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Die besten Alben 2020

Special

Tag 13: Punk – Ist das noch Punkrock?

Punk läuft bei metal.de immer so ein wenig unter dem Radar. Eigentlich konnte kein Punk Rock Album dieses Jahr bei uns überzeugen. ANTI-FLAG bekamen zwar für „20/20 Vision“ 8 Punkte im Review, im Soundcheck waren es dann aber 6,1 Punkte im Schnitt. Ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung von „The Ride“ dreht die Scheibe von BAD COP / BAD COP immer noch ihre Runden, ein klassischer Grower, der aber auch im Soundcheck abgestunken hat. SLIME haben zwar „Wem gehört die Angst“ veröffentlicht, sich danach aber – mal wieder – selbst zerlegt und stehen – mal wieder – ohne Sänger da.

Also gibt es jetzt drei Punk Empfehlungen, die 2020 bei uns noch nicht gewürdigt worden sind.

Texte: Björn Gieseler

3. COR – Friedensmüde

COR

Spielen COR überhaupt Punk? Ist das nicht vielleicht Hardcore oder Metal oder vielleicht doch Schlager? Das trifft wahrscheinlich alles zu und noch viel mehr. Hört mal in den Opener „Was man von hieraus sehen kann“ rein und sagt mir ob die Gitarrenarbeit nicht auch Post Metal sein könnte.

„Kompromisslos, gradlinig und eigen. Kein Verstecken hinter Metaphern oder Pathos. Kein Einheitssound oder auf Kraft massenkompatibel produziert. Kein in Stellung gebrachter Nachfolger für die Chartbreaker von heute. Hier gibt es für den Mainstream ein Kontra. Politisch engagiert und dem DIY Gedanken zugetan. Musik aus Liebe zur Musik und aus Liebe zu einem selbstbestimmten Leben.“ – so beschreiben sich COR auf ihrer Bandcamp-Seite selbst und es trifft den Nagel auf den Kopf. Kategorisieren lassen sich COR nicht und jedes Album ist ein bunter Mix von Musik- und Gesangsstilen, aber immer wert sich etwas länger damit zu beschäftigen.

Kleiner Bonustipp von 2013, der mal wieder beweist, dass kein Grindcore Song die Realität übertreffen kann. Zurecht mit Altereinschränkung von YouTube.

2. LION’S LAW – The Pain, The Blood And The Sword

Lion's Law

Als LION’S LAW im letzten Jahr für die „Cut The Rope“ EP den Clip zu „Get It All“ veröffentlichten, waren die Fragezeichen groß. War das doch relativ weit entfernt von den gewohnten Outputs der glatzköpfigen Franzosen. Doch mehr als ein Versuch mal einen Hardcore-Song zu veröffentlichen, war es nicht.

LION’S LAW sind und bleiben Oi! und sind seit der Bandgründung immer klar antirassistisch. Dieses Mal gibt es sogar wie bei den MARABOOTS endlich mal Songs mit französischem Text und wer mit Oi! grundsätzlcih was anfangen kann, sollte hier reinhören. LION’S LAW schaffen die Verbindung von Melodie und Härte und haben sich zu einer der weltweit besten Bands des Genres gemausert. Scheuklappen ab und reinhören.

1. DRITTE WAHL – 3D

Dritte Wahl

Warum DRITTE WAHL mit ihrem Album 3D bei uns im September unter dem Radar durchgetaucht sind, lässt sich jetzt nicht mehr klären. Auf der einen Seite ist das elfte Album der Rostocker einfach nur das elfte Album der Band, auf der anderen Seite fügen sie auf jedem Album wieder kleine Überraschungen ihrem Sound dazu. Nehmen wir den Song „Fabelhafte Vorraussetzung“, wo man mal eben kurz anch VOLBEAT klingt um den Song dann mit viel Keyboard-Einsatz ausklingen zu lassen.

Bei DRITTE WAHL kann man auch im Jahr 2020 beruhigt zugreifen, die Band hat noch kein schwaches Album veröffentlicht und ist mit ihren Texten auch lange noch nicht belanglos. Leider muss man eigentlich sagen, denn „Brennt alles nieder“ handelt von den Ereignissen in Rostock-Lichtenhagen von vor 30 Jahren und ist leider immer noch vorstellbar.

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Quelle: metal.de-Redaktion
15.12.2020

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20 Kommentare zu metal.de - Die besten Alben 2020

  1. Watutinki sagt:

    Kann man prinzipiell nichts gegen die Auflistung sagen, wobei mir bei einigen Alben außer geiler Mucke, nichts hängen bleibt. Geile Mucke mag in einigen Musik Genres ausreichen, beim Black Metal fehlt mir da die Essenz.

    Persönlich mochte ich sehr, wobei es tlws. ggf. auch noch zu 2019 gehörte:

    (metal.de/me)
    Djevel – Ormer til armer, maane til hode (x/9)
    An autumn for crippled children – All fell silent, everything went quiet (7/9)
    Arkona – Age of capricorn (9/9)

    Und ich glaube noch zig Andere, habe da auch den Überblick verloren.

