber eher abwärts. Und: RAMMSTEIN-Lyrics wirken mit 16 doch deutlich deeper als zehn Jahre später.
Dominik: RAMMSTEIN legen ihr wohl abwechslungsreichstes Album überhaupt vor. In fast allen Tracks durchbrechen sie ihre bekannten Schemata. Statt endloser Stumpf-ist-Trumpf-Gitarrenriffs gibt es vermehrt atmosphärische Songs wie „Was ich liebe“, die zum Glück nur selten in Kitsch abdriften. Einigen Fans dürfte die Band damit vor den Kopf stoßen. Doch genau das macht die Platte vom ersten bis zum letzten Song spannend.
André: Ok. Natürlich kannte ich vorher einzelne Lieder, die haben mir aber nie etwas gegeben, das über „joa ok“ hinausging. Das hat mein erster Eindruck hinsichtlich des neuen Werks bestätigt.
Fabian: Typisch RAMMSTEIN mit starkem elektronischem Einfluss. Gut gemacht und dürfte bei den Fans extrem gut ankommen.
Michael: Das erste Viertel, speziell „Radio“ und „Zeig dich“, hat mich schon angefixt. Über den Rest gestaltet sich „Rammstein“ leider wie erwartet als eine „Hit & Miss“-Angelegenheit.
Wo ordnest du das Album in der RAMMSTEIN-Diskografie ein?
Björn: Meine Favoriten sind „Liebe ist für alle da“ und natürlich „Herzeleid“. „Rammstein“ ist irgendwo in der zweiten Reihe. Aber die Band hat auch noch kein schlechtes Album veröffentlicht, so dass man als Fan zugreifen kann.
Sven: Definitiv hinter den „Herzeleid“ und „Sehnsucht“. Aber neben „Mutter“ vor den letzten Alben der Band.
Alexander: Unteres Drittel, zwischen „Rosenrot“ und „Liebe ist für alle da“, die auch jeweils ein paar Lieder haben die ich gefeiert habe und andere, die eher so lala waren. Die Zukunft wird zeigen, ob das neue RAMMSTEIN-Album in Zukunft noch mal wieder hervor gekramt wird, die alten RAMMSTEIN-Alben werden das bei mir noch von Zeit zu Zeit.
Tobias: Einer solchen Einordnung möchte mich am Tag des Releases verwehren. Das Internet vergisst nicht.
Dominik: Die ersten drei Platten der Band werden wohl bis in alle Ewigkeit die unangefochtene Spitze bilden. Doch genauso deutlich schlägt „Rammstein“ seine beiden direkten Vorgänger. Sowohl „Liebe ist für alle da“ als auch „Rosenrot“ bestanden über weite Strecken nur noch aus den üblichen RAMMSTEIN-Versatzstücken. Da ist es schön zu sehen, dass Richard Kruspe und co. sich um ihre Kompositionen endlich mal richtig Gedanken gemacht haben.
André: An sich ganz am Ende, schätzungsweise so 10 Jahre nach „Liebe Ist Für Alle Da“, rein chronologisch. Da die meisten Lieder für mich aber gleich oder ähnlich klingen, bin ich mir da nicht sicher. Auweia, hat er das wirklich gesagt?
Fabian: Die Reihenfolge passt. Direkt nach „Liebe ist für alle da“. Man hört eine Weiterentwicklung
Michael: Das Ding hätte sich gut anstelle von oder direkt nach „Reise Reise“ gemacht. RAMMSTEIN gehen also mindestens zwei Schritte zurück und von dort aus weiter. Was an sich gut ist. Die Qualität hätte halt mitziehen sollen…
Welche Songs stechen positiv oder negativ hervor?
Björn: Wie oben schon erwähnt, fallen „Puppe“ und „Deutschland“ positiv auf. RAMMSTEIN haben das Spiel mit dem Boulevard perfektioniert, veröffentlichen Bildausschnitte aus dem Video zu „Deutschland“ und der Boulevard springt nach dem Stöckchen. Jetzt weiß auch die letzte Hausfrau, dass ein neues Album der Berliner kommt. Dazu ist „Deutschland“ noch ein Song mit allen Trademarks, die die Band stark gemacht hat. Bei „Puppe“ zeigt Till Lindemann wozu er fähig ist, er schlüpft wunderbar in die Rolle eines psychisch gestörten Kindes und der Hörer findet sich urplötzlich im finstersten Film wieder. Ich hab den Song zum ersten Mal per Kopfhörer in einer voll besetzten U-Bahn gehört.
Sven: „Deutschland“ und „Radio“ sind tolle Titel und gehören ganz sicher zu den großen Songs der Band. Großer Pathos, gute Texte, auch Live sicherlich ein Genuss. Ach „Zeig Dich“ hat richtig Biss. „Diamant“ ist allerdings ziemlich über, schwülstige Balladen sind nicht RAMMSTEINs Stärke. Auch „Sex“ und „Was Ich Liebe“ sind eher unterdurchschnittlich geraten.
