metal.de-Redaktion
Individual Thought Patterns
Special
Jetzt wird Stellung bezogen bei metal.de! Schluss mit gemütlich zurücklehnen und entspannt im eigenen Genre-Becken fischen – ihr sollt mehr erfahren über die Nasen, die für euch Reviews schreiben, eure Lieblingsband in der Luft zerreißen, manchmal anderer Meinung sind als ihr oder euch direkt aus der Seele sprechen. Wer sind die Typen, die auf meinem Konzert des Jahres über schlechten Sound maulen oder meiner Lieblingsband genau die Fragen stellen, deren Antwort mich auch schon immer interessiert hat? In unregelmäßiger Regelmäßigkeit werden wir uns einige Schreiberlinge aus dem Redaktionsteam schnappen und sie unter Androhung von Gewalt zwingen, die Hosen runterzulassen. Wer hat die hässlichste Frise im Metal-Biz? Welche Peinlichkeit versteckst du in deinem CD-Schrank? Diesmal haben Alex, Eckart, Stephan, Ruth und Nadine vergeblich versucht, sich vor dem investigativen Kreuzfeuer zu ducken.
Stephan Möller
Wenn ich eine Band wäre, wäre ich wahrscheinlich…
… irgendeine Band, die sich mit jedem Album um 180 Grad dreht. Ich weiß auch nie genau, was ich will. Oder eine norwegische Black-Metal-Band – weil ich Winter ziemlich knorke finde.
Lieblingssong von OZZY OSBOURNE…
Ich hoffe, ich darf BLACK-SABBATH-Songs nennen – dann wäre es nämlich entweder „Black Sabbath“ oder, die klassische Antwort, „Paranoid“. Mit Ozzy als Solokünstler habe ich mich nie großartig beschäftigt, kenne nur „Dreamer“, und den fand ich ganz schlimm.
In der kalten Jahreszeit krame ich folgende Alben raus…
Kälte! Sturm! Rauschen! Blaskhyrk! Alias: Die ganzen Black-Metal-Klassiker, die sich bei Hitze und Sonnenschein nicht richtig entfalten können. ISVINDs „Dark Waters Stir“, KVISTs „For Kunsten Maa Vi Evig Vike“ und TAAKEs „Nattestid Ser Porten Vid“ wären drei Beispiele, die bei mir eigentlich jeden Winter derart totgehört werden, dass ich bis zum nächsten Winter keinen Bock mehr drauf habe.
Empfehlenswerte Musiker-Biographie…
Ich glaube, ich habe nie eine gelesen. Aber es gibt eine sehr witzige Dokumentation über Lemmys Leben und Werk, die ich jedem empfehlen würde, wäre mir der Titel nicht gerade entfallen.
Dieser Metal-Modetrend ist echt fies...
Hält sich eigentlich schon zu lange, um noch als „Trend“ durchzugehen, aber ich finde rosa Hasen und anderweitig kostümierte Festivalgänger mehr als nur peinlich. Ansonsten liegt’s ja immer im Auge des Betrachters.
Alex Klug
Wenn ich eine Band wäre, wäre ich wahrscheinlich…
…auf der Bühne CULT OF LUNA, im Studio wohl eher NINE INCH NAILS. Es sei denn, mir wüchsen noch ein paar Arme dazu. Besser wär‚s.
(Ruths Band-WG klingt eigentlich auch ganz nett…)
Lieblingssong von OZZY OSBOURNE…
Als Kind der 90er muss ich hier natürlich mit „Dreamer„ antworten. Nein ehrlich, so scheiße ist der gar nicht.
In der kalten Jahreszeit krame ich folgende Alben raus…
Natürlich flexibel, aber einige Vertreter tauchen immer wieder auf:
SIGUR RÓS – ( )
NOCTE OBDUCTA – Taverne (In Schatten schäbiger Spelunken)
CULT OF LUNA – Somewhere Along The Highway
AGALLOCH – The Mantle
ULVER – Bergtatt – Et Eeventyr I 5 Capitler
KOMA (jetzt KHOMA) – Tsunami
NAGELFAR – Hünengrab im Herbst
Empfehlenswerte Musiker-Biographie…
Seit der zu 80% aus Bildern bestehenden JUSTIN-BIEBER-„Biographie„ (es war ein langweiliger Nachmittag an einem amerikanischen Flughafen, auf den ich nicht weiter eingehen möchte) habe ich mich an nichts mehr rangetraut. LIFE von Keith Richards soll aber was können.
Dieser Metal-Modetrend ist echt fies…
Hui, habe ich hier eine Zeichenbegrenzung? Handys auf Konzerten (ein bis zwei Fotos pro Gig gehen absolut klar), Röhrenjeans, Pommesgabel (vorzugsweise auf Kosten des Applauses), Pommesgabel deluxe, Violent Dancing, die Überreste von dem, was irgendwann mal „Pogo„ hieß, und meine absolute Nummer 1: LAUTES GELABER WÄHREND DES KONZERTS.
