metal.de-Redaktion
Die besten Alben des Jahres 2024

Special

Hardcore/Grindcore

meth.

5. METH. – Shame

Manchmal muss Metal halt richtig hässlich sein. Da helfen keine klassische Harmonien, keine Keyboard-Kaskaden und schon gar keine gesanglichen Kabinettstücke. Für jene, denen selbst Black Metal manchmal einfach noch zu harmonisch klingen sollte, haben die US-Amerikaner METH. ihr Album „Shame“ eingeprügelt. Dieser finstere Klumpen aus Dissonanzen, Distortion und ungefiltertem Hass zog einfach aufgrund seiner abgrundtief hässlichen Präsenz die Aufmerksamkeit wie von selbst zu sich, so als hätten die Jungs ein schwarzes Loch in die Landschaft gesetzt. Interessanter noch: Bei aller Noise-Ästhetik steckten hier bisweilen sogar richtig mitreißende Songs dahinter, was die metal.de-Redaktion entsprechend mit Platz 5 auf dem Hardcore-Treppchen 2024 ehren sollte.

Nails

4. NAILS – Every Bridge Burning

Offenbar hatten die wieder zum Quartett gewachsenen US-Amerikaner NAILS nach dem für ihre Verhältnisse ausufernd ausgefallenen „You’ll Never Be One Of Us“ Sorge gehabt, dass sie möglicherweise zu progressiv geworden sein könnten. Folglich sollte das 2024er Album „Every Bridge Burning“ wieder deutlich kompakter daher kommen und nach nicht mal 18 Minuten erstmals über die Zielgerade lärmen. Aber Junge, haben die Herren hier wieder eine tiefe Furche durch den Acker gezogen. Todd Jones sollte einmal mehr so richtig sauer klingen, als wollte er seiner Hörerschaft direkt die Rübe vom Hals beißen. Vollkommen richtig folgert Kollege Michael hierzu schließlich: „Wer sich mal wieder nach einem wunderbaren, Klang gewordenen Handgemenge sehnt, braucht [dieses Album] definitiv im Leben“.

knocked loose

3. KNOCKED LOOSE – You Won’t Go Before You’re Supposed To

Am Beispiel KNOCKED LOOSE kann man derzeit wunderbar in Aktion beobachten, welch gespaltenes Feedback aus der Community ertönt, wenn eine Band wie diese hier weitläufiges Airplay erfährt, u. a. auch dank ihres Auftrittes bei Jimmy Kimmel. Anhand von KNOCKED LOOSE kann man aber auch in Aktion beobachten, was eigentlich im Metalcore so möglich ist, wenn er mal nicht irgendwelchen Szenetrends hinterher hechtet, sondern so richtig aufdreht. Das macht die US-Amerikaner zugegeben mehr zu Hardcore als Metal, weshalb sie natürlich in dieser Sektion auch besser aufgehoben sind als im Modern Metal. Nichtsdestotrotz schien „You Won’t Go Before You’re Supposed To“ eines der Alben zu sein, an denen 2024 kaum ein Weg vorbei führte. Und das ausnahmsweise sogar mal zurecht.

Wolfbrigade - Life Knife Death

2. WOLFBRIGADE – Life Knife Death

WOLFBRIGADE zelebrieren, was in der Kommentarspalte zu „Life Knife Death“ so liebevoll und passend als „Wolverine Blues“ mit subtilen Melodien und Stoner-artigem Sleaze beschrieben wird. Die Schweden zeigten sich mit ihrer zackig auf den Punkt kommenden Crust-Metal-Mische mit Stockholm-Würze weiterhin stark und rotzig, aber durchaus auch düster und relevant mit einem scharfen Auge für gesellschaftliche Themen und einem geschickten Händchen, wenn es darum geht, diese anzuprangern. Kollege Olli S. folgert: „Wer politische Botschaften wie einen Faustschlag in 30 Minuten bei maximalem musikalischer Vollbedienung ertragen kann, wird das Album lieben“. Was zu beweisen war.

Feind

1. FEIND – Ambulante Hirnamputation

17 Tracks in nur 13 Minuten Spielzeit? Yep, das ist Grindcore. Und bei einer derart kurzen Durchschnittsspielzeit pro Track – gerade mal drei der Stücke überschreiten die kolossale Spieldauer von einer Minute – könnt Ihr Gift darauf nehmen, dass FEIND aus Bochum definitiv eine hyperaktive Variante des Grind spielen. Wer hat heutzutage schon Zeit für ausgefeilte Songstrukturen und all den neumodischen Mist? Die Bochumer lieferten 2024 auf „Ambulante Hirnamputation“ eine unheilige Allianz aus NASUM, ABORTED, der Experimentierfreude der „Hiss“-WORMROT und der Lyrik-Arbeit von JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE – mit vergleichbar gesellschaftskritischem Biss. Erstaunlich viele Redakteure aus dem metal.de-Hardcore-/Grind-Sektor haben sich 2024 durch dieses kranke, aber auch schockierend technisch anspruchsvolle Scheibchen kahlrasieren lassen.

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Quelle: metal.de-Redaktion, Saskia Zillekens (Grafik)
10.01.2025

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