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Metallica - das meint die Redaktion zu "Hardwired... To Self-Destruct"

Special

METALLICA, die größte Metalband des Planeten, veröffentlichen 8 Jahre nach „Death Magnetic“ endlich ihr neues Album „Hardwired…To Self-Destruct“ – wer das nicht mitgekriegt hat, der muss im letzten halben Jahr auf dem Mond gewesen sein. Die unterschiedlichen Lager wetzen schon lange ihre Messer: Können es die alten Herren noch? Werden METALLICA den Thrash neu erfinden oder doch eher ihren Anftrag auf Metalrente einreichen? Und wer war jetzt eigentlich zuerst da – die Leute, die große Bands grundsätzlich bashen oder die, die sagen, dass es total gemein ist, Bands an alten Erfolgen zu messen?

Das metal.de-Kompetenzteam, bestehend aus Eckart Maronde, Christian Popp, Dominik Rothe (ebenfalls Verfasser der Review zu „Hardwired…To Self-Destruct“ von METALLICA), Alex Klug, Nadine Schmidt, Philipp Gravenhorst, Arthur Feuerbach und Jeanette Grönecke-Preuss, hat „Hardwired…To Self-Destruct“ eingehend geprüft. Die sehr unterschiedlichen Einschätzungen bezüglich Weiterentwicklung, Sound, Erwartungen, High- und Lowlights, findet ihr auf den nächsten Seiten.

Welche Erwartungen hattest du an das neue METALLICA-Album „Hardwired… To Self-Destruct“?

Alex: Die gänzliche Neuerfindung des Thrash Metal! Was auch sonst? Nein, ehrlich, nicht mehr und nicht weniger als eine solide Platte, an der die Jungs einfach aufrichtigen Spaß haben. Warum auch sonst sollten METALLICA nach über acht Jahren Pause noch mal eine neue Platte raushauen?

Philipp: Es war von vornherein klar, dass „Hardwired… To Self-Destruct“ kein Meisterwerk wird. Deswegen hätte ich mich zufrieden gegeben mit ein paar coolen Livenummern, die von der alten Härte zeugen, aber auch ein bisschen komplexer sind. UND natürlich mit einem vernünftigen Sound. Eigentlich versteht sich das ja von selbst, aber nach „St. Anger“ und „Death Magnetic“ muss man das wohl nochmal extra betonen.

Eckart: METALLICA gilt als größte Metalband der Welt, und „Hardwired…To Self-Destruct“ ist das erste Studioalbum seit 2008. Da kann man selbst als Nichtfan etwas erwarten, dass es den Status rechtfertigt und in irgendeiner Weise wegweisend ist. Als Fan hat man es da noch schwerer: Aufgrund der wechselvollen Diskografie der Band wird es kein echtes Konsensalbum geben, das alle zufriedenstellen wird. Wo ist… beispielsweise die Ballade (fragte Schmuserockerin Sandy, die daraufhin einen sehnsuchtsvollen Blick in Richtung Black Album warf)?

Nadine: „Moth Into Flame“ hat mich begeistert, alles anschließende hat meine Begeisterung stark gedämpft. Ich hatte mindestens mit „Unforgiven VI“ gerechnet und mit einer schamlosen Mainstream-Offensive.

Dominik: Nicht weniger als das beste METALLICA-Album seit der Schwarzen, mit der leichten Hoffnung darauf, dass es das „Black Album“ sogar hinter sich lässt und qualitativ an die „Justice“ anschließt.

Jeanette: Keine nervigen Spielereien und Experimente. Bitte lass es erdig und solide sein. Ich meine,wir reden hier von METALLICA.

Arthur: Um ehrlich zu sein, keine besonders hohen. Wenn ich mir etwas wünschen darf, dann bitte keine gepflegte Langeweile ohne Wiedererkennungseffekt wie bei“Death Magnetic“ oder banale Peinlichkeiten wie mit „Lulu“.

Christian: Wie seit nunmehr 20 Jahren keine allzu hohen, da gab’s ganz einfach zu viele halbe und leider auch saftige Enttäuschungen. Aber durch die drei Vorab-Singles wurde dann bei mir doch eine gewisse Erwartungshaltung geschürt. Man erwartet ja keinen neuen Allzeit-Klassiker, aber hofft eben doch immer wieder auf eine ganz besondere Scheibe.

Der erste Eindruck vom „Hardwired…To Self-Destruct“

Arthur: Der erste Eindruck ist sehr positiv. Mit „Hardwired“ und „Atlas, Rise!“ schöpfen METALLICA direkt aus den Vollen und hauen dem acht Jahre vernachlässigten Hörer direkt zwei schnelle, aggressive aber auch eingängige Stücke um die Ohren.

