Metallica
Das meint die Redaktion zu "72 Seasons"
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Jannik: METALLICA leisten sich keinen großen Durchhänger, lassen das ein oder andere Mal aufhorchen und haben einige ohrwurmige Refrains im Gepäck. Auf der anderen Seite ist der Wiedererkennungswert einiger Songs aber auch nicht wirklich gegeben, diverse Songs hätten spielzeittechnisch etwas gestrafft werden können (wie auch schon bei „St. Anger“) – es gilt mein METALLICA-Problem. Wäre ich auf die Scheibe, auch wenn sie an sich ordentlich ist, aufmerksam geworden, wenn nicht METALLICA vorne draufstehen würde? Ich bin mir nicht sicher.
Steffen: Ich mag es. Es ist nicht mit den ersten fünf Überalben vergleichbar. Aber das muss es auch gar nicht sein. Der Vorgänger war zwar ein Stück abwechslungsreicher und hatte die größeren Einzelhits, jedoch ist „72 Seasons“ am Stück für mich stärker und damit das beste Werk von METALLICA seit vielen Jahren.
Klar, die Produktion ist gerade bei den Drums ein gutes Stück zu klinisch geraten. Den Kritikpunkt muss man nennen. Auch, dass vielleicht ein paar Songs zu viel auf dem Album sind und manche Stellen zu sehr wie ein gestrecktes Riff-Potpourri wirken. Nicht jede Idee muss es auf ein Album schaffen. Aber diesen Kritikpunkt muss sich die Band ja seit den Neunzigern (zugegeben oft berechtigt) gefallen lassen.
Jan Ole: „72 Seasons“ hat durchaus großartige, spaßige und interessante Momente. Seien es Abschnitte an denen Hetfield seine volle Vocalrange ausnutzt, wir Gesangsharmonien zu hören bekommen oder die stilistische Ausrichtung des Albums. Doch im Kontext des allgemeinen Songwritings der Scheibe finden wir diese Lichtblicke leider selten. Viel zu oft wirkt der Aufbau oft nach Copy & Paste. Die ähnlichen Tempi helfen nicht weiter. Des Weiteren wird sich alten Ideen bedient. „Lux Aeterna“ ähnelt „Hit The Lights“ und das Thema der Strophe von „Sleepwalk My Life Away“ ist eine leicht abgewandelte Inversion von „Enter Sandman“. Am Ende gleichen sich Stärken und Schwächen dennoch auf „72 Seasons“ aus, auch wenn mein Fokus jetzt sehr auf den Schwächen des Albums lag.
Michael: Man findet hier und da ein paar Momente, wo mal ein bisschen was Geniales aufblitzt wie der Anfang von „Sleepwalk My Life Away“, bevor der Track zu einer „Enter Sandman“-Kopie degeneriert, oder die MOTÖRHEAD-Vibes von „Lux Æterna“ gefallen. Und der Refrain von „Chasing Light“ ist ganz nett. Aber ansonsten klingt das Album, wie mindestens ein Kommentator unter der Review schon angemerkt hat, wie von einer KI generiert. Für eine Band von der Größe und mit den Ressourcen halte ich das für inakzeptabel. Daher macht es mich umso wütender und trauriger, dass so viele sich damit zufrieden geben.
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Stile | Heavy Metal, Thrash Metal |
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