Moonspell
Der Diskografie-Check
Special
Immer mal was Neues: MOONSPELL haben sich mit ihrem mittlerweile zehnten Studioalbum „Extinct“ wieder einmal neu definiert und präsentieren sich diesmal gotisch rockend – kein Vergleich zu den massiven, Black-Metal-lastigen Klängen von „Memorial“ oder zum Industrial-beeinflussten „The Butterfly Effect“. Zeit, zurück zu blicken: Warum gilt eigentlich „Wolfheart“ gemeinhin als Klassiker, und ist „Irreligious“ besser? metal.de blickt zurück und macht den Check: Das sind alle Alben von MOONSPELL, und das taugen sie.
„Under The Moonspell“ (1994, Adipocere Records)
Kurzbesprechung des Albums
Selbst wenn „Under The Moonspell“ der erste offizielle Gehversuch der Portugiesen war und beim vergleichsweise kleinen Adipocere-Label herauskam – die Fünf-Track-EP ist auch heute noch hörenswert: Die Wurzeln liegen noch klar im Black Metal, aber der Blick geht schon weit über den Tellerrand hinaus: MOONSPELL integrieren die musikalische Folklore Portugals und des Maghreb in ihren Sound und fahren weiblichen Gesang auf – klar, dass auch die Songtitel angemessen opulent ausgefallen sind.
Höhepunkte
Tenebrarum Oratorium (Andamento I / Erudit Compendyum) (Interludium / Incantatum Oequinoctium), Tenebrarum Oratorium (Andamento II / Erotic Compendyum), Opus Diabolicum (Andamento III / Instrumental Compendyum)
Besonderheiten
„Under The Moonspell“ wurde noch mit zwei Gitarristen aufgenommen, Tanngrisnir Imperator Ignis sowie Mantus Iberius Daemonium, der ebenfalls auf „Wolfheart“ (dort schon abgekürzt als Mantus) vertreten ist
Sammlungswürdig
Ja. Und zwar in eben dieser Originalversion und nicht in der überproduzierten Neuaufnahme „Under Satanæ“
(Eckart Maronde)
„Wolfheart“ (1995, Century Media Records)
Kurzbesprechung des Albums
Die EP “Under the Moonspell” brachte den Portugiesen einen Vertrag bei Century Media ein, ihr erstes Vollzeitalbum den direkten Durchbruch. Warum? Weil „Alma Mater“ drauf ist! Nun ja – so einfach ist es natürlich nicht, denn dafür ist das Debüt einfach zu vielseitig und stark. Waldemar Sorychta hat der Musik in den Woodhouse Studios in Hagen einen großartigen Klang auf den Leib geschneidert, die Band hat sich vom harschen Black Metal entfernt und sich für eine Menge Melodie und Stilvielfalt geöffnet, und Fernandos Stimme klingt hier ebenfalls über weite Strecken hervorragend. Mit „An Erotic Alchemy“ wagt man sich sogar an ein achtminütiges Epos – mit gemischtem Resultat. Die Gothic-Einflüsse und die erotischen Untertöne und Folk-Elemente wie geschmackvolle Keyboardteppiche, Cleangitarren und weiblicher Hintergrundgesang bringen MOONSPELL viel weiter in Richtung TIAMAT und TYPE O NEGATIVE, was kommerziell natürlich ebenfalls ordentlich ins Gewicht fällt: 50.000 Einheiten setzen die jungen Musiker ab – für den Erstling eine sehr beachtliche Leistung. Auch die Kritiker zeigten sich begeistert von der ganz neuen Art des Gothic-Metals.
Auch wenn die Songqualität noch schwankt und schwächere Nummern wie „…of Dream and Drama (Midnight Ride)“ offenbaren, dass sich die Band noch nicht ganz gefunden hat, gibt es mit dem Opener „Wolfshade (A Werewolf Masquerade)“, „Vampiria“ und vor allem dem anfangs erwähnten „Alma Mater“ bereits dauerhafte Setlist-Kandidaten und Genreklassiker, die bis heute unübertroffen geblieben sind. Ein Debüt mit dem damals niemand gerechnet hat.
Höhepunkte
Wolfshade (A Werewolf Masquerade), Vampiria und natürlich Alma-fucking-Mater!