We’re so fucked – Shit outta luck – Hardwired to self-destruct!!

Wow!! Aber auch die beiden folgenden Stücke „Now That We’re Dead“ und „Moth Into Flame“ haben es in sich und lassen dem Hörer zunächst wenig Luft zum durchschnaufen.

Dominik: „Hardwired…To Self-Destruct“ erfüllt meine Hoffnungen und Befürchtungen gleichermaßen. Die erste CD ist wohl das Beste was METALLICA seit 25 Jahren veröffentlicht haben. Andererseits können die Songs auf dem zweiten Silberling da keineswegs mithalten. Etwas mehr Kompaktheit hätte der Scheibe gut getan.

Jeanette: Hallo, METALLICA. So kenne ich euch. So mag ich euch. Zum Glück keine gewollt progressiv- rein gedroschenen Elemente. Geknüppelt wird hier auch nicht so hart und aggressiv wie bei „St.Anger“ oder „Death Magnetic“. Etwas ruhiger im Gesamten.

Christian: Einige richtig starke Songs, die aber leider fast ausnahmslos schon vorab veröffentlicht wurden. So richtig voll überzeugen kann ansonsten nur noch „Spit Out The Bone“. Dazwischen gibt’s dann aber doch wieder recht viel gehobenen Durchschnitt, zumindest für METALLICA-Verhältnisse. Es sind ganz einfach zu wenige richtig große Highlights. Aber so mancher dieser eher durchschnittlichen Songs könnte im Laufe der Zeit durchaus noch wachsen. Und den Fluch der eigenen guten Tat (sprich: Frühwerke) werden die Herren eh NIE wieder los.

Alex: Starke erste Hälfte (auch wegen der bekannten Singles), starker Schlusstrack. Große Spielfreude. Zweite Disc teils mit netten Black-Album-Reminiszenzen, aber teilweise belanglosem Rumgeriffe. Ungezwungen heißt ja nicht automatisch uninspiriert.

Nadine: Starker Einstieg, zu viel Midtempo und viel Füllmaterial. Hätte man aber auf eine solide Platte zusammenstreichen können. Erschreckend finde ich, neben den vertretbaren und zu erwartenden musikalischen, die dreisten textlichen Selbstzitate.

Philipp: Meine Erwartungen wurden erfüllt. METALLICA liefern tatsächlich wieder ein gutes Album ab. Zumindest ist ein großer Teil gut, denn es hat sich auch der ein oder andere Füller eingeschlichen. Aber die trüben den Spaß an den überragenden Songs nicht. Seitdem ich „Hardwired… To Self-Destruct“ das erste Mal gehört habe, kriege ich die Platte nicht mehr aus dem Kopf. Manchmal vermisse ich hier und da die Schnelligkeit, aber die Kalifornier waren ja auch nie (zumindest seit 1984) dafür bekannt, dass sie das Gaspedal durchtreten. Somit haben wir, summa summarum, eine Scheibe die Spaß macht, aber ein bisschen unter der Überfüllung leidet.

Eckart: Hart, schnell, zackig – und auf der zweiten Hälfte geht der Scheibe streckenweise die Puste aus.

Wo würdest du „Hardwired…To Self-Destruct“ in der Diskografie von METALLICA einordnen?

Jeanette: Ich finde, es passt schon irgendwie zwischen „Reload“ und „St.Anger“.

Dominik: An die 80er-Großtaten kommt die Platte längst nicht ran. Auch das Schwarze Album ist insgesamt runder geraten. Alle anderen METALLICA-Alben lässt „Hardwired…To Self-Destruct“ aber locker hinter sich und landet damit im Mittelfeld.

Philipp: „Hardwired… To Self-Distruct“ kommt ganz gewiss nicht an die früheren Klassiker heran, ist aber dennoch ein Werk, mit dem der Old-school-Fan (und nicht nur der) zufrieden sein kann. Das zehnte Studioalbum des Quartetts hat in meinen Augen den Status eines Geheimtipps für jene, die sich an den Klassikern ein wenig satt gehört haben.

Christian: Die ersten fünf Scheiben stehen eh außerhalb jeder Diskussion, da streiten die Fans allenfalls leidenschaftlich über die Reihenfolge. Dann kommen bei mir „Death Magnetic“ und die neue Scheibe etwa auf einer Stufe. Also vor „Load“, „Reload“ und „St. Anger“. Über „Lulu“ mag ich gar nicht reden.

