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Die besten Alben 2020
Special
Tag 3: Doom Metal – D O O M & Gloom…
…, was einige vielleicht als Begriff benutzen würden um dieses Jahr zu beschreiben, beschreibt auch adäquat die diskutierbar melancholischste, traurigste und vielleicht auch langsamste Musikrichtung in der Hartwurst-Fraktion… und dabei auch eine der diversesten und spannendsten. Die stilistische Bandbreite zwischen OCEANS OF SLUMBER, PALLBEARER, ATRAMENTUS und etwa KATATONIA ist unbestreitbar ein schöner großer Strauß Friedhofsgewächse. Daher war es nicht sehr einfach, sich a) auf passende Alben zu einigen und b) nicht in endlosen Genre-Diskussionen unterzugehen… ist das neue KATATONIA-Album eigentlich noch „reiner“ Doom, oder eher Prog-Melo-Irgendwas-Death? Gar nicht so einfach… Daher wundert euch nicht, wenn manche Alben vielleicht sogar in zwei verschiedenen Listen auftauchen. Gerade in dieser Liste scheint es viel Uneinigkeit gegeben zu haben, so teilen sich nach Punkten und Anzahl sogar gleich ganze drei Alben den dritten und zwei Alben den Spitzenplatz.
Texte: Markus Endres, Alexander Santel, Michael Klaas
5. ATAVIST – III: Absolution
Atavismus. Ein Rückschlag, ein Überbleibsel aus anderen Zeiten, der heute „über“ ist. Mit „III: Absolution“ sind ATAVIST mit Sicherheit nicht „über“, sondern trotz Schleichgang stilsicher und mit Eleganz am Ziel, wie die Schildkröte gegen den Hasen etwa das Rennen macht. Für höhere Weihen fehlen den Doom-Monolithen eigentlich nur ein wenig Abwechslung. Auch wenn die mit Ambientpassagen und Keyboard-Outros rudimentär vorhanden ist. Trotzdem ein gelungenes Funeral-Doom-Lebenszeichen des WINTERFYLLETH-Fronters Chris Naughton.
7,2 (5 Bewertungen)
4. ATRAMENTUS – Stygian
Kanadier können alles. Grüßen immer freundlich, fahren von Elchen gezogen mit ihrem Schlitten zur Arbeit, eingeschmiert in Ahornsirup. Und Musik können Sie auch. Besonders verproggten Thrash, aber auch Black Metal und Death Metal. Die Nebenspielwiese von Phil Tougas (CHTE’ILIST, FIRST FRAGMENT) nimmt sich da mit Funeral Doom beinahe exotisch aus. ATRAMENTUS hauen trotz langem Bestehen nun erst mit „Stygian“ ihr Debüt heraus. Reichlich spät und mit 3 Songs auch mehr EP als Album zwar, aber immerhin. Wenn es in so einer Qualität weitergeht, darf auf eine großartige Zukunft gehofft werden. Nur nicht für den armen Schlonz auf dem Cover.
7,25 (4 Bewertungen)
3. OCEANS OF SLUMBER – Oceans Of Slumber
OCEANS OF SLUMBER markieren mit ihrem selbstbetitelten Album so etwas wie einen Neustart, wie gar nicht mal so wenige Bands es tun, wenn sie mitten in ihrer Diskografie ein Album nach sich selbst benennen. Bei den Texanern ist der Grund hierhinter ein ziemlich bedeutender Lineup-Wechsel, bei dem praktisch die komplette Saitenfraktion neubesetzt werden musste, nachdem die alten Mitstreiter nach „The Banished Heart“ nach und nach aus der Band ausschieden. Das Ergebnis jedoch ist eine rundum gelungene Angelegenheit, welche die Trademarks der Band einmal mehr zur Schau stellt: Vielschichtig arrangierte Prog-Doom-Epen, ein Schuss Death, instrumentale Höchstleistungen und eine Cammy Gilbert in Bestform mittendrin.
7,6 (5 Bewertungen)
PALLBEARER – Forgotten Days
PALLBEARER sind ein Phänomen. Eigentlich nur als emotionales Bewältigungsmittel ursprünglich von Joseph Rowland und Brett Campbell gegründet, haben sie scheinbar einen Nerv bei einem Haufen Menschen getroffen. Auch „Forgotten Days“ befasst sich wieder mit persönlichen Schicksalen der Musiker und geht ebenfalls musikalisch eher zurück zur Simplizität des Debüts. Wobei „Forgotten Days“ selbstverständlich alles andere als Easy-Listening ist! Moderne und Tradition finden auf diesem Album für PALLBEARER ihre Balance und das sichert Ihnen eine Pobacke auf dem dritten Platz zusammen mit den Kollegen.
