Negator
Listening Session zu "Gates To The Pantheon"
Special
Es könnte kaum ein passenderes Wetter, für Februar recht milde Temperaturen, für diesen Abend geben. Bei leichtem bis starkem Regen haben NEGATOR, ihr Label Viva Hate Records sowie das Bandmanagement Ten Ton Hammer Consulting einen ausgewählten, kleinen Kreis von Journalisten geladen, um einen ersten Eindruck vom mittlerweile vierten Studioalbum der Hamburger, „Gates To The Pantheon“, zu gewähren. Das düstere, aber gemütliche Innere Blackland bietet dafür selbstredend die ideale Kulisse.
NEGATOR haben erneut in den Hammer Studios mit Eike Freese aufgenommen, und, um das direkt vorwegzunehmen, der Mann hat erneut fantastische Arbeit geleistet. Doch nun widmen wir uns dem Inhalt von „Gates To The Pantheon“:
„Epiclesis“ beginnt zunächst mit ein wenig düsterem Bombast, der aber ziemlich fix in den eigentlichen Song übergeht. NEGATOR eröffnen nicht sofort das Feuer, sondern pirschen sich erst einmal im gemäßigten Midtempo an, um den ersten Angriff umso wirkungsvoller zu gestalten. Die zwischendurch klagend aufspielende Lead-Gitarre sorgt zudem für den ersten Gänsehautmoment.
Stampfend setzt sich anschließend „Bringer Of War“ in Bewegung, schafft aber den Übergang in erneut schnellere Gefilde reibungslos. Spätestens als sich im Mittelteil plötzlich die Leadgitarre aus dem Hintergrund dominant präsentiert und den eingängigen Rhythmus zumindest kurzzeitig ablöst, stellen sich auch hier meine Härchen auf.
Das gilt für das schon von der „The Great Atrocities“ bekannten Nummer „The Last Sermon“ bereits von Beginn an. Zwischen den mächtigen Double-Bass-Attacken und den eindringlichen Vocals von Nachgarm durchzucken immer diese beklemmenden Leads das Gesamtbild – von dem genialen Mittelteil mal ganz abgesehen.
„Serpents Court“ wirkt trotz der durchgehend ratternden Doublebass eher schleppend und lässt den beklemmenden Schleier, der über dem kompletten Album zu schweben scheint, bislang am deutlichsten hervortreten.
„Nergal, The Raging King“ lässt einen kurz verschnaufen. Das ruhige Intro wird vom bis dato überraschendsten Song des Albums abgelöst. Zwar haben NEGATOR auch schon zuvor den Fuß häufiger vom Gas genommen, doch „Nergal, The Raging King“ schreitet mächtig und eindringlich daher, lediglich durchzuckt von einem kurzen Ausbruch. Gerade die Schlussminute hat es dann in sich und ist absolut beeindruckend, auch dank der fast schon als verspielt zu bezeichnenden Lead-Gitarre.
Danach wirkt das gnadenlose „Carnal Malefactor“ beinahe wie gewohnte Kost und findet seine Stärke in der bereits bekannten Mischung aus rasantem Tempo und dezenter Melodik.
Auch „The Urge For Battle“ ist kein unbekannter Song mehr, ist er ebenfalls Teil der 7″. Auch hier zeigt sich, dass NEGATOR neben unbändiger Raserei vor allem durch das häufig aufkommende Midtempo an Eindringlichkeit gewinnen.
„Atonement In Blood“ überrascht mit unerwarteten unverzerrten Gitarren völlig, auch der leichte Death-Metal-Einschlag lässt den Song zu einem weiteren Highlight werden.
Den offiziellen NEGATOR-Teil beendet dann „Revelation 9:11“, das fast wie eine Zusammenfassung des gesamten Albums wirkt. Diverse, variable Tempowechsel, ergreifende Leads und gewisse Death-Metal-Einflüsse – starker Abschluss!
Als Bonus gibt es noch BELPHEGORs „Necrodaemon Terrorsathan“ im NEGATOR-Gewand. Große Worte sind hier überflüssig! Allerdings sollte bedacht werden, dass der Song lediglich auf der Limited Edition von „Gates To The Pantheon“ enthalten sein wird.
FAZIT: Selbst der kurze, natürlich noch oberflächliche Eindruck zeigt, dass NEGATOR ihr Pulver längst nicht verschossen haben. Mehr noch, „Gates To The Pantheon“ unterstreicht die Entwicklungsfähigkeit der Band, die trotz allem immer noch nach NEGATOR klingt. Ein kraftvolles Black-Metal-Album in absolut drückender Produktion, das definitiv dem Underground entwachsen ist, aber noch nicht nach Ausverkauf schreit.
Wann erscheint’s? Am 14. April 2013 wird das Album via Viva Hate Records erscheinen.
Wie lang geht’s? Ohne Bonustrack dauert der Hörgenuss 41:21 Min.
Was ist besonders? Neben den bereits erwähnten, kurzzeitigen unverzerrten Gitarren und den Temposchwankungen sind die Gangshouts in vier der Songs ungewohnt.
Was darf nicht fehlen? Die Erwähnung, dass Frontmann Nachtgarm erneut beweist, dass er eine sehr kraftvolle und eindringliche Stimme hat.
Was ist eigentlich mit der Limited Edition? Diese unterscheidet sich von der Jewelcase-Version nach derzeitigem Kenntnisstand folgendermaßen:
– Handgemachte und -nummerierte Box, ltd. 500
– Bonus Track (Belphegor’s „Necrodaemon Terrorsathan“)
– geprägte Tonplatte
– Alternatives Artwork
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