Alexander: „Ausländer“ und „Sex“ sind textlich wie auch musikalisch im Prinzip ein Neuaufguss alter Songs, im negativen Sinne. Musikalisch simpel und nichtssagend, textlich flach und mitnichten so heiße Eisen, wie die Titel implizieren. Abseitige Themen waren immerhin seit jeher bei RAMMSTEIN verankert. Der Wortwitz oder die geistreichen Einfälle in lyrischer Hinsicht von Till sind hier vollkommen vergessen und weichen eher Fremdscham an einigen Stellen. Musikalisch und auch textlich fand ich „Deutschland“ und „Radio“ echt gut. Auch „Puppe“ und „Tattoo“ und „Zeig dich“ sind musikalisch stellenweise gelungen.
Tobias: Von „Sex“ hab ich mir mehr erhofft (höhö). Aber ernsthaft: Kalauer wie „besser widerlich als wieder nicht“ werden auch nicht unpeinlicher, wenn man einen Buchstaben austauscht. „Was Ich Liebe“ ist auch schon mehr Selbstrecycling als Selbstzitat („Feuer und Wasser“?). Ähnlich unspektakulär gerät die Ballade „Diamant“. „Ohne Dich“ hat mich damals mehr gepackt. Auf der Haben-Seite stehen die Tracks eins bis vier, „Puppe“, „Tattoo“ (klingt fast schon wie 90er-RAMMSTEIN) und der gute alte „Hallomann“.
Dominik: „Puppe“ zeigt Till Lindemann von seiner besten Seite. Der Sänger beweist hier eindrucksvoll, dass Emotionen wichtiger sind als technische Perfektion. Eine grandiose Leistung. Der Refrain von „Radio“ wiederum frisst sich augenblicklich in die Gehörgänge, genau wie das Band-typische Mainriff. Mit „Deutschland“ erschaffen die NDHler zudem eine knackige Hymne, die jedes Stadion erbeben lassen wird. „Diamant“ allerdings ist eine ziemlich lahme Schnulze. Wobei der Text nicht ganz so platt geraten ist wie etwa bei „Ohne dich“.
André: „Puppe“ sowohl als auch: prinzipiell der schwächste Song insgesamt, aber der beste Refrain auf dem Album.
Fabian: Deutschland: einer der besten RAMMSTEIN-Songs ever. Streitbar und RAMMSTEIN in seiner reinsten Form.
Sex: Als Kritik an eine Gesellschaft, die einfach überstimuliert ist
Ausländer: Eine interessante Motivation, um fremde Sprachen zu lernen 😉
Diamant: Erinnert etwas an „Ohne Dich“. Schlager in seiner Reinkultur.
Michael: Um mal gegen den Konsens zu gehen: „Deutschland“ ist meiner Meinung nach ein schwacher Einstieg, der losgelöst vom Musikvideo auch lyrisch wenig Durchschlagskraft hat. Die Referenz an die erste, umstrittene Strophe der deutschen Nationalhymne kommt mit Ansage und damit vollkommen ohne die Wirkung, die sie erzielen sollte – wie gesagt losgelöst vom Musikvideo betrachtet. Dafür gefällt mir das fast ein bisschen nach klassischen RAMMSTEIN klingende „Radio“ umso mehr. „Ausländer“ fällt mit seiner modernen Ausgelassenheit positiv auf, auch wenn ich kein Fan von Tills unsagbar cheesy Gesangslinien in den Strophen bin.
Der „Sex“ fällt dagegen selbst für RAMMSTEIN-Verhältnisse unspektakulär aus – was für eine Schande für den großartigen weil beherzten „SEX!“-Schachtruf in der Hook, der an so einen öden Song verschwendet worden ist. „Puppe“ ist ziemlich langweilig bis zur erstaunlich morbiden, eindringlichen Hook, bei dem der Song dann eine Wendung zum Besseren vollführt. „Was ich liebe“ ist eine ziemlich vergessbare Nullnummer, so blass wie ein ungetoastetes Stück Weißbrot. Bei „Diamant“ gefällt mir die perlende Gitarre besonders gut, aber Till versucht sich hierzu an eindringlicher Artikulation – etwas was er einfach nicht kann.
„Weit weg“ und „Tattoo“ klingen beide wie typisches RAMMSTEIN-Füllmaterial, jeweils ohne einschlägige Alleinstellungsmerkmale und mit gezwungen klingenden Texten, und können praktisch ungehört geskippt werden, wenn man’s eilig hat. Bleibt noch der Rausschmeißer „Hallomann“, bei dem Till wieder mit seiner Möchtegern-Creepiness ein eigentlich sehr ernstes Thema besingt. Doch wieder kommt das alles in einem uninspirierten, faden Paket geschnürt, das vermutlich selbst EISREGEN besser gemanagt hätten, gerade nachdem die sich zuletzt wieder erstarkt gezeigt haben.
Gibt es Überraschungen auf dem Album?
Björn: Damit wären wir wieder bei den Erwartungen an die Band. Hätten sich RAMMSTEIN musikalisch auf dem Erfolg ausgeruht, wäre es eine Überraschung gewesen. So experimentiert man innerhalb des eigenen Universums wie man es schon auf „Liebe ist für alle da“ getan hat.