Besonderheiten
Die Instrumentalnummer „Lua d’Inverno“. Außerdem wurde von der Presse verstärkt das in den Lyrics wiedergegebene Frauenbild kritisiert.
Sammlungswürdig
Aber sowas von!
(Eugen Lyubavskyy)
„Irreligious“ (1996, Century Media Records)
Kurzbesprechung des Albums
Nach einem dermaßen starken Debüt hat man natürlich viel von MOONSPELL erwartet. Dass ihr nur ein Jahr später veröffentlichtes Zweitwerk voll von bis heute besten Songs der Bandgeschichte sein würde und den Vorgänger locker in den Schatten stellt – das war dann doch nicht ganz abzusehen. Fokussiert, handwerklich einwandfrei, atmosphärisch erhaben – die Band zeigt sich auf “Irreligious” bereits auf einem absoluten Höhepunkt, der beim Hören heute noch regelmäßig Gänsehaut verursacht. Die Musiker haben ihren Weg nun endgültig gefunden und perfektioniert – ab jetzt wird der Bandsound oft kopiert und nur selten erreicht. Ausfälle gibt es keine – man unterscheidet hier nur noch zwischen Klassiker und guter Song. Die Stücke sind ausgereift, hervorragend arrangiert und abwechslungsreich. Der Sound ist dank wiederholter Zusammenarbeit mit Sorychta nochmal eine Ecke drückender und klarer. Mindestens vier Songs sind immer noch fester Bestandteil der Setlist. Vermutlich das beste Album der Band.
Höhepunkte
Opium, Mephisto, Awake, Full Moon Madness
Besonderheiten
Da gibt es einige: Markus Freiwald, der aktuelle Schlagzeuger von SODOM, veredelt „For A Taste Of Eternity“ mit seiner Arbeit an den Percussions.
Birgit Zacher, die bereits auf „Wolfheart“ und dem TIAMAT-Klassiker „Wildhoney“ zu hören war, leiht der Band erneut ihre schöne Stimme – diesmal auf „Raven Claws“. „Full Moon Madness“ hat sich im Laufe der Jahre als beständiges Finale von MOONSPELL-Gigs etabliert. Vorher macht Fernando mit der Hand meist die Kreisgeste zum Zeichen des Mondes. Im Stück „Awake“ ist ein Auszug aus Aleister Crowleys Gedicht „The Poet“ zu hören. Am Ende von „Opium“ hört man einen Auszug aus einem Gedicht von Fernando Pessoa, einem der berühmtesten Dichter und Denker Portugals. Übrigens nahm die saarländische Lehrerin und selbsternannte Sittenwächterin Christa Jenal gerade dieses Lied zum Anlass, gegen MOONSPELL zu agieren, da das Lied ja ungehemmten Drogenkonsum verherrliche. Ihr Vorstoß blieb aber nach einem offenen Brief von Sänger Fernando Ribeiro ohne weitere Folgen.
Sammlungswürdig
Versteht sich von selbst.
(Eugen Lyubavskyy)
„Sin/Pecado“ (1998, Century Media Records)
Kurzbesprechung des Albums
Album Nummer Drei der Truppe stellt einen ambitionierten Schritt im Wirken der Band dar, zu dem es kaum mehr als zwei Meinungen gibt: Denn „Sin/Pecado“ ist ein ziemlich untypisches MOONSPELL-Album. Man findet es entweder innovativ und spannend oder ziemlich langweilig und ziellos.
Nach dem durchschlagenden Erfolg von „Irreligious“ entwickeln sich MOONSPELL weg vom Gothic Metal hin zu einem kreativen und verspielten Gothic Rock – allerdings mit zwiespältigem Erfolg. “Sin/Pecado” ist zwar stimmungsvoll düster, hat mit „The Hanged Man“ und „Mute“ ergreifende progressiv-atmosphärische Nummern im Programm und wirkt auf eine Art und Weise ehrlich und kraftvoll, die man den Portugiesen mit ihrem gewissen Hang zur kühlen Überproduktion so nicht unbedingt zutraut – staubiger, mediterraner Rock trifft sakrale Wucht. Leider hat das Album auch eine Schattenseite und völlige Ausfälle wie „2econd Skin“ und „Dekadance“ zu verzeichnen. “Sin/Pecado“ bietet gute neue Ansätze, aber auch der Versuch an alten Strickmustern und Elementen festzuhalten – ein konsequenter roter Faden geht dadurch unrettbar verloren. Leider, muss man sagen, denn Potential ist auf dieser Scheibe klar zu erkennen.
