Neaera
Musiker-Blog - Neaera Teil 6 (Wacken-Special)
Special
WACKEN 2013!
Oh weiha, allein bei dem Wort „WACKEN“ ist nach den Diskussionen der letzten Tage vermutlich jeder zweite kurz davor, in den eigenen Computer-Bildschirm zu schlagen oder diesen zumindestens anzuspucken. Wem danach zu Mute ist, dem empfehle ich dringend letzteres … mein gestriger Wutausbruch richtete sich gegen meine Tastatur und das war, um es mal vorsichtig ausdrücken, nicht klug.
Nun denn, einige der oft erwähnten Kritikpunkte kann ich aus Besuchersicht absolut nachvollziehen, und es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis RTL 2 einen „Wacken-Frauentausch“ ins Leben ruft oder es eine abgewandelte Version von „Ich bin ein Star, holt mich aus dem Vikingerdorf“ geben wird.
Ich glaube, bis auf das Toilettenpapier, habe ich auch so ziemlich alles andere an Merchandise mit dem Wacken-Stierkopf drauf gesehen.
Und angesichts der Tatsache, dass wir bereits zweimal beim WACKEN gespielt haben und wir somit mit ziemlicher Sicherheit in diesem Leben nicht noch einmal angefragt werden, müsste ich auch keine Angst haben, die Veranstalter zu verprellen … mit anderen Worten: Ich kann mich hier jetzt schön weit aus dem Fenster lehnen.
Die Sache ist nur die:
Die gesamte Crew war unfassbar nett, professionell und hilfsbereit, die Show war dank der Leute (vor und hinter der Bühne) der Hammer und wir hatten alle einen besorgniserregenden Sonnenbrand am Ende des Tages.
Viel mehr kann man sich aus Bandsicht von einem Festival nicht wünschen!
Da wir am Freitag als erste Truppe auf die Black-Stage durften, um den Zuschauern die frisch einverleibten Frühstücksravioli durchzuschütteln, haben wir uns im Vorfeld entschieden bereits am Donnerstag anzureisen.
Hatte außerdem den netten Nebeneffekt, dass wir uns noch RAMMSTEIN anschauen konnten.
Ich bin eigentlich nie ein großer Fan der Band gewesen, aber was die Jungs (und die Technik) da auf der Bühne abziehen, ist einfach krass. Nun habe ich aufgrund meiner Größe (knapp über Zwerg) nicht immer alles sehen können, aber das, was ich durch hochspringen oder Auf-Zehenspitzen-Stellen mitbekommen habe, war Unterhaltung hoch 10.
Ich frage mich immer, wie die Zuschauer direkt vor der Bühne das aushalten, wenn mir schon in Reihe 9000 fast die Augenbrauen wegbrennen?! Vielleicht hat sich der allgemeine Rammsteinfan im Laufe der Zeit aber auch eine gewisse Feuerhornhaut erarbeitet oder die ersten Reihen zählen bei jedem Konzert als Kollateralschaden … man weiß es nicht.
Dummerweise hatte ich dabei nicht gemerkt, wie ich mir während der Show drei von diesen Energy-0,5-Mutanten-Dosen reingekloppt habe und ich mir damit die ohnehin kurze Nacht mit einer Mischung aus Heino-Albträumen und der Angst vor plötzlicher Herzexplosion dank Koffein-Überdosis zusätzlich nochmal etwas runtergekürzt habe. Egal, nach gut und gerne 40 Minuten Schlaf klingelte auch gottseidank endlich der Wecker und ich wackelte „top ausgeruht“ zum Treffpunkt vorm Hoteleingang. Darauf erstmal einen weiteren kräftigen Schluck aufgelöster Gummibärchenplörre mit Extrazucker und Energy. Kotz.
Wie bereits erwähnt, waren die Leute bei unserer Show mehr als nur gut drauf und dank der morgendlichen Hitze auch anscheinend schon früh aus ihren Iglu-Zelten rausgekocht worden. Der Platz war voll … ok,nicht Rammsteinvoll … aber voller als man es auf einem Festival um elf Uhr erwarten würde. Danke liebe Sonne!
Die anschließende Autogrammstunde habe ich ehrlich gesagt nur als „das große Schwitzen“ in Erinnerung.
Ich fand meinen, vor Schweiß triefenden, Deutschlehrer damals schon immer widerlich, aber was ich dieses Mal an Schwitzperfomance abgeliefert habe, spottet jeder Beschreibung:
Ich habe so ziemlich alles vollgeschwitzt was mir in die Quere kam und nicht bei Drei auf den Bäumen war. Oh Gott. Gesonderter Dank an alle, die das über sich ergehen haben lassen und danach nicht vor lauter Ekel unsere CDs verbrannt haben!
Wie ich leider erst später am Abend erfahren habe, gab es beim Wacken auch die Möglichkeit eines Freibadbesuches in nicht allzu weiter Entfernung … angesichts der Temperaturen, irgendwo im Bereich eines Föns auf höchster Stufe mit 10 cm Abstand frontal zum Gesicht und einer Rammsteinshow (in sagen wir mal, sechster Reihe), war da bestimmt NIEMAND in dem Pool haha …
In diesem Sinne, wünsch ich euch allen einen schönen restlichen Schwitzefestivalsommer und wir sehen uns dann ja vielleicht beim nächsten Wacken zusammen vor der Bühne. Ich muss mir nur noch eben nen Ticket bestellen … ach nee, da war ja was. Mist.
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Stile | Death Metal, Melodic Death Metal |
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