Der große Monatsrückblick
Die zehn besten Alben im Juni 2016 – Monatsrückblick, Highlights und Gurken

Special

Da ist es wieder…

…das Thema Nummer eins im Juni: Nein, irgendwie ist es diesmal nicht die Fußball-EM, obwohl das Halbfinale zwischen unseren Kickern und den Gastgebern für einigen Gesprächsstoff sorgte. Aber es ist schon bezeichnend, wenn mehr über Mannschaften und um das Drumherum berichtet wird als über die Spiele selbst – stimmungstechnisch ist da noch deutlich Luft nach oben. Nein, natürlich geht es um die längst angebrochene Festivalsaison, die bereits einige Highlights zu bieten hatte, und uns stehen noch große Events bevor.

Klar, was auch Thema ist, ist die bescheidene Wettersituation und das gefühlt gestiegene Risiko, dass Festivals unberechenbaren Wetterkapriolen ausgesetzt sind, die zu Absagen und verletzten Besuchern führen. Den Besuchern des Rock am Rings erging es da ähnlich schlecht wie denjenigen auf dem Hurricane Festival in Scheeßel oder dem Southside-festival im Süden Republik, wo schwerste Unwetter den Veranstaltungsort verwüsteten. Angesichts von unzähligen verletzten Besuchern sind die Absagen von Bands wie BLACK SABBATH gewiss das kleinere Übel, so schmerzlich das auch ist. Kleiner Trost: Immerhin wurde den Besuchern vom Rock am Ring eine Teilrückerstattung in Aussicht gestellt. Was das aber für zukünftige Open-Air-Veranstaltungen und die Ticketpreise für Auswirkungen hat, ist noch nicht abzusehen.

Trotzdem: Wir geben natürlich für Euch alles und sind auf zahlreichen Festivals vor Ort – auf dem Rockharz und dem Summer Breeze wie gewohnt mit einem eigenen Autogrammstundenstand. Schaut einfach vorbei, lasst Euch Po, Piller oder eine schnöde Autogrammkarte signieren – und wenn das Wetter doch mal scheiße ist, lasst Euch nicht die Laune verderben.

In diesem Sinne

Eckart & metal.de

IN EXTREMO – „Quid Pro Quo“

Gewagt, gewagt. Kollege Matthias gibt dem neuen Opus der Mittelalter-Haudegen IN EXTREMO die Höchstwertung. War der geschätzte Kollege da etwa „sternhagelvoll“? Fakt ist, dass sich die Berliner wieder enorm gesteigert haben und ein starkes Album voller Ohrwürmer und auch der einen oder anderen Überraschung vorgelegt haben. Vorhang auf für „Quid Pro Quo„.

DAWN OF DISEASE – „Worship The Grave“

Melodie und Härte in perfektem Verhältnis – das sind DAWN OF DISEASE, oder besser: ihr neues Album „Worship The Grave„. Der Band gelingt es auf ihrem neuen Output auf meisterhafte Art und Weise, all jene Melodic-Death-Fans wieder ins Boot zu holen, die den Kahn schon vor Jahren enttäuscht verlassen hatten. Genau das kommt dabei heraus, wenn man beim melodischen Todesblei mal Klargesang, Keyboard-Gedudel und Weichspüler weg lässt. Saustark.

DARK FUNERAL – „Where Shadows Forever Reign“

Stolze sieben Jahre mussten die Fans auf „Where Shadows Forever Reign“ warten, doch letztlich hat es sich gelohnt. DARK FUNERAL präsentieren sich mit ihrem neuen Fronter Heljarmadr in gewohnt guter Verfassung und kredenzen starke Blastbeat- und Midtempo-Hymnen im Akkord. Ganz klar, die Mischung macht’s. Und so attestiert selbst Herr Gabriel den Schweden, hiermit „eines ihrer stärksten Alben inklusive Rückbesinnung veröffentlicht“ zu haben. Sollte man als Fan des eher melodischen Black Metal unbedingt mal gehört haben.

CANDLEMASS – „Death Thy Lover“

Auch bei den Epic-Doom-Göttern von CANDLEMASS feiert ein neuer Sänger seinen Einstand auf Platte. Und Mats Levén macht seine Sache auf der neuen EP „Death Thy Lover“ absolut überzeugend. Bleibt nur zu hoffen, dass die Jungs nun endlich mal von Schwierigkeiten diverser Art verschont bleiben, dann wird auch in Zukunft wieder verstärkt mit ihnen zu rechnen sein. Oder mit den Worten von Herrn Endres: „Ein Muss für Fans, CANDLEMASS greifen wieder an!“

BE’LAKOR – „Vessels“

BE’LAKOR haben mit „Vessels“ einen gelungenen Nachfolger zu „Of Breath And Bone“. Das überragende Songwriting, eine durchweg überzeugende Leistung der beteiligten Musiker sowie ein kleiner Kurswechsel hin zu mehr Progressivität machen die Angelegenheit ungemein spannend. Und dankbarer Weise covern sich die Australier nicht selbst. Das Album braucht sicher seine Zeit, aber es kommt nach und nach…

TERRA TENEBROSA – „The Reverses“

Beklemmende Düsternis, textlich und musikalisch teils bis an die Schmerzgrenze umgesetzt – das war schon immer die Spezialität von TERRA TENEBROSA. Auch das dritte Album „The Reverses“ des Blackened-Sludge-Trios bietet gregorianische Chöre, schiere Wucht, dreckige Riffwände und abstoßende Klanggewalt. „Easy Listening“ geht zweifelsfrei anders. Gut ist es trotzdem.