Höhepunkte
Mute, The Hanged Man, V.C. (Gloria Domini)
Besonderheiten
Beim Titel „Flesh“ ist erneut Birgit Zacher vertreten, die bereits auf „Irreligious“ („Raven Claws“) zu hören war. Die CD-Erstauflage kam teilweise fehlerhaft mit dem Aufdruck „For Promotional Use Only“ in den Handel.
Sammlungswürdig
Jein
(Sven Lattemann)
„The Butterfly Effect“ (1999, Century Media Records)
Kurzbesprechung des Albums
Wie für den Vorgänger „Sin/ Pecado“ gilt auch für „The Butterfly Effect“: Ein interessantes, aber durchwachsenes Album. Erneut eine stilistische Entwicklung, wieder ein neuer eingeschlagener Pfad der Portugiesen: Diesmal wird das musikalische Experiment bestimmt durch einen vermehrten Einsatz von elektronischen Einlagen und Industrial-Elementen. Die Hintergrundgeschichte zu dem Album basiert dabei auf der Theorie, dass kleinste Veränderungen in den Anfangsbedingungen eines bestimmten Systems im weiteren Verlauf zu nicht vorhersehbaren Auswirkungen führen können, oder beispielhaft: Ein Schlag eines Schmetterlingsflügels auf der einen Seite der Erde womöglich einen Orkan auf der anderen Seite auslösen kann. Also schrauben MOONSPELL weiter an ihren eigenen, kompositorischen Anfangsbedingungen und lassen den Dingen anschließend ihren Lauf – nur leider ist das Ergebnis kein Orkan, sondern eher ein laues Lüftchen.
Denn was „The Butterfly Effect“ bei aller Freude am Experimentieren abgeht sind die wirklich guten Songs. Zwar beweisen MOONSPELL mit dem melancholischen „Can’t Bee“ oder dem kraftvollen „Selfabuse“, dass man weiterhin in der Lage ist gute Songs zu schreiben. Zudem gibt sich Fernando Ribeiro stimmlich außerordentlich variabel – schreiend, growlend und mit Klargesang zieht der Frontmann ein ordentliches Register. Leider bleiben jedoch zu wenige der zwölf Titel dauerhaft im Ohr – Nummern wie „I Am The Eternal Spectator“ wirken sogar eher wie die ironische Kopie eines tanzbaren Gothic-Disco Krachers, „Butterfly Fx“ klingt wie ein missglücktes MARYLIN MANSON-Cover. Wirklich zwingende Gründe, „The Butterfly Effect“ wiederholt aufzulegen gibt es somit leider nicht.
Höhepunkte
Can’t Bee, Selfabuse, Solitary Vice
Besonderheiten
Mit Percussionist Oli Albergaria Savill, der u.a. auch mit den PET SHOP BOYS gearbeitet hat, holt man sich punktuelle Verstärkung an Bord.
Die Deutschland-Tour zu „The Butterfly Effect“ fiel zeitlich mit der gothiclastigen und ebenfalls stilsuchenden „Endorama“-Phase von KREATOR zusammen, was zu dem interessanten Tour-Billing KREATOR, MOONSPELL und KATATONIA führte – eine heutzutage schwer vorstellbare Kombination.
Sammlungswürdig
Nein
(Sven Lattemann)
„Darkness And Hope“ (2001, Century Media Records)
Kurzbesprechung des Albums
Die Experimente der beiden Vorgänger sind verschwunden, als hätte es sie nie gegeben. Auf Album Nummer fünf sind MOONSPELL straighter und poppiger denn je – und endlich wieder richtig gut! Nicht umsonst schmückt das Cover der vom polnischen Künstler Wojciech Blasiak kreierte „MOONSPELL-Dreizack“, der sich zum Symbol der Band entwickeln sollte. Der in den finnischen Finnvox Studios von Hiili Hiilesmaa (das ist doch mal ein Name!) eingefangene, tiefe, massive und polierte Sound passt perfekt zu den geradlinigen, fast immer auf die Refrains ausgerichteten Stücke. Der Folk und das Raue der ersten beiden Alben ist zusammen mit der Experimentierfreude der darauf folgenden beiden LPs komplett verschwunden. Und trotzdem ist „Darkness And Hope“ ein tolles, verträumtes, wenn auch seichtes Album. Doch da Melodie und Songwrighting bei dieser Band viel mehr ins Gewicht fallen, ist das keine Kritik. Es gibt keine Ausfälle, auch wenn sich die allgemeine Hitdichte ebenfalls in Grenzen hält.
Höhepunkte
Darkness And Hope, Firewalking
Besonderheiten
Das Album wurde in verschiedenen Ausführungen mir jeweils unterschiedenen Bonustracks (allesamt Cover) angeboten: „Os Senhores Da Guerra“ von MADREDEUS, „Mr. Crowley“ vom Madman OZZY und JOY DIVISIONs „Love Will Tear Us Apart“.
Sammlungswürdig
Ja
(Eugen Lyubavskyy)
„The Antidote“ (2003, Century Media Records)
Kurzbesprechung des Albums
Mit “The Antidote” folgte ein Album, welches nicht nur mit seiner staubtrockenen Produktion das Flair eines Latino-Horror-Westerns verbreitete. Songs wie “In And Above Men” oder die Single “Everything Invaded” sind nach wie vor Stücke, welche man gern bei einer Show der Portugiesen genießt. Dabei ist “The Antidote” ein durchweg stimmiges und dichtes Album mit vielen kleinen Hits und keinem einzigen Ausfall.
Höhepunkte
In And Above Men, From Lowering Skies, Everything Invaded, The Southern Deathstyle, A Walk On The Darkside
Besonderheiten
“The Antidote” wurde zusammen mit dem Buch “O Antídoto” von José Luís Peixoto veröffentlicht, wobei sich beide um das selbe Thema drehen. Jeder Song steht dabei für ein Kapitel des Buches.
Sammlungswürdig
Ja
(Florian Hefft)
„Memorial“ (2006, Steamhammer)
Kurzbesprechung des Albums
Weg vom Gothic, hin zum Black Metal war die Devise von “Memorial”, welches einen kleinen Schritt zurück zu den Wurzeln MOONSPELLs darstellte. Dabei wurden die über die Jahre perfektionierten Trademarks zwar nicht gänzlich weggeworfen, aber wesentlich hintergründiger in die 13 Kompositionen eingewebt, was “Memorial” einen sehr finsteren und grimmigen Anstrich verpasste. Aber MOONSPELL setzen auch wieder auf ein paar Überraschungen in Form von Gastsängern. Alles in allem glänzt dieses Werk mit einigen hervorragenden Nummern, welshalb jeder Fan “Memorial” sein Eigen nennen sollte.
Höhepunkte
Finisterra, Upon The Blood Of Men, Luna
Besonderheiten
Big Boss (ROOT) fügt dem Song “At The Image Of Pain” mit seinen markanten Vocals eine weitere Facette hinzu. Weibliche Unterstützung bringt Brigit Zacher bei den Stücken “Luna” und “Sanguine”.
Sammlungswürdig
Ja
(Florian Hefft)
„Under Satanæ“ (2007, Steamhammer)
Kurzbesprechung des Albums
„Under Satanæ“ ist eine Neuaufnahme der 1994er Debüt-EP „Under The Moonspell“ anlässlich des dreizehnjährigen Jubiläums dieser Veröffentlichung. Ergänzt werden noch einige Prä-„Wolfheart“ Demoaufnahmen und MOONSPELLs eigentliches Debüt-Demo „Serpent Angel“ – seinerzeit noch unter dem Namen MORBID GOD firmierend.
Nun sollte man im Auge haben, dass die EP „Under The Moonspell“ aus der Mitte der 1990er Jahre ein sehr eigenständiges und stimmungsvolles Black-Metal-Album mit ganz eigenem, folkloristischem Einschlag ist – ein gelungener Versuch, Schwarzmetall mit lokalen musikalischen Einflüssen zu verknüpfen und hierdurch einen eigenständigen, südeuropäischen Black Metal zu erschaffen. Der rohe Charme dieses Versuchs können die Neuaufnahmen allerdings nur in Ansätzen aufnehmen und wiedergeben – zu glatt und berechnend klingen die Titel auf „Under Satanæ“ nach ihrer „Aufhübschung“. Die weiteren Demonzugaben neben der Debüt-EP sind zudem weitestgehend entbehrlich. Insgesamt ist „Under Satanæ“ ein eher überflüssiges Gimmick, für Alles-Sammler und Die-Hard-Fans von Bedeutung – etwas weniger MOONSPELL-Interessierte sollten da eher versuchen, ihre Hand an die Originalveröffentlichung zu bekommen.
Höhepunkte
Goat On Fire, Serpent Angel
Besonderheiten
Insbesondere durch diese Neuaufnahmen tritt die stilistische Nähe zu CRADLE OF FILTH deutlich zu Tage – mit denen Sie bereits 1994 gemeinsam ein Konzert in Lissabon spielten. Das Album erreichte immerhin Platz 12 der Charts in MOONSPELLs Heimatland Portugal.
Sammlungswürdig
Nein
(Sven Lattemann)
„Night Eternal“ (2008, Steamhammer)
Kurzbesprechung des Albums
Für die einen ist „Night Eternal“ ein perfektes Album, für die anderen ein überproduziertes Stück Hochglanzmusik. Wie auch immer man dazu stehen mag – Fakt ist leider, dass „Night Eternal“ nur eine überschaubare Anzahl an Höhepunkten bietet. „Scorpion Flower“ mit dem Gesangsduett mit der göttlichen Anneke van Giersbergen gehört mit dazu, der Titeltrack auch; beide Tracks finden sich ja auch heute noch in der Livesetlist der Portugiesen wieder. Aufgrund seiner nur neun Titel ist „Night Eternal“ zwar fokussierter als sein Vorgänger, aber im direkten Vergleich mit den Klassikeralben kann „Night Eternal“ halt auch nicht mithalten.
Höhepunkte
Night Eternal, Scorpion Flower
Besonderheiten
Nachdem die Position des Bassisten nach dem Abgang von Sérgio Crestana bereits seit einigen Jahren vakant war, half bei den Aufnahmen einmal mehr Niclas Etelävuori (AMORPHIS) an den tiefen Saiten aus. Auf „Scorpion Flower“ gibt es ein Gesangsduett von Fernando Ribeiro und Anneke van Giersbergen, das auch bei den nachfolgenden Touren auf der Bühne fortgeführt wurde.
Sammlungswürdig
Jein
(Eckart Maronde)
„Alpha Noir / Omega White“ (2012, Napalm Records)
Kurzbesprechung des Albums
Welch eine Überraschung: MOONSPELL entrümpeln auf „Alpha Noir“ und dem Zwillingsalbum „Omega White“ ihren Sound und präsentieren sich so rockig-flockig wie schon lange nicht mehr. Da gibt es mit „Lickanthrophe“ endlich eine neue Wolfshymne, da gibt es jede Menge Pathos, jede Menge Melodien, furiose Gitarrenlicks, rasante Gitarrensoli, übertriebene Drumfills. Und nebenbei haben die Portugiesen neun richtig gute Songs auf das Album gepackt, die alle schnell auf den Punkt kommen. Die Erstauflage kam zudem mit dem Zwillingsalbum „Omega White“ auf den Markt, das überwiegend ruhigere Songs enthält und nicht knapp an „Sin/Pecado“ erinnert. Passend dazu singt Fernando Ribeiro auf diesem Album, während er auf „Alpha Noir“ seinem Sangesorgan durchgehend rauhe Töne entlockt. Welches Album man nun vorzieht, ist Geschmackssache – wobei „Alpha Noir“ den etwas furioseren Eindruck hinterlässt.
Höhepunkte
(Alpha Noir): Axis Mundi, Lickanthrope, Versus, Em Nome do Medo, Love Is Blasphemy
(Omega White): White Skies, New Tears Eve
Besonderheiten
Die ersten Alben mit dem neuen Bassisten Aires Pereira. „New Tears Eve“ vom „Omega White“-Album ist dem kurz zuvor verstorbenen Peter Steele (TYPE O NEGATIVE) gewidmet.
Sammlungswürdig
Ja
(Eckart Maronde)