At The Gates
Pre-Listening-Session zum neuen Album
Special
Ihr veröffentlicht ein Album während der Pandemie, ohne die Möglichkeit auf Tour zu gehen und es dabei zu promoten. Befürchtet Ihr da nicht, dass das Album im Nichts verschwinden könnte?
TL: Man kann natürlich schwer vorhersehen, wie sich ein neues Album derzeit entwickeln wird. Wir waren mitten im Songwriting-Prozess als klar wurde, dass wir nicht auf Tour gehen können. Dennoch wollten wir es fertigstellen, damit die Leute zumindest DAS während der Pandemie bekommen. Für uns macht es mehr Sinn, die Songs zu veröffentlichen so lange sie frisch sind. Sobald das Touren wieder möglich ist, veröffentlichen vielleicht hunderte Bands ihre Alben und dann besteht die Chance unter all diesen Veröffentlichungen unter zu gehen genauso.
ML: Wir freuen uns ziemlich auf das Album. Jedenfalls geht mir das so. Darum wollen wir es den Leuten auch so schnell wie möglich zugänglich machen.
Um noch ein wenig beim Thema Covid zu bleiben… Inwiefern hatte die Pandemie Einfluss auf die Aufnahmen “The Nightmare Of Being”?
TL: Ich würde sagen, gar keinen. Aber als wir merkten, dass wir nicht direkt auf Tour gehen können, wollten wir ein Album veröffentlichen, dass wir uns von unserer Lieblingsband während einer Pandemie gewünscht hätten, das – so hoffen wir zumindest – 45 Minuten Spaß und Inspiration bringt. Darauf haben wir uns noch mehr konzentriert. Andererseits haben Jonas (Björler, Anm. d. Red.) und ich das Album genauso geschrieben, wie sonst auch. Adrian (Erlandsson, Anm. d. Red.) lebt in London und natürlich hatten wir deshalb nicht ganz so viel Zeit miteinander.
Wo und zu welchem Zeitpunkt haben die Aufnahmen stattgefunden und wie seid Ihr in dieser Zeit von A nach B gereist?
ML: Wir waren in vier verschiedenen Studios. Die Drums wurden in Stockholm aufgenommen, die Gitarren und Strings in Valborg. Die Vocals in Göteborg…
TL: Die Vocals und das Saxofon…
ML: Oh ja, stimmt. Und dann waren da noch die Orchester-Hörner in Örebro im Soundlab.
TL: Die meisten wissen vielleicht, dass der Lockdown in Schweden viel lockerer war, als in den meisten anderen Ländern. Also war das Reisen innerhalb Schwedens nicht wirklich ein Problem. Wenn man seine Dienstreisen frühzeitig geplant hat, war das kein Thema. Das Hauptproblem für uns war, dass Adrian in London lebt.
ML: Aber wir schafften es, ihn zwischen den Spitzen der Ansteckungswellen nach Schweden zu holen.
TL: Aber letztlich waren Reisen und Treffen uneingeschränkt möglich, so lange man keine Krankheitssymptome hatte. Insofern hatten wir Glück.
Das Cover von “The Nightmare Of Being” erinnert an Gustav Dores Illustration zu Dantes Göttliche Komödie. Wer hat es angefertigt?
TL: Es ist ein Werk von Eva Nahon, einer holländischen Künstlerin. Das erste Mal bin ich auf Ihre Kunst auf dem Roadburn Festival aufmerksam geworden und war wie weggeblasen. Sie arbeitet in Schichten und mit Collagen und das Cover weist auch einige Radierungen auf. Letztlich kann der Einfluss natürlich von Dore stammen, aber das ist ihre Sache. Sie erhielt alle Lyrics und eine Grund-Vorstellung was sie portaitieren sollte, hatte aber ansonsten freie Hand bei der Umsetzung. Neben dem Front-Cover gibt es für jeden Track ein individuelles Artwork. In jedem Fall sind wir sehr glücklich mit Evas Arbeit.
Das Cover hebt sich auch etwas von den beiden Vorgänger-Alben ab, oder?
TL: Wir wollten etwas, dass auf einem großen Format wie Vinyl oder auf Postern gut aussieht. Mit solchen Sachen wir IRON MAIDENs “Powerslave” sind wir aufgewachsen. Natürlich gab es auch Gegenstimmen, dass das Cover für gewisse digitale Formate auf Postkartengröße geschrumpft wird und die Details dann ohnehin verloren gehen. Aber das Gesamtpaket gibt es nunmal am am besten auf Vinyl. Wären wir die Konsumenten unserer eigenen Platte, würden wir auch genau diese Version kaufen. Natürlich kann man das Album auch digital hören… Aber kauft das Vinyl Leute (lacht).
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Stile | Death Metal, Göteborg Death Metal, Old School Death Metal, Progressive Death Metal |
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Wie war der Eindruck von der Produktion? Beim Vorgänger war es ja leider so, dass der Bass nicht so gut zu Geltung kam. Hoffe, das ist hier wieder besser wie etwa bei At War with reality.