Metal Lords
Filmkritik

Special

Kurz vor dem Ende ihres Fantasy-Epos „Game Of Thrones“ unterschrieben die Showrunner David Benioff und D. B. Weiss einen Vertrat über gleich mehrere Film- und Serienprojekte für den Streaming-Riesen Netflix. Eines der ersten dieser Projekte ist „Metal Lords“. In dem Coming-Of-Age-Film müssen sich drei Jugendliche an einer High School durchlagen – mit Hilfe von harter Gitarrenmusik.

Von „Game Of Thrones“ zu „Metal Lords“

Manch einer mag angesichts der Thematik etwas überrascht dreinschauen. Von groß angelegter Fantasy zu einem Heavy-Metal-Film? Doch Cameos von Musiker wie ANTHRAX-Gitarrist Scott Ian oder MASTODON zeigten schon zu „Game Of Thrones“-Zeiten, dass Benioff und Weiss sich in irgendeiner Form mit Metal verbunden fühlen.

Weiss hat das Drehbuch für „Metal Lords“ verfasst. Gemeinsam mit seinem Partner Benioff fungiert er als Produzent. Die Geschichte handelt von drei Außenseitern, die ihre Unsicherheiten überwinden müssen. Dafür gründen sie gemeinsam eine Metal-Band, um den lokalen Bandcontest zu gewinnen.

Seltenes Augenrollen

Natürlich gilt es auf dem Weg zum Contest einige Hindernisse zu überwinden. Von den großkotzigen Mobbern über verständnislose Eltern und Probleme innerhalb der Freundschaft bis hin zum Aufkeimen der ersten großen Liebe spult „Metal Lords“ dabei alle Klischees des Coming-Of-Age-Genres ab.

Die punktgenauen Dialoge und das überzeugende Schauspiel des Casts sorgen dafür, dass das über weite Strecken verdammt viel Spaß macht, auch wenn vieles bekannt wirkt. Momente des Augenrollens gibt es zwar, halten sich aber in Grenzen. Und einige Szenen sind wahrhaft großartig.

Ein Soundtrack, der rockt

Wenn Protagonist Kevin das erste Mal an seinem Schlagzeug „War Pigs“ von BLACK SABBATH übt und die Macht des Metals spürt, wird sich wohl jeder Fan an seinen persönlichen Metal-Erweckungsmoment erinnern. Und der abschließende Bandcontest wird durch eine dramatische Wendung zur Achterbahn der Gefühle. Und natürlich dürfen auch die für einen solchen Film obligatorischen Musiker-Cameos nicht fehlen, die hier wirklich überraschend und witzig daherkommen.

Das größte Highlight des Films ist aber – selbstverständlich – die Musik. Den Score liefert „Game Of Thrones“-Komponist Ramin Djawadi. Der hat schon bei den ersten beiden „Iron Man“-Filmen und „Pacific Rim“ gezeigt hat, wie gut ihm Gitarrenklänge liegen. Dazu kommen Songs von PANTERA, METALLICA, JUDAS PRIEST, MASTODON und weiteren Metal-Großkalibern, die während des Filmgenusses mehr als einmal zum Headbangen animieren.

„Metal Lords“ überzeugt durchweg

Klar, irgendwo hat man alles, was „Metal Lords“ biete, bereits gehört oder gesehen. Doch dank des stringenten Drehbuchs aus Weiss‘ Feder, einem gut aufgelegten Cast und fantastischer Musikauswahl, macht die hier gebotene Coming-Of-Age-Story im Laufe ihrer 90 Minuten durchgehend verdammt viel Spaß.

Quelle: Bild: Netflix
15.04.2022

"Irgendeiner wartet immer."

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