7,6 (5 Bewertungen)
DRACONIAN – Under A Godless Veil
Nein, Stilbrüche braucht man bei DRACONIAN – auch nach der langen Pause, welche die Schweden seit „Sovran“ eingelegt haben – nicht zu befürchten. Vielmehr klingt „Under A Godless Veil“ genau so, wie man es von einer Band erwarten würde, die man beispielsweise mit „Arcane Rain Fell“ kennen und lieben gelernt hat. Als Hörer bekommt man Gothic Death Doom serviert, den die Herren und die Dame zur Sicherheit noch einmal schön tief in Moll tauchen, damit Frohsinn und Heiterkeit auch ja keine Chance bekommen. Wo kämen wir denn da auch hin? Glücklicherweise eine rhetorische Frage, denn DRACONIAN liefern in verlässlicher Manier den Stoff, der Trauerweiden glücklich macht.
7,6 (5 Bewertungen)
2. NULL – Entity
NULL rekrutieren sich aus Mitgliedern isländischer Black-Metal-Bands (CARPE NOCTEM, NAƉRA, MISÞYRMING) und daher kommt auch „Entity“ trotz definitiv im Doom zu verordnendem, schleppendem Grabesröcheln trotzdem mit einer Armkante Schwarzstahl um die Ecke. Wen das nicht stört, der kann zwischen ein bisschen Klopperei, eisigen Riffs und monolitischer Ödnis durchaus Spaß hiermit haben.
7,67 (3 Bewertungen)
1. MY DYING BRIDE – The Ghost Of Orion
MY DYING BRIDE muss niemand mehr vorstellen. Die Briten sind so etwas wie die Schablone von Death-Doom-Metal. Aber eine solche Rückkehr wie mit „The Ghost Of Orion“ hätte man den Mannen um Fronter Aaron Stainthorpe nach dem Krebsleiden seiner Tochter und dem Kippe-Stehen der Band doch wohl niemand zugetraut, ganz zu schweigen vom Charten in Deutschland! Dabei gibt es kleine neue Nuancen, neben ein wenig folkigen Einflüssen gibt man sich auch eingängiger als je zuvor, aber immer noch „very british“. Das überzeugt einen überwiegenden Teil der Redaktion und sichert MY DYING BRIDE den Thron… zumindest so halb.
8 (5 Bewertungen)
SORCERER – Lamenting Of The Innocent
Mit ihrem letzten Album „The Crowning Of The Fire King“ brachten SORCERER eines der stärksten Epic Doom Metal-Alben des Jahres 2017 raus und setzten damit ein riesiges Ausrufezeichen. Das neue Album „Lamenting Of The Innocent“ setzt dem nochmal einen drauf, indem es nicht nur sämtliche Stärken von SORCERER bündelt, sondern mit neuen Facetten die Klangwelten zusätzlich bereichert und den Epic Doom Metal perfektioniert. Alle enthaltenen Hymnen sind Volltreffer, mächtig, erhaben, episch. Das bisher beste Album von SORCERER ist eine Sternstunde des epischen Doom Metals, nicht nur im Jahr 2020!
8 (5 Bewertungen)
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Kann man prinzipiell nichts gegen die Auflistung sagen, wobei mir bei einigen Alben außer geiler Mucke, nichts hängen bleibt. Geile Mucke mag in einigen Musik Genres ausreichen, beim Black Metal fehlt mir da die Essenz.
Persönlich mochte ich sehr, wobei es tlws. ggf. auch noch zu 2019 gehörte:
(metal.de/me)
Djevel – Ormer til armer, maane til hode (x/9)
An autumn for crippled children – All fell silent, everything went quiet (7/9)
Arkona – Age of capricorn (9/9)
Und ich glaube noch zig Andere, habe da auch den Überblick verloren.
Ein bisschen mehr oder überhaupt Underground hätte ich gut gefunden… Da waren für mich dieses Jahr die wahren Perlen zu entdecken:
Gnitterswart
Youna
Cold Earth
Thy Dying Light
Korgonthurus uvm
Die diesjährigen Veröffentlichungen von …And Ocean und Black Curse sollte man denk ich auch noch aufm Schirm haben… als kleine Ergänzung. Hättet ihr halt mal die 10 vollgemacht ^^
Gothic/Darkwave nicht meine sparte… Aber der Nachtmahr Tipp ist echt richtig nice. Danke dafür
Gothic/Darkwave ohne Then Comes Silence? „Machine“ war saustark.
