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Die besten Alben 2020

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Tag 6: Hardcore / Grindcore – Wer teilt eigentlich die Genres ein?

Ein weiser Mann legte einst die Einteilung der Genres bei metal.de fest und warf Hardcore und Grindcore in einen Topf. Genregrenzen sind fließend, Hardcore wabert mit dem Metalcore in den (Melodic) Death Metal rein. Grindcore und Brutal Death Metal sind nicht so verschieden und ist Band XY nicht eigentlich einem anderen Genre zuzuordnen? Hier kommt jetzt also die Liste der Alben aus dem Bereich Hardcore / Grindcore, die man sich mal mehr als einmal angehört haben sollte.

Texte: Dominik Rothe, Björn Gieseler

5. CRO-MAGS – In The Beginning

Cro-mags - In The Beginning

Harley Flanagan konnte sich 2019 die Namensrechte an seiner Band sichern und führt die CRO-MAGS mit „In The Beginning“ in die Gegenwart. Obwohl der New York Hardcore tief in der Vergangenheit verwurzelt ist und von einer Zeit erzählt als noch die Teenage Mutant Ninja Turtles in New York für Recht und Ordnung gesorgt haben, schafft es Flanagan, die Band und die Musik auch 2020 noch relevant zu machen. Hardcore ohne Geschwindigkeitsrekorde, dafür mit brutalen und intensiven Songs.

Durchschnittswertung 7.125

4. ANCST – Summit Of Despondency

Ancst - Summits Of Despondency Cover Artwork

Die Berliner ANCST schmeißen alles in einen Topf von dem sie in den letzten Jahren und Jahrzehnten beeinflusst worden sind. Kenner sprechen von Crust, Hardcore und Post Black Metal, wir sprechen von frühen Versuchen der deutschen Metalcore-Szene. Nicht so stümperhaft und mit einem so schlechten Sound, sondern gerade hinaus, politisch und perfekt geeignet um es live umzusetzen. Tom Schmidts bisher bestes Werk, das aber auch noch Luft nach oben lässt.

Durchschnittswertung 7.2

3. VENOMOUS CONCEPT – Politics Versus The Erection

Venomous Concept

„A side project of several notable metal musicians“ – Metal Archives muss für die Engstirnigen immer schöne Begründungen bereit haben warum den jetzt diese Band auf der ehrenwerten Seite gelistet werden darf. Für uns ist es „politischer Krach“, der gerne auch Spaß machen darf. Man werfe NAPALM DEATH, LOCK UP, S.O.D., BRUTAL TRUTH und ’nen ganzen Haufen politischer Grindcore-Bands in einen Topf und schon bekommt das Hardcore-Punk-Gemisch aus dem Hause VENOMOUS CONCEPT, das pünktlich zum Wahljahr in den USA „Politics Versus The Erection“ unter das Volk gebracht hat. Hoch die Faust und Spaß haben.

Durchschnittswertung 7.3

2. NAPALM DEATH – Throes Of Joy In The Jaws Of Deafeatism

Napalm Death

An welchem Konzert habt ihr vor der Corona-Pause zuletzt teilgenommen? Würdet ihr wieder hingehen oder hättet ihr euch für andere Bands entschieden? Bei Björn Gieseler waren es die an diesem Abend in Stuttgart bockstarken NAPALM DEATH, die ein halbes Jahr später dann „Throes Of Joy In The Jaws Of Deafeatism“ veröffentlicht haben. Kurz vor dem 40jährigen Geburtstag der Band weiß man was man bekommt. Trotzdem überraschen sie immer wieder mit kleinen Raffinessen und Neuerungen auf den Alben. Wie bei einer guten Ehe ist auch hier die Luft noch nicht raus und Album Nummer 16 macht Lust auf noch viele weitere Jahre mit den Herren aus Birmingham.

Durchschnittswertung 7.5

1. BODY COUNT – Carnivore

Body Count - Carnivore

Nach „Murder 4 Hire“ aus dem Jahr 2006 war es um BODY COUNT lange ruhig. Doch mit „Manslaughter“ legte die Band 2014 ein Comeback nach Maß dar, welches sie drei Jahre später mit „Bloodlust“ gelungen fortsetzte. „Carnivore“ schließt nahtlos daran an. Es gibt wieder Abrissbirnen mit Mitgröl-Potential wie „Bum-Rush“, fiese Stampfer der Marke „The Hate Is Real“ und Moshpit-Garanten wie „Point The Finger“. Ice-Ts sozialkritische Lyrics legen wieder einmal den Finger in die Wunden unserer Gegenwart und mit dem melancholischen „When I’m Gone“ zeigt die Band, dass sie es immer noch versteht, ihren musikalischen Horizont gelungen zu erweitern. Und wer das totgenuldete „Ace Of Spades“ covert, ohne dass es albern wirkt, hat sowieso alles richtig gemacht.

Durchschnittswertung 7.625

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Quelle: metal.de-Redaktion
15.12.2020

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20 Kommentare zu metal.de - Die besten Alben 2020

  1. Watutinki sagt:

    Kann man prinzipiell nichts gegen die Auflistung sagen, wobei mir bei einigen Alben außer geiler Mucke, nichts hängen bleibt. Geile Mucke mag in einigen Musik Genres ausreichen, beim Black Metal fehlt mir da die Essenz.

    Persönlich mochte ich sehr, wobei es tlws. ggf. auch noch zu 2019 gehörte:

    (metal.de/me)
    Djevel – Ormer til armer, maane til hode (x/9)
    An autumn for crippled children – All fell silent, everything went quiet (7/9)
    Arkona – Age of capricorn (9/9)

    Und ich glaube noch zig Andere, habe da auch den Überblick verloren.

