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Die besten Alben 2020
Special
Tag 15: Thrash Metal – Der Fels in der Brandung
Zum Abschluss unseres Bestenlisten-Marathons 2020 präsentieren wir Euch die fünf besten Thrash-Metal-Alben des Jahres. Der Kampf um die Spitze war verdammt knapp. Sowohl in Sachen technisch versiertem Thrash als auch primitivem Gebolze erschienen dieses Jahr so zahlreiche Highlights, dass wir uns kaum auf eine Platte festlegen konnten. Zwischen einigen alten Legenden macht es sich dabei eine waschechte Newcomer-Band breit. Thrash ist eben alles andere als nur von gestern. Also viel Spaß mit unseren fünf besten Thrash-Platten des Jahres.
Texte: Alexander Santel, Dominik Rothe
Platz 5: ONSLAUGHT – Generation Antichrist
ONSLAUGHT sind keine Band, die schnell ihr Willkommen überstrapazieren. Wo andere Bands lange Midtempo-Stampfer oder Balladen integrieren, gibt’s hier mal schnell aufs Maul und dann zieht man weiter. Ein wenig mehr als eine halbe Stunde hinterlässt „Generation Antichrist“ und könnte passender nicht betitelt sein: So spielfreudig, fies und aggressiv hört man heutzutage, wo gefühlt alle progressiver werden wollen, nicht mehr oft Thrash Metal. ONSLAUGHT können auch Groove, ja es gibt sogar Passagen die an neue OVERKILL erinnern! Das macht „Generation Antichrist“ zu einem richtig starken Schlag aufs Fressbrett und sichert sich damit den fünften Platz.
Durchschnittswertung: 7.5
Platz 4: BONDED – Rest In Violence
Nachdem Bernemann und Makka bei SODOM gegangen wurden, dauerte es eine ganze Weile, bis die schnell angekündigte neue Band der beiden an den Start ging. Insbesondere die Suche nach einem passenden Sänger zog sich. Glücklicherweise fanden BONDED mit ASSASSIN-Frontmann Ingo Bajonczak die perfekte Stimme für ein wahres Thrash-Machtwerk. „Rest In Violence“ wirkt dabei in vielen Punkten wie der logische Nachfolger von SODOMs „Decision Day“. Gleichzeitig erarbeitet sich die Band dank Grunge-Querverweise in „No Cure For Life“ oder eine überraschend eingesetzte Mundharominika in „The Rattle & The Snake“ jede Menge Eigenständigkeit. Wann kommt Album Nummer zwei?
Durchschnittsbewertung 7.6
Platz 3: HEATHEN – Empire Of The Blind
Ganze 19 Jahre lagen zwischem kultischem Zweitwerk „Victims of Deception“ und dem Comebackalbum „The Evolution Of Chaos“. Dann dauerte es noch einmal ganze 10 Jahre, bis dieses Jahr „Empire Of The Blind“ erschien. Was soll man sagen: Wer HEATHEN erwartet, bekommt HEATHEN. Die Songs sind wieder ein wenig kompakter und auf den Punkt, es gibt fieses Shredding mit einem sehr fiesen Gitarrenton (hallo moderne EXODUS, hat Lee Altus hier ein wenig zu viel Einflüsse rüber getragen?), aber auch wieder die einschmeichelnden Melodien und etwa eine (Halb-)Ballade. HEATHEN sind auch auf ihre alten Tage mit „Empire Of The Blind“ abwechslungsreich und gut wie eh und je. Das reicht bei uns für einen wohlverdienten dritten Platz.
Durchschnittswertung: 7.8
Platz 2: SURGICAL STRIKE – Part Of A Sick World
Ein diesjähriges Thrash-Highlight sägt bereits seit Anfang des Jahres durch die Gehörgänge der Genrefans. SURGICAL STRIKE legten die Messlatte im Januar mit „Part Of A Sick World“ verdammt hoch. Knapp zwölf Monate später ist kaum eine Platte qualitativ an das herangekommen, was die Hannoveraner hier abliefern. Zwischen EXODUS-Groove und DEATH ANGEL-Technik schüttelt die Band zahllose Hits aus dem Ärmel und verbindet das mit einer klaren Haltung. Besser geht’s kaum.
Durchschnittswertung 8.2
Platz 1: TESTAMENT – Titans Of Creation
War „Brotherhood Of The Snake“ 2016 eine Eruption musikalischer Gewalt, gehen TESTAMENT vier Jahre später deutlich entspannter zugange. Von Altersmilde kann auf „Titans Of Creation“ deswegen noch lange keine Rede sein. Aber anstatt fast durchgehend mit durchgetretenem Gaspedal zu agieren, lässt die Band sich zu kleineren Experimenten in „Code Hammurabi“ oder „Ishtars Gate“ hinreißen. Schnelle Knüppelpassagen setzen sie derweil wohldosiert aus. Mit dieser Formel sticht die Band dieses Jahr die gesamte Genrekonkurrenz aus.
Durchschnittswertung 8.3
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Kann man prinzipiell nichts gegen die Auflistung sagen, wobei mir bei einigen Alben außer geiler Mucke, nichts hängen bleibt. Geile Mucke mag in einigen Musik Genres ausreichen, beim Black Metal fehlt mir da die Essenz.
