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Die besten Alben 2020
Special
Tag 2: Death Metal – Tod, Gedärme und Teufel
Satan, Blut und Gedärme, aber auch vielleicht einfach nur menschliche Leere… textlich wie auch musikalisch stilistisch vielfältig ist ebenfalls unsere Death-Metal-Bestenliste aufgestellt! Ebenfalls fiel es hier nicht leicht auf einen Nenner zu kommen und das ein oder andere ranzige Untergrund-Gerödel, was bei Fans definitiv auf Platz 1 vertreten wäre, ist es hier leider nicht. Seht es uns nach, am Ende bestimmt die Masse was oben landet. Aber trotzdem kann sich das Treppchen doch schon sehen lassen. Ist für jeden was dabei.
Texte: Alexander Santel, Michael Klaas
5. VADER – Solitude In Madness
VADER sind VADER und bleiben VADER. Großartige stilistische Überwerfungen hat man sich in der Vergangenheit gespart und so wie bei gutem Borschtsch von der lieben Oma weiß man auch bei den Polen, was man bekommt: Deftigen Eintopf aus Death und Thrash Metal, der im richtigen Einfallswinkel zu einem deftigen Kinnhaken ausholt. Aber auch rockige und groovige Einflüsse lassen sich Peter und Co. nicht nehmen. Somit ist auch „Solitude In Madness“ wieder ein Brecher vor dem Herren, der mit wenig Überraschungen und vielen Schlägen in die Magengrube auskommt und somit Platz 5 bei uns bekleiden kann.
Durchschnittswertung: 7.5
4. DARK TRANQUILITY – Moment
So ein bisschen nervös waren Melodeath-Fans ja schon, als Niklas Sundin seinen Ausstieg aus DARK TRANQUILLITY verkündete, nachdem schon zuvor Martin Henriksson im Vorfeld zu „Atoma“ seinen Hut nahm. Wie würden die Göteborger hiernach bloß klingen? Wie sich herausstellen sollte: Modern, melodisch und eingängig. Und: Mikael Stanne hat eindeutig an seinen Stimmbändern gearbeitet, denn der Anteil an Klargesang ist ordentlich nach oben geschraubt worden. Wie man es dreht und wendet: DARK TRANQUILLITY gehen 2020 auf’s Ganze, was Melodien und Eingängigkeit angehen. So kann man den Weggang von Gründungsmitgliedern durchaus auch verarbeiten.
Durchschnittswertung: 7.6
BENEDICTION – Scriptures
Die Birminghamer Zermalmer BENEDICTION liefern mit „Scriptures“ klassischen Death Metal ohne Schnickschnack, sprich: Das, was sie am besten können. Nachdem Dave Hunt seinen Hut genommen hat, ist Dave Ingram wieder eingestiegen und bellt standesgemäß kompetent zu den Riffwalzen, welche die Briten hier einmal mehr abfeuern. Und wer das und nichts anderes erwartet, für den werden wahre Old-School-Death-Metal-Träume wahr. Denn BENEDICTION bewahren sich ihre Qualitäten auch in einem Jahr wie diesem, in dem so vieles den Bach herunter gegangen ist – nicht aber britischer Todesstahl der alten Schule.
Durchschnittswertung: 7.6
SKELETAL REMAINS – The Entombment Of Chaos
Tja, wer hätte das gedacht… aus Thrash wurde nicht nur historisch der Death Metal geboren, auch den ehemaligen FUELED BY FIRE-Gitarristen Chris Monroy zog es vom ehemaligen Brötchengeber hin zum Todesmörtel. Und den zelebrieren SKELETAL REMAINS in schönster Manier. Ein wenig MORBID ANGEL hier, ein bisschen CANNIBAL CORPSE da … „The Entombment Of Chaos“ bekommt gewiss keinen Originalitätspreis, aber drischt einfach so liebevoll und authentisch an die Vorbilder angelehnt, so vertraut, auch so souverän und unbarmherzig auf den Hörer ein, dass es eine wahre Freude ist. Zum Rübe-Schwingen und Party-Machen wie zum Wohnzimmer-Zerlegen gleichermaßen geeignet.
