metal.de-Redaktion
Die besten Alben des Jahres 2024
Special
Doom Metal
5. MY DYING BRIDE – A Mortal Binding
Auch in homöopathischen Dosen variiert vermittelt ein neues Album von MY DYING BRIDE üblicherweise ein gewisses Qualitätsversprechen, was „A Mortal Binding“ auch einzuhalten wusste. Das Album machte teilweise nichts anderes, als einfach nur nach dem archetypischen Sound der Schwarzmaler aus Halifax zu klingen. Und doch ist die gekonnte Umsetzung vertrauter Klänge manchmal genau das, wonach sich das Herz einer Trauerweide sehnt. Kollegin Sabine jedenfalls spricht sich für das Album aus und fasst zusammen: „Die Songs fesseln mit der Simplizität repetitiver Riffs ebenso wie mit komplexen Melodiearrangements“.
4. MOTHER OF GRAVES – The Periapt Of Absence
Die US-Amerikaner MOTHER OF GRAVES sollten auch mit ihrem Zweitling „The Periapt Of Absence“ die Grabluft früher KATATONIA schnuppern und präsentierten sich anno 2024 daher nur geringfügig von dieser Spur abweichend. Aber alles wirkte ein bisschen souveräner und fülliger, aber vielleicht auch ein bisschen zeitgemäßer. Trotz allem sollten MOTHER OF GRAVES jedoch hörbar mit beiden Beinen in Klassikern wie „Brave Murder Day“ oder „Sounds Of Decay“ stehen. Damit stellt „The Periaot Of Absence“ eine Retrospektive jener Zeit dar, die von Kollege Olli S. Nostalgikern wärmstens ans Herz gelegt wird.
3. HAMFERÐ – Men Guðs Hond Er Sterk
Doom-typisch dreht sich die Welt bei HAMFERÐ sehr langsam. Daher wundert es wenig, dass der Nachfolger von „Támsins Likam“ ganze sechs Jahre auf sich hat warten lassen, wobei weitere Verpflichtungen von Jón Aldará“ mit u. a. IOTUNN und BARREN EARTH sicher ihren Teil zum zeitlichen Abstand beigetragen haben. Doch gut Ding will Weile haben – und HAMFERÐ haben mit „Men Guðs Hond Er Sterk“ wieder einmal ein markerschütterndes, emotionales Death Doom-Album auf die Welt losgelassen, das erneut diesen bandtypischen Sweet Spot zwischen Agonie und Hoffnung treffen sollte, den Sound dabei dennoch bedeutungsvoll weiterentwickelte. Kollege Markus fasst zusammen: „Weniger Growls, weniger Death Metal, dafür vielfältiger und organischer“.
2. ATARAXIE – Le Déclin
Ein dichtes Kopf-an-Kopf-Rennen sollte sich um die Pole Position beim Doom abzeichnen, bei dem sich ATARAXIE wirklich nur sehr knapp geschlagen geben mussten. Die französische Funeral Doom-Band, die nicht mit anderen, gleichnamigen oder ähnlich klingenden Bands wie ATARXIA oder ATARAXY zu verwechseln ist, hat mit „Le Déclin“ einen in gleich mehrerlei Hinsicht sperrigen Brocken ins Rund geworfen, der nicht nur musikalisch, sondern auch thematisch schwer verdaulich geraten ist. Kollege Olli S. fasst zusammen, dass das Album „in seiner Lebensverneinung und Bösartigkeit seinesgleichen [sucht] […]“.
1. CIVEROUS – Maze Envy
Weniger ist „Maze Envy“, das zweite Album der US-Amerikaner CIVEROUS, ein Werk für puristische Doom-Jünger, um in Zeitlupe und dem seeligen Gefühl des Weltschmerzes mitzuwippen. Mehr machten die Herren den Titel zum Programm und führten ihre Hörerschaft durch ein komplexes, mysteriöses Labyrinth, in dem man zwischen schleppenden Riff-Lawinen und zackigen Death Metal-Attacken hin- und hergeworfen werden sollte, wobei sich die Kalifornier nie zu sehr in Karten schauen ließen und das Gebilde zur rechten Zeit mit erfrischenden Einflüssen auflockerten. Diese Tiefe konnte CIVEROUS schließlich den Vorteil im knappen Rennen um den Platz 1 auf dem Doom-Siegertreppchen 2024 verschaffen.
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