Eckart Maronde
Wenn ich eine Band wäre, wäre ich wahrscheinlich…
…eine Mischung aus MEGADETH (ohne die Frisuren und die wirren politischen und Glaubensansichten), DEMIGOD und SATURNUS (ohne die niedrige Veröffentlichungsfrequenz), TURISAS und IMMORTAL (ohne die Schminke), GOREFEST (ohne die Tätos und die Auflösung), CANDLEMASS (mit Messiah Marcolin, aber ohne seine Körperfülle ) – oder vielleicht ist alles auch ganz anders.
Lieblingssong von OZZY OSBOURNE…
Da ich alte BLACK SABBATH OZZYs Solowerken vorziehe (wobei das Video zu „The Ultimate Sin„ natürlich grandios ist und ich mit „Blizzard Of Ozz„ und „No More Tears„ zwei keineswegs schlechte Platten von ihm in der Sammlung stehen habe), würde ich sagen: „War Pigs„ – egal, mit welchem Text und ob ihn OZZY wieder vergessen hat oder nicht – Hauptsache, OZZY singt das Stück.
In der kalten Jahreszeit krame ich folgende Alben raus…
Wahrscheinlich „Martyre„ von SATURNUS, alte SENTENCED, TENHI, :OF THE WAND AND THE MOON:, SOLANACEAE…
Empfehlenswerte Musiker-Biographie…
„Iron Man„ von Riffmeister Tony Iommi, in diesem Fall also eine Autobiographie. Das Buch sollte man unbedingt im Original lesen: Iommi ist kein Mann der großen Worte, aber er hat einen feinen Humor. Und, Alex, natürlich ist „Life“ von Richards hervorragend!
Dieser Metal-Modetrend ist echt fies…
Dicke Löcher in den Ohrläppchen. Als ob man dadurch besser hören würde…
Nadine Schmidt
Wenn ich eine Band wäre, wäre ich wahrscheinlich…
NAPALM DEATH. Im Alltag so unauffällig aussehen wie Barney, an offenem und schmerzhaftem Meinungsaustausch interessiert, bisschen irre und morgens erinnern mich meine Haare sehr oft an Bassist Shane.
Lieblingssong von OZZY OSBOURNE…
„No More Tears„. Ich liebe diesen Bass, die kitschigen Synthies und die naive Message.
In der kalten Jahreszeit krame ich folgendes Album raus…
THE POGUES – „The Pogues in Paris – 30th Anniversary„, wenn Shane MacGowan volltrunken durch die Zahnlücken lallt, fühlt sich der eigene Glühweinrausch schon fast gemütlich an.
Empfehlenswerte Musiker-Biographie…
„Scar Tissues„ von Anthony Kiedis von den RED HOT CHILI PEPPERS. Schon als Kind war Kiedis ganz schön krass unterwegs und „Under The Bridge„ entpuppt sich als ein vertonter, emotionaler Tagebuch-Eintrag.
Dieser Metal-Modetrend ist echt fies…
Das mit den Handtellern in die Ohren; kapier ich nicht.
Ruth Gräbeldinger
Wenn ich eine Band wäre, wäre ich wahrscheinlich…
…eher eine Band-WG, von IRON MAIDEN und THE CLASH gegründet. BEHEMOTH, PRIMORDIAL und SÓLSTAFIR genehmigen sich einen im Wohnzimmer, im Dachgeschoß diskutieren DORNENREICH mit ENSLAVED über den Sinn des Lebens, im Keller veranstalten WATAIN und SECRETS OF THE MOON eine schwarze Messe, und in den vielen Hinterzimmern kann man neben JOY DIVISION und NACHTMYSTIUM so einigem begegnen. Im Garten haben WOLVES IN THE THRONE ROOM ihr Zelt aufgeschlagen, und ALCEST schauen vom Dach aus in die Ferne.
Lieblingssong von OZZY OSBOURNE…
…ist schon etwas in die Jahre gekommen, da war er noch jung und wild. Und sang in einer nicht ganz unbekannten Truppe. Danach hab ich nichts mehr von ihm gehört.
In der kalten Jahreszeit krame ich folgende Alben raus…
…und werd etwas nostalgisch, wie ich grade merke: „Tales From The Thousand Lakes„ von AMORPHIS, „Storm Of The Light‚s Bane„ von DISSECTION, und: Chelsea Wolfe, da kann man alles nehmen.
Empfehlenswerte Musiker-Biographie…
„Touching From A Distance„ von Deborah Curtis, ein kleiner Blick auf das (Innen-)Leben des großartigen Musikers Ian Curtis, natürlich alles andere als objektiv.
Dieser Metal-Modetrend ist echt fies…
Da fallen mir nur die Herren ein, die sich ihrer langen Haare aus unerfindlichen Gründen entledigen. Aber das wird ja hoffentlich nie ein Modetrend!