Persönlich mochte ich sehr, wobei es tlws. ggf. auch noch zu 2019 gehörte:
(metal.de/me)
Djevel – Ormer til armer, maane til hode (x/9)
An autumn for crippled children – All fell silent, everything went quiet (7/9)
Arkona – Age of capricorn (9/9)
Und ich glaube noch zig Andere, habe da auch den Überblick verloren.
Ein bisschen mehr oder überhaupt Underground hätte ich gut gefunden… Da waren für mich dieses Jahr die wahren Perlen zu entdecken:
Gnitterswart
Youna
Cold Earth
Thy Dying Light
Korgonthurus uvm
Die diesjährigen Veröffentlichungen von …And Ocean und Black Curse sollte man denk ich auch noch aufm Schirm haben… als kleine Ergänzung. Hättet ihr halt mal die 10 vollgemacht ^^
Gothic/Darkwave nicht meine sparte… Aber der Nachtmahr Tipp ist echt richtig nice. Danke dafür
Gothic/Darkwave ohne Then Comes Silence? „Machine“ war saustark.
Zwar ist Heavy auch nicht mein bevorzugter Metal-/Musikstil die Liste find ich aber dennoch Top! Lord Vigo und Bütcher wären bei mir ganz weit vorne gelandet
Von der Liste da oben? Winterfylleth, Oceans Of Slumber, Rest egal.
Zwei Veröffentlichungen die mich überhaupt nicht interessiert haben, obwohl ich eigentlich großer Fan von Winterfylleth oder überhaupt von dem “naturnahen“ (Black)Metal bin.
Ist natürlich alles sehr mainsteamig gehalten und von deswegen bisher auch keine Überraschung dabei… Zumindest in meinen favorisierten den Genres
Da es denn kleinsten gemeinsamen Nenner der Redaktion widerspiegelt, sind Überaschungen auch nahezu ausgeschlossen.
Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann. :((
Hier sehne ich mich auch nach der guten alten Zeit.
Warum spielt das ’ne Rolle oder ist überhaupt erwähnenswert, ob etwas mainstreamig ist oder nicht? Das sagt ja erstmal nichts über die Qualität aus, wenn man Musik nicht nur aus Imagegründen hört oder das zumindest eine große Rolle für einen spielt. Manche Sachen, die ich höre, sind halt mainstreamig, manche nicht. Who cares? Das legt sich aber, wenn man erwachsen wird, früher war ich auch so. 😉
,,Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann.“
War das schonmal anders 😀
Ich hab‘ auch nicht das Gefühl, dass die Sachen im Underground ein höheres Qualitätslevel haben als im Mainstream. Eher im Gegenteil, vom jugendlichen Edge-Faktor mal abgesehen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel..
@nili das sagt ja schon was über die Mukke aus wenn etwas Mainstreamig ist… z.B. ist die Produktion massentauglicher
Kommt halt immer drauf an auf was man Wert legt… Ich steh gerade mehr auf den räudigen, dreckigen Sound der Bands die ich weiter oben benannt habe. Das hat viel mit Stimmung zutun… Ich muss aber auch sagen das die hier erwähnten Bands in Black Metal teils tolle Alben rausgebracht haben Audn z.b. oder auch Panzerfaust
Ich will das garnicht auf diese lächerliche trve Diskussion runterbrechen bzw war das nicht meine Absicht
Natürlich sagt das was aus, wenn etwas maistreamig ist, aber nicht über die Qualität. Das, was vielen gefällt, kann durchaus „objektiv besser“ sein, nach gängigen musikwissenschaftlichen Kriterien, als etwas das verschroben und undergroundig ist. Was einem persönlich besser gefällt und aus welchen Gründen, ist hierbei erstmal irrelevant.
Ist aber auch egal, ich steigere mich da wieder zu sehr rein. 😀 Vielleicht habe ich da von deiner Seite auch zu viel Wertung hineininterpretiert. 😉
Haha, aber schon lustig, was ein Wort auslösen kann, wenn man gerade nichts Besseres zu tun hat. lol
Ja bei bestimmten Wörtern fühlt sich der ein oder andere getriggert…. Mainstream, Nuclear Blast und Covid19 sind nur drei von ganz vielen Beispielen
„War das schonmal anders 😀“
Dreadful Shadows, alte Moonspell, alte The Gathering, ToT etc. habe ich früher schon sehr gemocht. Vergleichbar Gruftiges in der Qualität sucht man heute mit der Lupe.
Das Mittelalter Zeugs hat mich früher zumindest auch deutlich mehr interessiert. Subway to Sally, Schandmaul fand ich Mal richitg gut, heute eher >gähn<. Auch Nachtgeschrei fand ich früher besser. Seit dem sie den Sänger ausgetauscht haben, nicht mehr so mein Fall. Vielleicht bin ich da auch rausgewachsen, keine Ahnung. Auf Corvus Corax hoffe ich noch.
Covid-19 ist kein Trigger, eher Querdenker oder Covidiot. 😛
Für mich eine große Überraschung, dass Dark Fortress bei BM nicht dabei ist. Ich hätte echt gedacht, dass das Album den Querschnitsgeschmack is ziemlich trifft.
Für mich ein richtig großes Album wäre die Triptykon Live-Scheibe mit Orchester, aber ok, das ist eben nicht genretypisch und passt damit irgendwie nirgends rein.
Aber, um Himmels Willen, wo ist Paradise Lost???