Der große Monatsrückblick
Die zehn besten Alben im November 2016 – Monatsrückblick, Highlights und Gurken
Special
Bang That Head That Doesn’t Bang!
Wer kennt sie nicht, die alte METALLICA-Parole, die einst die Rückseite ihres Debüts „Kill Them All“ zierte!? Eine rhetorische Frage eigentlich, aber angesichts solcher Perlen wie „Load“ und „St. Anger“ konnte man als Fan der größten Metal-Band dieses Planeten schon mal selbst vom Glauben abfallen. Beziehungsweise den Four Horsemen selbst diesen Glauben absprechen. Aber das gehört längst der Vergangenheit an, denn eigentlich zeigte schon „Death Magnetic“, dass METALLICA immer noch trümmern können. Nur wirkte das Ganze etwas uninspiriert, und der Sound … nun ja.
Jetzt steht also das neue Album „Hardwired…To Self-Destruct“ in den Läden, und natürlich ist das das Thema, das alles weitere im November in den Schatten stellte. Klar, dass die Bay-Area-Band mit ihrem neuen Album nicht nur in ihrem Heimatland an die Spitze der Charts stürmte, sondern auch in Australien, Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Kanada, Mexiko, den Niederlanden, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Polen und Schweden …
Keine Frage, dass wir das Album einer Intensivuntersuchung unterziehen mussten: Diese findet Ihr in unserem „Das meint die Redaktion“-Special, in dem unsere halbe Redaktion die wichtigsten Fragen beantwortet. Außerdem haben wir einen unserer besten Leute vorgeschickt, um das Album mit den richtigen Worten zu würdigen: Lest hier die Rezension zu „Hardwired…To Self-Destruct“ vom Kollegen Rothe.
Damit nicht genug: Wir waren in Berlin vor Ort und haben hautnah miterlebt, wie sich METALLICA live vor einem Hunderterpublikum schlagen. Außerdem ist noch unser Schnelldurchlauf anlässlich der Wiederveröffentlichung aller METALLICA-Scheiben auf Vinyl im letzten Jahr empfehlenswert. Und wenn Ihr von alldem immer noch unbeeindruckt seid, vielleicht sogar desinteressiert oder abgeneigt, dann wird Euch hier geholfen. Vielleicht.
Aber es gab im November nicht nur METALLICA, sondern auch noch einige andere Schätzchen zu entdecken, die wir Euch auf den folgenden Seiten präsentieren. Viel Spaß beim Durchklicken!
Eckart & metal.de
Die besten Alben im November
HAMMER KING – King Is Rising
Nein, eine Renovierung des metal.de-Redaktionsgebäudes ist nach dem Konsum von HAMMER KINGs „King Is Rising“ nicht nötig – aus den Ohren kratzen lassen sich die flotten Power-Metal-Hymnen und die, Zitat, „eingängigsten Refrains seit SABATON“ aber auch nur noch schwer. Verdammt!
SUM 41 – 13 Voices
Wenn Rezensenten schreiben, eine Band sei auf einem neuen Album reifer und erwachsener geworden, dann heißt das meistens auch sowas wie „langweiliger“. Nicht jedoch die US-Pop-Punks SUM 41, die auf ihrem neuen Album „13 Voices“ so gut klingen wie lange nicht – einem Album, das Sänger Whibley laut eigenen Angaben das Leben gerettet hat.
BÖLZER – Hero
BÖLZER sind ein Phänomen: Nur zwei Mann auf der Bühne und trotzdem live eine Abrissbirne from Hell. Bisher nur zwei EPs auf dem Markt, aber trotzdem schon unter den größeren Namen der Black/Death-Metal-Szene gastierend. Das Schöne dabei: „Hero“, das erste Full-Length-Album der Band, steht den beiden EPs qualitativ in nichts nach und bietet genau das, was Fans der Band erwarten … bzw. das, aber ein bisschen besser!