Arthur: Ich sehe das Album in direkter Nähe zum „Black Album“, an welches es in einer modernen und zeitgemäßen Art und Weise anschließt. Natürlich ohne ein „Nothing Else Matters II“. Gott sei Dank. METALLICA konzentrieren sich auf die Tugenden, welche sie groß gemacht haben, die Fans werden es danken.

Eckart: Oberes Mittelfeld. Die Klassiker aus den Achtzigern steckt das Album selbstredend nicht in die Tasche. Gegen das, was nach dem Black Album kam, wirkt „Hardwired…To Self-Destruct“ aber geradezu frisch.

Alex: Ich nenne sie liebevoll „Black Magnetic“.

Nadine: Deutlich schlechter als „Death Magnetic“, Lichtjahre von den ersten fünf Alben entfernt und somit lediglich einen Hauch besser, als „St.Anger“ und „Reload“.

Highlights und Lowlights von „Hardwired…To Self-Destruct“

Jeanette: „Dream No More“ und „Halo On Fire“ sind meine Favs. Ich mag das saubere, stimmige Hin und Her zwischen den langsamen Passagen und dem feinen Stakkato-Gewitter. Hier und da kommt mir Hetfields Stimme leider etwas zu dünn vor. Bei „Spit Out The Bone“ hätte ich mir beispielsweise mehr Druck in den Vocals gewünscht.

Alex: Highlights: „Moth Into Flame“, „Halo On Fire“, „Spit Out The Bone“, Lowlights: „Here Comes Revenge“ (Lyrics straight outta PAPA ROACH-Resterampe) + das Artwork.

Dominik: Highlights: Die komplette erste CD, „Spit Out The Bone“ und „ManUNkind“ und Lowlights: „Confusion“ und „Am I Savage?“, so richtig scheiße sind die aber auch nicht.

Philipp: Eines der Highlights ist das kurze, prägnante Aushängeschild des Albums, der Titeltrack. Stark geht es dann auch weiter mit „Atlas, Rise“, der mit einem schönen IRON MAIDEN-Part aufwarten kann sowie das epische „Halo On Fire“. Von der zweiten CD bevorzuge ich die BLACK SABBATH-Hommage „Am I Savage“ und den Klopper zum Schluss „Spit Out The Bone“. Wie bereits erwähnt, gibt es auch Füller auf diesem Album. Als Beispiel sei das langweilige „Now That We“re Dead“ genannt.

Nadine: „Hardwired“, „Moth Into Flame“ und „Spit Out The Bone“ und „Halo On Fire“ sind meine Favoriten, allerdings allesamt keine Überflieger. Tiefste Tiefpunkte sind „Confusion“ und „Here Comes Revenge“…

Eckart: Die Highlights sind sicherlich der zackige Opener „Hardwired“, „Atlas, Rise!“, das sich langsam entwickelnde „Halo On Fire“ sowie der flotte Abschluss „Spit Out The Bone“. Auch nicht schlecht ist die Lemmy-Hommage „Murder One“, die musikalisch so gar nichts mit MOTÖRHEAD zu tun hat. Demgegenüber tummeln sich gerade auf der zweiten CD ein paar Songs, die nicht die ganz große Spannung erzeugen: „Confusion“, ManUNkind“, „Am I Savage?“ – teilweise ganz nett, teilweise aber auch ganz schön langatmig.

Arthur: Als Highlight fällt mir sofort das Lemmy-Tribute „Murder One“ ein, welches ohne Sentimentalität, dafür aber mit vielen MOTÖRHEAD-Verweisen als angemessene und würdige Verbeugung vor einem der Größten des Rock’n’Roll in die Musikgeschichte eingehen könnte. Ein echtes Lowlight finde ich nicht, allerdings lässt die Platte, insbesondere aufgrund der hohen Qualität der vier ersten und zwei letzten Songs, im Mittelteil marginal nach. Dennoch kann man nicht wirklich von Fillern sprechen.

Christian: Highlights: „Moth Into Flame“, „Atlas, Rise!““, Spit Out The Bone“, „Hardwired“
Lowlights: Richtige Ausreißer nach unten gibt’s eigentlich nicht zu verzeichnen, aber etwas zu viel gehobener Durchschnitt.

Überraschungsmomente von „Hardwired…To Self-Destruct“?

Philipp: Das Intro von „Confusion“ ist deutlich an „Mars, The Bringer Of War“ von GUSTAV HOLST angelehnt. Die Antwort auf die Frage, warum man kein eigenes Riff genommen hat, interessiert mich brennend.

