metal.de-Redaktion
Die besten Alben des Jahres 2024
Special
Post-Rock/Post-Metal
5. GOD IS AN ASTRONAUT – Embers
Die irischen Post-Rocker GOD IS AN ASTRONAUT zeigten 2024 auf „Embers“, dass sie mehr als nur genretypische Gefühlsduselei zelebrieren wollten, und gaben allen Emotionen eine Chance. Oder, in den deutlich poetischeren Worten von Kollege Flo: „Die irischen Post-Rocker wollen sich eben nicht auf eine einheitliche Marschrichtung beschränken, sondern die emotionale Klaviatur in ihrer gesamten Bandbreite bespielen“. Das ist ihnen nach Ansicht der Redaktion auch nachhaltig gelungen: „Embers“ ist instrumental dargebotener Eskapismus in Reinkultur, ein typisches Welt-aus-Musik-an-Album, das sich in unseren Ohren festsetzen sollte.
4. MÚR – Múr
Noch spät im Jahr 2024 schoben die Isländer MÚR ihr selbstbetiteltes Debüt über die Ladentheke und trotz des Einstands der weitestgehend noch jungen Bandmitglieder sollten sie schon eine beachtliche Reife an den Tag legen. „Hier verschmelzen atmosphärischer Progressive Metal und Post Rock mit der in diesem Fall nicht zu komplexen Technik des Jazz, ohne verkopft zu wirken“, erklärt Kollege Markus und lobt die Bandbreite der Band von zerbrechlicher Feinsinnigkeit hin zu brachialer Härte, umgesetzt mit einem Gefühl für cineastische, geradezu epische Momente, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen sollten.
3. DVNE – Voidkind
Die schottischen Dune-Afficionados DVNE schindeten auf ihrem 2021er Werk „Etemen Ænka“ schon ordentlich Eindruck mit einer ziemlich gediegenen Mischung aus Post-Rock, Sludge und Progressive Metal, die mit einer beispielhaften Lockerheit dargeboten wurde. Mit „Voidkind“ sollten sie 2024 an die Qualitäten des Vorgängers aufschließen mit kleineren Feinjustierungen wie mehr Eingängigkeit bei gleich gebliebener Kreativität. Kollege Marc fasst wunderbar zusammen: „Kundige dürften es aber sofort […] erkennen: DVNE frickeln sich gerne in sphärische Höhen und übertakten ihre Songs lässig, schreien gelegentlich aber auch mal rum und haben ein druckvolles Riff parat“.
2. MIDAS FALL – Cold Waves Divide Us
„Cold Waves Divide Us“ ist ein Album, das für obsessive Hörer wie gemacht scheint. Die schottische Band MIDAS FALL um Liz Heaton ist im Kern zwar irgendwie noch eine Post-Rock-Formation, welche die üblichen Genretropen bedient, lud auf „Cold Waves Divide Us“ aber zunehmend auch poppig-folkige Elementen in den Sound ein. Trotz dieses Umstandes wollte das 2024er Album der Schotten proaktiv entdeckt werden und gab seine Klasse nicht unbedingt auf den ersten Hör preis. Doch die Investition sollte sich lohnen, wie Kollege Michael zusammenfasst: „MIDAS FALL zeigen mit ihrer Lautmalerei ein […] geschicktes Händchen für großes, emotionales Kopfkino [dank] Folk-/Pop-affiner Gesangslinien, die vor dem eindringlich betörenden Backdrop schlicht und ergreifend wie Seelenbalsam wirken“.
1. ALCEST – Les Chants De L´aurore
Nach einer längeren Kreativpause sollten sich ALCEST 2024 endlich mit neuem Material zurückmelden und auf „Les Chants De L´Aurore“ ein Stück weit zu ihren Wurzeln zurückkehren. Der Sound des Debüts „Souvenirs D´un Autre Monde“ scheint durch die 2024er Platte der Franzosen hindurch, sollte gleichzeitig jedoch die Entwicklung jüngerer Releases wie „Kodama“ und „Spiritual Instincts“ aufgreifen, namentlich abwechslungsreiche Songbauten und ein ansprechendes, erfahrenes Sound-Layering, das nach wie vor eine intensive Beschäftigung mit dem Material einfordert. Kollegin Angela fasst zusammen: „ALCEST haben wie immer stark abgeliefert“, und trifft dabei den Geist der Redaktion.
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