  2. Lord Budweiser sagt:

    Ein bisschen mehr oder überhaupt Underground hätte ich gut gefunden… Da waren für mich dieses Jahr die wahren Perlen zu entdecken:
    Gnitterswart
    Youna
    Cold Earth
    Thy Dying Light
    Korgonthurus uvm

    Die diesjährigen Veröffentlichungen von …And Ocean und Black Curse sollte man denk ich auch noch aufm Schirm haben… als kleine Ergänzung. Hättet ihr halt mal die 10 vollgemacht ^^

  3. Lord Budweiser sagt:

    Gothic/Darkwave nicht meine sparte… Aber der Nachtmahr Tipp ist echt richtig nice. Danke dafür

  4. alchemist sagt:

    Gothic/Darkwave ohne Then Comes Silence? „Machine“ war saustark.

  5. Lord Budweiser sagt:

    Zwar ist Heavy auch nicht mein bevorzugter Metal-/Musikstil die Liste find ich aber dennoch Top! Lord Vigo und Bütcher wären bei mir ganz weit vorne gelandet

  6. nili68 sagt:

    Von der Liste da oben? Winterfylleth, Oceans Of Slumber, Rest egal.

  7. Lord Budweiser sagt:

    Zwei Veröffentlichungen die mich überhaupt nicht interessiert haben, obwohl ich eigentlich großer Fan von Winterfylleth oder überhaupt von dem “naturnahen“ (Black)Metal bin.
    Ist natürlich alles sehr mainsteamig gehalten und von deswegen bisher auch keine Überraschung dabei… Zumindest in meinen favorisierten den Genres

  8. Watutinki sagt:

    Da es denn kleinsten gemeinsamen Nenner der Redaktion widerspiegelt, sind Überaschungen auch nahezu ausgeschlossen.

    Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann. :((
    Hier sehne ich mich auch nach der guten alten Zeit.

  9. nili68 sagt:

    Warum spielt das ’ne Rolle oder ist überhaupt erwähnenswert, ob etwas mainstreamig ist oder nicht? Das sagt ja erstmal nichts über die Qualität aus, wenn man Musik nicht nur aus Imagegründen hört oder das zumindest eine große Rolle für einen spielt. Manche Sachen, die ich höre, sind halt mainstreamig, manche nicht. Who cares? Das legt sich aber, wenn man erwachsen wird, früher war ich auch so. 😉

  10. Lord Budweiser sagt:

    ,,Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann.“
    War das schonmal anders 😀

  11. nili68 sagt:

    Ich hab‘ auch nicht das Gefühl, dass die Sachen im Underground ein höheres Qualitätslevel haben als im Mainstream. Eher im Gegenteil, vom jugendlichen Edge-Faktor mal abgesehen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel..

  12. Lord Budweiser sagt:

    @nili das sagt ja schon was über die Mukke aus wenn etwas Mainstreamig ist… z.B. ist die Produktion massentauglicher

  13. Lord Budweiser sagt:

    Kommt halt immer drauf an auf was man Wert legt… Ich steh gerade mehr auf den räudigen, dreckigen Sound der Bands die ich weiter oben benannt habe. Das hat viel mit Stimmung zutun… Ich muss aber auch sagen das die hier erwähnten Bands in Black Metal teils tolle Alben rausgebracht haben Audn z.b. oder auch Panzerfaust

  14. Lord Budweiser sagt:

    Ich will das garnicht auf diese lächerliche trve Diskussion runterbrechen bzw war das nicht meine Absicht

  15. nili68 sagt:

    Natürlich sagt das was aus, wenn etwas maistreamig ist, aber nicht über die Qualität. Das, was vielen gefällt, kann durchaus „objektiv besser“ sein, nach gängigen musikwissenschaftlichen Kriterien, als etwas das verschroben und undergroundig ist. Was einem persönlich besser gefällt und aus welchen Gründen, ist hierbei erstmal irrelevant.
    Ist aber auch egal, ich steigere mich da wieder zu sehr rein. 😀 Vielleicht habe ich da von deiner Seite auch zu viel Wertung hineininterpretiert. 😉

  16. nili68 sagt:

    Haha, aber schon lustig, was ein Wort auslösen kann, wenn man gerade nichts Besseres zu tun hat. lol

  17. Lord Budweiser sagt:

    Ja bei bestimmten Wörtern fühlt sich der ein oder andere getriggert…. Mainstream, Nuclear Blast und Covid19 sind nur drei von ganz vielen Beispielen

  18. Watutinki sagt:

    „War das schonmal anders 😀“

    Dreadful Shadows, alte Moonspell, alte The Gathering, ToT etc. habe ich früher schon sehr gemocht. Vergleichbar Gruftiges in der Qualität sucht man heute mit der Lupe.

    Das Mittelalter Zeugs hat mich früher zumindest auch deutlich mehr interessiert. Subway to Sally, Schandmaul fand ich Mal richitg gut, heute eher >gähn<. Auch Nachtgeschrei fand ich früher besser. Seit dem sie den Sänger ausgetauscht haben, nicht mehr so mein Fall. Vielleicht bin ich da auch rausgewachsen, keine Ahnung. Auf Corvus Corax hoffe ich noch.

  19. nili68 sagt:

    Covid-19 ist kein Trigger, eher Querdenker oder Covidiot. 😛

  20. motley_gue sagt:

    Für mich eine große Überraschung, dass Dark Fortress bei BM nicht dabei ist. Ich hätte echt gedacht, dass das Album den Querschnitsgeschmack is ziemlich trifft.
    Für mich ein richtig großes Album wäre die Triptykon Live-Scheibe mit Orchester, aber ok, das ist eben nicht genretypisch und passt damit irgendwie nirgends rein.
    Aber, um Himmels Willen, wo ist Paradise Lost???