  2. Lord Budweiser sagt:

    Ein bisschen mehr oder überhaupt Underground hätte ich gut gefunden… Da waren für mich dieses Jahr die wahren Perlen zu entdecken:
    Gnitterswart
    Youna
    Cold Earth
    Thy Dying Light
    Korgonthurus uvm

    Die diesjährigen Veröffentlichungen von …And Ocean und Black Curse sollte man denk ich auch noch aufm Schirm haben… als kleine Ergänzung. Hättet ihr halt mal die 10 vollgemacht ^^

  3. Lord Budweiser sagt:

    Gothic/Darkwave nicht meine sparte… Aber der Nachtmahr Tipp ist echt richtig nice. Danke dafür

  4. alchemist sagt:

    Gothic/Darkwave ohne Then Comes Silence? „Machine“ war saustark.

  5. Lord Budweiser sagt:

    Zwar ist Heavy auch nicht mein bevorzugter Metal-/Musikstil die Liste find ich aber dennoch Top! Lord Vigo und Bütcher wären bei mir ganz weit vorne gelandet

  6. nili68 sagt:

    Von der Liste da oben? Winterfylleth, Oceans Of Slumber, Rest egal.

  7. Lord Budweiser sagt:

    Zwei Veröffentlichungen die mich überhaupt nicht interessiert haben, obwohl ich eigentlich großer Fan von Winterfylleth oder überhaupt von dem “naturnahen“ (Black)Metal bin.
    Ist natürlich alles sehr mainsteamig gehalten und von deswegen bisher auch keine Überraschung dabei… Zumindest in meinen favorisierten den Genres

  8. Watutinki sagt:

    Da es denn kleinsten gemeinsamen Nenner der Redaktion widerspiegelt, sind Überaschungen auch nahezu ausgeschlossen.

    Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann. :((
    Hier sehne ich mich auch nach der guten alten Zeit.

  9. nili68 sagt:

    Warum spielt das ’ne Rolle oder ist überhaupt erwähnenswert, ob etwas mainstreamig ist oder nicht? Das sagt ja erstmal nichts über die Qualität aus, wenn man Musik nicht nur aus Imagegründen hört oder das zumindest eine große Rolle für einen spielt. Manche Sachen, die ich höre, sind halt mainstreamig, manche nicht. Who cares? Das legt sich aber, wenn man erwachsen wird, früher war ich auch so. 😉

  10. Lord Budweiser sagt:

    ,,Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann.“
    War das schonmal anders 😀

  11. nili68 sagt:

    Ich hab‘ auch nicht das Gefühl, dass die Sachen im Underground ein höheres Qualitätslevel haben als im Mainstream. Eher im Gegenteil, vom jugendlichen Edge-Faktor mal abgesehen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel..

  12. Lord Budweiser sagt:

    @nili das sagt ja schon was über die Mukke aus wenn etwas Mainstreamig ist… z.B. ist die Produktion massentauglicher

  13. Lord Budweiser sagt:

    Kommt halt immer drauf an auf was man Wert legt… Ich steh gerade mehr auf den räudigen, dreckigen Sound der Bands die ich weiter oben benannt habe. Das hat viel mit Stimmung zutun… Ich muss aber auch sagen das die hier erwähnten Bands in Black Metal teils tolle Alben rausgebracht haben Audn z.b. oder auch Panzerfaust

  14. Lord Budweiser sagt:

    Ich will das garnicht auf diese lächerliche trve Diskussion runterbrechen bzw war das nicht meine Absicht

  15. nili68 sagt:

    Natürlich sagt das was aus, wenn etwas maistreamig ist, aber nicht über die Qualität. Das, was vielen gefällt, kann durchaus „objektiv besser“ sein, nach gängigen musikwissenschaftlichen Kriterien, als etwas das verschroben und undergroundig ist. Was einem persönlich besser gefällt und aus welchen Gründen, ist hierbei erstmal irrelevant.
    Ist aber auch egal, ich steigere mich da wieder zu sehr rein. 😀 Vielleicht habe ich da von deiner Seite auch zu viel Wertung hineininterpretiert. 😉

  16. nili68 sagt:

    Haha, aber schon lustig, was ein Wort auslösen kann, wenn man gerade nichts Besseres zu tun hat. lol

  17. Lord Budweiser sagt:

    Ja bei bestimmten Wörtern fühlt sich der ein oder andere getriggert…. Mainstream, Nuclear Blast und Covid19 sind nur drei von ganz vielen Beispielen

  18. Watutinki sagt:

    „War das schonmal anders 😀“

    Dreadful Shadows, alte Moonspell, alte The Gathering, ToT etc. habe ich früher schon sehr gemocht. Vergleichbar Gruftiges in der Qualität sucht man heute mit der Lupe.

    Das Mittelalter Zeugs hat mich früher zumindest auch deutlich mehr interessiert. Subway to Sally, Schandmaul fand ich Mal richitg gut, heute eher >gähn<. Auch Nachtgeschrei fand ich früher besser. Seit dem sie den Sänger ausgetauscht haben, nicht mehr so mein Fall. Vielleicht bin ich da auch rausgewachsen, keine Ahnung. Auf Corvus Corax hoffe ich noch.

  19. nili68 sagt:

    Covid-19 ist kein Trigger, eher Querdenker oder Covidiot. 😛

  20. motley_gue sagt:

    Für mich eine große Überraschung, dass Dark Fortress bei BM nicht dabei ist. Ich hätte echt gedacht, dass das Album den Querschnitsgeschmack is ziemlich trifft.
    Für mich ein richtig großes Album wäre die Triptykon Live-Scheibe mit Orchester, aber ok, das ist eben nicht genretypisch und passt damit irgendwie nirgends rein.
    Aber, um Himmels Willen, wo ist Paradise Lost???