metal.de-Redaktion
Individual Thought Patterns - Runde 2
Special
Name: Anton Kostudis
bei metal.de seit: April 2012
bei metal.de, weil …: ich Musik – seit ich denken kann – nicht nur unter emotionalen, sondern auch analytischen Gesichtspunkten höre und für mich persönlich bewerte: Was macht der Typ da gerade auf der Gitarre? Was für ein Takt ist das? Wie hat der Drummer diesen Fill im Studio hinbekommen? Wo hat der Take wohl begonnen und wo hat er geendet? Welcher Effekt ist das? Lange Rede, kurzer Sinn: Es lag irgendwie nahe, dass ich mich mit Musik auch in schriftlicher Form auseinandersetze – was ich hier nun nach bestem Gewissen tue.
Nenne eine Textzeile einer Band, die genauso dumm wie sinnlos ist und eine Textzeile einer Band, die dich inhaltlich beeindruckt!
Wirklich „dumm“ und vor allem „sinnlos“ finde ich satanisches und antichristliches Gebrabbel irgendwelcher Möchtegern-Bösewichter, Texte über’s Saufen und Partymachen sowie alles, was sich inhaltlich mit „Battles“, „Steel“ oder Wikingern auseinandersetzt. Beispiele? Hm… „We alone are fighting for metal that is true“ (MANOWAR im Größenwahn), „Ich träume davon zu töten, die Falschen, die Verhassten.“ (Dann bleibt lieber zuhause, NARGAROTH) oder „Listen to the words I say, if you want I will, I’m there until the end of time“ (so etwas „Gehaltvolles“ kommt dabei heraus, wenn Anders Fridén einfach nichts mehr einfällt – was zuletzt häufiger der Fall war).
Schön finde ich immer, wenn ein Text nicht nur etwas Tiefgründiges und Ernsthaftes hat, sondern sprachlich auch schön umgesetzt ist. Ich mag in dieser Hinsicht vieles von Steven Wilson, beispielsweise „The Sound Of Muzak“ („The music of rebellion makes you wanna rage, but it’s made by millionaires who are nearly twice your age“). Und auch wenn nicht alles, was Oli Sykes von sich gibt, wirklich Substanz hat, so sind doch Textzeilen wie „I can’t drown my demons, they know how to swim“ oder „They came like moths to a flame, you left like a house in a hurricane“ in meinen Augen einfach nur großartig.
Lieblingssong von IRON MAIDEN?
Gibt es nicht. Grund: Einfach nicht meine Zeit. Wenn ich nicht gerade auf einem Festival oder im Auto eines Kumpels über MAIDEN stolpere, habe ich mit den Herren nichts am Hut – obwohl ich ihre Verdienste für den Metal nicht infrage stelle.
Welche Platte hast du nur wegen des Albumcovers gekauft?
„Inwards“ von DEW-SCENTED. Ich fand das blaue Cover mit dem Auge irgendwie interessant, kannte aber zum damaligen Zeitpunkt weder den Bandnamen noch hatte ich einen blassen Schimmer davon, was mich erwartet. Ich rechnete eigentlich eher mit irgend etwas aus der Modern-Ecke. Jetzt – 13 Jahre später – stehen alle Platten der Jungs in meinem Regal. Und mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit sind Leif und Kollegen die Truppe, die ich bislang am häufigsten live gesehen habe. Ach ja: „Inwards“ knallt heute übrigens auch noch sehr geil. Zweifelsfrei eine der besten Platten, die es im Thrash-Segment überhaupt gibt.
4. Wenn du beim Konzert einer Band die Songtexte nicht kennst, tust du dann so als ob?
Nein, aus dem Alter bin ich lange raus. Hin und wieder fällt mir aber auf, dass ich Textzeilen jahrelang völlig falsch mitgesungen habe. Stichwort: Misheard Lyrics. Das fängt bei „We got back up again“ (ARCHITECTS, „Learn To Live“) an, bei dem ich immer „We jump back to begin“ grölte und hört bei wesentlich peinlicheren Dingen auf – die ich hier jetzt nicht ausbreiten möchte.
Welche Platte legst du auf, um den Frühling zu begrüßen?
Wir hatten ja eben erst ein Special zu diesem Thema, da haben die Kollegen viele tolle Songs ausgegraben. Tatsächlich war ich vor ein paar Tagen mit dem Auto unterwegs, als zum ersten Mal in diesem Jahr die Sonne richtig rauskam. Ich habe dann „Mann Über Bord“ des Bremer Soul-Sängers FLO MEGA eingeworfen – das ist zwar kein Metal, aber eine Art Musik, die meiner Meinung nach bestens zum Frühling passt.
(Sonderfrage für Kollege Kostudis) Wenn du eine Gitarre wärst, wie viele Saiten hättest du dann?
Ich wäre meinem Hauptinteressenfeld entsprechend selbstverständlich eine Siebensaiter. Allerdings würden die oberen beiden Saiten fehlen – um ein bisschen Luft zu lassen für Dinge, die ich in Zukunft noch erreichen will.
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Ihr habt hier leute, die mit maiden nix anfangen können? Das ist wie Ballett tanzen obwohl man kaum krabbeln kann…so liest sich auch dieses selbstverliebte geschreibe von interviewten ‚Journalisten’….aber ok für u30 ok und kostet hier ja nichts…
Tatütata, die Szenepolizei war da. Wehe dem, der Maiden nicht uneingeschränkt vergöttert. Leute wie „steel“ sind einer der Gründe, warum ich mit diesem ganzen Trve-Szene-Murks nix, aber auch garnix zu tun haben möchte. Eigene Geschmäcker, Individualität, Toleranz? Na klar, aber nur wenn alle mit dem Massengeschmack konform gehen und man auch ja nicht den Metalgöttern lästert. Und immer schön mit der Pommesgabel rumwedeln.
Bestes Maiden-Lied: Das „The Trooper“ Cover von Steve’n’Seagulls, schön „un-metal“!