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Die besten Alben 2020
Special
Tag 8: Industrial/Electronic – Synthies, Beats und vielleicht noch ein bisschen Metal zwischendrin
Eigentlich hätten wir es uns an dieser Stelle leicht machen und einfach nur unseren mittlerweile alljährlichen Rückblick in Sachen Synth or Die! reinsetzen können. Denn die werten Kollegen – vornehmlich Sven Lattemann und Dominik Rothe – haben diesbezüglich bereits einiges an Vorarbeit geleistet, um einige der nennenswerteren Electronic- respektive Synthwave-Releases zu beleuchten. Aber wir katalogisieren Electronic zusammen mit Industrial, und mindestens eine Perle wäre uns (und damit vielleicht auch euch) auf diesem Wege ganz sicher entgangen. Also ran an den Speck – unsere Top-3-Platzierungen in Sachen Industrial/Electronic. Vorsicht: Es könnte an der ein oder anderen Stelle etwas lauter werden…
Texte: Michael Klaas
3. LOAD – SuperEgo
LOAD spielen Synthie-Pop, der die starke Verwurzelung seiner Inspiration in den Achtzigern kaum verleugnen kann. Aber das scheinen die Schweizer auch gar nicht verstecken zu wollen, im Gegenteil: Sie machen sich das zu eigen und erweitern den Sound an den richtigen Stellen, um ihn zu modernisieren, ohne ihn unnötig aus der Zeit der Neonfarben und der schrillen Frisuren fallen zu lassen. Möglicherweise macht sie das zu einer „echt“ retrofuturistischen Band? In jedem Falle macht das „SuperEgo“ zu einem heißen Tipp für all jene, die ein Herz für Synthie-Pop haben – und damit zu einem Genre-Schmankerl, dass sich besagte Fans nicht entgehen lassen sollten.
Durchschnittswertung: 7,5/10
CARPENTER BRUT – Blood Machines OST
Wenn zumindest redaktionsintern über Synthwave geschwärmt diskutiert wird, fällt über kurz oder lang der Begriff CARPENTER BRUT (oder Franck Hueso, um ihm seinen bürgerlichen Namen zu geben). Und mal ehrlich: Warum auch nicht? Mindestens mal seine drei schlicht durchnummerierten EPs dürften mittlerweile Kultstatus erreicht haben. Da ist es kein Wuder, dass auch sein diesjähriges, größeres Release „Blood Machines“ absolut gar nichts anbrennen lässt. Es ist zwar „nur“ ein Soundtrack zum gleichnamigen Kurzfilm und daher isoliert betrachtet vielleicht ein bisschen nicht ganz das, was die Qualität besagter EPs verspricht. Aber es ist immer noch der pumpende, diesmal eben etwas mehr auf cineastische Atmosphäre ausgelegte Qualitätssound des Franzosen. Funktioniert garantiert.
Durchschnittswertung: 7,5/10
2. DUMA – Duma
Aus Nairobi erheben sich DUMA, um mit ihrem selbstbetitelten Album eine wilde Krachorgie auf den Hörer loszulassen. Dabei handelt es sich um eines der kompromisslosesten, herausfordernsten Industrial-/Noise-Releases des Jahres, das seine Hörer mit bollernden Beats einem Presslufthammer gleich aufs Korn nimmt und die Herren sich dabei alles, was kein Miete zahlt, aus der Kehle schreien. Das Ding macht absolut keine Gefangenen. Die Tracks dürften allerdings immer noch gerade so als Songs durchgehen, weil zwischen all dem Lärm, all dem musikalischen Chaos irgendwie doch eine wenn auch sehr lose Ordnung herrscht. Ein Underground-Tipp aus Kenia, den man speziell als Connaisseur härterer Industrial-Klänge nicht verpassen sollte.