FORTERESSE – „Thèmes Pour La Rébelliont“

FORTERESSE agieren auf ihrem fünften Langeisen spannender als je zuvor – die Band geht auf „Thèmes Pour La Rébellion“ epischer und aggressiver, aber auch melodischer und eingängiger als auf den Vorgängeralben zu Werken. So geht melodischer und aggressiver Black Metal!

SHED THE SKIN „Harrowing Faith“

Harrowing Faith“ bietet im besten Sinne „erwachsenen“ Death Metal, der zwar recht heftig daherkommt, aber eben auch mit dem nötigen Wiedererkennungswert und einer gehörigen Portion an Hooks und Melodien. SHED THE SKIN haben ein ziemlich vielseitiges, aber auch sehr homogenes Album vorgelegt – das ordentlich auf die Zwölf geht. Unbedingt antesten!

MONUMENT – „Hair Of The Dog“

MONUMENT und ihr zweites Album sind gewissermaßen das NWOBHM-Konterbier für den angesichts des starken, wenngleich aufgeplusterten neuen IRON-MAIDEN-Albums akut vom Doppellead verkaterten Headbanger. Wer also mal wieder ein klassisch nerdiges, aber nicht kauziges Metal-Album gänzlich ohne Reue, Gebrüll sowie erkennbare Spuren des 21. Jahrhunderts mit all seinen nivellierten Genregrenzen genießen will, der tue dies bitte gerne mit „Hair Of The Dog“.

DENNER / SHERMANN – „Masters Of Evil“

Während King Diamond sich ganz auf seine gleichnamige Band konzentriert und MERCYFUL FATE der Schockfrostung zugeführt hat, macht das (ehemalige) Gitarristenduo letztgenannter Band ohne den King weiter: Mit ihrer eigenen Band knüpfen Michael Denner und Hank Shermann auf „Masters Of Evil“ da an, wo die Debüt-EP „Satan’s Tomb“ aufgehört hat – und das im positiven Sinn. DENNER / SHERMANN versuchen also gar nicht erst, großartig etwas anders zu machen. Müssen sie auch nicht.

Die Gurke im Mai

NEIGE ET NORCIEUR – „Les Ténèbres Modernes“

Es soll ja durchaus Metaller geben, die disharmonischen Black Metal mit einem gewissen Industrial-Touch zu schätzen wissen, warum auch nicht. Aber dann sollte man doch bitte in der Lage sein, irgendwie zumindest halbwegs spannende Songs zu schreiben. Die Fähigkeit spricht Kollege Wischkowski den Kanadiern NEIGE ET NORCIEUR jedoch ab und kommt zu dem Schluss, dass „Les Ténèbres Modernes“ bis auf „wenig erträgliches Stückwerk nichts bietet, was mehr als ein Anhören rechtfertigt.“

Top Ten: Diese Platten rotierten im Juni in unseren Anlagen

Michael Klaas:

metal.de-Redakteur Michael Klaas

SCHLACHTUNG! – Mahnmal
THREE TRAPPED TIGERS – Silent Earthling
SHAMBLEMATHS – Shamblemaths
BE’LAKOR – Vessels
THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA – Skyline Whispers
EVERYTHING EVERYTHING – Get To Heaven
YES – Drama
IN EXTREMO – Quid Pro Quo
SINISTRO – Semente
JUNKIE XL – Mad Max Fury Road – Original Motion Picture Soundtrack

Dominik Rothe:

metal.de-Redakteur Dominik Rothe

SIXX:A.M. – Prayers For The Damned Vol. 1
KISSIN‘ DYNAMITE – Generation Goodbye
KRAFTKLUB – Mit K
DEF LEPPARD – Hysteria
THE CURE – The Head On The Door
SACRED STEEL – Reborn In Steel
IRON MAIDEN – The Book Of Souls
MUNICIPAL WASTE – The Fatal Feast
RAGE AGAINST THE MACHINE – Rage Against The Machine
VARDIS – Red Eye

Christian Popp

metal.de-Redakteur Christian Popp

ABBATH – Abbath
DARK FUNERAL – Where Shadows Forever Reign
DAWN OF DISEASE – Worship The Grave
DER ROTE MILAN – Aus Der Asche
DESASTER – The Oath Of An Iron Ritual
LIK – Mass Funeral Evocation
THIS ENDING – Garden Of Death
UADA – Devoid Of Light
VINDLAND – Hanter Savet
WEAK ASIDE – The Next Offensive

09.07.2016

- Dreaming in Red -

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