Sven: „Puppe“ lässt Till mal richtig schön ausrasten, ein wohltuender Ausbruch aus dem Metal-Theater. Auch „Radio“ klingt nett mit den stark hervorgehobenen KRAFTWERK-Anleihen.
Alexander: Die Stelle in „Puppe“ wo Till die Stimme erhebt und fast ein wenig einen abgedrehten Eindruck macht, hat mich dann doch nochmal aus der Lethargie gerissen… RAMMSTEIN können noch verstörend, irre und bedrohlich wirken, wenn auch nur für ein paar Sekunden.
Tobias: „Ausländer“. Positiv. Italo-Disko mit gepitchtem Chor und einem multilingualen Casanova-Till? Ganz ehrlich: So etwas hatten wir uns doch alle von LINDEMANN erhofft! Man munkelt außerdem, in „Puppe“ sei eine versteckt.
Dominik: Die KRAFTWERK-Keyboards in „Radio“ ergeben im Kontext der Band natürlich Sinn. Dass RAMMSTEIN diesen Einfluss einmal so offensichtlich zur Schau stellen würden, hatte ich allerdings nicht erwartet. Genauso unerwartet kommen die Techno-Beats in „Ausländer“. Doch dabei belässt es die Band nicht. Fast jeder Track auf „Rammstein“ besitzt ein Alleinstellungsmerkmal. Ein so hohes Maß an Abwechslung hatte keine der Vorgängerplatten.
André: Vermutlich auch hier wieder „Puppe“, weil das Ding aus dem Rahmen fällt. Zudem: Ich bin ja kein Kenner, aber haben RAMMSTEIN hier und da Reminiszenzen verbaut? Vielleicht für Fans auch etwas Überraschendes. Ansonsten: nein.
Fabian: „Radio“ ist definitiv ungewohnt und zeigt eine weitere Facette von der Band. Insgesamt wurde bei „Rammstein“ der Fokus deutlich auf die elektronischen Elemente verschoben.
Michael: Der starke Anfang der Platte hat mich überrascht. Doch danach setzte schnell die Ernüchterung ein. Die ersten vier Songs hätten sich alleine gut als EP gemacht und dann wäre ich tatsächlich glücklich gewesen. So kann ich nicht sagen, dass ich enttäuscht worden bin. Das Album ist genauso geworden wie ich erwartet habe. Und meine Erwartungen waren wie gesagt nicht gerade hoch…
Wie findest du das Artwork?
Björn: Bin noch am Überlegen ob „Reise, Reise“ oder „Rammstein“ das schlechtere Artwork hat. Vielleicht verstehe ich es auch nicht
Sven: Beim Artwork haben RAMMSTEIN sich ja noch nie Lumpen lassen. Das aktuelle Artwork ist da schon sehr zurückhaltend. Passend, aber nicht herausragend.
Alexander: Simpel, irgendwie nichts sagend… einen Feuerbrand haben die mit dem kleinen Streichholz bei mir jedenfalls nicht ausgelöst. Die Cover der restlichen Diskographie fand ich aber auch nicht immer toll. „Rosenrot“ war stark, „Mutter“ auch, „Sehnsucht“ ebenfalls.
Tobias: Sehr einfallslos. Was man über das Album in Gänze tatsächlich nicht sagen kann. Vor allem für ein selbstbetiteltes Album ist das sehr schludrig, um nicht zu sagen „liederlich“.
Dominik: RAMMSTEIN hatten wahrlich noch nie einen Sinn für ästhetische Artworks. Das Streichholz vor weißem Hintergrund ist aber zumindest weniger schlimm als die Cover von „Liebe ist für alle da“ oder „Reise, Reise“. Schön geht anders, aber Augenkrebs bekommt man davon auch nicht.
André: Irgendwo muss man ja einsparen. Mir gefällt es nicht.
Fabian: Minimalistisch, ungewöhnlich. Es passt halt zu RAMMSTEIN.
Michael: Minimalistisch, reduziert, aufgeräumt und offen für Interpretation – rundum erfrischend anzuschauen.
Mit welchem Wort würdest du „Rammstein“ beschreiben?
Björn: RAMMSTEIN
Sven: Erwartbar
Alexander: Überlebt
Tobias: Kosmopolitisch
Dominik: Ungewöhnlich
André: Ok
Fabian: Teutonenmetal 7.0
Michael: RAMMSTEIN
Welche Wertung würdest du „Rammstein“ geben?
Björn: 7/10
Sven: Sechs Punkte mit deutlicher Richtung Sieben. Oder andersrum – dafür braucht es noch die Langzeitbewertung.
Alexander: 5/10
Tobias: Sieben mit Sternchen
Dominik: 8/10
André: Spannend sind ja eigentlich nur die Texte. Ich denke, eine 4 wäre fair.
Fabian: 8/10
Michael: 5/10 – kompetentes Durchschnittsalbum einer enorm profilierten Band, die jedoch größtenteils fast ein bisschen gelangweilt von der eigenen Musik klingt. Aber sind wir mal ehrlich: Viele gehen eh nur wegen dem Spektakel zum Konzert…