Durchschnittswertung: 8/10
GÖSTA BERLINGS SAGA – Konkret Musik
Was erwartet man von den Schweden GÖSTA BERLINGS SAGA? Die einen möchten eine Weiterführung des „Et Ex“-Sounds und damit einen Vorstoß tiefer in progressivere Gefilde. Kraft der rohen Energie, mit der sie die „Et Ex“-Songs auf dem entsprechenden Live-Release „Artefacts – Live“ unterfüttert haben, durchaus wünschenswert. Mit „Konkret Musik“ haben sie sich jedoch umgedreht und schlicht und ergreifend verdammt guten, größtenteils instrumentalen Electro Rock aufs Parkett gezaubert, der in stimmungstechnisch sinnhafte Häppchen paketiert worden ist. Sie bewahren sich dabei eine durchweg gute Tanzbarkeit bei zumeist gleichbleibend dichter Atmosphäre – und mit dem gewissen Quäntchen Schrägheit bleibt „Konkret Musik“ dabei durchweg spannend.
Durchschnittswertung: 8/10
1. MASTER BOOT RECORD – Floppy Disk Overdrive
Kein Wunder, dass die Diskette durchgebrannt ist: „Floppy Disk Overdrive“ ist ein Mix aus härterem Metal, Chiptune-Gezirpe und schneidenden Synthesizern mit barocken Intermezzi, die vage Assoziationen von modern inszenierten, romantisch-gotischen Horror in Erinnerung rufen. Auf dem Papier klingt das fast ein bisschen wie IGORRR, nur liefert MASTER BOOT RECORD diesen Mix ohne Gesang ab. „Floppy Disk Overdrive“ gerät vielleicht auch dadurch etwas weniger gaga, wobei der Verfasser dieser Zeilen in Sachen Schrägheit auch schon ein bisschen abgehärtet und damit wohl kein Maßstab ist. „Floppy Disk Overdrive“ bringt entsprechend all das mit, was Musikliebhaber, denen Drei-Akkorde-Schönwetter-Musik zu langweilig ist, schätzen, ohne gleich sämtliche Reize zu überfluten. Hämmert, klimpert, macht Spaß – und gleich nochmal!
Durchschnittswertung: 8,25/10
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Kann man prinzipiell nichts gegen die Auflistung sagen, wobei mir bei einigen Alben außer geiler Mucke, nichts hängen bleibt. Geile Mucke mag in einigen Musik Genres ausreichen, beim Black Metal fehlt mir da die Essenz.
Persönlich mochte ich sehr, wobei es tlws. ggf. auch noch zu 2019 gehörte:
(metal.de/me)
Djevel – Ormer til armer, maane til hode (x/9)
An autumn for crippled children – All fell silent, everything went quiet (7/9)
Arkona – Age of capricorn (9/9)
Und ich glaube noch zig Andere, habe da auch den Überblick verloren.
Ein bisschen mehr oder überhaupt Underground hätte ich gut gefunden… Da waren für mich dieses Jahr die wahren Perlen zu entdecken:
Gnitterswart
Youna
Cold Earth
Thy Dying Light
Korgonthurus uvm
Die diesjährigen Veröffentlichungen von …And Ocean und Black Curse sollte man denk ich auch noch aufm Schirm haben… als kleine Ergänzung. Hättet ihr halt mal die 10 vollgemacht ^^
Gothic/Darkwave nicht meine sparte… Aber der Nachtmahr Tipp ist echt richtig nice. Danke dafür
Gothic/Darkwave ohne Then Comes Silence? „Machine“ war saustark.
Zwar ist Heavy auch nicht mein bevorzugter Metal-/Musikstil die Liste find ich aber dennoch Top! Lord Vigo und Bütcher wären bei mir ganz weit vorne gelandet
Von der Liste da oben? Winterfylleth, Oceans Of Slumber, Rest egal.
Zwei Veröffentlichungen die mich überhaupt nicht interessiert haben, obwohl ich eigentlich großer Fan von Winterfylleth oder überhaupt von dem “naturnahen“ (Black)Metal bin.