Eckart: Die größte Überraschung ist sicherlich, dass METALLICA nach wie vor Arsch treten können. Dass sie immer noch Riffs auf Lager haben, die nicht ausgelutscht sind. Und, dass sie in gewisser Weise immer noch Kontroversen hervorrufen. Negative Überraschungen sehe ich keine – weder stilistisch noch beim Sound… womit wir beim nächsten Punkt wären.

Arthur: Nochmal „Murder One“! Zunächst hatte ich ein „Nothing Else Lemmy“ befürchtet, allerdings entpuppt sich die Nummer zum oben beschriebenen Highlight. Danke Jungs!

Nadine: Die uninspirierte und wahllose Bearbeitung des Griffbretts von Kirk hat mich des öfteren staunen lassen. Ist das der Typ, dessen Soli ganz Hallen mitsingen und wegen dessen Style ich mir jahrelang an der Gitarre einen abgekrampft habe? Sorry, Mr. „Ihr wisst doch, dass ich spielen kann“, das war gar nicht mal so gut. Positiv aufgefallen ist mir der Gesang von James, durch „Hardwired…To Self-Destruct“ wurde mir wieder bewusst, was für eine gute einzigartige Stimme er hataaaa!

Alex: Lars flankt erfreulich locker aus der Hüfte, Hammetts Cry-Baby-Soli sind kaum noch ernstzunehmen.

Jeanette: Freudig und gar hüpfend überrascht ja dann doch darüber, dass METALLICA das Rad hier nicht neu erfunden haben oder es erfinden wollten. Was ich als gut beurteile. Das mag zugleich aber auch negativ für denjenigen sein, der innovative Erwartungen in das Album steckt.

Dominik: Die unglaublich düstere Atmosphäre in „Dream No More“ hat mich echt umgehauen. Könnte so fast schon von BLACK SABBATH kommen und klingt trotzdem zu 100% nach METALLICA.

Christian: Positiv: Die Energie der genannten Highlights. Das klingt nicht nach alten satten Rockstars, sondern hat durchaus etwas Frisches und Jugendliches. Die öfters anklingenden Maiden-Anleihen. Der Speed von „Spit Out The Bone“. Auch die anfangs als schwächer eingestuften Songs wachsen durchaus mit jedem Durchlauf. Die deutlichen Reminiszenzen an die eigene glorreiche Vergangenheit (Master Of Puppets, Black Album). Negativ: Zu viel Midtempo. Zu viele (unter)durchschnittliche Songparts, die etwas uninspiriert vor sich hin dudeln. Die auch vorhandenen Reminiszenzen auch an die eigene weniger glorreiche Vergangenheit. (Load, Reload)

Sound – So klingt die „Hardwired…To Self-Destruct“

Nadine: „Hardwired…To Self-Destruct“ offenbart, dass sich die beste Band des Planeten anscheinend nicht den besten Produzenten des Planeten leisten will. Die Defizite im Dynamic Range sind selbst für Laien deutlich hörbar, stören mich aber auch nicht weiter.

Christian: Ich bin alles andere als ein Sound-Experte und halte dieses Thema generell für etwas überbewertet. Aber die Scheibe klingt schön klar und trocken mit genügend Bums, die Produktion passt also schon recht gut zum Material. Der Sound muss einfach nur weit weg genug von „St. Anger “ sein, und das ist er zum Glück definitiv.

Philipp: Der Sound ist zum Glück wieder in Ordnung, nach der Mülleimer-Snare auf „St. Anger“ und dem übersteuerten „Death Magnetic“. Das Einzige, was man kritisieren könnte ist, dass das Schlagzeug zu sehr fokussiert wird, aber daran gewöhnt man sich schnell.

Arthur: Um es kurz und schmerzlos zu machen, ich mag den Sound und – Überraschung – insbesondere auch das Schlagzeug. Die Platte klingt modern, aber nicht nach Plastik; druckvoll, aber nicht verkrampft; geht nach vorne, ohne den Hörer abzuhängen. Klar, Lars Ulrich gibt sich mit keinem Standardsound zufrieden. Aber eben die nicht nach „Schema F“ abgemischten Drums machen hier das Salz in der Suppe aus.

Jeanette: Breiter Sound. Hetfields Vocals unverkennbar. Ein Sound der wieder etwas mehr „back to the roots“ geht. Leicht Old-school. Keine übertriebenen Synthie-Effekte. Die hätte man ihnen sicherlich auch nicht glaubhaft abgenommen. Dies hier ist aber eine ziemlich, runde Sache.

Dominik: Weitaus besser als „St. Anger“ und „Death Magnetic“ definitiv. Der Sound ist keine Meisterleistung, fällt aber auch nicht störend auf.

Alex: Zeitgemäß. Wie zu erwarten, „Death Magnetic“ ohne Clipping.