CRIPPLED BLACK PHOENIX – Bronze
Schöner als unsere Kollegin Sophia Kostudis das neue CRIPPLED BLACK PHOENIX-Album „Bronze“ zusammenfasst, können wir das hier nicht leisten, deshalb lassen wir einfach mal ihr Fazit stehen:
„Die “Bronze” ist […] ein gewichtiger Schlägel mit Hang zur feinen Trägheit. Ein Fest für Freunde überschaubarer Motive und langer Spielzeiten. Für Leute mit Hang zur Melancholie und Düsternis. Für Drückende-Schlagzeug-Gitarren-Walzen-Fans. Und CRIPPLED BLACK PHOENIX-Jünger sowieso.“
KHONSU – The Xun Protectorate
Die norwegischen Industrial Black Metaller KHONSU liefern mit ihrem zweiten Album „The Xun Protectorate“ mal eben aus dem Nichts eines DER Jahreshighlights unseres Kollegen Witchcoughsky ab. KHONSU entführen ganz bewusst ins Weltall und instrumentalisieren die lebensfeindliche Umgebung ebenso gekonnt wie die majestätische, nicht greifbare Größe – fettes Ding!
THE NEAL MORSE BAND – The Similitude Of A Dream
Bei einem Album mit über 100 Minuten Spielzeit braucht man was? Richtig: Sitzfleisch! Insofern wäre es unangemessen „The Similitude Of A Dream“ von THE NEAL MORSE BAND als „kurzweilig“ zu bezeichnen. Doch das Album geht angenehm ins Ohr, auch durch seinen sehr warmen und klaren Sound, und überzeugt durch enorme Abwechslung. Sicher nicht das Magnum Opus der Beteiligten, ist es in jedem Falle ein qualitativ hochwertiges Doppelalbum.
SIXX:A.M. – Vol. 2: Prayers For The Blessed
Knapp sieben Monate nach Veröffentlichung des ersten Teils steht nun mit „Vol. 2: Prayers For The Blessed“ der zweite Teil des neuesten SIXX:A.M.’schen Doppelstreichs in den Regalen. Das Songmaterial darauf ist raudiotauglich as fuck, ohne dass Tracks wie „We Will Not Go Quietly“ den Arschtritt vergessen. Eine Schmalzballade gibt es darüber hinaus ebenso wie eine kleine Überraschung zur Albummitte. Klingt altbekannt? Ja, aber wer eine solche Hitdichte vorzuweisen hat wie SIXX:A.M., der braucht sich aber auch nicht um Innovationen zu scheren.
KOSMOKRATOR – First Step Towards Supremacy
In den zwei Jahren zwischen ihrer Demo „To The Svmmit“ und ihrer neuen, ersten EP „First Step Towards Supremacy“ haben sich die belgischen Black/Death Metaller KOSMOKRATOR gehörig weiterentwickelt. Zwar fehlt der EP ein wenig der Underground-Charme, der auf der Demo zu hören war, dafür jedoch haben die verantwortlichen Köpfe mächtig zugelegt was die Finesse im Songwriting und die Ohrenbonbons exakt im richtigen Moment angeht. Fettes Scheibchen mit kurzer Spielzeit!
SPIRITUS MORTIS – The Year Is One
Die True Doomster SPIRITUS MORTIS bieten mit „The Year Is One“ ein ordentliches Pfund und richtig gute Unterhaltung. Zwar klingt das Album weder episch noch traurig-kathartisch, aber ist dafür von der Attitüde her eher mit einer bärtigen Ab-18-Version der MISFITS vergleichbar: Gruselgeschichten mit Erwachsenen-Inhalten – aber halt immer noch Gruselgeschichten. Kein Klassiker, aber hey: fett!