Durchschnittswertung: 7.6
3. NECROPHOBIC – Dawn Of The Damned
Auf Deibel komm raus der Tradition verschrieben: Die Schweden NECROPHOBIC scheinen nach einigen Personalkarussell-Rotationen und auch recht durchschnittlichen Platten seit „Mark Of The Necrogramm“ wieder Feuer gefangen zu haben, so ist doch mit Atte Strokirk der originale Fronter und Ramstedt und Bergebäck das ikonische Gitarrenduo wieder zurück. „Dawn Of The Damned“ knüpft da einfach dran an, denn warum laufende und gut geschmierte Maschinen noch verschlimmbessern wollen? In schönster DISSECTION-Manier geben sich hier das Beste aus Black-, Death- und Heavy Metal die Klinke in die Hand und kommen mit wahrhaft infernalischen, aber auch rockigen, groovigen und ja, gar auch atmosphärischen Stücken um die Ecke. Ein passenderes Jahr als 2020 hätten sich mit NECROPHOBIC mit „Dawn Of The Damned“ zum Vertonen von pechschwarzer Düsternis gar nicht aussuchen können.
Durchschnittswertung: 7.8
2. DEMONICAL – World Domination
Wo bei manch anderen Bands der Sänger das Aushängeschild ist, haben DEMONICAL auf dem sechsten Album den vierten Frontmann am Start. Hinter DEMONICAL steht aber seit der Gründung 2006 Bassist Martin Schulmann, der nach dem Aus von CENTINEX ein neues Betätigungsfeld brauchte. Jetzt sind CENTINEX auch wieder am Start und haben mit „Death In Pieces“ im Mai ein starkes Album herausgebracht und fünf Monate später kamen dann DEMONICAL mit „World Domination“ um die Ecke. Ein Album, das wahrscheinlich stilprägend für den schwedischen Death Metal im Jahre 2020 gewesen wäre, wenn da nicht auch eine weitere Band ein Wort mitzureden gehabt hätte, nämlich…
Durchschnittswertung: 8
LIK – Misanthropic Breed
LIK kommen aus Stockholm und spielen Stockholm Death Metal. DISMEMBER und ENTOMBED wurden schon im Kindergarten angehört und seit 2014 ist das Stamm-Trio mit wechselndem Bassisten unterwegs. Man hat live ausgeholfen bei Bands wie BLOODBATH, KATATONIA, GRAVE, NIGHTRAGE und REPUGNANT und trommelt auch noch bei WITCHERY. Auf allen drei Alben wurde das HM-2 Distortion Pedal bis zum Anschlag durchgetreten und 25 Jahren nach den Großtaten von DISMEMBER und ENTOMBED wachsen LIK auf „Misanthropic Breed“ langsam in deren Schuhe rein.
Durchschnittswertung: 8
1. ULCERATE – Stare Into Death And Be Still
Die lärmenden Kiwis sind unhörbar – im besten Sinne der Worte. Vor allem dann, wenn es um den Death-Metal-Thron 2020 geht. Sie haben sich kontinuierlich in etwas verwandelt, was anno 2020 so etwas wie Melodien durchscheinen lässt. Aber Melodien ist nicht gleich DARK TRANQUILLITY und ULCERATE machen das auch mit „Stare Into Death And Be Still“ unmissverständlich klar. Wie ein Dickicht aus Lärm und Dissonanzen, das unvorbereitete Hörer definitiv nicht willkommen heißen möchte, breitet sich auch das neue, sechste Album unbarmherzig vor dem Hörer aus. ULCERATE bieten eine zerebrale wie körperliche Erfahrung, welche die Hörerschaft in beiden Wahrnehmungsebenen komplett verstört hinterlässt. Verstört und gefüllt mit dem Verlangen nach mehr.
Durchschnittswertung: 8.75
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Kann man prinzipiell nichts gegen die Auflistung sagen, wobei mir bei einigen Alben außer geiler Mucke, nichts hängen bleibt. Geile Mucke mag in einigen Musik Genres ausreichen, beim Black Metal fehlt mir da die Essenz.
Persönlich mochte ich sehr, wobei es tlws. ggf. auch noch zu 2019 gehörte:
(metal.de/me)
Djevel – Ormer til armer, maane til hode (x/9)
An autumn for crippled children – All fell silent, everything went quiet (7/9)
Arkona – Age of capricorn (9/9)
Und ich glaube noch zig Andere, habe da auch den Überblick verloren.
Ein bisschen mehr oder überhaupt Underground hätte ich gut gefunden… Da waren für mich dieses Jahr die wahren Perlen zu entdecken:
Gnitterswart
Youna
Cold Earth
Thy Dying Light
Korgonthurus uvm
Die diesjährigen Veröffentlichungen von …And Ocean und Black Curse sollte man denk ich auch noch aufm Schirm haben… als kleine Ergänzung. Hättet ihr halt mal die 10 vollgemacht ^^
Gothic/Darkwave nicht meine sparte… Aber der Nachtmahr Tipp ist echt richtig nice. Danke dafür
Gothic/Darkwave ohne Then Comes Silence? „Machine“ war saustark.