Zwar ist Heavy auch nicht mein bevorzugter Metal-/Musikstil die Liste find ich aber dennoch Top! Lord Vigo und Bütcher wären bei mir ganz weit vorne gelandet
Von der Liste da oben? Winterfylleth, Oceans Of Slumber, Rest egal.
Zwei Veröffentlichungen die mich überhaupt nicht interessiert haben, obwohl ich eigentlich großer Fan von Winterfylleth oder überhaupt von dem “naturnahen“ (Black)Metal bin.
Ist natürlich alles sehr mainsteamig gehalten und von deswegen bisher auch keine Überraschung dabei… Zumindest in meinen favorisierten den Genres
Da es denn kleinsten gemeinsamen Nenner der Redaktion widerspiegelt, sind Überaschungen auch nahezu ausgeschlossen.
Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann. :((
Hier sehne ich mich auch nach der guten alten Zeit.
Warum spielt das ’ne Rolle oder ist überhaupt erwähnenswert, ob etwas mainstreamig ist oder nicht? Das sagt ja erstmal nichts über die Qualität aus, wenn man Musik nicht nur aus Imagegründen hört oder das zumindest eine große Rolle für einen spielt. Manche Sachen, die ich höre, sind halt mainstreamig, manche nicht. Who cares? Das legt sich aber, wenn man erwachsen wird, früher war ich auch so. 😉
,,Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann.“
War das schonmal anders 😀
Ich hab‘ auch nicht das Gefühl, dass die Sachen im Underground ein höheres Qualitätslevel haben als im Mainstream. Eher im Gegenteil, vom jugendlichen Edge-Faktor mal abgesehen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel..
@nili das sagt ja schon was über die Mukke aus wenn etwas Mainstreamig ist… z.B. ist die Produktion massentauglicher
Kommt halt immer drauf an auf was man Wert legt… Ich steh gerade mehr auf den räudigen, dreckigen Sound der Bands die ich weiter oben benannt habe. Das hat viel mit Stimmung zutun… Ich muss aber auch sagen das die hier erwähnten Bands in Black Metal teils tolle Alben rausgebracht haben Audn z.b. oder auch Panzerfaust
Ich will das garnicht auf diese lächerliche trve Diskussion runterbrechen bzw war das nicht meine Absicht
Natürlich sagt das was aus, wenn etwas maistreamig ist, aber nicht über die Qualität. Das, was vielen gefällt, kann durchaus „objektiv besser“ sein, nach gängigen musikwissenschaftlichen Kriterien, als etwas das verschroben und undergroundig ist. Was einem persönlich besser gefällt und aus welchen Gründen, ist hierbei erstmal irrelevant.
Ist aber auch egal, ich steigere mich da wieder zu sehr rein. 😀 Vielleicht habe ich da von deiner Seite auch zu viel Wertung hineininterpretiert. 😉
Haha, aber schon lustig, was ein Wort auslösen kann, wenn man gerade nichts Besseres zu tun hat. lol
Ja bei bestimmten Wörtern fühlt sich der ein oder andere getriggert…. Mainstream, Nuclear Blast und Covid19 sind nur drei von ganz vielen Beispielen
„War das schonmal anders 😀“
Dreadful Shadows, alte Moonspell, alte The Gathering, ToT etc. habe ich früher schon sehr gemocht. Vergleichbar Gruftiges in der Qualität sucht man heute mit der Lupe.
Das Mittelalter Zeugs hat mich früher zumindest auch deutlich mehr interessiert. Subway to Sally, Schandmaul fand ich Mal richitg gut, heute eher >gähn<. Auch Nachtgeschrei fand ich früher besser. Seit dem sie den Sänger ausgetauscht haben, nicht mehr so mein Fall. Vielleicht bin ich da auch rausgewachsen, keine Ahnung. Auf Corvus Corax hoffe ich noch.
Covid-19 ist kein Trigger, eher Querdenker oder Covidiot. 😛
Für mich eine große Überraschung, dass Dark Fortress bei BM nicht dabei ist. Ich hätte echt gedacht, dass das Album den Querschnitsgeschmack is ziemlich trifft.
Für mich ein richtig großes Album wäre die Triptykon Live-Scheibe mit Orchester, aber ok, das ist eben nicht genretypisch und passt damit irgendwie nirgends rein.
Aber, um Himmels Willen, wo ist Paradise Lost???