METALLICA – Hardwired…To Self-Destruct
Nein, METALLICA haben kein zweites „Master Of Puppets“, kein zweites „Black Album“ und erst recht kein zweites „Kill ‚Em All“ aufgenommen. Wer das erwartet hat, hat in den letzten 25 Jahren gepennt oder ein verzerrtes Bild von der musikalischen Wirklichkeit. Aber METALLICA haben mit „Hardwired…To Self-Destruct“ ein ziemlich fettes Album aufgenommen – Kollege Rothe attestiert der Platte sogar, die beste seit der Schwarzen zu sein. Und damit tauchen die vier Herren völlig zurecht in dieser Liste auf. Punkt!
Die Gurken im November
ATTILA – CHAOS
Lahme Band, doofes Album – aber verkaufen wird es sich wohl ganz gut. Ist ja auch von Anfang bis Ende so durchgeplant, dass es sich gut verkauft. “CHAOS” braucht aber niemand, der Metal hört, und damit meint Herr Møller durchaus auch solche Stile wie Nu Metal oder Metalcore. Von ATTILA sollte man allein aus Selbstschutz die Finger lassen.
CORONA SKIES – Fragments Of Reality
CORONA SKIES bieten ihren Hörern auf „Fragments Of Reality“ Power „Metal“ der unerträglichsten Sorte: glattgebügelt bis zur Helene-Fischer-Tauglichkeit, „Whohoho“-Chöre für Leute, die sich keine Texte merken können, alberne Elektro-Spielereien und nur wenig gute Ansätze. Keine weiteren Worte für diesen Quatsch!
Und hier noch eine Sonderwarnung:
MEAT LOAF – Braver Than We Are
Eigentlich wurde Kollege Colin ganz schön feucht untenrum, als er das neue MEAT LOAF-Album in unserem Themenverteiler entdeckte. Er ist halt großer Fan. Was die verantwortlichen Herren ihren Fans aber mit „Braver Than We Are“ unterjubeln wollen, ist eine Frechheit sondergleichen. Nur so viel: Die Backgroundsängerinnen und Duettpartner zeigen mehr Substanz in der Stimme als Mr. LOAF himself. Müssen wir mehr sagen?
Top Ten: Diese Platten rotierten im November in unseren Anlagen
Dominik Rothe:
- SIXX:A.M. – Prayers For The Blessed Vol. 2
- SPACE CHASER – Watch The Skies
- TOXIC HOLOCAUST – An Overdose Of Death
- JOEL GRIND – Equinox
- DUST BOLT – Mass Confusion
- TREMONTI – Dust
- METALLICA – Hardwired…To Self-Destruct
- METALLICA – Kill ‚Em All
- SUICIDAL ANGELS – Division Of Blood
- ICED EARTH – Dark Saga
Matthias Weise:
- HELDMASCHINE – Himmelskörper
- FEUERSCHWANZ – Sex Is Muss
- FIDDLER’s GREEN – Devil’s Dozen
- SUM 41 – 13 Voices
- LETZTE INSTANZ – Liebe im Krieg
- SCHANDMAUL – Leuchtfeuer
- VROUDENSPIL – Fauler Zauber
- ASP – GeistErfahrer
- FAUN – Midgard
- CALIBAN – Gravity
Stephan Möller:
- SIEBENBÜRGEN – Loreia
- BÖLZER – Hero
- ARKONA – Lunaris
- ABIGOR – Verwüstung / Invoke The Dark Age
- LUNAR AURORA – Of Stargates And Bloodstained Celestial Spheres
- EMPEROR – In The Nightside Eclipse
- PANPHAGE – Drengskapr
- DIMMU BORGIR – Stormblåst (1996)
- LIBER NULL – I – The Serpent
- HORNA – Askel Lähempänä Saatanaa
Andrea Friedrich:
- AGENT FRESCO – Destrier
- ALCEST – Shelter
- ARCHIVE – Live at the Zenith
- CARO EMERALD – The Shocking Miss Emerald
- GOJIRA – The Way Of All Flesh
- MONO – The Last Dawn
- OPETH – Sorceress
- RAMMSTEIN – Rare Tracks 1994-2012
- ROYAL REPUBLIC – Weekend Man
- VOLBEAT – Guitar Gangsters & Cadillac Blood