Rage Against The Machine
Abseits der Wege...
Special
2003: Live At The Grand Olympic Auditorium
The year 2003: RAGE AGAINST THE MACHINE sind tot. Morello, Commerford und Wilk haben sich mit AUDIOSLAVE längst von politischen Inhalten verabschiedet und Zack de la Rocha versinkt in der völligen Bedeutungslosigkeit. So viel zum Thema „die Neunziger sind vorbei“. Drei Jahre nach der Auflösung schickt man allerdings „Live At The Grand Olympic Auditorium“ in die Presswerke, das letzte bisschen RAGE-Futter soll unters Volk. Dabei ist dieser Mitschnitt der beiden finalen Konzerte im September 2000 keineswegs ein Produkt kommerzieller Ausschlachtung durch gierige Plattenbosse, sondern vielmehr das Resultat einer seit 2001 andauernden Releasedate-Verschiebungspolitik.
Nun denn: Das während der „The Battle Of Los Angeles“-Tour entstandene „Live At The Grand Olympic Auditorium“ bietet stolze sechs Songs aus selbiger Periode, fünf Klassiker vom Debüt, aber nur zwei Tracks von „Evil Empire“. Ein Selbsteingeständnis? Mitnichten! Mit „Bulls On Parade“ wird die Platte gleich mal mit einem Stück des sonst vergleichsweise etwas träge wirkenden Zweitwerks eröffnet, welches nach kurzem Gitarrenflirrer-Intro schnell klarmacht, warum sich das Warten verdammt noch mal gelohnt hat. „They rally round tha family! With a pocket full of shells!“ – de la Rochas bereits seit „Killing In The Name“ berüchtigte Repetitionen dringen von vornherein zum Nervenzentrum der Hörer durch und vereinen sich mit dem hier und da vielleicht etwas zu matschigem Sound zu der gehörigen Portion Dreck, welche die etwas trockeneren Produktionen späterer Werke immer mal wieder vermissen ließen. Klar, auch in klangtechnischer Hinsicht hatten diese wieder einmal die Last des straight-to-the-point-produzierten Erstlings auf den Schultern zu tragen. Doch auch wenn einem Morellos patentierte „Arm The Homeless“-Klampfe in den hiesigen Versionen früherer Bombtracks nicht ganz so sehr in die Magengrube boxt, so wird die spürbar rohe Intensität doch zu einer ordentlichen Bereicherung für Songs wie „People Of The Sun“ oder „Sleep Now In The Fire“. Und somit vielleicht auch zum besseren Zugang zu den inhaltlich nicht minder ausdrucksstarken Werken „Evil Empire“ und „The Battle Of Los Angeles“.
Bester Live-Moment:
De la Rochas aufrichtigste und schlussendlich die gesamte Bandgeschichte resümierende Proklamation während „Freedom“:
„YOUR ANGER IS A GIFT!„
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