Ist natürlich alles sehr mainsteamig gehalten und von deswegen bisher auch keine Überraschung dabei… Zumindest in meinen favorisierten den Genres
Da es denn kleinsten gemeinsamen Nenner der Redaktion widerspiegelt, sind Überaschungen auch nahezu ausgeschlossen.
Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann. :((
Hier sehne ich mich auch nach der guten alten Zeit.
Warum spielt das ’ne Rolle oder ist überhaupt erwähnenswert, ob etwas mainstreamig ist oder nicht? Das sagt ja erstmal nichts über die Qualität aus, wenn man Musik nicht nur aus Imagegründen hört oder das zumindest eine große Rolle für einen spielt. Manche Sachen, die ich höre, sind halt mainstreamig, manche nicht. Who cares? Das legt sich aber, wenn man erwachsen wird, früher war ich auch so. 😉
,,Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann.“
War das schonmal anders 😀
Ich hab‘ auch nicht das Gefühl, dass die Sachen im Underground ein höheres Qualitätslevel haben als im Mainstream. Eher im Gegenteil, vom jugendlichen Edge-Faktor mal abgesehen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel..
@nili das sagt ja schon was über die Mukke aus wenn etwas Mainstreamig ist… z.B. ist die Produktion massentauglicher
Kommt halt immer drauf an auf was man Wert legt… Ich steh gerade mehr auf den räudigen, dreckigen Sound der Bands die ich weiter oben benannt habe. Das hat viel mit Stimmung zutun… Ich muss aber auch sagen das die hier erwähnten Bands in Black Metal teils tolle Alben rausgebracht haben Audn z.b. oder auch Panzerfaust
Ich will das garnicht auf diese lächerliche trve Diskussion runterbrechen bzw war das nicht meine Absicht
Natürlich sagt das was aus, wenn etwas maistreamig ist, aber nicht über die Qualität. Das, was vielen gefällt, kann durchaus „objektiv besser“ sein, nach gängigen musikwissenschaftlichen Kriterien, als etwas das verschroben und undergroundig ist. Was einem persönlich besser gefällt und aus welchen Gründen, ist hierbei erstmal irrelevant.
Ist aber auch egal, ich steigere mich da wieder zu sehr rein. 😀 Vielleicht habe ich da von deiner Seite auch zu viel Wertung hineininterpretiert. 😉
Haha, aber schon lustig, was ein Wort auslösen kann, wenn man gerade nichts Besseres zu tun hat. lol
Ja bei bestimmten Wörtern fühlt sich der ein oder andere getriggert…. Mainstream, Nuclear Blast und Covid19 sind nur drei von ganz vielen Beispielen
„War das schonmal anders 😀“
Dreadful Shadows, alte Moonspell, alte The Gathering, ToT etc. habe ich früher schon sehr gemocht. Vergleichbar Gruftiges in der Qualität sucht man heute mit der Lupe.
Das Mittelalter Zeugs hat mich früher zumindest auch deutlich mehr interessiert. Subway to Sally, Schandmaul fand ich Mal richitg gut, heute eher >gähn<. Auch Nachtgeschrei fand ich früher besser. Seit dem sie den Sänger ausgetauscht haben, nicht mehr so mein Fall. Vielleicht bin ich da auch rausgewachsen, keine Ahnung. Auf Corvus Corax hoffe ich noch.
Covid-19 ist kein Trigger, eher Querdenker oder Covidiot. 😛
Für mich eine große Überraschung, dass Dark Fortress bei BM nicht dabei ist. Ich hätte echt gedacht, dass das Album den Querschnitsgeschmack is ziemlich trifft.
Für mich ein richtig großes Album wäre die Triptykon Live-Scheibe mit Orchester, aber ok, das ist eben nicht genretypisch und passt damit irgendwie nirgends rein.
Aber, um Himmels Willen, wo ist Paradise Lost???