Eckart: Gibt es nach „Master Of Puppets“ auch nur ein METALLICA-Album, bei dem es nichts am Sound zu kritteln gäbe? Na eben: Etwas lächerlich sind die Autotune-Spielereien in „Now That We’re Dead“ (METALLICA goes CHER?), während der Sound der Kickdrum nur anfangs etwas Stirnrunzeln hervorruft. Die Gitarren könnten natürlich mehr Biss haben. Im Vergleich zu einigen Schätzchen aus den 2000ern hat „Hardwired…To Self-Destruct“ aber einen geradezu ausgewogenen Klang.

Passt das Artwork zum Sound auf „Hardwired…To Self-Destruct“?

Eckart: Das Cover passt auf jeden Fall gut zu METALLICA, die nicht erst seit „Some Kind Of Monster“ sehr mit sich selbst beschäftigt sind. So gesehen ist die Band für ihre Mitglieder natürlich eine Grenzerfahrung. Das wird durch das Cover anschaulich und perfekt photogeshoppt illustriert – wenngleich man das mit einfacheren Mitteln sicherlich noch eindringlicher hätte umsetzen können. Ob sich das im Titel angedeutete Selbstzerstörerische wiederum im Sound widerspiegelt, sei mal dahingestellt. In der heutigen Zeit lotet ein neues METALLICA-Album natürlich nicht mehr Extreme aus, wie es in den Achtzigern vielleicht noch der Fall war. „Hardwired…To Self-Destruct“ wirkt bei aller Aggressivität auch sehr kontrolliert. Was, um dann den Kreis zu schließen, wiederum sehr gut zum Hochglanz- Cover passt. Also ja.

Jeanette: Geht für mich schon auf. Das Cover präsentiert eine Art Verschmelzung der Fratzen von Hetfield, Ulrich, Hammet und Trujillo. Könnte man jetzt als Präsentation der Einheit verstehen. In dunkleren Farben wäre es aber noch geiler. So erinnert es etwas an süß bunte „Coldplay“- Cover.

Christian: Ich kann jetzt keinen Zusammenhang zwischen Cover und Sound ausmachen. Aber das Artwork ist generell kein Highlight in der METALLICA-Diskografie, wirkt irgendwie etwas lieblos per Photoshop zusammen geschustert.

Philipp: Das Cover von „Hardwired“ zeigt einen Kopf, der aus Teilen von verschiedenen METALLICA-Mitgliedern besteht. Ähnlich kann man auch die Songs sehen, denn durch diese ziehen sich die Elemente verschiedenster METALLICA-Werke. Und zugegeben, es erinnert stark an „Odd Fellows Rest“ von CROWBAR, ist aber nicht so einfallslos wie die Artworks von „Rock Or Bust“ oder „The Book Of Souls“ ausgefallen.

Alex: Das Cover würde nicht einmal zu LORDI passen.

Arthur: Nachdem ich das Album bis hierher weitestgehend gefeiert habe, gibt es hier einen verschmerzbaren Abstrich. Das Artwork mit dezentem neunziger Charme weiß nicht so recht zu gefallen.

Dominik: Das Cover gewinnt – wie immer bei METALLICA – ganz sicher keinen Schönheitspreis. Zur Mucke passt es aber auf jeden Fall. Denn qualitativ sind die beiden Albumhälften genauso zerrissen wie die Gesichter im Artwork.

Nadine: Die beste Band des Planeten will sich anscheinend auch nicht den besten Grafiker des Planeten leisten. Vermittelt mir jugendlichen Tatendrang und eine aggressive Herangehensweise, beides kann ich auf „Hardwired…To Self-Destruct“ nicht erkennen. METALLICA hätten gerne auch optisch für das stehen können, was sie dem Hörer wirklich bieten.

Das neue METALLICA-Album „Hardwired…To Self-Destruct“ mit einem Wort?

Alex: Durchschnittseuphorie.

Jeanette: Brettig !!

Nadine: Aufgeblasen

Dominik: Auferstehung

Philipp: Befriedigend

Eckart: Erstaunlich.

Arthur: Rockt!

Christian: Altherrenfrühling

Unsere Wertung für „Hardwired…To Self-Destruct“

Jeanette: 7/10

Dominik: 8/10

Nadine: 6/10

Alex: 7/10

Philipp: 7/10

Eckart: 6,66/10

Arthur: 9/10

Christian: 7/10

 

Wir sind uns also einig, „Hardwired… To Self-Destruct“ ist definitiv kein Grund für die Liste „10 Gründe, um METALLICA scheiße finden zu können

 

20.11.2016
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