Nazareth
bringen weitere Klassiker auf Vinyl heraus

Special

Nachdem im April schon die erste Welle an NAZARETH-Wiederveröffentlichungen angeschwemmt wurde, kommt am 19. Juli die zweite Ladung an Platten. Diese Mal stehen die nicht so großen Klassiker im Fokus: Das namenlose Debüt, „Exercises“, „Close Enough For Rock ‚N‘ Roll“, „Play ‚N‘ The Game“, „Malice In Wonderland“ und „The Fool Circle“. Damit sind alle Platten wiederveröffentlicht, die in den ersten zehn Jahren erschienen sind, bevor NAZARETH als recht erfolglose AOR-Band, mal abgesehen von der Hitsingle ‚Dream On‘, durch die Felder gezogen sind. Wir haben uns für euch mal „Nazareth“, „Exercises“ und „Close Enough For Rock ‚N‘ Roll“ näher angesehen.

"Nazareth" von NAZARETH

„Nazareth“ von NAZARETH

NAZARETH – Nazareth (6/10)

Wie es bei Debütalben oft der Fall ist, muss sich die Band hier zunächst orientieren, so auch NAZARETH. Im Zeitalter der ersten Alben von LED ZEPPELIN und DEEP PURPLE liefern sie zahmen Blues-Rock und sentimentale Schnulzen. Das von Pete Agnew gesungene Hammond-Wiegenlied ‚I Had A Dream‘ sorgt nicht für die großen Emotionen, ebenso wenig wie ‚Country Girl‘. Bei ‚Empty Arms, Empty Heart‘ wird deutlich, dass es dem Quartett damals noch schwergefallen ist, gute Ideen geschickt miteinander zu verknüpfen. Dafür kann Dan McCafferty bei wenigen Gelegenheiten schon mal zeigen, was für ein guter Sänger er damals schon war. Mit dem epischen ‚Red Light Lady‘ und dem TIM ROSE-Cover ‚Morning Dew‘ sind hier die interessantesten Stücke gelungen. Dennoch dokumentiert „Nazareth“ nur den unspektakulären Ausgangspunkt.

"Exercises" von NAZARETH

„Exercises“ von NAZARETH

NAZARETH – Exercises (6/10)

Das zweite Album kommt auf blauem Vinyl in einer Gatefold-LP. Passend dem Schallplatten-Format lässt es sich auch sehr exakt in zwei Hälften teilen. Auf der A-Seite probieren sie sich an verschiedenen Stilen aus: Rock-Oper-Bombast bei ‚I Will Not Be Led‘, deutliche Country-Anleihen bei ‚In My Time‘ und mit ‚Woke Up This Morning‘ sogar ein straigther Rock-Song. Die B-Seite ist da einheitlicher, fast vollständig Balladen. Nur ‚1692 (Glen Coe Massacre)‘ fällt da mit seinem folkigen Arrangement aus dem Rahmen. Dafür zeigt sich das Album in der Qualität einheitlicher: Die Songs sind oft cheesy, überzeugende Momente können eigentlich nur Dan McCafferty hervorrufen oder Manny Charlton, der u.a. in ‚Madelaine‘ ein ziemlich starkes Solo hinlegt. NAZARETH kann man hier immer noch auf Sinnsuche sehen, die mit dem folgenden Album „RazAmaNaz“ aber schon vorbei sein sollte.

"Close Enough For Rock 'N' Roll" von NAZARETH

„Close Enough For Rock ‚N‘ Roll“ von NAZARETH

NAZARETH – Close Enough For Rock ‚N‘ Roll (7/10)

Der Nachfolger zu „Hair Of The Dog“ erscheint als Gatefold-LP auf hellblauem Vinyl. Auf dem Inner Sleeve ist lediglich der Text zur Abrechnung mit dem Tourleben ‚Telegram‘ gedruckt. Wenn man das Album aufschlägt, so sieht man lediglich ein Bandfoto. Der Opener ‚Telegram‘ ist sehr textlastig, weswegen der Fokus auf der Stimme von McCafferty liegt, die schon merklich angekratzt ist. Gitarrist und Produzent Manny Charlton liefert in diesem Song und auch in ‚Loretta‘ fulminante Gitarren-Soli ab. Im Vergleich zum Vorgänger fehlt hier der scharfe Ton. Die A-Seite ist sehr melancholisch gehalten, während es auf der B-Seite Blues-Rock gibt. „Close Enough For Rock ‚N‘ Roll“ zeigt die Briten von einer reiferen und ruhigeren Seite, die ihnen gut steht, vor allem, da sie jetzt stilistisch gefestigt sind.

Galerie mit 25 Bildern: Nazareth - On Tour 2019 in Aschaffenburg
19.07.2019

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37247 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare