Monatsrückblick November 2017
Die besten Highlights, die schlimmsten Gurken im November

Special

Der große metal.de-Monatsrückblick – November 2017

metal.de – das rückwärtsgewandte Musikmagazin?

Nicht wirklich, wenngleich für uns natürlich jeder einzelne Vorwurf, unser Baby atme dank der Besprechung von HEINO, BABYMETAL und neueren METALLICA kaum noch „den Geist des wahren Metal“, einer einzigen Bauchpinsel gleichkommt. Doch so ist das nun einmal in der Vorweihnachtszeit: Man blickt zurück. Auf Wohltaten, auf Großtaten, auf Schandtaten.

Und während im Hintergrund noch Tarjas very own Interpretation von „Feliz Navidad“ dudelt, widmen wir uns auch weiterhin den vorchristlich-nostalgischen Themen: Etwa den IRON MAIDEN der Neunziger, den Folk-Pionieren SKYLCAD und den fast vergessenen Hard Rockern DOKKEN.

Und so sehr die Kollegen Rothe, Wolfsbrunn, Endres, Santel und Co. ihre innerredaktionelle Geschichtsstunde vorantreiben, so wenig verlieren wir angesichts des alljährlichen Jahresbestenlisten-Tsunamis den Blick für die neuzeitlichen Schwergewichtsklassiker. Der Nikolaus hat uns jedenfalls schon mal weiter über 200 Platten auf die Liste gesetzt. Kinder, wer soll das alles (noch mal) hören? Wir werden sehen.

Ich entschuldige mich an dieser Stelle und muss mich nun dem mir geschnürten Strafpaket aus CALLEJON, MR. HURLEY und PAPA ROACH widmen. Das ist wie Kinderpunsch aufm Weihnachtsmarkt. Noten werden natürlich eh gewürfelt. Ehrensache.

Thank God It’s Christmas,

Alex & metal.de

PS: Weihnachtssaison ist Konzertsaison. Checkt unsere üppig gefüllten Galerien!

Der große Monatsrückblick – Die größten Highlights im November

RAM – „Rod

Unfassbare 10 Punkte zückte der Kollege Büttner für das neue Album von RAM. Kein Wunder, die Platte ist nach Ansicht des Rezensenten das Heavy Metal-Album des Jahres und verkörpert den traditionellen Metal in Reinform. Und ab dafür.

Der große Monatsrückblick – Die größten Highlights im November

CLOAK – „To Venomous Depths“

Gleich mit dem Debüt-Album landen CLOAK einen echten Volltreffer. „To Venomous Depths“ ist griffig, melodisch und geht sofort ins Ohr. Moderner Black Metal muss nicht immer das Präfix „Post“ tragen, wie die Amerikaner mit gänzlich unamerikanischem Sound beweisen.

Der große Monatsrückblick – Die größten Highlights im November

AUÐN – „Farvegir Fyrndar

„Emotional, eindringlich, atmosphärisch“ – der Kollege Möller ist sichtlich beeindruckt vom „Farvegir Fyrndar“. Ein Album, welches sich unbeirrt und zielstrebig auf den Weg zum Genre-Olymp für das Jahr 2017 gemacht hat und, trotz starker Konkurrenz, kaum aufgehalten werden kann. Kinners, ganz großes Kino!

Der große Monatsrückblick – Die größten Highlights im November

MOONSPELL – „1755

MOONSPELL sind zurück und nehmen uns mit auf eine mitreisende Zeitreise. Nachdem uns „Extinct“ nur halb begeistern konnte, überzeugt „1755“ durch Härte und die Perfektion der organisch klingenden Orchestrierung. Starke 9 Punkte sind das Ergebnis!

Der große Monatsrückblick – Die größten Highlights im November

ANNIHILATOR – „For The Demented

Konkurrenzlos gut bleiben ANNIHILATOR auch auf „For The Demented“. Der Kollege Dr. Rothe verschreibt für das Thrash-Album des Jahres den sofortigen Gang in den Plattenladen des Vertrauens. Tja, so kennt man ANNIHILATOR.

Der große Monatsrückblick – Die größten Highlights im November

OPHIS – „The Dismal Circle“

Achtung, lebensfeindliches Territorium! Auf jenem bewegen sich OPHIS zumindest mit großen Teilen ihrer neuen Platte „The Dismal Circle“. Umso erfreulicher also, dass minimale Tempovariationen, dezent platzierte Breaks oder kleine Melodie-Sprengsel kaum in Negation zur nihilistischen, aufs Wesentliche reduzierten Grundausrichtung stehen. Winter-Blues voraus!

Der große Monatsrückblick – Die größten Highlights im November

BROKEN HOPE – „Mutilated And Assimilated“

Irgendwo zwischen scheiße brutal und leicht technisch: BROKEN HOPE slammen auch 2017 wieder munter drauf los und schenken dem Death-Metal-Jahr 2017 mit „Mutilated And Assimilated“ noch einmal einen würdigen Abschluss. Voll ins Schwarze.

Der große Monatsrückblick – Die größten Highlights im November

SPECTRALE – ?

No Metal at all – und dennoch ein großes Werk für Freunde außergewöhnlicher Sphären. Fernab von Post-Rock und anderem Geschwulst erschaffen SPECTRALE mit „?“ soundtrackartige, meditative Verwebungen aus Cello, Gitarre und Drums. Mehr als ein Ohr wert!

Der große Monatsrückblick – Die größten Highlights im November

CONVERGE – „The Dusk In Us“

Plötzlich zugänglich? Nun ja, für ihre Verhältnisse kommen CONVERGE auf „The Dusk In Us“ mit beinahe geradlinigen und vor allem elegischen Elementen daher. Mit dem Mut zum Experiment gelingt den Hardcore-Veteranen natürlich kein neues „Jane Doe“ – aber dafür definitiv das beste CONVERGE-Album, das wir im Jahr 2017 erwarten konnten.

Der große Monatsrückblick – Die größten Highlights im November

FJØRT – Couleur

Guter Post-Hardcore ohne viel Drumherum – und dennoch präsentiert in den vergangenen Jahren kaum eine deutsche Gruppe diese Musik mit so viel Fokus auf Text, Musik und Hirn wie FJØRT es tun. „Couleur“ ist der vertonte Finger in der Wunde.

Der große Monatsrückblick – Die schlimmsten Gurken im November

ANDREAS BUDWEISER – Alarm

Wenig Abwechslung, monotones Geschrammel, eine penetrante Stimme und die Unfähigkeit, einen Song auf den Punkt zu bringen. ANDREAS BUDWEISER hat mit seinem Soloalbum „Alarm“ ganz offensichtlich keinen Klassiker vorgelegt, sondern unseren Kollegen Weise dezent genervt. Und der hört sich jetzt als Gegengift MR. HURLEY UND DIE PULVERAFFEN an. So!

MISTHERIA – Gemini

Verspricht das Cover von MISTHERIAs Album „Gemini“ doppelten Keyboardspaß oder einfach nur doppelte Bestrafung? Kollege Klaas hat sich festgelegt: Letzteres. Das Album, immerhin eine satte Stunde lang, ist mit Keyboards überladen, zugekleistert, schlicht unhörbar. Da mag sich der Großmeister des achtoktavigen Tastenspiels noch so sehr ins Zeug legen.

KAPALA – Infest Cesspool

Wenn Kollege Møller, immerhin erfahrener War-Metal-Veteran, bei einem neuen Album aus diesem Bereich kapituliert, muss schon einiges falsch laufen. Bei „Infest Cesspool“ der Inder KAPALA bluteten ihm jedenfalls die Ohren. Riffs? Überbewertet. Strukturen? Ach was, braucht man nicht. Sound? Warum ein Studio, da reicht auch Muttis Waschmaschine und ein Kassettenrecorder. Wenn es doch so einfach wäre. Kollege Møller, der alte Fuchs, hat daraufhin seine Kriegstaktik geändert und erstmal REVENGE eingelegt. Zur Entspannung.

Der große Monatsrückblick – Die schlimmsten Gurken im November

REVEAL – Timeline

So geht das heute: Bands rekrutieren nicht mehr nur bekannte Musiker, sondern jetzt auch Youtuber als Sänger. Im Fall von „Timeline“ der schwedischen Powermetaller REVEAL ist dies allerdings noch kein Problem. Vielmehr hingegen die abgegriffen Riffs aus der Power-Metal-Grabbelkiste und die kitschigen Keyboards. Und wenn der youtubende Sänger „albernen Fantasy-Quatsch der untersten Schublade“ darbieten muss, hat man fast schon Mitleid mit ihm.

EARTHEN SHRINE – Ilos

Wer genau hinsieht, entdeckt den Wellensittich auf dem quietschbunten Cover von „Ilos“, dem Demo von EARTHEN SHRINE. Oder ist es doch nur der vor Gram gebeugte Neige, seines Zeichens Frontmann von ALCEST? Weil EARTHEN SHRINE so schamlos bei seiner Band abkupfern? Weil sie aber einfach nicht die Fähigkeiten haben? Egal, denn letztlich sind die Bemühungen der Briten nicht weiter der Rede wert.

Playlists der metal.de-Redakteure: Das lief bei uns im November!

Alexander Santel:

Christian Popp:

Simon Arnold:

Colin Büttner:

Dominik Rothe:

11.12.2017
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