Zwar ist Heavy auch nicht mein bevorzugter Metal-/Musikstil die Liste find ich aber dennoch Top! Lord Vigo und Bütcher wären bei mir ganz weit vorne gelandet
Von der Liste da oben? Winterfylleth, Oceans Of Slumber, Rest egal.
Zwei Veröffentlichungen die mich überhaupt nicht interessiert haben, obwohl ich eigentlich großer Fan von Winterfylleth oder überhaupt von dem “naturnahen“ (Black)Metal bin.
Ist natürlich alles sehr mainsteamig gehalten und von deswegen bisher auch keine Überraschung dabei… Zumindest in meinen favorisierten den Genres
Da es denn kleinsten gemeinsamen Nenner der Redaktion widerspiegelt, sind Überaschungen auch nahezu ausgeschlossen.
Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann. :((
Hier sehne ich mich auch nach der guten alten Zeit.
Warum spielt das ’ne Rolle oder ist überhaupt erwähnenswert, ob etwas mainstreamig ist oder nicht? Das sagt ja erstmal nichts über die Qualität aus, wenn man Musik nicht nur aus Imagegründen hört oder das zumindest eine große Rolle für einen spielt. Manche Sachen, die ich höre, sind halt mainstreamig, manche nicht. Who cares? Das legt sich aber, wenn man erwachsen wird, früher war ich auch so. 😉
,,Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann.“
War das schonmal anders 😀
Ich hab‘ auch nicht das Gefühl, dass die Sachen im Underground ein höheres Qualitätslevel haben als im Mainstream. Eher im Gegenteil, vom jugendlichen Edge-Faktor mal abgesehen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel..
@nili das sagt ja schon was über die Mukke aus wenn etwas Mainstreamig ist… z.B. ist die Produktion massentauglicher
Kommt halt immer drauf an auf was man Wert legt… Ich steh gerade mehr auf den räudigen, dreckigen Sound der Bands die ich weiter oben benannt habe. Das hat viel mit Stimmung zutun… Ich muss aber auch sagen das die hier erwähnten Bands in Black Metal teils tolle Alben rausgebracht haben Audn z.b. oder auch Panzerfaust
Ich will das garnicht auf diese lächerliche trve Diskussion runterbrechen bzw war das nicht meine Absicht
Natürlich sagt das was aus, wenn etwas maistreamig ist, aber nicht über die Qualität. Das, was vielen gefällt, kann durchaus „objektiv besser“ sein, nach gängigen musikwissenschaftlichen Kriterien, als etwas das verschroben und undergroundig ist. Was einem persönlich besser gefällt und aus welchen Gründen, ist hierbei erstmal irrelevant.
Ist aber auch egal, ich steigere mich da wieder zu sehr rein. 😀 Vielleicht habe ich da von deiner Seite auch zu viel Wertung hineininterpretiert. 😉
Haha, aber schon lustig, was ein Wort auslösen kann, wenn man gerade nichts Besseres zu tun hat. lol
Ja bei bestimmten Wörtern fühlt sich der ein oder andere getriggert…. Mainstream, Nuclear Blast und Covid19 sind nur drei von ganz vielen Beispielen
„War das schonmal anders 😀“
Dreadful Shadows, alte Moonspell, alte The Gathering, ToT etc. habe ich früher schon sehr gemocht. Vergleichbar Gruftiges in der Qualität sucht man heute mit der Lupe.
Das Mittelalter Zeugs hat mich früher zumindest auch deutlich mehr interessiert. Subway to Sally, Schandmaul fand ich Mal richitg gut, heute eher >gähn<. Auch Nachtgeschrei fand ich früher besser. Seit dem sie den Sänger ausgetauscht haben, nicht mehr so mein Fall. Vielleicht bin ich da auch rausgewachsen, keine Ahnung. Auf Corvus Corax hoffe ich noch.
Covid-19 ist kein Trigger, eher Querdenker oder Covidiot. 😛
Für mich eine große Überraschung, dass Dark Fortress bei BM nicht dabei ist. Ich hätte echt gedacht, dass das Album den Querschnitsgeschmack is ziemlich trifft.
Für mich ein richtig großes Album wäre die Triptykon Live-Scheibe mit Orchester, aber ok, das ist eben nicht genretypisch und passt damit irgendwie nirgends rein.
Aber, um Himmels Willen, wo ist Paradise Lost???